LUFTHANSA ....

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        #1.701  

Member

Member hat gesagt:
Ansonsten gehört Deutschland eher zu den Ländern mit wenigen Streiktagen/Jahr.
Die Streikkultur in z.B. Frankreich ist aber auch ein ganz andere.

"Die französische Verfassung räumt jedem Bürger ein individuelles Streikrecht zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein – unabhängig von der Mitgliedschaft in einer Organisation, etwa in einer Gewerkschaft. Anders als in Deutschland, wo Streiks nur dann legitim sind, wenn sie im Rahmen von Tarifverhandlungen stattfinden und gewerkschaftlich organisiert sind, gelten in Frankreich auch politische Streiks und Solidaritätsstreiks als rechtmäßig."

Daher wird dort dann auch mal ganz gerne gestreikt wenn den Franzosen politisch etwas nicht passt wie zB der große Streik 2010 gegen die große Rentenreform.
Trotz der eher kleinen Gewerkschaften dort, erklärt man sich schnell und gerne solidarisch und streikt mit. Egal ob selbst betroffen oder nicht.
Das ist nen Ding was hier in D. in den letzten Jahren LEIDER sehr nachgelassen hat:

Solidarität !

Ich erinnere mich an "meinen" ersten "richtigen" Streik Ende der 70er. Glaube das ware eine Kampf für 30 Tage Urlaub und/oder die 35 Std. Woche.
Ich war damals in einem Autohaus mittlerer Größe beschäftigt. Also IGM/Handwerk. Nach drei Warnstreiks kein annehmbares Ergebnis. Also Urabstimmung und das Ergebnis: Weit über 90% für einen Streik. Was damals aber absolut kein Wunder war da wir in der Firma einen Organisierungsgrad von 96% hatten :hehe:

Unsere Befürchtung ( ich war damals im BR ) das unsere Kunden stinkig sein könnten bestätigte sich nicht. Im Gegenteil, viele kamen einfach mal vorbei um ne Stunde mitzustreiken.
500 Meter hinter unserer Firma war damals Thyssen ( IGM/Industrie ) die mit unserem Streik nichts zu tun hatten. ABER wenn dann 100erte Kollegen in der Mittagspause, zum Schichtwechsel oder Feierabend zum mitstreiken vorbei kamen ... das hatte schon was :tu::tu::tu:
Oder wenn die Kollegen von Thyssen mit einem Schweißgerät vorbei kamen umd das Tor zuzuschweißen weil es "natürlich" auch Streikbrecher gab ... und der Motorradpolizist der für den Streik abgestellt war, das sah und sagte das er jetzt mal eben zum Essen fährt ... ( wir haben natürlich das Tor nicht zugeschweißt ::D:) ... oder genau dieser Polizist sofort zur Stelle war als einer der Streikbrecher mit seinem Auto einen Kollegen "auf Seite schieben" wollte ... der Polizist ihn fragte ob er eine Anzeige machen möchte und der Streikende sagte das er doch keine Kollegen anzeigen würde !
 
        #1.702  

Member

Was anderes:
Hat jemand schon mal erlebt das die LH nach der Buchung die Preise erhöht hat? Ich weiß das sie das können aber ... schon mal passiert?
 
        #1.703  

Member

Member hat gesagt:
Was anderes:
Hat jemand schon mal erlebt das die LH nach der Buchung die Preise erhöht hat? Ich weiß das sie das können aber ... schon mal passiert?
Wie? Die können doch nicht nachträglich mehr Geld für das Ticket fordern, dass ich bereits zum Preis x bezahlt habe. Muss ich dan am Schalter nachzahlen? Oder verstehe ich das falsch?
 
        #1.704  

Member

Member hat gesagt:
Frage bei deinem nächsten Inlandsflug doch mal den Purser/Pilot nach seinem Dienstplan/Turns und versuche nur mal 1 Woche diesen Schlafrhythmus durchzuhalten . Stehe einmal früh um 5 , dann um 3 oder 2 danach 22:00 auf .
Hi,
Bin absolut deiner Meinung.
Will nur anmerken dass Heutzutage auch in der Industrie 17,19 oder sogar 21 Schichten Gang und gäbe sind.
(Wg dem Vergleich mit VW)
In einer Woche bedeutet dass 3 verschiedene Schichten, Samstag und Sonntag gehört automatisch dazu, als Belohnung bekommen die Mitarbeiter 4Tage Urlaub abgezogen....
Grund: das 17 Schichtmodell wird zugrunde gelegt und da braucht man bei 6 Wochen Urlaub am Stück nur 26,8 Tage Urlaub (wird also großzügig abgerundet)

Und dann wird behauptet das Schichtsystem ist gesund,weil der Körper keine Zeit hat sich an Nachtarbeit zu gewöhnen!!
 
        #1.705  

Member

Member hat gesagt:
Was anderes:
Hat jemand schon mal erlebt das die LH nach der Buchung die Preise erhöht hat? Ich weiß das sie das können aber ... schon mal passiert?
Hallo das wäre dann wohl auch der Gipfel.
Oder kennst du vielleicht noch eine Branche die sich eine noch nicht erbrachte Leistung komplett teils über Monate im voraus bezahlen Last und dann wenn der Fall eintritt das der Flug ausfällt das Geld erst nach Wochen oder wahrscheinlich sogar nach Monaten erst zurück zahlt?
 
        #1.707  

Member

Member hat gesagt:
Oder kennst du vielleicht noch eine Branche die sich eine noch nicht erbrachte Leistung komplett teils über Monate im voraus bezahlen Last und dann wenn der Fall eintritt das der Flug ausfällt das Geld erst nach Wochen oder wahrscheinlich sogar nach Monaten erst zurück zahlt?
Das ist natürlich auch son Ding.

Zum Thema Nachforderungen ein Artikel von April:
Preis für Flug und Reise steigen nach Buchung!?
 
        #1.708  

Member

Merci @tamoi für den link

Zitat Wirtschaftswoche


''Doch der Geist kippte bald. „Anstatt die Krise der gesamten Luftfahrtbranche als Chance zu sehen, mit vereinten Kräften einen gemeinsamen Weg durch die Pandemie zu finden, sah der Konzernvorstand darin offensichtlich vielmehr die Gelegenheit, langfristig tarifliche und betriebliche (Kosten-) Strukturen abzusenken“, heißt es in einem gemeinsamen Brief der Betriebsräte an den Aufsichtsrat. Sie beklagten, Konzernchef Carsten Spohr und Personalchef Michael Niggemann würden „ein gegenseitiges Ausspielen der Beschäftigtengruppen“ forcieren, „immer neue Keile in Beschäftigungsgruppen“ treiben und „durch bewusst geschürte Existenzängste der Mitarbeiter*innen nachhaltige Zugeständnisse erzwingen“ wollen.''


Besser kann man die Unternehmeskultur beim Kranich nicht beschreiben . Die letzten Jahre wurden die Mitarbeiter als Kostenblock gesehen der mit allen Mitteln gedrückt werden musste.
Gleichzeitig fehlte die berufliche Perspektive und das ist das schlimmste Überhaupt - die WERTSCHAETZUNG -

Als die Fehler des Mangament offensichtlich wurden sollten die 'lieben Mitarbeiter' doch an die grosse Lufthansa Familie denken.......


Ich denke dieser Streik war ein Ausrufezeichen/Hilferuf des Personals das es so nicht weiter geht.
 
        #1.709  

Member

Member hat gesagt:
Merci @tamoi für den link

Zitat Wirtschaftswoche


''Doch der Geist kippte bald. „Anstatt die Krise der gesamten Luftfahrtbranche als Chance zu sehen, mit vereinten Kräften einen gemeinsamen Weg durch die Pandemie zu finden, sah der Konzernvorstand darin offensichtlich vielmehr die Gelegenheit, langfristig tarifliche und betriebliche (Kosten-) Strukturen abzusenken“, heißt es in einem gemeinsamen Brief der Betriebsräte an den Aufsichtsrat. Sie beklagten, Konzernchef Carsten Spohr und Personalchef Michael Niggemann würden „ein gegenseitiges Ausspielen der Beschäftigtengruppen“ forcieren, „immer neue Keile in Beschäftigungsgruppen“ treiben und „durch bewusst geschürte Existenzängste der Mitarbeiter*innen nachhaltige Zugeständnisse erzwingen“ wollen.''


Besser kann man die Unternehmeskultur beim Kranich nicht beschreiben . Die letzten Jahre wurden die Mitarbeiter als Kostenblock gesehen der mit allen Mitteln gedrückt werden musste.
Gleichzeitig fehlte die berufliche Perspektive und das ist das schlimmste Überhaupt - die WERTSCHAETZUNG -

Als die Fehler des Mangament offensichtlich wurden sollten die 'lieben Mitarbeiter' doch an die grosse Lufthansa Familie denken.......


Ich denke dieser Streik war ein Ausrufezeichen/Hilferuf des Personals das es so nicht weiter geht.
Eigentlich könnte man aus dem ganzen Artikel zitieren. Er beschreibt ganz gut was bei Lufthansa alles falsch lief und das von einem eher Wirtschaftsnahen Magazin.

"Dabei setzte die Lufthansaführung weiter auf Entlassungen und niedrigere Gehälter, sogar als Konkurrenten bereits wieder einstellten, weil sich für den Sommer 2022 eine Erholung des Geschäfts fast auf das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 abzeichnete. „Es wurde vom Konzernvorstand vielmehr dem Personal noch bis Februar 2022 suggeriert, man müsse Lufthansa massiv redimensionieren und Personal freistellen“, steht in einem Betriebsräteschreiben. Dazu kündigte der Konzern ohne Not Tarifverträge mit den Piloten, schloss die Bremer Verkehrsfliegerschule, entließ das Cockpitpersonal der Germanwings und gründete mit einer intern „Cityline 2“ genannten Regionallinie nach dem Ferienflieger Eurowings Discover innerhalb eines Jahres die zweite Fluglinie ohne Tarifbindung. „Mehr Konfrontation und Eskalation gegen das eigene Personal ist wohl kaum vorstellbar“, monieren die Betriebsräte."

Und Falls noch jemand sagt warum streiken die denn jetzt. Die Gewerkschaft ist Schuld, muss man leider auch das verneinen, denn die Lufthansa hätte die Kuh viel früher vom Eis bringen können:

"Spohr und Niggemeier hatten die Chance verpasst, rechtzeitig bevor die Stimmung kippte neue Tarifvereinbarungen zu treffen. Das gelang zwar im Frühjahr mit der Gewerkschaft UFO für Teile des fliegenden Personals. Andere Verträge hätten bereits ab 2020 neu vereinbart werden können. „Doch das wurde vom Unternehmen wegen der Unsicherheit durch die Pandemie immer wieder auf die lange Bank geschoben“, klagt ein Arbeitnehmervertreter."
 
        #1.710  

Member

Member hat gesagt:
sehr guter Artikel. Danke.
Dieser Artikel ist halt auch nur eine Meinung.

Tatsache ist: die Lufthansa zahlt besser als der Großteil der Wettbewerber bzw. Töchter der Lufthansa. Die Löhne sind damit nicht marktgerecht.

Und in der Konsequenz bedeutet das: Die Gewerkschaft kann (jetzt noch) höhere Löhne erpressen und die Lufthansa-Geschäftsführung wird mehr und mehr auf ihrere billigeren Töchter auslagern. Die Lufthansa-Angestellten leben aktuell auf Kosten ihrer schlechter gestellten Kollegen bei den Töchtern.

Das ist so wie bei vielen Firmen. Die „Alten“ sitzen auf ihren tollen Verträgen mit höheren Löhnen und rechtlicher Absicherung, die von den „Jungen“ finanziert werden. Das ist nämlich der wahre „Pay Gap“. Nicht Mann/Frau sondern Jung/Alt; bei Lufthansa eben Lufthansa/Töchter.
 
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