Fantasie Die Läuterung des Jack Trash

  • Ersteller
        #271  

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Hallo. KP, du hast 2 x Chanta anstatt Chalitta im Text. Einmal # 192 Absatz 8 vom Ende und einmal #199 sofort am Anfang. Absolut toll Deine Geschichten - bin ein großer Dan davon!!! Gruß, Gerhard
 
        #272  

Member

Member hat gesagt:
2 x Chanta anstatt Chalitta im Text. Einmal # 192 Absatz 8 vom Ende und einmal #199 sofort am Anfang.

Danke, da ist mit doch diese Tante ins Gemüse gerutscht. Ich werde es im Original korrigieren.

So, und sorry für den Break, aber ich bin reichlich busy mit meinem Laden und komme kaum noch dazu, mir mal entsprechend zeit zu nehmen, um die Geschichte weiterzuschreiben. Aber jetzt ist es soweit.
 
        #273  

Member

Ein sanftes Stupsen holte ihn zurück in die Realität.

„Wir sind gleich in Buriram, Jack. Bist du hungrig?“

Jack benötigte einige Sekunden sich wieder zu orientieren.

„Ich könnte eine Kleinigkeit vertragen. Ich würde gerne einmal eine dieser angeblich so köstlichen Nudelsuppen probieren.“

Chalitah lächelte ihn nur ein und bekundete mit einem Nicken ihres Kopfes Zustimmung. Der Zug war mittlerweile im Bahnhof angekommen und zusammen mit anderen Reisenden stiegen sie aus. Jack empfand es als fast unerträglich heiß, der Himmel war strahlend blau und keine Wolke trübte ihn. Er folge Chalitah. Jack war auch hier auf diesem Bahnhof aufgefallen, dass er sehr gepflegt aussah, Blumenbeete und ein sauberer Bahnsteig. Es schien eine Eigenart in Thailand zu sein, dass die staatliche Gesellschaft dafür Sorge trug, die Bahnhofe so zu gestalten, etwas, was in Deutschland so wohl nicht umzusetzen war.

Vor dem Bahnhof befand sich in einem Verteilerkreis eine Turmuhr, links und rechts des Vorplatzes gab es zahlreiche Restaurants derart, wie er es auch schon in Bangkok gesehen hatte. Fahrer von Tuk Tuks waren eifrig bemüht, Fahrgäste zu bekommen, was in Anbetracht der ausgestiegenen Reisenden kein Problem darstellte. Jack war allerdings erstaunt zu sehen, dass es auch Fahradrickschas gab, meist gefahren durch ältere, recht hager wirkende Männer, was in Jack die Frage aufkommen ließ, woher die überhaupt noch die Kraft nahmen, zwei bis drei Passagiere nebst Gepäck zu befördern.

„Was verdienen die alten Knaben mit so einer Rickscha?“

„Das hängt von der Entfernung ab, ich vermute mal so 20-50 Baht für eine Strecke, viel wird es allerdings nicht sein, was da im Laufe eines Tages zusammenkommt. Der Beruf steht kurz vor dem Aussterben, das ist zumindest mein Eindruck.“

Sie hatten die Hauptstraße erreicht, Jack schaute nach links und wollte gerade einen Schritt auf die Straße machen, als Chalitah ihn zurückhielt.

„Jack, Linksverkehr, nicht vergessen!“

Unbewusst war Jack wieder in alte Gewohnheiten zurückgefallen.

„Sorry, das ist etwas, was ich mir wirklich verinnerlichen sollte!“

„Ganz meiner Meinung, es wäre wichtig für deine Gesundheit!“

Zusammen überquerten sie die Straße und Chalitah führte ihn in ein kleines Restaurant, zumindest hielt es Jack dafür. Die gesamte Front war zur Straße hin offen und der Innenbereich war mit einfachsten Blechmöbeln und Plastikstühlen ausgestattet. Lediglich vorne befand sich eine einfache Kochstelle, an der eine hagere Frau mit langen schwarzen Haaren in einem beständigen Rhythmus Plastikschalen mit Fleisch, Nudeln, Gemüse, Gewürzen und Brühe befüllte, die dann von einem Mädchen zu den Tischen gebracht wurde.

Chalitah gab bei diesem Mädchen ihre Bestellung auf und es dauerte nur wenige Minuten, bis jeweils eine Schale mit einer wohlriechenden Suppe vor ihnen stand.

Auf dem Tisch stand ein kleiner Korb aus Plastik mit Gewürzen und Jack sah zu, wie Chalitah sich daran bediente. In Anbetracht des Pulvers aus Chili schaute Jack etwas bedenklich zu Chalitah.

„Jack, Chili solltest du nur sehr wenig nehmen. Zucker und Fischsauce geben eine gute Mischung und passen geschmacklich zu diesem Süppchen. Wenn du es etwas saurer magst, im letzten Schälchen ist Essig.“

Jack nahm eine geringe Menge Chili, Zucker und Fischsauce, verrührte es und kostete vorsichtig. Er war überrascht über den intensiv köstlichen Geschmack. Chalitah beobachtete ihn genau und schmunzelte.

„Jack, es gibt meiner Meinung nach nur zwei Suppenküchen in Buriram, deren Suppe wirklich köstlich und empfehlenswert ist. Dies hier ist eine davon, die andere ist in der Nähe des Marktes. Den werden wir allerdings erst morgen besuchen.“



Jack genoss die kleine Mahlzeit. Das zur Mahlzeit gereichte Wasser, serviert in kleinen Blechtassen mit zerstoßenem Eis betrachtete er allerdings wieder skeptisch.

„Keine Sorge Jack, das Wasser kannst du unbesorgt trinken. Es ist einwandfrei!“

Sie hatten ihre kleine Mahlzeit beendet. Auch wenn er nur wenig Chilipulver genommen hatte, stand ihm der schweiß im Gesicht und die Mittagshitze tat ihr übriges dazu.

„Mir ist nach einer Dusche. Lass uns ins Hotel!“

„Tja, mein Lieber, das mit dem Hotel läuft nicht mehr. Wir nehmen uns ein Tuk Tuk und fahren nach Hause.“

Jack schaute ob dieser Eröffnung etwas erstaunt.

„Ich hatte dich bereits vorgewarnt. Mit dem verhätschelten Leben ist es jetzt vorbei. Das, was wir seit unserer Fahrt von Bangkok aus erlebt haben, waren nur einleitenden Präliminarien.“

Jack schaute etwas verwundert, erinnerte sich aber auch an Chalitahs Ankündigungen, die sie bereits in Bangkok gemacht hatte. Er zog es vor zu schweigen. Chalitah übernahm die Rechnung. Sie verließen das Restaurant und gingen zurück zum Bahnhof. Der Zug war schon lange weg und das zuvor hektische Treiben war eine zwangsläufigen Ruhe gewichen, das Warten auf den nächsten Zug.

Chalitah steuerte direkt auf ein Tuk Tuk zu und sprach kurz mit dem Fahrer, der nach einem kurzen Wortwechsel wohl dem von Chalitah gewünschten Preis akzeptierte.

„Wohin fahren wir jetzt? Ich hoffe, nicht zu weit?“

Jack hatte keine Vorstellung davon, was Chalitah vorhatte, geschweige denn davon, wie er sich dieses Zuhause vorstellen sollte. Es war ihm ein unbequemes Gefühl, fernab einer jeglichen, städtischen Infrastruktur zu wohnen.

„Es ist nicht weit, nur etwa 8 km außerhalb von Buriram, ein kleines Dorf direkt an der Hauptstraße.“

Das Tuk Tuk fuhr entlang der Bahnlinie, kreuzte sie und wenig später befanden sie sich schon außerhalb von Buriram auf einer viel befahrenen Hauptstraße. Für Jack war es das erste Mal, dass er sich außerhalb einer thailändischen Stadt auf einer Hauptverkehrsstraße bewegte. Das Tuk Tuk fuhr mit dröhnendem Motor und die hinter dem Auspuff verwirbelnde Luft wehte ab und an die stinkenden Abgase in den Bereich, in dem Chalitah und Jack saßen. Zumeist bewegte ihr Fahrer sein Gefährt auf dem Randstreifen, wich nur dann gänzlich auf die Straße aus, wenn Fußgänger oder langsamer fahrende Motorräder das erzwangen. Immer wieder wurden sie von schnell fahrenden LKWs und natürlich auf PKWs überholt, aber bei den LKWs hatte Jack jedes Mal ein mulmiges Gefühl in Anbetracht der riesigen Räder, die sich an seinem Blickfeld vorbeischoben. Letztendlich war er froh, als der Fahrer die Fahrt verlangsamte, entgegenkommenden Verkehr passieren ließ und dann rechts in eine Seitenstraße einbog. Schlagartig wurde es um ihn herum ruhiger.

„Das hier ist Baan Sawai Sor, hier werden wir die nächste Zeit verbringen!“

Jack musste schlucken. Die Häuser, innerlich sträubte er sich dagegen, sie als solche zu bezeichnen, waren einfachster Natur und bei einigen hatte er Zweifel daran, dass sie den nächsten Sturm trotzen könnten, ohne Schaden zu nehmen. Einige Anwohner betrieben wohl kleine Geschäfte, einfachste Hütten mit noch einfacherer Einrichtung, in denen Waren des alltäglichen Gebrauchs angeboten wurden.

„Chalitah, hier…“

Chalitah nahm ihm das Wort aus dem Mund.

„Hier werden wir die nächste Zeit verbringen, Jack, finde dich damit ab!“

Chalitahs Worte hatten einen gewissen scharfen Unterton, der Jack instinktiv daran hinderte, zu widersprechen. Chalitah gab dem Fahrer einen Hinweis und der bog daraufhin in einen schmalen und unbefestigten Seitenweg ein. Der Rest der Fahrt verlief recht holprig und das Tuk Tuk stoppte vor einem einfachen Steinhaus. Kinder in Lumpen gekleidet, zumindest kam es Jack so vor, hatten das Tuk Tuk schon lange vorher gehört und warteten neugierig auf die Ankömmlinge. Chalitah stieg zuerst aus und wurde sofort von den Kindern umringt und herzlich begrüßt. Jack war von den Eindrücken gefangen. Er saß immer noch reglos im Tuk Tuk und wusste überhaupt nicht, wie er sich verhalten sollte. Zu neu, zu fremd war das alles, was da auf ihn an Impressionen einstürzte.

Eine ältere Frau erschien im Türrahmen, erkannte Chalitah ging auf sie zu und blieb vor ihre stehen. Chalitah grüßte sie auf thailändische Art und Weise respektvoll mit einem Wai. Erst nach diesem Begrüßungsritual umarmte sie die Frau. Sie hielten sich ein paar Sekunden, bevor sie sich wieder voneinander lösten. Chalitah wandte sich Jack zu und lachte ihn an. Der erschrak erst, als er die Tränen sah, die Chalitah über die Wangen liefen.

„Was ist los? Warum weinst du? Wer ist das?“

Jack war immer noch zu verwirrt, um die Schlüsse aus dem geschehen zu ziehen.

„Jack, alles okay! Das ist meine Mutter. Ich freue mich, sie gesund wiederzusehen. Mach dir keine Sorgen, aber nach fast einem Jahr solltest du es verstehen, welche Gefühle hochkommen, wenn man seine alte Mutter wiedersieht! Steig aus und begrüße sie!“

Etwas unbeholfen und durch die Situation verunsichert, stieg Jack aus dem Tuk Tuk und ging unter den neugierigen Blicken der mittlerweile Versammelten zu der alten Frau. Er versuchte es Chalitah gleichzutun, legte seine Hände zusammen und grüßte ihre Mutter so, wie er es sich bei Chalitah abgesehen hatten. Sein Bemühen wurde von den umgebenden Kindern mit lauten Lachen quittiert, was nicht gerade dazu beitrug, dass er sich sicherer fühlte. Chalitahs Mutter nickte nur mit dem Kopf, lächelte ebenfalls, aber wie Jacks Eindruck war, eher verständnisvoll, griff nach Jacks Arm und zog ihn ins Haus. Chalitah folgte ihm, während ein junger Bursche ihr Gepäck nahm und es ebenfalls ins Haus brachte.
 
        #274  

Member

Jack war mit der Situation überfordert. Es sprengte sein Vorstellungsvermögen zu realisieren, dass Menschen unter solchen Umständen überhaupt zusammenleben konnten. Die Hitze in dem Haus erschlug ihn fast. Unter der Decke versah ein großer Ventilator seinen Arbeit, dessen Luftstrom aber lediglich dafür sorgte, dass sich die aufgeheizte Luft gleichmäßig im gesamten Haus verbreitete.

Im hinteren Teil des Gebäudes gab es wohl etwas, das Jack mit viel gutem Willen als Küche bezeichnen konnte. Es gab noch einen abgeteilten Raum, dessen Wände allerdings nicht bis zur Decke reichten und dessen Eingang lediglich mit blickdichten Vorhängen abgeteilt war.

„Komm mit Jack!“

Chalitah teilte den Vorhang und Jack erblickte eine Holzpritsche mit einer Matratze, die mit frisch aussehenden Laken überzogen war. Am Fußende lag fein säuberlich zusammengefaltet eine Bettdecke und am Kopfende gab es noch zwei Kopfkissen. Über dem Bett war ein Netz aufgespannt.

„So Jack, hier werden wir die nächsten Nächte verbringen!“

Jack hatte urplötzlich einen Kloß im Hals und brachte kein Wort hervor. Alles in ihm sträubte sich dagegen, sich vorzustellen, in einer solchen Umgebung schlafen zu können.

„Jack, was ist los? Gefällt es dir nicht?“

Chalitah provozierte ihn bewusst. Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis Jack seine Sprache wiederfand. In seinem Kopf schoss nur ein Wort wie in einer Echokammer von Wand zu Wand, ‚Nein! Nein! Nein!‘ schrie es in ihm ohne Unterlass.

„Nein! Ich werde hier nicht schlafen! Ich kann hier nicht schlafen! Es ist viel zu heiß! Ich will in ein Hotel!“

„Jack, vergiss es! Es geht aus zwei Gründen nicht! Der erste Grund ist, dass du erfahren und lernen sollst, was es heißt in Thailand auf dem Land aufzuwachsen. Es wird dir dabei helfen, ein Verständnis zu entwickeln, deinen Horizont erweitern! Der zweite Grund ist, dass ich es mir nicht leisten darf, dich jetzt gehen zu lassen. Ich hatte dich im Vorfeld hier angekündigt. Jeder freut sich hier auf deinen Besuch und deinen Aufenthalt und würdest du jetzt einfach gehen, würde das einmal ein große Enttäuschung sein und du würdest mir einen Gesichtsverlust zufügen, also das schlimmste, was mir hier passieren könnte.“

Jack nahm Chalitahs Worte mit versteinertem Gesicht entgegen. Noch sträubte sich alles in ihm dagegen, die Situation so anzunehmen, wie sie sich ihm darstellte. Allerdings verriet ihm ein Blick in Chalitahs Augen, dass es wohl keinen anderen Ausweg geben würde. Ihre Absicht war in stein gemeißelt und durchkein noch so starkes Argument würde sie sich davon abbringen lassen. Jack trat nun vollends in den kleinen Raum uns setzte sich aufs Bett. Ihm war die ganze Tragweite des momentanen Geschehens immer noch nicht vollständig bewusst. Erst langsam sickerten die Konsequenzen und damit auftretenden Fragen in sein Bewusstsein.

„Es gibt hier keine Dusche und auch keine Toilette!“

„Doch, die gibt es, komm mit, ich zeige sie dir!“

Chalitah wartete Jacks Reaktion gar nicht erst ab sondern verließ das Schlafzimmer in dem Bewusstsein, dass Jack ihr folgen würde. Jack blieb gar nichts anderes übrig und trottete Chalitah brav nach. Die führte ihn hinter das Haus. Mit ausgestrecktem Zeigefinger wies sie auf einen kleinen, separaten Steinbau.

„Dort findest du Toilette und Dusche!“

Sie zog Jack einfach mit und öffnete die klapprige Tür, offensichtlich aus Plastik. Erneut verschlug es Jack die Sprache. An der hinteren Wand befand sich etwas, was er aus französischen Filmen kannte, eine typische Hocktoilette. An der Wand fand sich ein großes, gemauertes Becken mit Wasser. Neben der Toilette stand ein mit Wasser gefüllter Eimer in dem eine Plastikschüssel schwamm. Der Schock der Erkenntnis, auf welche Art und Weise Jack hier gezwungen war, seine Notdurft zu verrichte, stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Wie..?“

Chalitah wusste schon vorab, was Jack fragen wollte, unterbrach in kurzerhand.

„Es gibt kein Toilettenpapier. Wenn du dir deinen Hintern reinigen willst, nimmst du Wasser und deine Hand. Es mag für dich erst einmal abschreckend und ungewohnt sein und nicht den Anschein nach Reinlichkeit erwecken, aber das hier ist bei weitem hygienischer als der Brauch, sich, um es einmal knallhart zu formulieren, mit Papier die Scheiße um die Rosette zu schmieren. Du wirst dich überwinden müssen, klar, aber du wirst diese Form der Reinlichkeit vermissen, sobald du wieder in Deutschland bist. Duschen kannst du hier natürlich auch. Nutze einfach eine andere Plastikschale um dich nass zu machen, einzuseifen und wieder abzuspülen. Auch daran wirst du dich gewöhnen. By the way, bei der Hitze hier wird es ein Leichtes für dich sein, dich hier zu erfrischen, das Wasser ist kühl genug. Okay, ich glaube, du benötigst Zeit, alles zu verarbeiten. Wir werden jetzt kurz in die Stadt fahren und dort ein paar notwendige Dinge besorgen!“

„Wie kommen wir in die Stadt?“

„Wir fahren mit einem kleinen Motorrad!“

Chalitah besorgte sich und Jack jeweils einen Helm und wenig später saß er als Sozius auf der Rückbank.
 
        #275  

Member

Jack war es nicht gewohnt, als Sozius zu fahren, schon gar nicht auf einem Motorrad. Hinzu kam, dass er diesbezüglich keine Erfahrung hatte, was dazu führte, dass er sich extrem unwohl und unsicher fühlte. Sie hatten gerade erst einmal das Dorf verlassen, als Chalitah kurz vor einer Brücke anhielt. Sie nahm ihren Helm ab und wandte sich Jack zu.

„Jack, du bist wohl noch nicht oft Motorrad gefahren. Ich kann verstehen, dass du dich etwas unwohl fühlst, aber bitte tu mir den Gefallen, und bleib ruhig sitzen. Deine Bewegungen mit deinem Gewicht machen mir das Fahren schwer. Du kannst beruhigt sein, ich kann fahren und passe auf!“

Chalitah wartete Jacks Reaktion nicht ab, setze den Helm wieder auf und fuhr wieder los. Jack hatte Chalitahs Bemerkung angenommen und auch, wenn es ihm schwer fiel, gelang es ihm ihrer Aufforderung Folge zu leisten. Die fahrt in die Stadt dauerte knapp 20 Minuten bis sie am Ziel waren. Chalitah überquerte noch eine belebte Kreuzung und stellte ihr Motorrad am Straßenrand ab. Ihren Helm hängte sie einfach über den Spiegel.

Jack hatte seinen Helm ebenfalls abgenommen, war sich aber unschlüssig, was er damit anfangen sollte.

„Jack, hänge deinen Helm am Spiegel auf. Keine Angst, er wird nicht geklaut werden!“

Insgeheim war genau das Jacks Befürchtung. Allerdings bemerkte er, dass fast an jedem der abgestellten Motorräder ein Helm hing, an einigen sogar Plastiktüten mir erworbenen Waren. Es schien wohl ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dies hier so machen zu können, ohne befürchten zu müssen, dass Diebe sich einfach bedienten.

„Wir haben bereits nachmittags, die Märkte öffnen schon sehr früh vor Sonnenaufgang. Als der größte Rummel ist vorbei und es wird recht ruhig zugehen.“

Sie betraten die Markthalle durch einen schmalen Seiteneingang. Wie es Jack schien, war selbst in diesen schmalen Gängen jeder Quadratzentimeter Fläche genutzt worden. Die eigentliche Markthalle war recht hoch und die Luft war aufgeheizt. Aber das war kein Wunder, Die Sonne hatte das Dach aufgeheizt und es wirkte wie ein gleichmäßig erhitzter Deckenstrahler.

Jack nahm einen tiefen Atemzug, ein Fehler, wie sich herausstellte. Ein unerträglicher Gestank erreichte seinen Geruchssinn und ließ seinen Atem stocken. Nur mit Mühe unterdrückte Jack den aufkommenden Brechreiz, drehte sich um und verließ mit ein paar schnellen Schritten den Bereich, von dem dieser Gestank ausging. Chalitah schien diese Reaktion wohl erwartet zu haben und folgte Jack. Der sah Chalitah nur zornig an, kämpfte immer noch mit den Auswirkungen des soeben Erlebten.

„Was soll das? Soll das etwa ein Markt sein? Es stinkt wie in einer Leichenhalle!“

„Beruhige dich, Jack! Ich hätte nicht gedacht, dass du so dermaßen empfindlich bist. In diesem Bereich des Marktes wird vergorener Fisch verkauft. Zugegeben, es stinkt für ungewohnte und verwöhnte Nasen wohl erbärmlich, aber für uns Thais ist es eine Delikatesse und wird in verschiedenen Gerichten als zutat genutzt. Und verzeih mir, dass ich dich bewusst hier entlang geführt habe. Wir werden jetzt an einer anderen Stelle hineingehen, versprochen.“

Jack folgte Chalitah. Sie betraten den Markt an einer anderen Stelle. Trotzdem war Jack verunsichert, sog vorsichtig etwas Luft ein, um zu testen, ob es für ihn erträglich sein konnte. Erleichtert stellte er fest, dass in diesem Bereich die Luft für ihn ohne Schockwirkung für seine Geruchsnerven atembar war.

Sie befanden sich in einem Längsgang und sowohl links als auch rechts von ihm saßen Frauen auf den Tischen, wedelten immer wieder mit einem Tuch oder Fächer, um Fliegen zu verscheuchen, die sich auf das dort ausgelegte Schweinefleisch setzen wollten. Chalitah führte Jack zu einem bestimmten Stand mit genau dieser Ware, begrüßte die Verkäuferin, die sowohl Chalitah als auch ihn mit einem offenen Lächeln und einem Wai begrüßte. Offensichtlich kannten sich die beiden Frauen.

„Jack, such dir Fleisch aus! Ich werde und heute entweder Gulasch machen oder ein leckeres Schweinesteak!“

Jack schien immer noch nicht verarbeitet zu haben, was Sache war. Mit einer gewissen Abscheu blickte er auf die Auslegeware, die Fliegen, die darüber kreisten und es nur für Sekundenbruchteile schafften, sich auf das Fleisch zu setzen, bevor sie von dem Wedel wieder aufgescheucht wurden.

„Du willst hier Fleisch kaufen? Gibt es hier keinen Metzger?“

Chalitah lachte hell auf, schüttelte nur den Kopf.

„Jack, mache dir keine Sorgen. Das Fleisch hier und auch alle anderen Waren kannst du unbesorgt essen. Du kannst Thailand nicht auf eine Stufe mit Deutschland stellen. Hier wird es seit Jahrhunderten nicht anders gehandhabt, also sei unbesorgt!“

Jack schien sich selbst unschlüssig. Chalitah nahm sein Zögern wortlos zu Kenntnis. Sie wandte sich wieder der Verkäuferin zu, wies auf einen großen Batzen saftiges Schweinefleisch, von dem die Verkäuferin ein gutes Kilo abschnitt, verpackte und es Chalitah überreichte.

„Ich werde jetzt noch etwas Gemüse einkaufen und im Anschluss fahren wir zurück!“

Jack sah ein, dass ihm wohl nichts anderes übrig blieb, als sich den Umständen zu fügen. Chalitah kaufte noch Pilze, Gewürze und ein paar Flaschen mit dunklem Inhalt ein, den Jack nicht kannte und nicht einzuordnen vermochte. Letztendlich war er aber froh, als sie den Markt mit seiner Kakophonie an Gerüchen wieder verlassen hatten.

Jack hatte mittlerweile Vertrauen in Chalitahs Befähigung ein Motorrad zu fahren gewonnen und so war dir Rückfahrt ins Dorf für ihn dann doch etwas entspannter. So richtig wohl fühlte er sich innerhalb dieser Dorfgemeinschaft aber immer noch nicht. Zu neu, zu befremdend und zu ungewohnt war alles das, was auf ich einströmte.

Chalitah hatte neben einer primitiven Feuerstelle Platz genommen und bereitete Fleisch und Gemüse zu. Zuvor hatte er mitbekommen, dass sie einem Jungen Geld übergeben hatte, der dann unmittelbar darauf verschwunden war.

Immer noch war Jack skeptisch in Bezug auf Hygiene, allerdings stieg von dem Wok, in dem Chalitah das Essen zubereitete, ein verführerischer Duft auf und Jack verspürte mit einem Mal Hunger.

Der Junge war mittlerweile mit zwei großen Plastiktüten zurückgekehrt. Chalitah griff hinein und reichte dem Jungen jeweils eine große Flasche Coke und Sprite, zudem ein paar Süßigkeiten, wohl als Dankeschön für den Einkauf.

„Jack, nimm die Tüten und setze dich ins Haus!“

Jack kam Chalitahs Aufforderung nach. Im Haus war eine Matte auf dem Boden ausgebreitet, auf der schon diverse Gerichte standen, zudem Reis und natürlich Essbesteck. Jack hatte nicht bemerkt, dass Chalitah ihm gefolgt war. Sie stellte eine große Schale mit dem von ihr zubereiteten Gericht ebenfalls auf die Matte. Mittlerweile hatte sich der Platz um die Matte gefüllt, Familienmitglieder und Freunde hatte sich gesetzt und schauten gespannt auf Chalitah. Mit einem gezielten Griff zog sie eine braune Flasche aus der Tüte, öffnete den Verschluss mit einem schnellen Griff und füllte die kleinen Gläser, die ihr gereicht wurden.

„Jack, nimm dir ein Glas. Man möchte mit dir anstoßen und dir Glück wünschen!“

Jack tat wie ihm geheißen. Chalitah füllte sein Glas und sich selbst ein weiteres.

„Was ist das für ein Gebräu?“

„Wir nennen es Lao Khao oder auch Si Sip, es ist aus Reis gebrannt. Lao bedeutet Alkohol und Khau Reis, also übersetzt Reisschnaps. Gängig ist auch die zweite Benennung, Si Sip bedeutet 40, was nichts anderes heißt, als dass der Schnaps 40% hat.“

Die versammelte Gemeinschaft schaute erwartungsvoll mit erhobenen Gläsern zu Jack herüber. Gemeinsam erklang ein ‚Chok dee khrup‘, was Jack als Aufforderung verstand, sein Glas zu leeren. Beherzt stürzte er sich den Shot hinunter. Im ersten Moment hatte er das Gefühl, als würde sich ihm die Kehle zuschnüren. Das zweite Gefühl war ein schier unerträgliches Brennen. Als Reaktion stellten sich ihm die Nackenhaare auf und er musste sich instinktiv schütteln. Schallendes Gelächter brandete ihm entgegen und mit dessen Abklingen durchströmte ein warmes Gefühl ausgehend von seinem Magen seinen Körper.

„Danke Jack, das hast du gut gemacht! Meine Anerkennung. Lao Khau ist nicht jedermanns Sache, schon gar nicht für Farang, aber sei dir gewiss, dass du dich daran gewöhnen wirst. So, nun lass uns das Essen genießen.

Jack hatte sich wie alle anderen auf den Boden gesetzt. Obwohl er nur einen Kurzen von dem Reisschnaps getrunken hatte, fühlte er sich merkwürdig beschwingt. Chalitah hatte ihm einen Teller mit Reis und dem von ihr zubereiteten Gulasch gegeben und er aß, wie er es nicht anders gewohnt war, mit der Gabel. Ihm fiel auf, dass es hier außer bei ihm keine zugeteilten Speisen gab, sondern jeder sich an dem bediente, was auf der Matte stand. Dazu wurde Bier gereicht.

Nachdem alle gesättigt waren, saßen sie alle zusammen in der kleinen Runde. Wieder machte der Reisschnaps die Runde und auch Jack kam nicht umhin, mehr von diesem höllischen Gebräu zu trinken. Er merkte erst als er aufstand, dass dessen Wirkung heftig war. Chalitah stand ebenfalls auf. Ihr schien der Schnaps nichts auszumachen, zumindest war ihr nichts anzumerken.

Chalitah führte Jack in den abgeteilten Raum. Jack ließ sich schwer aufs Bett fallen.

„Chalitah, es tut mir leid, aber ich bin wohl etwas angetrunken.“

„Es ist okay Jack, du bist nicht daran gewöhnt. Mach dir nichts draus! Zieh dich aus und leg dich ins Bett, ich komme auch gleich. Sieh es positiv, der leichte Rausch wird dir eine selige Nachtruhe bescheren.“

Chalitah drapierte das Moskitonetz um die Liegefläche herum, lächelte Jack kurz an und verließ den Raum.
 
        #276  

Member

@KingPing
Ich bin gespannt wie es weitergeht.
Bitte lass uns nicht so lange warten.
 
        #277  

Member

Oh ich auch
ich bin gespannt
schreib mal schneller
 
        #278  

Member

@KingPing : einfach klasse . Freut mich immer wenn ein neuer Abschnitt rauskommt . Danke
 
        #279  

Member

Durch den ungewohnten Alkohol fühlte Jack sich reichlich angeschlagen. Zwar war sein Magen gut gefüllt, aber dieser Reisschnaps zeigte trotzdem Wirkung. Er quälte sich aus seine Sachen, schaute sich kurz nach seiner Reisetasche um, konnte sie aber im Halbdunkel des Raumes nicht ausfindig machen. Im Haus war es ruhig geworden und die Gäste schienen gegangen zu sein.

Chalitah kam zurück und schien nur noch in ein Handtuch gehüllt. Sie griff nach einem weiteren, großen Handtuch.

„Steh auf Jack, wir gehen duschen!“

Zwar fühlte sich Jack infolge des ungewohnten Alkoholkonsums müde und träge, andrerseits hatte er im Laufe des Tages viel geschwitzt und er begrüßte die Vorstellung nach einer Dusche. Er erhob sich, schlüpfte unter das Moskitonetz hindurch und nahm das ihm gereichte Handtuch. Der Raum in dem sie gegessen hatten, war leer, lediglich in einer Ecke schliefen bereits zwei Personen unter einem Moskitonetz.

„Wo sind alle hin?“

„Man überlässt uns für die Dauer unseres Aufenthalts das Häuschen, zumindest zum schlafen. Mach dir keine Sorgen und betrachte es ganz einfach als normale Gastfreundschaft. Meine Familie ist stolz, dich als Gast zu haben.“

Sie verließen das Haus und gingen zur Dusche hinüber.

„Das wird ebenfalls neu für dich sein. Komfort gibt es hier nicht und das Wasser hat im günstigsten Fall Umgebungstemperatur.“

Chalitah hatte die Tür geschlossen und ihr Handtuch gelöst. Unter der Decke hing nur eine schwache Glühlampe, die den kleinen, unwirtlichen Raum in ein warmes Licht tauchte. Sie griff nach Jacks Handtuch, löste es mit einem geschickten Griff und hing es zu ihrem Handtuch. Es war eine merkwürdige Mischung aus primitivster Umgebung und knisternder Erotik durch eine nur in warmes Licht gehüllt, nackte Chalitah.

Chalitah trat an das mit Wasser gefüllte Becken, nahm die Plastikschale und schüttete Jack das kühle Wasser über den Kopf. Jack zuckte etwas zusammen. Der Temperaturunterschied der immer noch schwülwarmen Luft und dem von ihm dadurch als kalt empfundenen Wasser jagte einen unangenehmen Schauer durch seinen Körper. Chalitah nahm es wohl zur Kenntnis, ließ sich aber nicht beirren. Sie nahm noch ein paar Schalen bis Jacks Körper vollständig benetzt war. Sie griff nach einer Flasche mit Duschgel und seifte Jacks Körper vollständig ein.

Der wusste nicht so genau, wie ihm geschah, aber die neue Umgebung und die damit verbundenen Unsicherheit ließen ihn in Untätigkeit verfallen. Andrerseits und obwohl vollkommen ungewohnt, genoss er das, was Chalitah da so wortlos an ihm vollbrachte.

Chalitah hatte sich an seine Seite geschmiegt, seifte seinen Po ein und fuhr von hinten mit ihrer Hand nach vorne, umfasste kurz sein Gehänge und dann seinen Schwanz. Obwohl immer noch etwas angetrunken, reagierte er fast sofort. Blut schoss in seinen Schwanz, der sofort steif wurde.

„Jack, Jack, hast du dich nicht im Griff?“

Pure Ironie oder gar Sarkasmus waren es, die er da aus Chalitahs Stimme heraushörte. Sie kniete sich vor ihm nieder, unbeachtet seiner Erektion seifte sie seine Beine ein, wobei ihr Wange immer wieder seinen Schwanz berührte.

Jacks Unsicherheit verdammte ihn zur Untätigkeit und so ließ er ohne auch selbst irgendwie aktiv zu werden, alles mit sich geschehen. Andrerseits wiederum genoss er es natürlich, in dieser Form von Chalitah verwöhnt zu werden. Seine Libido hatte er ohnehin nicht mehr unter Kontrolle, wünschte sich natürlich nichts mehr, als Erlösung geschenkt zu bekommen. Er hatte sich bis jetzt noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie das Sexleben auf dem Dorf so ablief. Definitiv lief es ab, denn die vielen Kinder, die er gesehen hatte, waren wohl eineindeutige Indizien, die dafür sprachen. Allerdings zermarterte er sich das Gehirn darüber, wie die Menschen, wenn sie auf so engem raum miteinander lebten, es mit der Privacy hielten. Intime Momente oder gar abwechslungsreiches Sexleben vermochte er in einer solchen Umgebung nicht einzuordnen. Vermutlich spielte sich der Akt in aller Schnelle ab, kurze Momente zweisamen Vergnügens unter der Bettdecke, abreagieren der eigenen Lust, wohl vorwiegend der des Mannes mit dem Nebeneffekt der Fortpflanzung. So zumindest zeichnete er sich ein Bild in seiner Fantasie.

Cahlitah hatte ihre Arbeit an seinen Beinen beendet und richtete sich wieder auf. Sie schäumte etwas Duschgel in ihren Händen auf und griff nach Jacks Steifen, begann ihn zu massieren. Jack stöhnte unterhalten auf.

„Gefällt es dir, Großer? Dein Schwanz verlangt zumindest danach.“

„Ja, bitte, mach weiter und höre nicht auf!“

Chalitah genoss es, Jacks Verlangen zu spüren, wie sein harter Schwanz in ihrer Hand pochte. Ohne Vorwarnung stoppte sie, griff wieder nach der Plastikschale, füllte sie mit Wasser und goss einen Schwall über Jacks Kopf.
 
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