Fantasie Die Läuterung des Jack Trash

  • Ersteller
        #361  

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Manchmal braucht es eben besondere Inspirationen .... ;-)
Still waiting

Du machst das schon KingPing
 
        #362  

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Ja schön das es weiter geht,
auf deine neue Geschichte bin ich auch gespannt!
 
        #363  

Member

Beide, sowohl Chalitah als auch Jack, plagte ein gewaltiger Hunger. Sie suchten wieder ihr bevorzugtes, kleines Restaurant auf und Jack genoss eine mild gewürzte Tom Yam Khung und Pad Kaphao mit Rindfleisch und Spiegelei. Chalitah hatte im Vorfeld dafür gesorgt, dass ihm das Essen nicht zu scharf gewürzt zubereitet wurde. Mittlerweile hatte er sich aber auch schon an schärferes Essen gewöhnt.

„Was hast du denn noch vor? Der Ausflug in das kleine Dorf war interessant, warum der Zusammenfluss allerdings als große Touristenattraktion angepriesen wird, entzieht sich etwas meinem Verständnis. Allerdings finde ich die Landschaft hier sehr schön und reizvoll.“

„Ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen, was von der Tourismus-Behörde in Thailand als touristische Attraktion eingestuft wird. Vor Jahren waren Wasserfälle frei zugänglich, bis eines Tages ein Minister auf den Gedanken kam, für diese natürlichen Gewässer Eintritt zu verlangen, sehr zum Ärger für Farang, die den zehnfachen Preis für den Zutritt berappen müssen, als ein Thai bezahlen muss. Die Begründungen sind oftmals fadenscheinig und nicht nachvollziehbar.“

„Und was sind die Gründe?“

„Müll! Man argumentiert, dass Gäste zu viel Müll hinterlassen!“

„Ist das dein Ernst? Ist denn nicht der Anteil der Thais höher?“

„Ja, wir Thais lieben unsere Wasserfälle. Sie sind insbesondere an langen Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel und man kann mit Bestimmtheit sagen, dass die Thais die Mehrheit der Besucher stellt, mit einem entsprechend hohen Müllaufkommen!“

„Ich habe während der Fahrten mit dem Zug oft aus dem Fenster geschaut und was ich gesehen habe, lässt nicht gerade auf ein Verhalten schließen, dass auch nur annähernd etwas mit Umweltbewusstsein zu tun hat.“

Jack erinnerte sich an die vielen Kilometer Bahnstrecke aus Bangkok heraus. Entlang der Bahngleise waren die Seitenstreifen teilweise mit Müll zugedeckt und immer wieder bekam er mit, dass Müll sorglos über die Fenster nach draußen entsorgt wurde. Auch auf dem Dorf hatte er ein ähnliches Verhalten bemerkt. Überall lag Plastikmüll herum, geschuldet wohl auch den Märkten wie 7/11, AM/PM oder Family Mart, die alle Waren sorglos in Plastiktüten stopften. Im Rückblick erinnerte er sich, nichts von einer Infrastruktur in Bezug auf Hausmüll gesehen zu haben, wohl aber , dass ab und an mal Plastikmüll gesammelt wurde, zu einem Haufen getürmt, einfach sorglos verbrannt wurde.

„Ein leidiges Problem in Thailand. Früher wurde Restmüll einfach durch die Bodendielen nach unten entsorgt, wo sich Schweine, Hunde und Federvieh der Reste annahmen. Wie du rückschließt, handelte es sich dabei in der Regel um wiederverwertbaren Restmüll, aber Plastik, Kunststoff und ähnliches lässt sich so nicht entsorgen und leider hat sich das Verhalten nicht geändert und solche Sachen werden auch entsprechend entsorgt Leider wird den Kids in der Schule so etwas nicht beigebracht, dass wir eine Umwelt haben, die geschützt werden muss. Sie verstehen nicht, dass durch das Verbrennen Giftstoffe freigesetzt werden, die in den Boden dringen und von den Pflanzen auch über die Luft aufgenommen werden. Über die Jahre steigt so die Konzentration und wird über Früchte und Pflanzen, die hier angebaut und konsumiert werden, wieder aufgenommen. Dann wundern sich die Leute, dass sie an irgendeinem Krebs erkranken und sterben. Sie erkennen leider die zeitlichen Zusammenhänge nicht, ganz einfach, weil es ihnen an der grundlegenden Bildung fehlt. Von daher liegt auch bei den Kids keinerlei Verständnis für die Zusammenhänge vor, weil ihnen das entsprechende Wissen nicht vermittelt wird. Und wo kein Verständnis vorhanden ist, kann logischerweise auch kein Bewusstsein für die Umwelt entstehen. Ausnahmen gibt es, wie das Beispiel des Pak Mun Damms zeigt, aber auch Proteste gegen die Errichtung neuer Kohlekraftwerke. Aber es sind häufig nur die direkt Betroffenen, die gegen die Entscheidungen protestieren. Der Aufschrei der Medien wird in der breiten Öffentlichkeit lediglich als leises Flüstern wahrgenommen. In Bezug auf die Umwelt hat das keine positiven Auswirkungen, es werden lediglich die negativen Folgen für die Betroffenen kompensiert. Das Profitdenken steht auch hier über den Bedenken gegenüber dem Naturschutz.“

Jack hatte aufmerksam zugehört. So langsam wurde ihm bewusst, welche Auswirkungen eine nachlässige Politik hat. Die Folgen würden sich über kurz oder lang abzeichnen, so war zumindest seine Vermutung. Allerdings hier in Kong Chiam schien es etwas anders zu sein, aber das wurde ihm erst nach Chalitahs Sätzen bewusst. Kong Chiam erschien ihm um ein Vielfaches sauberer als das, was er woanders gesehen hatte. Es war, als schien Chalitah seine Gedankengänge erahnt zu haben.

„Ja, Jack, Kong Chiam verfolgt da ein generell anderes Konzept. Möglicherweise lag es an den negativen Auswirkungen, die der Bau des Pak Mun Damms mit sich gebracht hat. Jedenfalls sorgen die örtlichen Behörden dafür, dass Kong Chiam ein sauberes Stadtbild abgibt. Aber du hattest ursprünglich gefragt, was ich für heute noch vorhabe. Wir sind hier fertig und wir werden mal nach oben fahren.“

Chalitah hatte ihren Arm gehoben und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger hinter sich nach oben. Jack schaute etwas verdutzt drein, weil er nicht auf Anhieb verstand, was Chalitah meinte. Die lächelte nur, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.

Du erinnerst dich an den herrlichen Ausblick, als wir mit dem Bus ankamen? Sicherlich! Dort oben gibt es einen Tempel, der für Thailand schon etwas Besonderes darstellt und das möchte ich dir nicht vorenthalten. Hinzu kommt, dass wir auch ein gutes Timing haben. Die Sonne wird tief stehen und diese Flussebene in ein herrliches Licht hüllen. Du sollst doch einen bleibenden Eindruck von der Schönheit dieser Landschaft behalten, und was ist da besser für geeignet, als die kraftvollen und warmen Farben einer in das Licht der untergehenden Sonne gehüllten Landschaft.“

Chalitah hatte zu ihrem Telefon gegriffen, wählte eine Nummer aus ihren Kontakten und sprach nur ein paar Worte. Jack hatte die Rechnung übernommen und nur wenig später stoppte ein Wagen vor dem Restaurant. Die Fahrt aus Kong Chiam heraus zum Tempel dauerte nur ein paar Minuten. Als erstes fiel Jack dieser überdimensionierte Gong auf, aber auch, dass der Tempel in ein schlichtes Weiß gehalten war, ganz im Gegensatz zu den Tempeln, die Jack bisher gesehen hatte, zumindest von weitem.

„Mit diesem Gong besitzt Thailand etwas Einzigartiges, es ist angeblich der weltweit größte Gong, der jemals gefertigt wurde und genutzt wird.“

Irgendwie hatte Jack das Gefühl, dass diese Umgebung eine für ihn ungewohnte Ruhe ausstrahlte. Er folgte Chalitah, die ihn in einen anderen Bereich des Tempels führte. Sie gingen eine Treppe hinunter und passierten ein Reihe von goldenen Buddhas.

„Dieser Tempel ist in den Felsen gebaut worden. Was wir oben gesehen haben, ist lediglich nur die Spitze des Eisberges, um es einmal in einer Metapher auszudrücken.“

Zusammen betraten sie das Herzstück dieses besonderen Tempels. Sie hatten sich zuvor ihrer Schuhe entledigt, etwas, was sich Jack mittlerweile auch zu Eigen gemacht hatte und insbesondere in Tempeln ein unabdingbares Muss war. Wieder war Jack von dieser inneren Ruhe des Tempel beindruckt. Sie standen vor einem gläsernen Schrein und erst beim zweiten Hinsehen wurde Jack klar, was er dort sah. In dem Schrein befand sich der mit Goldplättchen bedeckte und mumifizierte Leichnam eines Menschen, offenbar oder wie er vermutete, ein hochgestellter Mönch dieses Tempels.

„Dieser Mönch war der Abt dieses Tempels und zählte zu den beliebtesten und bekanntesten Mönchen der Lehren des Buddhahasa Bhikkhu, zumindest hatte er damit seinen Einstieg in die Lehren Buddhas.“

„Ein Buddha Hasser….?“

Chalitah lächelte über Jacks Missdeutung.

„Kein Hasser, Jack, Buddhahsa Bhikkhu war einer der berühmtesten Mönche Thailands und Vertreter des Theravada-Buddhismus, der buddhistischen Strömung, die auch heute noch in Thailand allgegenwärtig ist. Dir ist vielleicht geläufig, dass der Buddhismus die Reinkarnation inhaltlich manifestiert hat. Siddharta Gautama Buddha hat den Weg eines Menschen seinerzeit beschrieben und definiert als ein Weg von Geburt über Leben und Leiden bis hin zum Sterben. Leiden deshalb, weil der Mensch polarisiert und einem jeglichen Leiden ein Lieben, Freude oder Glückseligkeit vorangeht. Er hat dies verstanden als den endlosen Kreislauf, dass nach dem Tod eine Wiedergeburt erfolgt, die in Abhängigkeit des angehäuften Karmas extrem unterschiedlich ausfallen kann. Das philosophisch-religiöse Ziel Buddhas war es, den Menschen mit seiner Lehre einen Ausweg aufzuzeigen. Er teilte dies, grob betrachtet, in zwei Möglichkeiten auf, bewusst den Weg der Wiedergeburt zu gehen oder einen Weg zu wählen, der einem Mönch gewährt zu entscheiden, ob er den Weg der Wiedergeburt gehen möchte, oder den des endgültigen Erlöschens zu beschreiten, der diese beständigen Kreislauf aus Leben, Leiden, Sterben und Wiedergeburt durchbricht. Ein Buddhahsa wie Bikkhu hat genau diesen Status erreicht. Die meisten Thais gehen den ersten Weg, nur Mönche unterwerfen sich den strengen Regeln eines Tempels. Ich selbst bin mit Sicherheit kein religiöser Mensch, aber was ich am Buddhismus schätze ist die Tatsachen, dass ein indoktrinierender, religiöser Einfluss faktisch nicht vorhanden ist. Im Gegenteil, der Buddhismus ermutigt die Menschen, frei zu leben und frei zu entscheiden.“

Wieder hatte Jack aufmerksam zugehört und mittlerweile bewunderte er Chalitahs umfangreiches Wissen, vor allem aber auch die Art und Weise, wie sie es ihm vermittelte. Er nahm zur Kenntnis, dass er heute wieder etwas dazugelernt hatte.


Sie verließen den Kernbereich des Tempels und bestiegen noch die kleine Pagode, um von diesem erhöhten Standpunkt einen Blick in die Ebene zu werfen. Die Sonne stand mittlerweile tief und tauchte die Eben ein sanftes, warmes Licht, wie es schöner, eindrucksvoller und impressiver selbst ein berühmter Landschaftsmaler wie Casper David Friedrich nicht hätte schaffen können.
 
        #364  

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Sehr spannend, da darf es weiter gehen
 
        #365  

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Member hat gesagt:
Sehr spannend, da darf es weiter gehen

Wird es auch, habe jetzt etwas mehr Zeit zum schreiben. Die neue Story habe ich auch schon begonnen einzustellen. Sie ist ja fertig und ich werde zeitnah einstellen.
 
        #367  

Member

Ich habe gestern TF mal angesteuert und mal reingeguckt. Also, keine Ahnung. Aber diese Dame wäre nicht mein Typ.

Der Vorteil von Geschichten gegenüber TV ist ja der, dass eine Geschichte jedem die Freiheit gewährt, sich seine Charaktere selbst in der Fantasie auszumalen.
 
        #368  

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@KingPing habe die Dame halt in TF gesehen und dann gleich an Deine Geschichte gedacht. Hätt ja sein können. :)
 
        #369  

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Ich kannte einmal ein Chalitah. Die hat zusammen mit meiner Lieblingsmasseurin in der Massage neben der Buffalo Bar gearbeitet. Eine Hammerfrau, groß und mit einer traumhaften Figur. Sie ist einige Male mit mir gegangen, war aber extrem schwer zu daten.
 
        #370  

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Aha, so bist Du also auf den Namen der Dame gekommen in Deiner Geschichte. :)
 
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