Condor verkündet aktuell, dass - trotz der Medienberichte - die Flüge planmäßig weiter gehen. Wie selbständig und unabhängig die Tochterfirma von Thomas Cook tatsächlich ist, wird sich zeigen. Optimistisch bin ich nicht.
Der in Schieflage geratene Mutterkonzern wird in den letzten Monaten alle verfügbaren Mittel bei den Töchtern abgerufen haben. So werden in den Condor-Büchern wohl viele Millionen Euro an Forderungen gegen Thomas Cook stehen, denn die Touristiksparte des Konzerns ist vermutlich der größte Kunde. Die Pleite der Mutter führt nicht nur massive Abschreibungen, sondern es brechen jetzt auch ein großer Teil der Aufträge weg. Zudem werden Kunden die unabhängig vom Veranstalter buchen, die Fluggesellschaft wegen des Risikos eher meiden. Geschäftspartner liefern in so einer Lage meist nicht mehr auf Rechnung, was eine zusätzliche Belastung ist.
Pauschalurlauber sind in der EU durch einen verpflichtenden
-> Reisesicherungsschein ein Stück weit gegen Insolvenz geschützt. Wikipedia:
Der Reisesicherungsschein dient dem Gläubigerschutz der Reisenden vor Insolvenzgefahr beim Reiseveranstalter. Er sichert das Vorleistungsrisiko ab, dass Reisende bei Vorauszahlungen auf den Reisepreis eingehen. Gerät der Reiseveranstalter vor Beginn oder während der Pauschalreise in Insolvenz und kann deshalb einzelne oder sämtliche vertraglichen Reiseleistungen nicht mehr erbringen, tritt der Haftungsfall ein.
Wer allerdings nur einen Flug bucht bzw. Flug und Hotel unabhängig voneinander, ist nicht vor Insolvenz geschützt. Vorauszahlungen könnten voll umfänglich verloren sein.
Was Condor helfen könnte, wäre ein sehr zügiger Verkauf an einen solventen Interessenten.
Ich selbst bin im Juli mit Condor nach Mombasa geflogen und war drauf und dran, jetzt für Dezember einen Rückflug ab Mombasa zu buchen. Glücklicherweise gab es mit
Ethiopian Airlines eine gleichwertige Alternative, die ich letzte Woche gebucht habe.