Jack spürte, wie Sandras Wesen und ihre Ausstrahlung sich langsam in ihn schlichen und versuchten, ihn in ihrem Sinne zu beeinflussen. Er versuchte sich zu wehren, obwohl er das Gefühl oder fast schon die Gewissheit hatte, dass er den Kürzeren ziehen würde. Innerlich verfluchte sich Jack ob seiner Anfälligkeit weiblichen Reizen gegenüber, die direkt seine Libido unter Ausschaltung seines Verstandes ansprachen.
"Sandra, da sind mir die Hände gebunden. Wir bekommen unsere Aufträge von Vermietern und die haben, was die Miete angeht, ganz klare Vorgaben an denen wir nicht rütteln können. Das sollte dir eigentlich klar sein. Das sind nun einmal die unabdingbaren Konditionen!"
Sandras Gesichtsausdruck wechselte von verführerisch zu einem beleidigten Schmollen, was sie allerdings in Jacks Augen nicht weniger attraktiv erschienen ließ. Für einen kurzen Moment glaubte Jack, Oberwasser zu haben. Nein, er hatte Oberwasser. Sandra wusste nichts von seinem Spielraum bezüglich der Maklercourtage. Bewusst brachte er diesen Punkt nicht zur Sprache, hoffte, dass Sandra darauf zu sprechen kommen würde.
"Jack, ich will diese Wohnung haben, bitte, tu etwas für mich! Kannst du mit dem Vermieter sprechen?"
An diese Möglichkeit hatte Jack erst gar nicht gedacht. Für ihn waren die Konditionen diesbezüglich bindend. Er warf einen Blick auf das Exposé und versuchte sich, an den Eigentümer der Wohnung zu erinnern. Es dauerte ein paar Sekunden bis er dem Namen ein Bild und damit Sachverhalte zuordnen konnte.
Der Eigentümer, besser die Eigentümerin, war eigentlich recht wohlhabend, besaß mehrere Apartments, die alle erfolgreich über Michaela vermittelt worden waren. Jack warf einen abwägenden Blick zu Sandra. Die stand dort wie die Unschuld vom Lande, hatte ihre Arme hinter dem Rücken zusammengelegt und schaute ihn erwartungsvoll mit Schmollmund und unschuldigem Blick an, obwohl dies in einem krassen Gegensatz zu ihrer Weiblichkeit stand, die Jack so faszinierte.
"Okay, ich werde es versuchen. Heute wird das allerdings nichts mehr. Ich kann das erst morgen erledigen."
Schlagartig war das Schmollen aus Sandras Gesicht verschwunden. Sie macht schnell einen Schritt auf Jack zu und bevor der sich versah, hatte Sandra ihre Arme um seinen Hals gelegt, schmiegte sich an ihn und drückte Jack einen Kuss auf die Wange.
Jack war von dieser plötzlichen Aktion so dermaßen überrascht, dass er unfähig war zu reagieren. Im nächsten Moment nahm er die Berührungen war, Sandras Busen, der sich gegen seine Brust drückte und ihr Schoß, der sich an ihn schmiegte. Er nahm ihren intensiven Duft war und spürte, wie ihm das Blut schlagartig in die Lenden schoss und in seinen Schwanz drängte. Er spürte das verdächtige Zucken, mit dem er begann sich zu versteifen. Nur um eine kleine Nuance verstärkte Sandra den Druck ihres Schoßes und Jack war klar, dass sie spürte, wie abrupt er auf sie reagierte. Mit sanfter Gewalt löste er sich von Sandra.
"Sandra, bitte, ich bin nicht zum Vergnügen hier. Ich habe dir zugesagt, den Eigentümer zu kontaktieren. Ob ich Erfolg haben werde, steht auf einem ganz anderen Blatt. Also ist jedwede Überschwänglichkeit erst einmal fehl am Platz."
Jack wunderte sich etwas über sich selbst, dass er ein solches Statement abgegeben hatte. Es war überhaupt das erste Mal, dass eine Interessentin ihm während eines Termins so derart nahe gekommen war, er praktisch ohne Erfahrung in diese Situation geschlittert ist. Es gab ihm Auftrieb.