Member hat gesagt:
@poppfan
…...
Deine Einschätzung kannst du natürlich sehr gerne zum besten geben. Davon lebt der thread schließlich.
Hallo
@Hibl,
das mache ich doch gerne. Ich habe mir deswegen ein paar Gedanken gemacht, da ich mir überlegt habe, wie ich reagieren würde wäre ich in Deiner Situation bei dem was Du mental mit dem Wert "ams" an Leidensfähigkeit seit April 2018 durchgemacht hast.
Meine nachfolgenden Ausführungen sollen nicht besserwisserisch verstanden werden – vielleicht lässt sich für Dich ein brauchbarer Nutzen daraus ziehen.
Bevor ich mir die fundamentalen Daten eines Wertes begutachte, schaue ich mir den Titel im "Big Picture" an bevor ich kaufe, d.h., gibt es einen "supertrend" (dabei ist die Zeiteinheit eine Monatskerze) und wann droht der Wert den von mir bevorzugten Keltner-Channel nach unten zu verlassen (Signale der Chartsoftware, bzw. über das Verhalten Monatsumkehrstäbe (Schlusskurse) im Vergleich zu den Schlusskursen der vorhergehenden 3 Monatskerzen).
Wie im nachfolgenden Chart abzulesen ist, vollzieht die Aktie seit 2005 eine regelrechte Achterbahnfahrt und ist weiterhin sehr volatil. Der beste aufwärts-"trend" ging von Anfang 2010 bis Ende 2018, danach keine höheren Hochs, nur fallende Tiefs. Der Wert wäre zum traden besser gewesen als ein buy-and-hold Investment.
ams AG - Langfristchart von 2005 – 10.2020 ( Monatsschlusskurse )
Anhang anzeigen ams_monat_2005_10_2020.jpg
Die besten Kaufsignale wären u.a. gewesen:
Seit September 2009 und Ende Januar 2010 gab es Kaufsignale im Keltner-Channel mit Aufwärtstrend bis zum Bruch Ende 06.2013; dann wieder Ende 10.2013 bzw. 12.2013 weitere Kaufsignale (Position der Monatskerze) bis zum Oktober 2015; danach keine Kaufsignale, erst wieder Ende Februar 2017 mit starken Aufwärtstrend bis Ende 09.2018.
Hätte man den "Williams-Accumulation/Distribution-Indikator" gefolgt, so kam schon Ende 06.2018 ein Long-Exit Signal bei einem Monatsschlusskurs von 50,28€ zustande, welcher bis jetzt noch kein Kaufsignal generieren konnte (möglicherweise erst Ende 10.2020 wenn kein Abbruch des aktuellen Aufwärtstrends stattfindet) siehe 2. Fenster von oben im Chart.
Ams AG – WACCDIS-Indikator:
Erst wenn der Kurs über 34,--/35,--€ steigt, dann dürfte der Abwärtstrend erstmal passé sein, davor kann er jederzeit auf die Unterstützungslinie (vorher Widerstandslinie der Monate Juni/Juli/August-2020) bei etwa 16,20 € fallen (siehe Chart grüne Horizontallinie); das wäre mit dem Schlusskurs von Fr. 09.10.20 ein Abschlag von 25%; d.h. jetzt hättest Du mit 100 Anteilen a. 21,50€ eine Summe von 2.150,--€ (abzgl. 1.917,-- Kaufbetrag) einen Gewinn von 233,-- €; bei 16,20€ x 100 Anteile (1.620,--€ minus 2.150,--€) einen entgangenen Gewinn von 530,--€. Sollte dieses (momentan undenkbare aber nicht auszuschließende) Szenario eintreten, könntest Du weitere 20 bis 30 Anteile nachkaufen, so fern Du an das Wachstumspotential dieses Unternehmens glaubst.
Daneben meine ich eine Widerstandslinie bei 30,4 (rote Horizontallinie) ausgemacht zu haben, bei dem der Kurs abprallen könnte; erst wenn diese überwunden wäre und darüber hinaus über 34,--/35,--€ steigen könnte, dann darfst Du an die Zahl „80“ denken. Die Chancen, dass die 30er-Marke angelaufen werden kann sehen m.M.n. gut aus – dies ohne obligo !
ams AG - vom 01.01.2019 – 09.10.2020 (Wochenschlusskurse)
Folgende Rechnung habe ich mal erstellt, mit folgenden Szenarien und Zielen bei Kurs 28,--€:
Szenario I: Verkauf bei 28,--/29,--€ (bei 27,98 € Kursstand hätte Deine 2. Tranche eine Wertsteigerung von 200% erfahren ! Was will man mehr !! ) Dein Nachkauf bei 9,326 €/Anteil war somit gut getroffen; m.a.W. bei Totalliquidation (28,--€) würdest Du aus dem Engagement mit einen Plus von 833,--€ (vor Steuer) aussteigen.
Szenario II:
Ziel I → Teilauflösung Tranche II mit kompletter Verlustverrechnung der Tranche I (1.100,--€ Investition) jetzt schon, bei Kursstand 21,50€ – "First-In-First-Out"-Prinzip, dafür werden 51 Anteile benötigt.
1.100,-- € – Investment I (05.04.2018)
279,50 € – Restguthaben (13 Anteile x 21,50€ )
820,50 € – Verlust
---> 820,50 € / 21,50 € = benötigt werden weitere 38 Anteile aus Tranche II um den Verlust auszugleichen; 87 Anteile – 38 Anteile = 49 Restanteile stehen dann noch zur Verfügung, welche Du im Risiko lassen kannst.
Szenario III:
wie II nur mit Verkaufskurs 28,--€ anstatt 21,50 € → bleiben 61 Anteile aus Tranche II übrig.
Insgesamt werden 39 Anteile veräußert (13 aus Tranche I und 26 aus Tranche II)
Szenario IV:
Ziel I → komplette Verlustverrechnung der Tranche I (1.100,--€ Investition) bei Kursstand 21,50€ – "First-In-First-Out"-Prinzip
Ziel II → plus einer Teilgewinn-Entnahme, 50% der Ursprungsinvestition aus Tranche II (50% von 811,--€)
1.100,-- € – Investment I (05.04.2018)
279,50 € – Restguthaben (13 Anteile x 21,50€ )
820,50 € – Verlust
---> 820,50 € / 21,50 € = benötigt werden 38 Anteile aus Tranche II um den Verlust auszugleichen; 87 Anteile – 38 Anteile = 49 Restanteile;
Für Ziel II werden weitere 19 Anteile benötigt (ca. 405,-- € : 21,50 €); es stehen dann noch 30 Anteile zur Verfügung, welche Du im Risiko lassen kannst. Insgesamt werden 70 Anteile veräußert.
Bei 28,--€ Verkaufskurs sieht die Rechnung dementsprechend besser aus.
Ich hoffe ich konnte Dir mit meiner Sichtweise ein wenig weiterhelfen.
Grüße
Peter