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Jack brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu sortieren. Die fremde Umgebung, die besondere Atmosphäre auf diesem Flughafen, das Bewusstsein sich in einem fremden Land mit einer fremden Kultur und Sprache zu befinden, tausende Kilometer weg von zuhause, das alles raubte ihm etwas von seiner gewohnten Sicherheit, mit der er sonst immer aufzutreten pflegte.
„Lass es gut sein Jack. Wir sollten uns aufmachen, um in die Stadt zu kommen. Wo ist dein Hotel?“
Anstatt zu antworten nestelte Jack in seinen Unterlagen und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus und reichte es Chalitah.
„Das Hotel heißt Mermaid und soll günstig im Stadtzentrum liegen.“
Chalitah nahm das Schriftstück mit der Reservierung an sich, las es kurz durch und nickte zustimmend. Trotzdem umspielten ihre Lippen ein Schmunzeln, was auch Jack nicht entging.
„Warum lachst du? Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
„Doch, es ist alles okay. Ich musste nur über deine Bemerkung ‚Stadtzentrum‘ schmunzeln. Bangkok ist formal keine Stadt, sondern eine Provinz, die aber in ihrer Gesamtsichtweise einer Stadt gleicht, fast doppelt so groß wie Berlin. Und da von einem Zentrum zu sprechen wirft fast automatisch die Frage auf, welches Zentrum denn gemeint ist. Aber gut, du hast wohl intuitiv eine gute Wahl getroffen. Dein Hotel liegt wohl in der touristisch attraktivsten Region der Stadt, der Sukhumvit Road. Wir fahren jetzt erst einmal mit dem Airport Rail Link inbound, steigen dann einmal um und zu Fuß ist es dann nicht mehr weit zum Hotel.“
„Warum willst du mit dem Zug fahren? Lass uns ein Taxi nehmen!“
„Nein Jack, ich möchte heute noch im Hotel ankommen. Du scheinst keine Vorstellung davon zu haben, wie groß Bangkok ist und was es bedeutet, sich durch den Verkehr zu kämpfen. Vertraue mir einfach.“
Jack nickte nur. Gut, er hatte in der Tat keinerlei Vorstellung davon, wie es um den Verkehr in Bangkok bestellt war und kam zu dem Schluss, dass Chalitah als Ortskundige da wohl ganz klar die Trumpfkarten in der Hand hatte.
„Chalitah, ich habe kein thailändisches Geld. Lass mich eben etwas wechseln!“
„Vergiss es. Ich habe genug Geld dabei um uns in die Stadt zu bringen. Die Wechselkurse hier am Airport sind die schlechtesten, die du in ganz Thailand bekommst. Geld wechseln kannst du später in der Stadt! Lass uns los!“
Chalitah setzte sich in Bewegung und Jack nahm seinen Trolly und folgte ihr. Sie ging schnurstracks zu den Schaltern, schob eine Banknote durch den Spalt und erhielt neben dem Wechselgeld zwei schwarze Plastikmünzen, drückte Jack eine davon in die Hand. An der Sperre legte sie ihre Münze auf eine Fläche, die Sperre öffnete sich und Chalitah passierte sie. Jack tat es ihr gleich und folgte ihr zu dem Bahnsteig.
Jack hatte nicht damit gerechnet, ein solch effektives System vorzufinden. Irgendwo in seinem Hinterkopf hatte sich ein vollkommen anderes Bild in Bezug auf Thailand manifestiert, aber ihm wurde schlagartig klar, dass er dieses altbackene Bild schnell revidieren musste.
Sie mussten nicht lange auf den Zug warten, die Taktung war kurz und wenig später waren sie auf dem Weg in die Stadt.
„Das System mit dem Airport Rail Link wirst du auch bei anderen Verkehrsmitteln wie dem BTS oder der MRT vorfinden. Ich halte es für recht effektiv und fortschrittlicher als die Systeme im ÖPNV in Deutschland. Wir fahren jetzt bis zu Station Makkasan, steigen dort in die U-Bahn um und haben nur noch eine Station zur Sukhumvit. Von dort ist es nicht mehr weit zum Hotel.“
Jack verstand erst einmal nur Bahnhof.
„Was sind BTS und MRT?“
„Oh, sorry, BTS ist der Elevated Skytrain, wobei BTS für Bangkom Mass Transit System steht. Es ist quasi eine Hochbahn. Die populärsten Linien verkehren entlang der Sukhumvit Road bis zum Chatuchak Weekend Market und der Silom Line vorbei an Bangkoks berühmter Patpong bis über den Fluß. MRT ist die U-Bahn in Bangkok, wobei MRT für Mass Rapid Transit steht. Beide Linien haben mehrere Schnittpunkte miteinander und ebenfalls Anschlüsse zum Airport Rail Link. Beide Projekte wurden in Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen innerhalb kurzer Bauzeiten durchgeführt. Siemens als deutsche Firma ist erheblich beteiligt gewesen.“
Chalitah hatte Jack während ihrer kurzen Erklärung aufmerksam beobachtet und ihn angesehen. Es entging ihr nicht, dass Jack mehrfach erstaunt die seine Augenbrauen nach oben zog.
„Stimmt was nicht, Jack?“
„Nein, nein, ich war nur erstaunt, dass du Details über Sachen weiß, die adäquat in Deutschland niemand beantworten könnte, fragte man ihn danach.“
Chalitah lachte hell auf.
„Danke für das Kompliment, aber solche Kleinigkeiten zu wissen, habe ich mir angeeignet. Es wirkt sich positiv auf meinen Beruf aus.“
Jack wurde sich bei dieser Bemerkung von Chalitah bewusst, dass er eigentlich gar nichts von ihr wusste. Er hatte es schlichtweg versäumt, Carola danach zu fragen.
„Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, welchen Beruf ich in Deutschland ausübe. Ich nehme mal an, Carola hat, sowie wie ich sie kenne, einiges über mich erzählt. Von dir weiß ich eigentlich nur, dass du eine gute Freundin von Lin bist. Dass du gut aussiehst, hat sich ja mittlerweile bestätigt.“
Jack hatte den Eindruck, dass Chalitah ob dieses unerwarteten Komplimentes leicht errötete, obwohl das bei diesem samtbraunen Hautton nur unmerklich auffiel.
„Danke Jack! Ja, Lin hat mit mir Klartext gesprochen. Habe bitte Verständnis dafür, dass ich nicht weiter auf Details eingehen werde. Ich habe es ihr versprechen müssen, also bringe mich bitte nicht in die unangenehme Situation, es dir erzählen zu müssen. Das brächte mich in eine sehr unangenehme Lage.“
„Ich werde das berücksichtigen. Allerdings verstehe ich das mit der unangenehmen Lage nicht ganz?“
„Jack, das ist für uns Thais eine Situation, in der wir uns sehr unwohl fühlen. Ich müsste notgedrungen lügen um mein Gesicht zu wahren. Ich werde dir später noch mehr darüber erzählen. Lass es mit diesem Thema für heute bitte genug sein.“
Der Zug bremst wieder. Jack hatte während des Gespräches nicht auf die einzelnen Stationen geachtet. Chalitah erhob sich.
„Wir sind jetzt in der Station Makkasan und müssen jetzt umsteigen und werden die MRT für eine Station nutzen!“
Jack nahm die Eindrücke dieser Station auf. Sie war weitläufig, in seinen Augen riesig und von den Flächen her großzügig ausgelegt, erheblich anders als die auf minimale und zweckgebundene Raumausnutzung in Deutschland. Über den Skyway wechselten sie auf die Straßenseite, nutzten die Rolltreppen und betraten die MRT-Station. Jack wunderte sich, dass sie eine Sicherheitsschleuse passieren mussten, insbesondere aber über die Tatsache, dass das Gerät schon fast in einem Dauerton piepste, aber der Kontrolleur wohl nur vereinzelt und deinem Zufallsprinzip in ein paar Handtaschen schaute.
„Chantal, was soll das mit diesen Sicherheitsschleusen? Welchen Sinn machen die, wenn der Typ so gut wie niemanden kontrolliert?“
„Gute Frage, ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht, aber habe mir da auch noch nie Gedanken drüber gemacht. Ich habe es wohl als Status Quo angenommen, es ist einfach so. Noch extremer ist es im Terminal 21, einem Einkaufszentrum an der nächsten Station. Das teil hört gar nicht mehr auf zu piepsen und der Uniformierte steht nur da und macht Männchen, wenn die Leute da durchspazieren.“
Jack war verwundert über die sprachlichen Spitzfindigkeiten von Chalitah.
„Sag mal, wie kommst du zu solchen Redewendungen und du benutzt Worte, die man wohl in diesem Kontext nicht in einer Schule lernt?“
„Ich habe Jahre meines jungen Lebens in Deutschland verbracht, bin dort zur Schule gegangen und war auch auf der Uni. Die habe ich dann aber abbrechen müssen, weil mich einige familiäre Ereignisse nach Thailand zurückgebracht haben. Tja, dann hat es mich hier wieder gepackt, ich habe hier einen Job für mich entdeckt und mich entschlossen, hier sesshaft zu werden.“
Chalitah löste sich kurz von Jack und besorgte die Chips für den Zugang. Jack war wieder abgelenkt durch die Hektik und Betriebsamkeit an dieser Station. Ihn verwunderte die Ordnung, die auf den Bahnsteigen herrschte. Der Bereich zu den Gleisen war durch eine Glas- oder Plexiglasbarriere gesichert. Lediglich in den Türbereichen befanden sich elektrisch betätigte Schiebetüren. Die zusteigenden Fahrgäste hatten sich links und rechts dieser Türen in reihen aufgestellt, wobei der Mittelbereich für aussteigende Fahrgäste freigelassen wurde. Als der Zug einfuhr und sich die Türen öffneten, warteten die zusteigenden Fahrgäste geduldig, bis alle ausgestiegen waren.
„Wow, dass das hier so dermaßen geordnet und diszipliniert zugeht, hätte ich nicht gedacht, ganz anders als das Gedränge in Deutschland.“
Die Fahrt dauerte nur knapp 2 Minuten und sie verließen die Station an der Kreuzung Asoke/Sukhumvit.
„Lass es gut sein Jack. Wir sollten uns aufmachen, um in die Stadt zu kommen. Wo ist dein Hotel?“
Anstatt zu antworten nestelte Jack in seinen Unterlagen und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus und reichte es Chalitah.
„Das Hotel heißt Mermaid und soll günstig im Stadtzentrum liegen.“
Chalitah nahm das Schriftstück mit der Reservierung an sich, las es kurz durch und nickte zustimmend. Trotzdem umspielten ihre Lippen ein Schmunzeln, was auch Jack nicht entging.
„Warum lachst du? Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
„Doch, es ist alles okay. Ich musste nur über deine Bemerkung ‚Stadtzentrum‘ schmunzeln. Bangkok ist formal keine Stadt, sondern eine Provinz, die aber in ihrer Gesamtsichtweise einer Stadt gleicht, fast doppelt so groß wie Berlin. Und da von einem Zentrum zu sprechen wirft fast automatisch die Frage auf, welches Zentrum denn gemeint ist. Aber gut, du hast wohl intuitiv eine gute Wahl getroffen. Dein Hotel liegt wohl in der touristisch attraktivsten Region der Stadt, der Sukhumvit Road. Wir fahren jetzt erst einmal mit dem Airport Rail Link inbound, steigen dann einmal um und zu Fuß ist es dann nicht mehr weit zum Hotel.“
„Warum willst du mit dem Zug fahren? Lass uns ein Taxi nehmen!“
„Nein Jack, ich möchte heute noch im Hotel ankommen. Du scheinst keine Vorstellung davon zu haben, wie groß Bangkok ist und was es bedeutet, sich durch den Verkehr zu kämpfen. Vertraue mir einfach.“
Jack nickte nur. Gut, er hatte in der Tat keinerlei Vorstellung davon, wie es um den Verkehr in Bangkok bestellt war und kam zu dem Schluss, dass Chalitah als Ortskundige da wohl ganz klar die Trumpfkarten in der Hand hatte.
„Chalitah, ich habe kein thailändisches Geld. Lass mich eben etwas wechseln!“
„Vergiss es. Ich habe genug Geld dabei um uns in die Stadt zu bringen. Die Wechselkurse hier am Airport sind die schlechtesten, die du in ganz Thailand bekommst. Geld wechseln kannst du später in der Stadt! Lass uns los!“
Chalitah setzte sich in Bewegung und Jack nahm seinen Trolly und folgte ihr. Sie ging schnurstracks zu den Schaltern, schob eine Banknote durch den Spalt und erhielt neben dem Wechselgeld zwei schwarze Plastikmünzen, drückte Jack eine davon in die Hand. An der Sperre legte sie ihre Münze auf eine Fläche, die Sperre öffnete sich und Chalitah passierte sie. Jack tat es ihr gleich und folgte ihr zu dem Bahnsteig.
Jack hatte nicht damit gerechnet, ein solch effektives System vorzufinden. Irgendwo in seinem Hinterkopf hatte sich ein vollkommen anderes Bild in Bezug auf Thailand manifestiert, aber ihm wurde schlagartig klar, dass er dieses altbackene Bild schnell revidieren musste.
Sie mussten nicht lange auf den Zug warten, die Taktung war kurz und wenig später waren sie auf dem Weg in die Stadt.
„Das System mit dem Airport Rail Link wirst du auch bei anderen Verkehrsmitteln wie dem BTS oder der MRT vorfinden. Ich halte es für recht effektiv und fortschrittlicher als die Systeme im ÖPNV in Deutschland. Wir fahren jetzt bis zu Station Makkasan, steigen dort in die U-Bahn um und haben nur noch eine Station zur Sukhumvit. Von dort ist es nicht mehr weit zum Hotel.“
Jack verstand erst einmal nur Bahnhof.
„Was sind BTS und MRT?“
„Oh, sorry, BTS ist der Elevated Skytrain, wobei BTS für Bangkom Mass Transit System steht. Es ist quasi eine Hochbahn. Die populärsten Linien verkehren entlang der Sukhumvit Road bis zum Chatuchak Weekend Market und der Silom Line vorbei an Bangkoks berühmter Patpong bis über den Fluß. MRT ist die U-Bahn in Bangkok, wobei MRT für Mass Rapid Transit steht. Beide Linien haben mehrere Schnittpunkte miteinander und ebenfalls Anschlüsse zum Airport Rail Link. Beide Projekte wurden in Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen innerhalb kurzer Bauzeiten durchgeführt. Siemens als deutsche Firma ist erheblich beteiligt gewesen.“
Chalitah hatte Jack während ihrer kurzen Erklärung aufmerksam beobachtet und ihn angesehen. Es entging ihr nicht, dass Jack mehrfach erstaunt die seine Augenbrauen nach oben zog.
„Stimmt was nicht, Jack?“
„Nein, nein, ich war nur erstaunt, dass du Details über Sachen weiß, die adäquat in Deutschland niemand beantworten könnte, fragte man ihn danach.“
Chalitah lachte hell auf.
„Danke für das Kompliment, aber solche Kleinigkeiten zu wissen, habe ich mir angeeignet. Es wirkt sich positiv auf meinen Beruf aus.“
Jack wurde sich bei dieser Bemerkung von Chalitah bewusst, dass er eigentlich gar nichts von ihr wusste. Er hatte es schlichtweg versäumt, Carola danach zu fragen.
„Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, welchen Beruf ich in Deutschland ausübe. Ich nehme mal an, Carola hat, sowie wie ich sie kenne, einiges über mich erzählt. Von dir weiß ich eigentlich nur, dass du eine gute Freundin von Lin bist. Dass du gut aussiehst, hat sich ja mittlerweile bestätigt.“
Jack hatte den Eindruck, dass Chalitah ob dieses unerwarteten Komplimentes leicht errötete, obwohl das bei diesem samtbraunen Hautton nur unmerklich auffiel.
„Danke Jack! Ja, Lin hat mit mir Klartext gesprochen. Habe bitte Verständnis dafür, dass ich nicht weiter auf Details eingehen werde. Ich habe es ihr versprechen müssen, also bringe mich bitte nicht in die unangenehme Situation, es dir erzählen zu müssen. Das brächte mich in eine sehr unangenehme Lage.“
„Ich werde das berücksichtigen. Allerdings verstehe ich das mit der unangenehmen Lage nicht ganz?“
„Jack, das ist für uns Thais eine Situation, in der wir uns sehr unwohl fühlen. Ich müsste notgedrungen lügen um mein Gesicht zu wahren. Ich werde dir später noch mehr darüber erzählen. Lass es mit diesem Thema für heute bitte genug sein.“
Der Zug bremst wieder. Jack hatte während des Gespräches nicht auf die einzelnen Stationen geachtet. Chalitah erhob sich.
„Wir sind jetzt in der Station Makkasan und müssen jetzt umsteigen und werden die MRT für eine Station nutzen!“
Jack nahm die Eindrücke dieser Station auf. Sie war weitläufig, in seinen Augen riesig und von den Flächen her großzügig ausgelegt, erheblich anders als die auf minimale und zweckgebundene Raumausnutzung in Deutschland. Über den Skyway wechselten sie auf die Straßenseite, nutzten die Rolltreppen und betraten die MRT-Station. Jack wunderte sich, dass sie eine Sicherheitsschleuse passieren mussten, insbesondere aber über die Tatsache, dass das Gerät schon fast in einem Dauerton piepste, aber der Kontrolleur wohl nur vereinzelt und deinem Zufallsprinzip in ein paar Handtaschen schaute.
„Chantal, was soll das mit diesen Sicherheitsschleusen? Welchen Sinn machen die, wenn der Typ so gut wie niemanden kontrolliert?“
„Gute Frage, ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht, aber habe mir da auch noch nie Gedanken drüber gemacht. Ich habe es wohl als Status Quo angenommen, es ist einfach so. Noch extremer ist es im Terminal 21, einem Einkaufszentrum an der nächsten Station. Das teil hört gar nicht mehr auf zu piepsen und der Uniformierte steht nur da und macht Männchen, wenn die Leute da durchspazieren.“
Jack war verwundert über die sprachlichen Spitzfindigkeiten von Chalitah.
„Sag mal, wie kommst du zu solchen Redewendungen und du benutzt Worte, die man wohl in diesem Kontext nicht in einer Schule lernt?“
„Ich habe Jahre meines jungen Lebens in Deutschland verbracht, bin dort zur Schule gegangen und war auch auf der Uni. Die habe ich dann aber abbrechen müssen, weil mich einige familiäre Ereignisse nach Thailand zurückgebracht haben. Tja, dann hat es mich hier wieder gepackt, ich habe hier einen Job für mich entdeckt und mich entschlossen, hier sesshaft zu werden.“
Chalitah löste sich kurz von Jack und besorgte die Chips für den Zugang. Jack war wieder abgelenkt durch die Hektik und Betriebsamkeit an dieser Station. Ihn verwunderte die Ordnung, die auf den Bahnsteigen herrschte. Der Bereich zu den Gleisen war durch eine Glas- oder Plexiglasbarriere gesichert. Lediglich in den Türbereichen befanden sich elektrisch betätigte Schiebetüren. Die zusteigenden Fahrgäste hatten sich links und rechts dieser Türen in reihen aufgestellt, wobei der Mittelbereich für aussteigende Fahrgäste freigelassen wurde. Als der Zug einfuhr und sich die Türen öffneten, warteten die zusteigenden Fahrgäste geduldig, bis alle ausgestiegen waren.
„Wow, dass das hier so dermaßen geordnet und diszipliniert zugeht, hätte ich nicht gedacht, ganz anders als das Gedränge in Deutschland.“
Die Fahrt dauerte nur knapp 2 Minuten und sie verließen die Station an der Kreuzung Asoke/Sukhumvit.