Mi. 2.1.08
Trotzdem, ich habe am folgenden Morgen gg. 9:30 im Zimmer Kaffee gekocht und ihr ans Bett gestellt und sie ist etwas entkomatisiert ins Bad gegangen. Danach, gerade noch rechtzeitig, zum Frühstück. Sch…, wieder nur Frauen, und die noch in der Executive Lounge besonders bemüht. Ich habe mich halt bemüht, nicht zu höflich zu sein, trotzdem nur eisige Blicke auf mich gerichtet und wenn eine mit Kaffee kam, nur ein frostiges NO.
Mein Relax war eigentlich schon ziemlich hinüber. Was kann ich ihr bieten, um sie einigermaßen bei erträglicher Laune zu halten? Da sie eigentlich nie weiß, was sie will, konnte ich auch nicht erwarten von ihr irgendwelche Vorschläge zu hören. Und schon gar nicht in einem Land, das sie nicht kannte. Ich habe ihr zwar zuvor schon einige Reiseführer besorgt mit der Bitte, mir Dinge zu benennen, die sie evtl. interessieren könnte, aber in denen hat sie noch nicht einmal geblättert. Also habe ich sie genommen, bin mit ihr zur Skytrain, um ins MBK-Center zu fahren. Auch, damit sie auf dem Weg zur Station ein wenig Bangkok-Atmosphäre schnuppern kann. Im MBK natürlich jede Menge Mädels, sie nur stocksteif gelaufen und den Boutiquen kaum Beachtung geschenkt. Bei ihr schon fast widernatürlich.
Sie wollte nur noch einen Kaffee trinken, was aber neuen Stress bedeutete. Wo finde ich im MBK einen Laden, wo sie auch rauchen darf? Gegenüber war eigentlich ein nettes Café, aber die hatten geschlossen, das wusste ich schon. Und Starbucks im Erdgeschoss ist diesbezüglich auch keine gute Adresse. Trotzdem, es waren zwar schon überall die Verbotsschildchen aufgestellt, konnten wir bei Kaffee, wenn auch nicht gemütlich, eine qualmen. Für den Abend hatten wir vorgenommen, im Hotel zu bleiben. Am nä. Tag musste ich einen dienstlichen Termin wahrnehmen und früh raus. Das Restaurant im Hotel war ganz okay, wenn es auch mein Lieblingsrestaurant im Conrad, ein Italiener, nicht mehr gab. In diese Räumlichkeiten haben sie jetzt einen Raucherraum installiert, für sie glücklicherweise ein Leckerli.
Nach dem Essen haben wir uns noch in die Diplomat-Bar, so heißt im Conrad die Lobby-Bar, gesetzt, was ein Fehler war. Diese Bar habe ich früher geliebt, vom Ambiente, der Aufmerksamkeit, der Musik usw. Eine Dame war beispielsweise zuständig, sich um allein reisende Herren zu kümmern (nicht was ihr denkt!). Das Conrad wird viel von Geschäftsreisenden frequentiert und alle, die ich gesprochen hatte, haben das sehr geschätzt. Sie war ein absoluter Profi und wusste beispielsweise noch genau, auch wenn ich schon länger nicht mehr da war, was ich das letzte Mal getrunken hatte. Aber, da war ich auch allein. Jetzt, das Unglück wollte es so, saßen zwei Tische weiter zwei europäische Damen (Gäste), die gut drauf waren und uns auch zwischendurch zuprosteten. Das Unwetter ahnend habe ich auch schnell zum Aufbruch gedrängt und mir erlaubt, mehr ein Reflex, beim Gehen höflich denen zuzunicken. Die Nacht war gelaufen…