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Member hat gesagt:@Travis: Vielen Dank für deinen Bericht - klasse!
Was mich von den erfahrenen "Kolumbianern" hier im TAF interessieren würde: Wie hat es Kolumbien geschafft aus der ganzen Drogenscheiße einigermaßen raus zu kommen, wobei hingegen Mexiko in diesem Sumpf versinkt. Ist zwar OT - vielleicht macht ein neuer Thread hierzu Sinn.
sha
Colombia hatte nicht nur das Drogenproblem sondern auch einen Bürgerkrieg. Eine rechte Para die von Militär und Regierung (inoffiziell) unterstützt wurde gegen die FARC. Das machte das ganze in Verbindung mit den Drogen extrem blutig ....
Bezüglich der Kartelle hat sich die Macht über die Jahre verschoben. Pablo hatte noch alles in der Hand. Von der Produktion bis hin zum Grosskundenverkauf in den amerikanischen Stätten. Der ganze Gewinn blieb im Kartell ... sprich in Kolumbien. Kartelle haben dann in der Besetzung und Grösse variiert, und als die Schmuggelwege über die Karibik immer schwieriger wurden, wurde immer mehr über die mexikanische Grenze transportiert.
Das hat die mexikanischen Kartelle entstehen lassen und diese reich und mächtig gemacht. Die Kolumbianer wurden immer mehr zum reinen Hersteller, welche am Gesamtgewinn immer weniger Anteil hatten. Den Hauptschnitt und auch das Hauptrisiko haben die Mexikaner übernommen.
Heute sind es vor allem Kleingruppen die produzieren, gerade vor kurzem wurde der Anführer des letzten grossen Kartells (Golfkartell) verhaftet. Aber es wird so viel produziert wie noch nie zuvor. Die Kleingruppen wollen nur verdienen, nicht politisch mitmischen wie die Kartelle es wollten, und so läuft das ganze eher gewaltfrei (im Verhältnis zu früher). Bauern produzieren, Transporteure bringen es über die Grenze.... keine Drama, keine Toten und keine Medien (ist jetzt etwas schöngefärbt ;) )
Man hat also nicht nur den Grossteil der Gewinnspanne nach Mexico verloren, sondern auch die Gewalt nach Mexico exportiert.