Tag 2 von 11 – 11.08.14 – Teil 2/4
Ich rief sofort bei der DKB an: ich hoffte nur, das mein Guthaben auf dem Handy einigermaßen ausreichen würde bzw. die Verbindung von Handy im Ausland auf deutsches Festnetz einigermaßen intakt ist. Ich erklärte einen männlichen Mitarbeiter das Problem, das ich 1000 € auf meine Kreditkarte überwiesen habe, diese jetzt aber komplett leer ist bzw. mir das auch der Finanzstatus online anzeigt. Der Betrag wurde nicht mal mehr auf dem DKB Girokonto angezeigt, es war einfach nichts mehr da und das sollte mir jetzt der Call-In Mitarbeiter erklären.
Ich wurde erstmal in die Warteschleife gesetzt für volle zehn Minuten: ich stellte das Handy auf Lautsprecher, legte es neben dem Laptop und diese immer wieder kehrende Warteschleifenmusik schien mir offensichtlich den letzten Nerv zu rauben. Ich lief im Zimmer auf und ab, sogar Nam machte das nervös und als der Call-In Mitarbeiter endlich wieder am Telefon war, hab ich mich erstmal sarkastisch bedankt für die Wartezeit: immerhin ist ja telefonieren in Thailand umsonst.
Folgendes Problem stellte sich da: vor meinen Urlaub im August wurde ich seitens der DKB angeschrieben, das sie aus Sicherheitsgründen alle zwei Jahre die Kreditkarten wechseln, um Missbrauch zu vermeiden. Man bekommt eine neue Nummer, neue PIN und es ist kostenlos. Mir wurde das schriftlich als auch via Mail zugetragen. Ich schrieb dann zurück, das sie mit dem Kartentausch bis nach August warten sollen, weil ich im August auf die Karte angewiesen bin, weil ich da im Ausland verweile. Mir wurde zurück geschrieben, das dies kein Problem ist und man eben bis nach dem August mit dem Kartentausch wartet. Leider wurde genau das Gegenteil gemacht.....
Die Penner hatten tatsächlich meine aktuelle Kreditkarte gesperrt: mit der Zahlung am Hotel und die Abbuchung an der Second Road wurde schon der Dispokredit angegriffen. Von den 1000 € war zu dem Zeitpunkt schon nichts mehr zu sehen, die wurden nämlich intern abgegriffen und bereits auf meine neue Kreditkarte überwiesen, die mir am 12.08. via Postweg zugeschickt wurde...nach Hause...10.000 km entfernt von dem Ort, wo ich jetzt war.
Der Call-In Mitarbeiter hatte sogar die Dreistigkeit, mir meine eigene E-Mail vorzulesen, wo ich anmerkte die Kreditkarte zu brauchen wegen dem Auslandsaufenthalt und mit dieser Mischung aus Inkompetenz & Wut wurde ich voll hysterisch. Ich machte den Typen voll zur Sau, ob er überhaupt eine Ahnung hat in was für eine Situation man mich hier bringt und ich sofort Geld auf meiner Kreditkarte sehen will, die sie gefälligst entsperren sollen, daher sonst rechtliche Schritte eingeleitet werden.
Der Typ stotterte nur noch ins Telefon, wenn er überhaupt zu Wort kam: entweder Inkompetent hoch zehn, Prakikant oder Ein-Euro Jobber. Hätte er im Verlauf nur einmal gesagt das ich mich beruhigen soll, das man auf einen gemeinsamen Nenner kommen muss, ich denke das hätte funktioniert. Ich hatte ja genau zwölf Monate davor genau an der selben Stelle ein ähnliches Problem: damals hatte ich eine Telefonistin, bei weiterem Interesse einfach nochmal im letzten Reisebericht lesen.
Fakt ist, das ich metaphorisch auf den Typen ins Koma geprügelt habe: er lag doch da schon bewusstlos auf der Bahnsteigkante und ich hielt es trotzdem für angebracht, ihn weiter auf seinen Kopf zu treten. Meine letzten Worte an ihn waren „ob er das kapiert hat“ und er erwiderte „ja er habe das kapiert“. Damit endete das Gespräch.
Ich checkte gleich mal, was mich dieses „mal eben 15 Minuten“ Telefonat gekostet hat, um eventuell Guthaben wieder aufzuladen (den aktuellen Stand konnte ich mit einer Tastenkombination abrufen). Überraschenderweise wurden mir gerade mal 30-40 Baht abgezogen.
Um die Geschichte gleich aufzulösen: ich rief die Tage nochmal bei der DKB an (zu dem Zeitpunkt, wo ich endgültig kein Geld mehr hatte) und meinte, das ich wohl von meiner Hausbank der Sparkasse, Geld am Automaten ziehen werde und sie dann eben für die Auslandsgebühren, welche die Hausbank vertritt (in dem Fall 6,00 € + 100 Baht am ATM), aufkommen müssten. Dies wurde so akzeptiert und nach meinen Urlaub lies ich Kontoausüge bzw. Belege an die DKB weiterleiten.
Jetzt waren wir aber im hier und jetzt: parallel zu dem Telefongespräch bekam ich um 14:50 Uhr eine SMS von einem TAF Member, allerdings ohne Namensangabe. Er fragte mich, ob ich Lust auf ein treffen hätte. Ich schlug in der Soi 6 die Lagune vor: er wusste wo das war und wir verabredeten uns auf später. Wie bereits erwähnt, wusste ich nicht 100 % wer es war, konnte mir es aber sehr gut vorstellen.
Ich wusste, das er sein Premierenjahr in Pattaya genau wie meines im August 2012 war. Zwar konnte er aus beruflichen Gründen öfters in Thailand verweilen als ich, trotzdem hat er seitdem einen „Landslide“ Lauf hingelegt, der (ja man kann sagen) im TAF seinesgleichen sucht. Aufgrund dieser Historie verfolgte ich auch weiter seine Reiseberichte, fragte aber auch immer wieder kritisch in einigen seiner Szenarien nach.
Im August 2013, wo ich dann meinen letzten Reisebericht im TAF publizierte und dermaßen polarisierte, das mich sogar mein schärfsten Kritiker als den nächsten Messias prophezeite, hab ich wohl dann auch seine letzte Aufmerksamkeit gewonnen. Ab sofort schien ich wohl in seinen Fokus zu stehen und durch seine provozierende, aber nette Art blieb man auch über die PN Funktion in Kontakt.
Mein Credo lautete, das man sich wohl besser in Pattaya nicht über den Weg läuft: man würde gezwungenermaßen gemeinsam auf Tour gehen, nur darauf warten das der andere einen Fehler macht und diese dann im Reisebericht breittreten. Kurzum: mindestens ein Mythos würde zerstört werden. Zumindestens wusste ich das von mir, das ich es so gemacht hätte.
Ich schnappte mir Nam und meinte, das wir noch jemanden aus Deutschland treffen. Wir fuhren in die Soi 6 zur „Lagune“ wo um die Zeit der „Verkehr“ noch mehr als überschaubar war. Ich setzte mich signalisierend auf einen der Barhocker in der ersten Reihe und nuckelte an meiner Coke.Zwanzig Minuten später kamen zwei Typen die Strasse hinunter gelaufen, der auf der linken Seite zog weg und nahm mich ins Visier. Ich setzte sofort meinen (aus beruflichen Gründen habe ich mir den angeeignet) „was bist denn du für ein Lappen“ Blick auf, denn ich wusste: er war hier!
Ich, Franke, der im August 2014 zum „Cunt Destroyer“ ausgezeichnet worden ist, stand dem dreimaligen Meister in der Kategorie „leck und schmeck“ Disziplin „Pussy“, den Champions League Sieger im „Threesome“ und dem Erfinder der „Ibar Marktwert – Handy Ranking“ Tabelle gegenüber: riva