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Investments nach dem Crash

  • Ersteller
        #1.821  

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Deutschland mit Wahlen am Sonntag und einer möglichen rot rot grün Regierung trägt auch nicht gerade zur Beruhigung bei.

Denke, daß verschiedene Faktoren, Evergrande, bevorstehende FED Sitzung (beginnendes Tapering), Schuldenbremsen Streit in den USA, Wahlen in Deutschland und die immer noch anhaltende Delta Ausbreitung, uns zusammen einen rabenschwarzen Börsentag besorgt haben.

Wir könnten nur hoffen, daß die FED, die chinesische Regierung und der US Kongress besonnen reagieren, sonst könnte es richtig ungemütlich werden.
 
        #1.822  

Member

Member hat gesagt:
Ballard - Wasserstoff schwächelt. Nachkauf heute 12.90. Verk Ziel 14,- ++
22.9. Ballard Wasserstoff wieder unter 13,- . Etwa 3. Runde dieses Jahr mit Verkaufsziel 13,90 - 14.02.

DAX
Jemand kurzfristig auf Call ?
 
        #1.826  

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In dem Thread Genug für die Rente? hatten wir eine längere Diskussion die etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Jedoch kamen dort einige Fragen auf, auf die ich gern näher eingehen möchte. Wir hatten uns dort geeinigt das in diesem Thread zu tun, um den "Rente" Thread nicht noch weiter auseinanderzuziehen. Sollte es auch hier nicht passen, bitte in ein eigenes Thema verschieben.

@Florice fragte :
Ich hätte Interesse, aber womit anfangen. Da ich kaum Überblick über diverse Finanzprodukte habe ist das schwer zu sagen. Am besten etwas was der Laie sich aneignen kann. Auf steigende/fallende Kurse mit Hebel setzen bei Aktien vielleicht. Das kann ich mir zumindest vorstellen.
darauf antwortete ich recht knapp
naja dafür brauchst ja lediglich ein margin Konto bei IB z.b. und dann gehst Aktien entweder long oder short...... mehr ist es doch nicht!
das war dann wohl nicht so ganz klar.... :D

Dröseln wir das mal auf :

Margin Konto :
Wenn du mit Hebel agierst handelst du mit einer größeren Summe die du eigentlich zur Verfügung hast! D.h. du handelst eigentlich auf Kredit. Ein Hebel ist ne schöne Sache wenn es in die von dir gewünschte Richtung läuft, kann aber auch schnell zu einem Problem werden wenn es gegen dich läuft!! Darüber sollte man sich im klaren sein und ich würde es einem Laien absolut nicht empfehlen!!
Damit so etwas Möglich ist, müssen einige Vorraussetzungen geschaffen sein, immerhin gibt dir der Broker einen Handelskredit. Dafür ist ein besonderer Kontotyp von Nöten : Das Margin Konto!
Es gibt sog. Cash-Konten, das sind die normalen Konten die man bei comdirect etc. bekommt. Du zahlst Geld ein, und die Summe hast du zum Handel zur Verfügung. Hast du 5000 eingezahlt und für 5000 Aktien gekauft ist Feierabend mit neuen Positionen öffnen. Du hast dein Pulver verbraucht.
Ein Margin Konto bietet dir einen permanenten Handelskredit(Margin). Gleiches Bsp. wie oben, 5000 eingezahlt, für 5000 Aktien gekauft. Der Cash Bestand in diesem Konto ist nun ebenfalls 0, logisch. Ich hatte aber ja in dem fall 5000 Sicherheitsleistung hinterlegt. Für die Aktien werden nun ca. 20-25% der Sicherheitsleistung an Margin geblockt. Also irgendwas um 1200. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich ca 4 mal so viele Aktien kaufen könnte wie ich mir eigentlich Leisten kann. Theoretisch! Dann wäre die Margin zu ca 100% aufgebraucht. Und genau da kommt das Problem. Der Broker sichert mir diesen Kredit ja zu. Was passiert nun also wenn die Margin auf 100% geht? Der Broker wird sagen "Kollege, dein Limit ist erreicht!" Feierabend. Es kommt zum sog. gefürchteten Margin-Call!
Handelt man US Titel und das ganze passiert um 21:30 deutscher Zeit, wird eine Nachricht in deinem Konto aufploppen mit der Bitte das Probelm bitte bis zum Handelsschluss des laufenden Tages zu klären! Je nach Broker bekommt man auch ne email oder SMS. Vor dem Internethandel haben sie dich angerufen, deswegen Call.
Egal wie die Nachricht kommt (was nie passieren sollte) du hast jetzt ein massives Problem. Löst du dieses nicht (in dem Bsp. innerhalb der nächsten 30 Minuten) wird der Broker es tun. Für dich! Ohne Rücksicht auf Verluste. Nicht mit Limit order, sondern Market. Bedeutet "er" schliesst dir Positionen bis die Margin wieder im Bereich unter 100% liegt. Das macht auch kein Mensch, das passiert in Sekunden und wird von einem Algorythmus erledigt. Der ist nicht mitfühlend und nimmt keine Rücksicht ob du gut aus den Positionen kommst.

IB :
Interactive Brokers (IB) bietet sowohl cash als auch Margin Konten an. IB ist der größte Broker der Welt und ebenfalls an der Börse gelistet. US amerikanisches Unternehmen. Man kann dort direkt ein Konto eröffnen, hat dann aber Kontoauszüge geführt in dollar, was die Steuer extrem aufwändig macht, da jede gehandelte Position in Euro umgerechnet werden müsste (zum Zeitpunkt der Transaktion), was so gut wie unmöglich ist. Aus dem Grund gibt es Introducing Broker wie Captrader aus Düsseldorf und Lynx aus Berlin, die die Infrastruktur von IB nutzen im background, aber deutschen Support und in Euro geführte Auszüge bieten.

Long & Short :

Das ist schnell erklärt. Kaufst du Aktien, gehst du long. (Bestand im Depot dann +50 Aktien z.B.) Verkaufst du Aktien (sog. Leerverkauf) gehst du short (Bestand dann -50)
Minus, weil du etwas verkauft hast was du gar nicht Besitzt. Geschlossen wird eine long Position in dem man seinen Bestand verkauft. (Bestand dann 0). Eine short Position wird geschlossen in dem man sich mit den Aktien eindeckt, da man sie ja "leer" verkauft hat. Man muss zum schliessen der Position also die Aktien zurückkaufen, um dann ebenfalls wieder einen Bestand von 0 zu haben.

In beiden Fällen ist man dann "flat". Also keine Position mehr im Markt.

@godman fragte :
ich bin auch nur Hobbybörsianer ( nur Kaufen und Verkaufen von Aktien, Fonds ETFs ), aber immerhin hatte mein Depot
( ca. 20 Titel ) dieses Jahr in der Spitze über 60 % , im Moment bin ich bei 45 % . Welche Strategie gibt es zur Absicherung eines Depots ? mit Stop loss Limit ? Oder mit Hebeln ? Falls du da einen Hinweis oder Link hast ?
dazu sagte ich :
Die Frage ist ob du überhaupt hedgen kannst! Üblicherweise macht man das mit Optionen, oder man geht Futures short. Für beides brauchst du einen broker der dir das bietet und auch ein marginkonto.
Man braucht also ein Margin Konto (siehe oben).
Das reine Hedgen wie gesagt über Optionen (KEINE Optionsscheine!!!), oder über Futures short. (short ist oben ebenfalls beschrieben).

Sowohl Optionen als auch Futures sind Terminkontrakte, d.h. Finanzinstrumente mit einer fest vorgegebenen Laufzeit! Für solche Manöver ist zwingend ein Margin Konto von Nöten.

Ich denke das wars erstmal mit den Fragen und die beiden Kollegen sind "verarztet".

Wenn nicht können wir noch weiter ins Detail gehen.

LG

Edit : Rechtschreibfehler behoben
 
Zuletzt bearbeitet:
        #1.827  

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Für Anfänger würde ich Degiro empfehlen. Sehr günstige Gebühren (quasi analog IB), Nachteil, dass keine Optionen auf USA-Aktien möglich sind. Margin-Call unproblematisch, weil man 2 Tage Zeit hat. Webinterface für Anfänger einfacher zu verstehen als die Software von IB.

Was mir an den Introducing Brokern nicht gefällt sind die im Vergleich zum Original höheren Kontraktentgelte. 3,50 auf Optionen in USA, 2,00 auf Eurex-Optionen. Muss man schließen, hat man die doppelten Beträge an der Backe. Je nach Optionswert (z.B. weit aus dem Geld bzw. kurze Restlaufzeit) lohnt sich das nicht.

Ich habe ein Konto bei Degiro, will aber auch Optionen auf US-Aktien schreiben und werde deshalb jetzt noch ein Konto bei IB aufmachen. Die Steuerproblematik, die fax erläutert hat (USD/EUR), sehe ich zwar auch, aber der Aufwand schreckt mich nicht.
 
        #1.828  

Member

Member hat gesagt:
Für Anfänger würde ich Degiro empfehlen. Sehr günstige Gebühren (quasi analog IB), Nachteil, dass keine Optionen auf USA-Aktien möglich sind. Margin-Call unproblematisch, weil man 2 Tage Zeit hat. Webinterface für Anfänger einfacher zu verstehen als die Software von IB.

Was mir an den Introducing Brokern nicht gefällt sind die im Vergleich zum Original höheren Kontraktentgelte. 3,50 auf Optionen in USA, 2,00 auf Eurex-Optionen. Muss man schließen, hat man die doppelten Beträge an der Backe. Je nach Optionswert (z.B. weit aus dem Geld bzw. kurze Restlaufzeit) lohnt sich das nicht.

Ich habe ein Konto bei Degiro, will aber auch Optionen auf US-Aktien schreiben und werde deshalb jetzt noch ein Konto bei IB aufmachen. Die Steuerproblematik, die fax erläutert hat (USD/EUR), sehe ich zwar auch, aber der Aufwand schreckt mich nicht.
Es ist ja nicht damit getan den Kontoauszug als gesamt Summe umzurechnen. Du brauchst für jede Position den dollar kurs der zum Zeitpunkt des schliessens der Position galt. (Tagesaktuell) Für jede Position einzelnd! Mir wäre es das nicht Wert nur um ein paar Gebühren zu sparen. Zumal kein aktiver Händler die Gebühren zahlt die bei Captrader angegeben sind. Sowas verhandelt man. 7,00 für nen roundturn sind jetzt auch nicht die Welt, kein Mensch handelt Optionen um damit 20 oder 50 dollar zu generieren. Man kann auch den Rückkauf tiefer legen um die Gebühren zusätzlich rein zu verdienen. Was bei nem Terminkontrakt bedeutet man wartet eben mal ein paar Tage länger. Und wie gesagt sehen die Kosten in der Praxis anders aus. Aber das ist rein meine Meinung.

Ich handel ausschließlich short puts und covered calls. Die calls lasse ich meisstens verfallen, bei den puts seh ich zu dass ich 10-14 Tage vor Laufzeitende raus bin. Geht das nicht auf wird runter und weg gerollt. (tieferer strike, längere Laufzeit. cash neutrales rollen oder mit Gewinn, je nach dem). Die Gebühren spielen da, im Verhältnis zum Gewinn eine untergeordnete Rolle....
 
        #1.829  

Member

@fax ich glaube die meisten hier, wenn sie von Absicherung sprechen, meinen Optionsscheine und nicht richtigen Futuremarkt. Letzterer ist für uns Hobby Anleger gerade wegen der möglichen Margincalls, zumindest aus meiner Sicht, viel zu riskant.
Als die Schweizer Nationalbank damals überraschend den Hedge zum Euro aufgegeben hatte, haben sich einige Kumpels ordentlich die Finger verbrannt.

Man hatte gewettet, daß der Schweizer Franken nicht unter 1,20 CHF zum Euro fallen könne, weil dann die SNB ja eingreifen würde.
Ging lange gut, bis die SNB den Kurs freigegeben hat. Da hast dann auch der Stop loss knapp unter 1,20 nicht mehr geholfen.

Klar sind Optionsscheine teurer, aber dafür ist ein Totalverlust auf den Wert des Optionsscheines begrenzt und nicht nach oben offen.
Der Einbruch beim Ölmarkt letzten im April/Mai ist ein anderes Beispiel wo zocken am Futuremarkt ganz böse ins Auge gehen kann.
 
        #1.830  

Member

Member hat gesagt:
@fax ich glaube die meisten hier, wenn sie von Absicherung sprechen, meinen Optionsscheine und nicht richtigen Futuremarkt. Letzterer ist für uns Hobby Anleger gerade wegen der möglichen Margincalls, zumindest aus meiner Sicht, viel zu riskant.
Als die Schweizer Nationalbank damals überraschend den Hedge zum Euro aufgegeben hatte, haben sich einige Kumpels ordentlich die Finger verbrannt.

Man hatte gewettet, daß der Schweizer Franken nicht unter 1,20 CHF zum Euro fallen könne, weil dann die SNB ja eingreifen würde.
Ging lange gut, bis die SNB den Kurs freigegeben hat. Da hast dann auch der Stop loss knapp unter 1,20 nicht mehr geholfen.

Klar sind Optionsscheine teurer, aber dafür ist ein Totalverlust auf den Wert des Optionsscheines begrenzt und nicht nach oben offen.
Der Einbruch beim Ölmarkt letzten im April/Mai ist ein anderes Beispiel wo zocken am Futuremarkt ganz böse ins Auge gehen kann.
das Problem mit Optionsscheinen ist halt dass du nicht am freien Markt sondern grundsätzlich gegen den Emittenten handelst. Man muss ja auch keine future optionen handeln, das ganze funktioniert ja auch wunderbar mit index- und Aktienoptionen. Und auf Wetten, weil ja irgendetwas "nicht passieren" kann würde ich mich ebenfalls nicht einlassen! ;) (Erdgasanstieg Oktober 2018, Vola Anstieg covid. Was viele Leute übel erwischt hat). Diese Situation sind nicht das Problem, sie sind der Auslöser. Das Problem sind mangelndes Risk - und Moneymanagement, wenn es denn überhaupt vorhanden ist..... Soll heißen : Die Leute handeln (überhebelt) mit viel zu großen Positionen.
Du schreibst es ja im letzten Absatz. "Zocken". Dafür geh ich ins Casino. Börse ist Business!
Optionsscheine sind nicht nur im Verlust begrenz, sie beinhalten das Problem mit dem Emittenten, meist miese Spreads, Taktiken wie im short put handel sind kaum möglich (rollen etc.) und die Prämien sind ebenfalls sehr mau.

Mir ist schon klar das klassischer Optionshandel nicht für jeden was ist, und es auch einiges an Wissen benötigt, was man ja aber lernen kann.

Ich wurde eben gefragt, wie man sowas macht und habe Auskunft gegeben wie sowas umgesetzt wird. Wenn auch nur ganz grob angerissen.

Ob und wie sich da jemand einliest und sowas dann später selber nutzt muss ja jeder selber Wissen und ist ein ganz anderes Thema.
 
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