Aufgrund des (berechtigten) Hinweises eines Moderators, dass wir uns im falschen Thread befinden
mache ich hier weiter.
Member hat gesagt:
Also bei deinem Beispiel müsste ein Girl in D um den Mindestlohn zu erreichen ca. 90€ pro Tag verdienen. Richtig? In den Philippinen sind es ca. 5€. Das sind 18x weniger als in Deutschland. Frage an dich. Sind die Lebenskosten auf den Philippinen auch 18x tiefer als in Deutschland? Also wenn du nur einen hauch von Ahnung hast, wie die Lebenskosten hier sind, wüsstest du, dass dein Vergleich ein tiefer Griff ins Klo war.
Deine Rechnung stimmt nicht. Ein Tag Mindestlohn sind in D 75€, auf den Philippinen ca. 7€, also Faktor 11 nicht 18. In D liegt das Existenzminimum bei ca. 800€ im Monat, auf dem Philippinen bei umgerechnet etwa 120€, also Faktor 7. Kommt also schon ungefähr hin (Anm.: Da der Mindestlohn auf den Philippinen im Gegensatz zu D nicht landesweit einheitlich, sondern nach Regionen unterschiedlich fest gelegt wird, habe ich im Mittel 400 PHP angesetzt, das kommt hin)
Und wenn du jetzt anzweifelst, dass 120€ im Monat auf den Philippinen zum Leben reichen, dann frage ich dich, ob du weißt, mit wie viel die ganzen Menschen aus der Unterschicht dort auskommen müssen. Wenn du Ahnung von den Lebenshaltungskosten hättest, wüsstest du, dass viele sogar mit weit weniger als 120€ = ca. 7.000 PHP auskommen müssen und beispielsweise mit 10.000 PHP im Monat ne 4köpfige Familie durchbringen.
Die Lebenshaltungskosten sind auf den Philippinen im Schnitt ca. fünf mal geringer als in D, allerdings sieht ein philippinischer Warenkorb natürlich anders aus als ein Deutscher und AC sind nicht die Philippinen, obwohl es abseits von Balibago auch genügend Menschen in Angeles gibt, die weniger als 7.000 PHP im Monat pro Person zur Verfügung haben.
... wenn's nicht passt gibts noch etwas länger Hartz IV oder ähnliches. Hier verhungert keiner. Aber wie sieht der Plan B für jemanden aus einem Land aus, wo für ein grosser Teil der Bevölkerung keine Sozialhilfen ausbezahlt werden oder gar nicht existieren? Die Antwort ist doch simpel: "Friss oder stirb". Andere Lösungen? Die Auswahl an Antworten ist auf jedenfall sehr bescheiden.
Klar gibt es auf den Phills kein Hartz IV und es gibt dort genügend, die noch weniger haben und nicht wissen, was sie morgen essen sollen. Mir ist nur nicht ganz klar, was das mit der Diskussion zu tun haben soll, was eine angemessene Vergütung für 2 Stunden ST ist.
Es gibt in AC unzählige Mädels, die einen normalen Job haben und mit etwa 10.000 PHP netto pro Monat heimkommen. Davon schicken sie dann etwa 6.000 in die Province zur Mutter, die damit ihren Mann, ihren Sohn und das Kind der Kleinen durchfüttert. 4.000 behält das Mädel selbst. Davon zahlt sie 1.500 für Miete und 2.500 gehen für Essen, load und Jeepney drauf. Das wars.
Wenn jetzt eine sagt, mir ist das zu blöd, ich gehe lieber auf den Strich, dann tut sie das aus zwei möglichen Gründen: Entweder will sie in der gleichen Zeit mehr Geld verdienen oder mit weniger Aufwand das gleiche Geld verdienen.
Unterstellen wir, dass sie Sonntags frei macht, muss sie an 26 Tagen im Monat die Beine breit machen. Um auf 10.000 PHP zu kommen, braucht sie also ca. 400 pro Tag. Macht sie die mit einer ST, hat sie also mit 2 Stunden Arbeit das Gleiche verdient wie vorher in 9 Stunden. Sie hat sich also stark verbessert und ist glücklich.
Sie kann natürlich auch sagen, ich will 1.000 Peso am Tag verdienen, das wären dann 26.000 im Monat, womit sie damit schon zur neuen Mittelschicht gehören würde. Wenn sie dafür 2 oder 3 STs am Tag machen muss, überarbeitet sie sich dafür auch nicht und wird ebenfalls sehr glücklich sein.
Ich weiß ja nicht, was ihr für Vorstellungen von den Philippinen habt, aber was haltet ihr denn für den ST von 2 Stunden für angemessen? Wollt ihr dafür 800 oder 1000 PHP zahlen? Wenn sie nur zwei STs am Tag für 800 macht, dann sind das über 40.000 PHP im Monat. Damit würde sie schon zu den Wohlhabenden im Land zählen und das mit einen Halbtagsjob. Kann man ja machen, wenn man ein gutes Herz hat, das Mädel nett ist und der Service gut war; man sollte aber wissen, dass es eine fürstliche Entlohnung war und man den Korridor der Angemessenheit damit längst verlassen hat.