Member
Lasst ihn doch einfach seine Erlebnisse schildern, dass Alkohol am Steuer Mist ist, weiß doch jeder.
Member hat gesagt:Jetzt erkenne ich: verdammte Sch....., eine Polizeikontrolle!
Ein uniformierter Beamter steht mitten auf der Straße und bedeutet mir anzuhalten.
Mein erster Gedanke: Mal sehen wie das jetzt hier ausgeht...!
Ich stoppe, und bevor er -wie üblich- nach dem Führerschein fragt waren seine ersten Worte: "You drink alcohol?". Ich: "No, I don't". Sein Auftritt war vom ersten Moment an eher aggressiv und bestimmend. Er hielt mir ein kleines Gerät entgegen und forderte mich auf hinein zu blasen, was ich tat. Ich gab ihm das Gerät zurück und nun leuchtete ein rotes Lämpchen am Gerät auf, woraufhin der Uniformierte fragend entgegnete: "No alcohol...? You go Monkey House three days!".
Spätestens jetzt war mir klar, dass das eine ganz brenzlige Nummer werden kann, in die ich mich da hinein manövrierte.
Der Polizist wies mir dann einen Platz zu, wo ich mein Moped abstellen sollte, zog den Schlüssel ab und nun kam auch die Frage nach dem Führerschein.
An der Stelle war ich safe, hatte mir vor meiner Reise in D einen internationalen Führerschein ausstellen lassen und diesen auch mit mir geführt. Aber Schlüssel vom Moped und Führerschein waren mitsamt dem Uniformierten erstmal weg.
Im Nachhinein denke ich, dass mit der Aussage: "You go Monkey House!" ganz bewusst ein Horror Szenario aufgebaut wurde.
Aber als ich da stand, mir eine Zigarette ansteckte und über meine Situation nachdachte fiel mir nichts Gutes ein.
Nach ein paar Minuten kam er zurück und die Aussage, die er mir entgegen rief war wiederum in nochmals gesteigertem aggressivem Ton: "You go Monkey House!". Ich fragte ihn dann per Ubersetzungs-App, über wie viel Promille wir denn reden. Darauf ging er überhaupt nicht ein, wiederholte nur immerzu seinen Standardsatz: " You go Monkey House!".
Dann war er wieder weg und ließ mich allein.
Ich überlegte, wie ich aus der Nummer wieder raus komme. Meine Verhandlungsposition war denkbar schlecht.
Jetzt tauchte der "Mann aus dem Hintergrund" auf. Ein Thai, in Zivil gekleidet, etwa Ende zwanzig.
Auch er konfrontierte mich zunächst mit der Aussage: "You drink alcohol, you have to go Monkey House!"
Ich: "What can we do now?"
Das war die Schlüsselfrage und ab jetzt ging die Situation -erwartungsgemäß- in eine andere Richtung.
Er: " You pay 10.000 Baht!".
Dass das Ganze auf eine finanzielle Unterstützung für die notleidenden Beamten hinaus läuft dachte ich mir. Die 10.000 Baht nahm ich jedoch eher als Verhandlungsbasis entgegen und bot ihm meine noch vorhandene Barschaft von ca. 2.600 Baht an.
Er: "No! 10.000 Baht or you go Monkey House!". Dann war er wieder weg.
Ich überdachte nochmals meine Situation. Was blieb mir an Alternativen? Ich wusste, dass ich Alkohol getrunken hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der "offizielle" Weg im Knast enden würde war hoch. Und dass dieser Weg "preisgünstiger" werden würde schloss ich nahezu aus.
Ich rief meinen Freund mit dem Condo an und fragte um seinen Rat. Er meinte: "Bezahl' die 10.000 Baht und gut. Es wird nicht besser". Das bestätigte meine mittlerweile reifende Erkenntnis, dass dieser finanzielle Verlust aktuell das geringste Übel sein würde.
Der "Mann aus dem Hintergrund" tauchte wieder auf (den Polizisten hab ich übrigens nicht mehr gesehen, seitdem der Mittelsmann auftrat). Nochmals unternahm ich einen Versuch ihn mit den Geldmitteln zu befriedigen die ich bei mir trug,und legte noch 1.000 Baht drauf, die ich immer als Reserve in meinem Geldgürtel bei mir habe. Er wich keinen Zentimeter von seinen 10.000 Baht ab.
"You go ATM or you go Monkey House!" forderte er mich unmissverständlich auf. Und wusste natürlich auch wo der nächste ATM zu finden ist...
Okay, dachte ich mir. Was bleibt? Diese Kröte musst du jetzt schlucken.
Ich fragte nach meinem Führerschein.
Er: "Wait!"
Kurz darauf kam er wieder, bestieg mein Moped, ich hinten drauf und zusammen fuhren wir zum ATM, nur etwa 250 Meter um die Ecke.
Normalerweise habe ich nie eine Kreditkarte bei mir wenn ich abends raus gehe. Heute schon, da ich wusste, dass man im Restaurant "Cabbage and Condoms" mit Karte zahlen kann und ich erwartete, dass die Rechnung dort etwas höher ausfallen würde. Das war mein Glück.
Ich also rein zum ATM. Ich wusste, dass ich mit meiner Karte keine 10.000 Baht ziehen kann, da mein tägliches Verfügungslimit bei maximal 300€ liegt. Daher 9.000 Baht gezogen und dem Mittelsmann mitsamt der Quittung in die Hand gedrückt.
Er zählt nach. Schaut mich an. Zählt nochmals nach, nickt, und gibt mir meinen Führerschein zurück.
"You can go!" waren seine letzten Worte, dann war er weg.
Ich aufs Moped und die restlichen paar Hundert Meter zu meinem Hotel.
Das war meine Story "Moped+Alkohol+Polizeikontrolle".
Nochmals:
Dass dieses Thema kontrovers diskutiert wird ist mir klar.
Jedoch: wer von Euch kann für sich behaupten, noch nie mit Alkohol gefahren zu sein? Ich denke, die wenigsten.
Für mich war es eine lehrreiche Entgleisung, die glimpflich endete.
Nächstes Mal bleibt das Moped stehen. Im Zweifelsfall auch in Jomtien
Member hat gesagt:Jedoch: wer von Euch kann für sich behaupten, noch nie mit Alkohol gefahren zu sein? Ich denke, die wenigsten.