Ein (un)flotter Dreier, oder „so hätte es sein können“.
Lagerfeuer unter Freunden Version - Teil 5
Seltsam dieser Raum.
War es den auch wirklich ein Raum?
Eine Decke über mir konnte ich nicht erkennen, aber wirklich im Freien war ich auch nicht.
Mein Bauchgefühl sagte mir, das ich in einem Raum stand, in einem sehr großen Raum...... in einem wirklich sehr sehr großen Raum. Ein "Himmel" über mir war als solcher nicht zu erkennen. Etwas wie eine Sonne, ein Mond mit Sternen oder auch nur Wolken, waren nicht da. Nur die Dunkelheit des "Nichts" schien von oben auf mich herunter.
Dunkel war es hier unten aber trotzdem nicht. Alles war hell erleuchtet, wobei es mir nicht möglich war, irgend eine Art von Beleuchtung zu erkennen. Das Licht schien von überall her diffus auf alles herab zu scheinen.
Ich stand im "Freien" und konnte in jeder Richtung Kilometerweit bis zum Horizont sehen.
Und trotzdem wusste ich einfach das ich nicht wirklich "draußen" war, sondern irgendwo in irgendwas "drin".
Alles um mich herum wirkte recht unscharf und nicht genau beobachtbar. Versuchte ich mir irgend etwas genauer anzusehen, so verschwand es einfach beim Versuch mich darauf zu konzentrieren. Die Umgebung schien sich ständig zu verändern, stand ich eben noch auf einer leeren weiten Ebene, war ich nun umzingelt von riesigen Gebäuden die in den dunklen Himmel ragten.
Ich wanderte langsam umher und sah zwischen den Häuserschluchten riesige, mehrere Meter im Durchmesser betragende runde Kugeln dahin schweben. Einige der Kugeln schwebten bewegungslos in der Luft, während wieder andere die Straßen zwischen den Häusern entlang hüpften. Anscheinend besaßen die Kugeln kaum an Masse, da ich plötzlich eine von ihnen auf meiner Handfläche balancierte.
Es fühlte sich so an als hätte ich lediglich ein Wattebällchen in der Hand das ich ohne Schwierigkeiten hoch werfen konnte.
Wie Charlie Chaplin mit einem Globus in "Der große Diktator", konnte ich mit der Kugel herumspielen und über meinen Kopf hüpfen lassen.
Ich entledigte mich der Kugel und ging die Straße entlang.
Autos überholten mich links und rechts und erinnerten mich daran meine Geschwindigkeit anzugleichen. Ich gab also Gas und beschleunigte den Bus. Ich konnte mich zwar nicht daran erinnern, in einen Bus gestiegen zu sein, das war aber irgendwie nicht wichtig. Es war vollkommen normal und richtig das ich jetzt einen Bus fuhr.
Mir gefiel die erhöhte Sitzposition des Fahrers, von der ich alles gut überblickte. Ich konnte nicht nur über die anderen Autodächer hinweg sehen, sondern auch über LKW´s und Häuser.
Häuser???
Ich bemerkte nun, das ich mich mit der ganzen Fahrerkabine, über eine Hydraulik ca. 10 bis 15 Meter nach oben befördert hatte.
Erschreckt stellte ich dazu fest, das ich mich auf eine rote Ampelkreuzung hin zu bewegte. Ich musste also bremsen um nicht mit den kreuzenden Autos zusammen zu stoßen.
Mir war allerdings klar das wenn ich jetzt einfach bremse, ich mit meiner hoch oben stehenden Kabine nach vorne schwingen und Kippen würde.
Geistesgegenwärtig griff ich wie bei einem Bürostuhl unter meinem Sitz und betätigte den Hebel zum absenken. Ich ließ mich langsam und vorsichtig abwärts gleiten und bremste dabei behutsam. Gerade noch rechtzeitig konnte ich den Bus zum halten bringen als ich unten ankam. Als es dann wieder grün wurde, überquerte ich die Kreuzung und setzte meinen Weg fort. Kurze
Zeit später musste ich erschreckt feststellen, das ich die Fahrt wieder von ganz oben genoss. Wieder musste ich ein Bremsmanöver mit gleichzeitigem herablassen der Fahrerkabine einleiten.
Ich war schwer angenervt von diesem gefährlichen Kippelspiel das ich gerade so noch überlebt habe. Ich ging deshalb zu Fuß weiter.
Mit leichten Schritten ging ich meines Weges bis ich zu einer kurzen vierstufigen Treppe kam. Ich wollte meinen schnellen Schritt nicht unterbrechen und sprang einfach über die Treppe hinweg. Oben am Ende der Treppe wurde mein kleiner Flug aber nicht mit einer Landung auf dem Boden beendet, sondern ich flog weiterhin den Weg entlang. Ich überlegte kurz wie das Möglich sein konnte, begriff dann allerdings, das ich natürlich nicht entgegen den Gesetzen der Schwerkraft schwebte, sondern weiter herunter fiel, aber eben nicht hauptsächlich vertikal nach unten, sonder überwiegend horizontal nach vorne! Eben das normalste der Welt. Dieses horizontale "fallen" hielt einige Hundert Meter an.
Ich bewegte mich wieder einer roten Ampel entgegen, so das ich Bremsen musste. Mein Auto wurde immer langsamer, kam aber nicht zum Stillstand. Ich trat immer wieder fest auf das Bremspedal, aber das Auto in dem ich jetzt saß, blieb einfach nicht stehen. Mit aller macht stemmte ich mich gegen das Bremspedal, nur um festzustellen, das sich das Auto trotzdem langsam weiter bewegte und nicht zum halten zu bewegen war. Langsam stieg Panik in mir auf, das Auto vor mir kam immer näher. Ich schaute nach rechts rüber ob da frei ist und zog mit dem Wagen dann auf die freie Spur. Der Wagen rollte weiter auf die rote Ampel zu. Von links kamen einige Autos auf die Kreuzung angefahren. Damit diese nicht in mich hinein krachen konnten, rollte ich nach rechts den Bürgersteig hoch und darauf entlang, um mich dann in einer frei werdenden Lücke in den fließenden Verkehr einzufädeln. Irgend wie konnte ich dann doch das Auto ohne einen Unfall verursacht zu haben verlassen.
Ich befand mich nun in irgend einem Gebäude und ging auf den Ausgang zu. Draußen vor der Tür bemerkte ich das es angefangen hatte zu regnen. Es nieselte zwar nur leicht, aber es war kalt und der nasse Boden war ohne Schuhe und nur mit Socken an den Füßen auch nicht gerade angenehm. Ich ging trotzdem raus in Richtung Busstation. Die Leute die jetzt zahlreich auf der Straße herum liefen sahen zwar das ich ohne Schuhe ging, sagten aber nichts. Mir hingegen wurde es zu unangenehm nur mit Socken an den Füßen zu gehen. Ich blieb stehen und überlegte mir, ob es sich überhaupt noch lohnen würde, zurück zum Gebäude zu gehen um meine Schuhe zu hohlen. Nach einer Weile ging ich dann doch los um meine Schuhe zu suchen. Im Gebäude was sich als eine Schule herausstellte, fand ich dann auch nach einiger Suche meine Schuhe. Ich zog sie mir an und war zufrieden damit, mich dafür entschieden zu haben sie zu suchen. So war es doch wirklich viel bequemer an den Füßen.
Nun stellte ich fest, das ich mal dringen musste, unzwar für große und nicht für kleine Jungs. Ich begab mich also auf die Suche nach einer Toilette. Diese war schnell gefunden, aber was war das? Die Kloschüsseln standen ohne Trennwand und geschweigeden einer Tür mitten im Raum. Das ging so nicht! Ich wollte eine kleine gemütliche Kabine nur für mich alleine.
Ich ging durch eine nahe Tür und kam in einen noch größeren Toilettenraum der zwar anders angeordnet war, aber wieder nur freistehende Toiletten hatte ohne eine Kabine mit Tür und somit Privatsphäre. Der Druck in meinem Darm erhöhte sich und ich war immer noch damit beschäftigt ein stilles Örtchen zu finden. Ich fand nach einiger Zeit einen Raum mit einer Kloschüsseln für mich alleine. Etwas seltsam fand ich nur, das es sich wohl offensichtlich um den Gemeinschaftsduschraum handelte, in den man einfach mittendrin eine Schüssel aufgestellt hatte. Mittlerweile war mir das aber egal, ich verschloss die Tür und wollte mich gerade auf den Sitz setzen, als es an der Tür laut klopfte. Ich wollte erst das Klopfen ignorieren und mein Geschäft verrichten, konnte dies aber nicht tun, da das Klopfen immer lauter und eindringlicher wurde. Ich schaute zur Tür, die jetzt vollständig aus durchsichtigem Glas bestand, genau wie
die Wände. An der Tür stand jemand und klopfte energisch. Wer das war konnte ich nicht erkennen, obwohl die Tür aus durchsichtigem Glas bestand.
Das Klopfen hörte nicht auf und ich erwachte.
Es klopfte an der Tür.........
to be continued............