Von einem Expat, der sein Gastland überalles schätzt und liebt, mag dieser Bericht durchaus etwas durch die "rosarote Brille" formuliert sein. Trotzdem hilft es vielleicht einem allzu Skeptischen, den Mut zu finden, hier seinen Ruhestand zu verbringen.
Vorausgesetzt natürlich, es sind die finanziellen Mittel vorhanden !!!Member hat gesagt:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in der Provinz in Thailand den Standardt im Hospital erhält wie in Pattaya , Bangkok oder bei uns in DACH.
Weder von der Ausbildung , schon gar nicht von der Austattung
Ich hatte vor ein paar Wochen eine Magen- und Darmspiegelung. Dafür wählte ich nicht den Ableger des BKK-Hospitals, sondern die kostengünstige staatliche Uni-Klinik.
OK - man muss da schon etwas Zeit mitbringen und braucht seine Mia, um das etwas komplizierte Verfahren von Anmeldung und Weiterreichung zu durchlaufen.
Aber Zeit hat man ja im Ruhestand genügend.
Nach einem Anmeldegespräch bei einem Jung-Arzt und einem Vorgespräch mit dem durchführenden, wurde der Termin vereinbart und die Abführmittel an der KH-Pharmacy ausgehändigt.
Die Spiegelungen waren dann in jeder Hinsicht vorbildlich. Alles nagelneu und die Geräte nur vom Feinsten. An einem riesigen Monitor konnte ich alles mitverfolgen, und Wichtiges wurde mir vom Arzt in gutem Englisch erklärt. Danach noch eine Stunde in einem Ruheraum, in dem ich ständig von einer Nurse auf Puls, Blutdruck und Sauerstoff überwacht wurde.
Dieser Aufwand danach wurde in Deutschland nie betrieben!!!
Drei Wochen später wurde mir dann bei einem Nachgespräch, anhand der Gewebeuntersuchungs-Ergebnisee und gestochen scharfen Colour-Hochglanz-Fotos aus meinem Inneren, alles erklärt. Danach habe ich noch die Medis für die nächsten 3 Monate in der KH-Pharmacy abgeholt.
Alles zusammen kostete dann um die 14 000 Baht. In Deutschland habe ich dafür immer ein Mehrfaches abgedrückt. Die Rechnungen waren plausibel und wurden mir von Deutschland dann auch,
ganz ohne die sonst üblichen Kürzungen, zu 70% erstattet
.
14 000 Baht für eine derartige Nummer müssten eigentlich für jeden Expat, der nicht allzu blauäugig in Thailand aufgeschlagen ist, auch ohne die Gnade einer Beamtenbeihilfe finanzierbar sein.
Member hat gesagt:
Wie ist es mit Hygiene , Versorgung , wie Essen und Trinken.
Mit der Hygiene sieht es in den kleinen Dorf-Kliniken auf
den ersten Blick etwas dürftiger aus.
Jedenfalls hat hier fast jedes Dorf eine.
Alles wirkt sehr einfach und oft etwas zerschlissen. Wohl ist aber alles blitzeblank und wird gewissenhaft desinfiziert. Gerade sehe ich aber, dass überall neben den alten "Buschkliniken" neue Gebäude errichtet werden.
Diese Dorfkliniken werden von relativ jungen Ärzten geleitet. Es sind nur Anlaufstationen für eine ambulante, unkomplizierte Versorgung, z.B. Nähen von Schnittwunden, Schürfwunden etc. Dort findet dann auch die Nachsorge, wie das tägliche Wundreinigen und Verbandswechsel statt.
Schnittwunden vernähen + ein täglicher Verbandswechsel + das in den Tropen fast immer notwendigen Antibiotika schlugen bei mir hier immer so um die 300 - 500 Baht zu Buche.
Für eine Beruhigungsspritze nach einem Skorpion-Stich, bei dem ich
aus Angst kollabierte und der anschließenden stundenlanger Ruhigstellung unter Beobachtung durch eine Nurse, wurden inkl. Schmerzmittel schlappe 100 Baht abgegriffen.
Ein in den Mähdrescher gefallener Reisfarmer wird natürlich sofort ins nächst größere KH weitergereicht. Dafür ist der Krankenwagen dann aber auch innerhalb von Minuten zur Stelle. Diese sind oft privat, und wer als erster zur Stelle ist, darf sich das Opfer abgreifen.
Die Versorgung, wie Füttern, Waschen, Topfleeren, Bettenmachen usw. wird in KHs
mittlerer Größe von Angehörigen besorgt. Tag und Nacht ist dafür mindestens eine Person parat. Diese schläft dann im 10-Bett-Saal unter dem Bett. Im Einzelzimmer ist stets eine Liege für den pflegenden Angehörigen vorhanden. Krankenschwestern sind hier nur für die medizinische Versorgung gefordert, sind dafür aber sehr gut ausgebildet.
Dem alleinstehenden, vom Mobike gefallenen Touristen, wird natürlich auf Wunsch eine Pflegekraft gestellt (ca. 300 Baht/pro Tag).
In großen KHs ist die Versorgung wie in DACH. Aber auch dort wird man ständig von einem Familienangehörigen begleitet. Das ist eben hier schon aus familiärer Tradition obligatorisch.
Essen ist oft für einen Farang nicht ausreichend und weniger schmackhaft. Dieses, wie auch Getränke, können sehr kostengünstig in der KH-Kantine beschafft werden.
Member hat gesagt:
..... so schnell es
geht aus dem Krankenhaus rauszukommen, schon allein wegen der Infektionsgefahr (gilt Weltweit)
Jaaahhh - und weltweit steht Deutschland mit KH-Infektionen mit an der Spitze - weit vor Thailand.
Eine Verwandte von mir fiel im KH aus Bett, wurde dann am resultierenden Knochenbruch operiert und starb letztendlich an einer Infektion.
Dafür muss man also nicht einmal nach Thailand !!!
Euch allen beste Gesundheit
Grüße G.