Fortsetzung :
Zurück im Hotel rief Sascha gleich die Lady an und bat mehr oder weniger höflich um ein erneutes Treffen, um das Geschehene in der Klinik in Ruhe mit ihr zu besprechen. Im Hintergrund hörte er eine männliche Thai-Stimme und fragte sie, ob das ihr Thaimacker sei. Nein, sie wäre bei ihrer Familie und sie hätte auch keine Lust ihn zu treffen, da sie sehr viel zu tun habe war die Antwort.
Sascha bot ihr an sie zum Essen einzuladen und ihr etwas Geld als "Aufwandsentschädigung" zu zahlen. Auch dies lehnte sie ab und wurde am Telefon ziemlich ruppig. Er solle sie in Ruhe lassen, sie hätte Probleme genug, er solle sofort ihre Handynummer aus seinem Phone löschen usw... Sascha drohte ihr nun unverhohlen mit der Thai-Police, was ihr zuerst nur ein Lachen abrang. Was er der denn sagen wolle, wollte sie wissen. Außerdem wüßte er ja nicht einmal ihren Namen, etc..
Sascha entgegnete mit fester Stimme, dass er einfach behaupten würde dass sie ihn bestohlen hätte und offenbar trotz einer HIV-Infektion mit Freiern verkehren würde. Das mit dem Bestohlen sei zwar erfunden und dass mit der Infektion noch unklar, aber er wolle ihr das Leben schwer machen wenn sie nicht kooperieren würde. Und über die Handynummer würde die Thaipolice ja sicherlich herausfinden können wer sie ist.
Es folgte ein langes Schweigen am anderen Ende und Sascha bermerkte, dass sie den Hörer wohl zuhielt und im Hintergrund etwas auf Thai sprach. Schließlich schlug sie vor, sich im Room einer Freundin mit ihm zu treffen.
Dies lehnte Sascha ab, er schlug ein größeres Cafe vor. Sie willigte zögerlich ein und das Telefonat wurde nach Absprache eine Uhrzeit beendet. Vorher drohte ihr Sascha noch einmal, dass er umgehend zur Police gehen würde wenn sie meinen würde, ihn verarschen bzw. versetzen zu können.
Er teilte Dirk das Ergebnis mit und bat diesen mitzukommen. Dirk willigte ein, wollte sich aber kurz vorher noch mit einem Girl treffen, die er schon aus den Vorjahren kannte und die zwischen Bangkok und Pattaya pendelt.
Hat überall Piercings und weiß diese an manchen Stellen gut einzusetzen..
Er sagte Sascha, dass er diese an der Skytrain-Station abholen würde und mit dieser dann zum Cafetreff zustoßen würde.
Die Stunden vergingen und Sascha begab sich auf den Weg ins Cafe, natürlich nicht ohne Dirk kurz darüber zu informieren dass er nun losziehen würde. Dieser wollte noch kurz Fernsehen und dann auch losziehen, um die Piercinglady am Sky<train abzuholen. Er hatte sich dort mit ihr verabredet und war gespannt, ob sie noch so geil aussah wie früher. Schließlich musste er ja noch einen LT-Verlust verarbeiten und wenigstens er wollte es noch ein bischen krachen lassen.
Während Sascha also schon losgezogen war, schlenderte Dirk gemütlich in Richtung Station. Es setzte plötzlich wieder ein regelrechter Monsunregen ein und der ganze Dreck wurde Matsch verwandelt, der langsam die Straßen entlanglief und den Verkehr ganz schnell noch mehr ins Stocken brachte. An der Station angekommen sah sich Dirk um, der Skytrain müßte schon vor ein paar Minuten eingelaufen sein und er versuchte in der doch recht grossen Menschenansammlung seine Piercingperle herauszufinden. Dann sah er sie auch, die Frisur wie immer crazy und fashion-like, das Gesicht und der Körper jedoch wie um 10 Jahre gealtert und ungepflegt, um nicht zu sagen heruntergekommen.
Noch hatte sie ihn nicht erkannt, zumindest war zwar ihr Blick wohl über ihn gestreift - aber sie schaute sich weiter um. Aufgrund der Anzahl der Farangs an der Station hatte sie ihn wirklich nicht richtig erkannt.
Dirk entschloss sich dazu, sich still und heimlich zu verdrücken und trappelte die Treppen von der Station ganz schnell wieder herab.
Nein - dass musste er jetzt nicht auch noch haben. Er beschloß die Erinnerungen an diese Frau ganz schnell zu vergessen bzw. sie ganz schnell aus seiner VIP-Liste fürs LOS zu nehmen.
Er stellte sich in einem Souvenirladen unter und wartete, bis der größte Shower nach ein paar Minuten deutlich nachließ. Dann lief er in Richtung Cafe, wo er sich ja zu Sascha gesellen wollte . Als er auf das Cafe zulief, war auf den Straßensitzplätzen aufgrund des Regens natürlich niemand zu sehen, außer ein paar Kellnern die schnell noch ein paar Tassen usw... ins Innere brachten. Sascha mußte also wohl drinnen sitzen.
Als Dirk durch eine der Türen nach drinnen trat merkte er gleich, dass etwas nicht stimmte. Sämtlicher Stuff und auch die Gäste wirkten ziemlich aufgebracht und als er Sascha in der Menge nicht finden konnte, wollte er in den obigen Räumlichkeiten nachsehen. Auf der Treppe aber war so gut wie kein Durchkommen, weil ein Teil des Stuffs ebenfalls rauf und runter liefen und ein ziemliches Chaos herrschte. Dirk schaffte es dann doch die Treppe zu erklimmen und betrat das Obergeschoss, wo ein großer TV lief, der Ton war ausgeschalten - außerdem standen einige Spielautomaten rum. Schließlich glitt Dirks Blick in eine Ecke des Raums, in der eine Ledersitzgarnitur stand. Darauf lag Sascha, übelst zugerichtet und mit zerfetzen Klamotten. Drumherum lagen Tücher, welche offensichtlich blutig waren. Das Personal brachte Eis und versuchte vorsichtig Sascha aufzurichten. Dieser hatte eine aufgeplatze Lippe, einen Cut über dem Auge und blutete auch noch aus der Nase. Jemand mußte ihn äußerst übel zugerichtet haben.
ABER WAS WAR GENAU GESCHEHEN ... ?
Fortsetzung folgt ...