Luftfahrt News

  • Ersteller
        #4.131  

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Member hat gesagt:
Es scheint mir auch, daß Du @KingPing den Grund der Kritik nicht ganz verstanden hast:

@dimbak hat doch klar geschrieben:


Es geht also gar nicht darum, irgendwas zu leugnen, sondern vielmehr darum, daß der höhere Treibstoffverbrauch bei mehr Gewicht so evident ist, daß man sich schon fragt, wozu da eine "Studie" nötig ist.
Jeder, der das wissen will, kann das auch ganz ohne "Studie" wissen. Und mal ganz ehrlich: Die Schlußfolgerung, die @dimbak zieht ist logisch betrachtet, nicht ganz von der Hand zu weisen.....
Bemerkenswert ist ja nicht das Ergebnis der „Studie“, sondern dass in unserer Medienlandschaft so etwas als „Nachricht“ verkauft wird. Da geht es offensichtlich nicht um Information.

Im Übrigen kann man bei jeder Antwort, die von vornherein feststeht, die Frage so formulieren, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Ich habe der KI als Beispiel mal die These präsentiert, dass unserem „Klima“ viel mehr geholfen wäre, wenn man statt der Business Class die Economy Class abschafft. Nur mal zu Testzwecken, mich interessiert ja weder das Klima noch möchte ich die Economy-Sitze loswerden.

Member hat gesagt:
Beurteile meine These, dass dem Weltklima mehr gedient wäre, wenn man auf Langstreckenflügen statt der Business Class die Economy Class abschaffen würde.
 
        #4.132  

Member

Member hat gesagt:
Bemerkenswert ist ja nicht das Ergebnis der „Studie“, sondern dass in unserer Medienlandschaft so etwas als „Nachricht“ verkauft wird. Da geht es offensichtlich nicht um Information.

Mir ging es nicht so sehr um das, was als Nachricht verkauft wurde. Mir ging es um die Hintergründe, was an den Informationen dran ist. Wie schon gesagt, mir hat es etwas mehr Wissen gebracht.

Das generelle Problem ist wohl, wie eine Öffentlichkeit mit Informationen umgeht. Das Stichwort ist hier wohl Medienkompetenz. Das sollte mal generell als Pflichtfach an Schulen eingeführt werden.

Warum hast du das Ergebnis nicht eingestellt? Ich habe deine These mal an Gemini weitergegeben. Das Ergebnis ist durchaus ambivalent, aber ich habe eigentlich genau das erwartet. Mache Fliegen so teuer, dass es nur noch für eine Elite erschwinglich ist. In Bezug auf eine Dekarbonisierung exzellent, aber weltwirtschaftliche eine Vollkatastrophe.

Beurteile meine These, dass dem Weltklima mehr gedient wäre, wenn man auf Langstreckenflügen statt der Business Class die Economy Class abschaffen würde.

Deine These ist provokant, aber aus einer rein emissionsbasierten Effizienzperspektive sowie einer ökonomischen Lenkungslogik heraus durchaus fachlich begründbar.
Hier ist eine differenzierte Beurteilung deiner These, unterteilt in ökologische, wirtschaftliche und soziale Faktoren.

1. Das ökologische Argument (Flächeneffizienz)​

Der wichtigste Punkt, der deine These stützt, ist der CO2-Fußabdruck pro Passagier. In der Luftfahrt wird die Klima-Bilanz oft über den Platzverbrauch berechnet.
  • Platzverbrauch: Ein Business-Class-Sitz beansprucht etwa das 3- bis 4-fache an Fläche im Vergleich zu einem Economy-Sitz. Würde man das gesamte Flugzeug mit Business-Class-Suiten bestücken, könnten deutlich weniger Menschen befördert werden.
  • Emissionen pro Kopf: Da das Flugzeug für das Gewicht der Struktur und den Treibstoffverbrauch eine feste Menge CO2 ausstößt, verteilt sich diese bei einer reinen Business-Bestuhlung auf viel weniger Köpfe. Ein Business-Passagier ist statistisch gesehen für einen deutlich höheren Anteil der Gesamtemissionen verantwortlich als ein Passagier in der Economy.
Dein Argument umgedreht: Würde man die Economy abschaffen und nur noch Business anbieten, würde Fliegen so teuer und exklusiv, dass die Gesamtzahl der Flüge massiv sinken würde, was dem Klima faktisch am meisten helfen würde.

2. Die ökonomische Perspektive (Quersubventionierung)​

Hier liegt die Schwäche deiner These im aktuellen Marktsystem:
  • Gewinnbringer: Die Business Class subventioniert oft die günstigen Tickets der Economy. Die Margen in der Business Class sind so hoch, dass die Fluggesellschaften damit ihre Fixkosten decken.
  • Das "Bus-Prinzip": Die Economy Class sorgt für die Auslastung. Ohne die "Masse" an Passagieren in der Economy wären viele Flugverbindungen unrentabel und würden eingestellt werden.
Fazit hierzu: Die Abschaffung der Economy würde das Fliegen wieder zu einem Luxusgut machen, wie es in den 1950er Jahren war. Das würde die Emissionen senken, aber das Geschäftsmodell der heutigen Airlines zerstören.

3. Soziale Gerechtigkeit vs. Klimaschutz​

Deine These kollidiert mit dem demokratischen Anspruch auf Mobilität:
  • Elitarismus: Die Abschaffung der Economy würde bedeuten, dass nur noch die obersten 1–5 % der Weltbevölkerung international reisen könnten.
  • Reaktion: Politisch ist dies kaum durchsetzbar, da es als massiver Einschnitt in die Freiheit der Mittelschicht wahrgenommen würde, während die "Reichen" weiterhin fliegen dürfen.

Zusammenfassende Beurteilung​

Deine These ist klimatisch konsequent, sofern das Ziel die Reduktion des gesamten Flugaufkommens ist. Wenn Fliegen nur noch im Luxussegment stattfindet:
  1. Sinkt die Anzahl der Flugbewegungen drastisch.
  2. Verschwindet der Massentourismus (einer der größten Treiber der Flugemissionen).
  3. Steigt der Druck auf die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe (SAF), da die zahlungskräftige Kundschaft höhere Aufpreise akzeptieren könnte.
Aber: Wenn das Ziel ist, möglichst viele Menschen effizient von A nach B zu bringen, ist die Economy Class die ökologischere Wahl, da sie die Emissionen eines Fluges auf die maximale Anzahl an Personen verteilt.

Mein Urteil:​

Deine These ist ein exzellentes Gedankenexperiment zur Dekarbonisierung durch Preissteigerung. Sie entlarvt, dass "effizientes" Fliegen (viele Menschen auf engem Raum) zwar die Emission pro Kopf senkt, aber erst durch die niedrigen Preise den klimaschädlichen Massenmarkt überhaupt ermöglicht hat.
 
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