Thailändisch lernen

Allgemeine Frage Hat der Buddhismus wirklich eine andere Einstellung zur Sexualität ?

        #51  

Member

Member hat gesagt:
Moral hat sehr viel mit Religion(en) zu tun...
Das erscheint vielleicht oberflächlich so.

Member hat gesagt:
Man kann ja alles auf die Religion schieben. Aber die Moral ist meiner Meinung nach ein gesellschaftliches Phänomen. Oder sogar ein gesellschaftlicher Zwang.
Sehe ich auch so.
Gewisse Institutionen in der Gesellschaft verkaufen eine "Moral", weil sie einen Vorteil davon haben, wenn sich Menschen dadurch kontrollieren lassen.
 
        #52  

Member

Member hat gesagt:
Moral hat sehr viel mit Religion(en) zu tun.

Ich sehe das anders. Ich behaupte mal, dass Moral und Ethik bewusst oder unbewusst vor dem Glauben existierten. Glauben ist an Sprache gebunden und bevor sich Sprachen entwickelt haben, wurde auf anderer Ebene kommuniziert. Allerdings dürfte es gerade in dieser Anfangsphase schon ein Gemeinschaftsverständnis zum überleben gegeben haben, das zumindest unterschwellig weg von Instinkten positiv emotional geprägt war.

Erst mit der Sprache kam der Glaube und aus dem Glauben entwickelten sich Religionen, die sich basierend auf sozialem Zusammenleben auch Ethik und Moral auf die Fahne geschrieben haben. Und dann waren die auch noch so frech und haben das als religiöse Errungenschaften für sich beansprucht.
 
        #53  

Member

Ich sehe es grds. so wie Kingping... bin aber auch kein Wissenschaftler...

nur zu sagen, Moral hat mit Religion nichts zu tun, halte ich für falsch... so wurden Menschen über Jahrtausende auch " kontrolliert"... wenigsten wurde sie dann von der Religion einfach benutzt...

Moral, Religion und Atheismus - wissenschaft.de

Wie kam die Moral in die Welt?

Interessant ist aber schon, dass selbst Atheisten sich selbst eher unmoralisches Verhalten zutrauen als religiösen Menschen...
 
Zuletzt bearbeitet:
        #54  

Member

Member hat gesagt:
Interessant ist aber schon, dass selbst Atheisten sich selbst eher unmoralisches Verhalten zutrauen als religiösen Menschen...

Das ist aber nur ein großer Selbstbetrug der religiösen Menschen.
Bei uns hier gibt es viele gläubige Lutheraner. Die erzählen allen einem vom Pferd. Wenn man sie aber mal beobachtet über einem längeren Zeitraum fällt auf das sie kein bisschen besser sind als Atheisten.

Ich habe in meinem Leben viele Frauen kennengelernt und wenn es um Freizügigkeit beim Sex ging konnte ich das nie am Glauben oder nicht Glauben festmachen. Es gibt gläubige die natürlich heimlich sehr freizugig sind und Atheisten die total verklemmt sind. Aber auch umgekehrt.

Meine Exfrau zum Beispiel hatte mit Religion gar nichts am Hut auch ihre Eltern nicht. Aber Mama hat ihr immer erzählt das Sex nur weh tut und schlecht ist. So war der Sex auch mit ihr. Sie hat es eher über sich ergehen lassen als es zu genießen.

Ich denke daher eher es hat was mit Erziehung, Erfahrung, Charakter, dem Umfeld und letztendlich auch mit dem Einfühlungsvermögen des Partners selbst zu tun.

Meine letzte Freundin war in ihrer Ehe sehr verklemmt bei mir ist sie dabei extrem aufgeblüht.
 
        #55  

Member

Wirklich eine hochspannende diskussion...und außergewöhnliche für das Forum
 
        #56  

Member

Member hat gesagt:
Interessant ist aber schon, dass selbst Atheisten sich selbst eher unmoralisches Verhalten zutrauen als religiösen Menschen...
Vielleicht weil sie keine Ahnung von der Geschichte haben..Aber um zurück zum Thema. Sexualität gehört wohl nicht zu einem Kernthema der Kirchen. Die sind mehr Zuständig für Kriege, Folter, Morde und Vergewaltigungen..ach ja und Intriegen..ganz gross. Gut in den letzten 200 Jahren hat sich das gebessert. Trotzdem ist für mich die Kirche und die Religion nicht zuständig für Moral und Ethik. Die haben einfach keine Ahnung davon.:~popcorn~:
 
        #57  

Member

Na ja, wenn das bei dir und mir vielleicht nicht so ist, aber Religion gab und gibt vielen Menschen Hoffnung, unterstützt sie im Leben, etc.

Zudem kommt Kirche ist ja nicht gleich Religion und Glaube... ist ja nur eine Institution des christlichen Glaubens... und bitte nicht die ganzen vorchristlichen Naturreligionen vergessen...

Die Kirche hat leider sehr viel Ahnung von Moral und Ethik... deshalb existiert sie ja schon seit 2000 Jahren. Sie hat sie sich zu Nutzen gemacht und zum Leitprodukt vollendet; nömluch: mach was und wie wir es sagen, dann gibt es Erlösung und du kommst in den Himmel... sonst geht es abwärts in die Hölle....
 
        #59  

Member

Achtung, es wird lang!

Für mich ist Religion der absolute Anachronismus, oder zeitgemäß ausgedrückt, die erfolgreichste Verschwörungstheorie.

Alle Religionen basieren auf Glauben. Sie sind meines Erachtens nach in der Frühgeschichte der Menschheit aus dem Bedürfnis heraus entstanden, in Ermangelung an Wissen Erklärungsmodelle für all das zu schaffen, was um den Menschen herum an natürlichen Ereignissen passierte und zu denen man die Ursachen nicht kannte.

Es ist wohl ein natürliches Interesse des Menschen, sich nicht damit zufrieden zu geben, eine Wirkung zu akzeptieren, ohne die Ursache dafür zu kennen. So schuf man halt Verantwortliche, denen man die Ursachen zuschrieb. Die Metaphysik war geboren

Es hat dann wohl nicht lange gedauert, bis sich jemand gefunden hat, das Wissen um die Verantwortlichen zu managen und die Religion als Institution war geboren. Mit dem Untergang des römischen Reiches haben sich dann drei monotheistische Religionen, Christentum, Judentum und Islam, durchgesetzt.

Unabhängig davon hat sich der Buddhismus etwa 500 Jahre vor der Zeitwende in Indien entwickelt, hat aber eine vollständig eigene Philosophie und Lebensanschauung durchgesetzt, die in Indien über 400 Jahre den Hinduismus verdrängt und sich über Südostasien ausgebreitet hat. Hervorstechendes Merkmal war die Freiheit von Überwesen. Ich habe dazu schon mal etwas in meinem Beitrag Buddhismus und Animismus geschrieben.

Es gab in den letzten 2.000 Jahren immer wieder den Widerstreit zwischen Wissen und Glauben. Für mich hat sich das auf einen mathematisch Bezug reduziert und egal, wie man es formuliert, ist der Glauben immer der Verlierer, denn Wissen und Glauben stehen in einem reziprok proportionalen Verhältnis zueinander: Je größer das Wissen, desto geringer der Glauben. Führt man den mathematischen Gedanken in diesem Bezug konsequent weiter, setzt das Wissen als Divident und den Glauben als Divisor, wird klar, dass es immer eine minimales Quantum an Glauben geben muss, damit das Ergebnis definiert ist. (Sorry für den mathematischen Ansatz)

Stellt man jetzt den Buddhismus den monotheistischen Weltreligionen gegenüber, kann man feststellen, dass der Buddhismus da noch die rationalste Religion ist, denn der wesentliche Inhalt des Buddhismus lässt sich auf die Beantwortung dreier Fragen reduzieren:

1. Woher komme ich?
2. Was ist der Sinn meines Lebens?
3. Wohin gehe ich?


Zu all diesen Fragen liefert der Buddhismus mentale Anker, und zwar bedingungslos. Das ist eigentlich das tragende Element des Buddhismus, der Mensch dient keiner Religion, sondern führt ein selbstbestimmtes Leben, eine Stufe, von der die christlichen Religionen noch weit entfernt sind und der Islam sich noch im finsteren Mittelalter befindet, das er bis heute noch nicht überwunden hat.

Um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen, das hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf die sexuelle Selbstbestimmung. Der Buddhismus lässt dem Menschen auch hier freie Hand, ganz im Gegensatz zu den monotheistischen Religionen, die gerade diesen Bereich immer wieder versuchen, für sich zu instrumentalisieren.
 
        #60  

Member

Member hat gesagt:
Alle Religionen basieren auf Glauben.

Vielleicht das Dilemma, sich Abhängigkeiten in einer Institutionalisierung der Religionen zugrunde zu legen. Und Glauben als Notwendigkeit zu sehen.

Deshalb wäre für mich Vertrauen anstelle Glauben in den Inhalt zielführender als in die Form (Institution sowie Personifizierung eines „Gottes“...
 
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