Brasilien Rio de Janeiro

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        #232  

Member

Es gab vor einigen Tagen einen ausführlichen Bericht aus RIO von einem deutschen Journalisten, der dort seit Jahren lebt und entsprechende Kontakte hat. Er besuchte für den Bericht
verschiedene Favelas , Rocincha war zB dabei.

Ich fasse mal zusammen, wie ich das Ergebnis verstanden habe:

- Der Journalist hat seinen Besuch angemeldet, sich babei aber nicht als solcher geoutet, Aufnahmen nur insgeheim bzw. nach ausdrücklicher Genehmigung eines Syndikats-Mitglieds gemacht
- Interviews mit Bewohnern der Favelas ergaben das erstaunliche Ergebnis, dass sich diese dort sehr sicher fühlen, Frauen sogar allein und bei Nacht.
Unsicher finden diese dagegen die Touristen-Gegenden (Copacabana etc)
- als Tourist kann man die Favelas besuchen, aber nach vorheriger Ankündigung durch einen verlässlichen Vermittler. Der Journalist kannte so einen. Wie will man einen solchen aber als TAFler finden?
Woher weiß man, dass "organisierte Tour" nicht eine Finte ist, um dich auszunehmen?
- Kritisch waren die Kontrollpunkte: an diesen Grenzen kann es wohl mal zu Konflikten kommen, in die man hinein geraten kann. Mit anderen Syndikaten oder der Polizei.
- Man kann dort als Europäer uU sogar gefahrlos wohnen: man muss dafür über eine lokale Asociación XY, (leider genaue Bezeichnung vergessen), bei der man persönlich vorspricht, diesen Wunsch mitteilen, zur Weiterleitung und mit schönem Gruß an "dios". Dann bekommt man eine Rückantwort. Wenn positiv, ist man auf der sicheren Seite. Es scheint so zu sein, dass es klare Reviere gibt, in denen der lokale Syndikats-Boss für Sicherheit garantieren kann. Was man dafür zu zahlen hat, wurde nicht gesagt.
- oberste Regel: bei allem was mit deren Geschäften zusammen hängt: demonstratives "Wegsehen" ist erforderlich.
So sagte zB ein lokaler Kleintransport-Unternehmer, der dort in allen Winkeln und Gassen unterwegs ist: "Ich halt mich da raus und die lassen mich in Ruhe."

Hat hier jemand konkrete Tipps, wie man so eine organisierte Tour sicher gestalten könnte?
 
        #233  

Member

Member hat gesagt:
als Tourist kann man die Favelas besuchen, aber nach vorheriger Ankündigung durch einen verlässlichen Vermittler. Der Journalist kannte so einen. Wie will man einen solchen aber als TAFler finden?
Woher weiß man, dass "organisierte Tour" nicht eine Finte ist, um dich auszunehmen?

Das ist in Kolumbien aber exakt das gleiche ... meine SSSLT muss mich auch vorher in Ihrem Bario anmelden .... dann ist das fast zu 100% Safe ... hab ich einiges zu in den Berichten zu Kolumbien geschrieben

Member hat gesagt:
Hat hier jemand konkrete Tipps, wie man so eine organisierte Tour sicher gestalten könnte?

Such dir eine vertrauensvolle SSSLT die sich dort auskennt ... macht das ganze um Potenzen sicherer ... wir hatten zum Teil sogar eine bewaffnete Begleitung, die zeigte allen anderen das wir "okay" sind, nachdem wir mit dem örtlichen "Patron" ein paar Corona getrunken hatten

Member hat gesagt:
Was man dafür zu zahlen hat, wurde nicht gesagt.

Bei mir waren es 4 Corona Bier mit Limone .... und 20 Minuten plaudern ... den Jungs die uns die erste halbe Stunde begleitet haben, haben wir noch ein paar Bier gekauft .... alle Happy ... danach konnte ich mich im Bario relativ frei bewegen ... bis auf ein paar "no go" Zonen ... in denen aktiv verkauft wurde
 
Booking.com
        #234  

Member

Member hat gesagt:
Es gab vor einigen Tagen einen ausführlichen Bericht aus RIO von einem deutschen Journalisten, der dort seit Jahren lebt und entsprechende Kontakte hat. Er besuchte für den Bericht
verschiedene Favelas , Rocincha war zB dabei.

Ich fasse mal zusammen, wie ich das Ergebnis verstanden habe:

- Der Journalist hat seinen Besuch angemeldet, sich babei aber nicht als solcher geoutet, Aufnahmen nur insgeheim bzw. nach ausdrücklicher Genehmigung eines Syndikats-Mitglieds gemacht
- Interviews mit Bewohnern der Favelas ergaben das erstaunliche Ergebnis, dass sich diese dort sehr sicher fühlen, Frauen sogar allein und bei Nacht.
Unsicher finden diese dagegen die Touristen-Gegenden (Copacabana etc)
- als Tourist kann man die Favelas besuchen, aber nach vorheriger Ankündigung durch einen verlässlichen Vermittler. Der Journalist kannte so einen. Wie will man einen solchen aber als TAFler finden?
Woher weiß man, dass "organisierte Tour" nicht eine Finte ist, um dich auszunehmen?
- Kritisch waren die Kontrollpunkte: an diesen Grenzen kann es wohl mal zu Konflikten kommen, in die man hinein geraten kann. Mit anderen Syndikaten oder der Polizei.
- Man kann dort als Europäer uU sogar gefahrlos wohnen: man muss dafür über eine lokale Asociación XY, (leider genaue Bezeichnung vergessen), bei der man persönlich vorspricht, diesen Wunsch mitteilen, zur Weiterleitung und mit schönem Gruß an "dios". Dann bekommt man eine Rückantwort. Wenn positiv, ist man auf der sicheren Seite. Es scheint so zu sein, dass es klare Reviere gibt, in denen der lokale Syndikats-Boss für Sicherheit garantieren kann. Was man dafür zu zahlen hat, wurde nicht gesagt.
- oberste Regel: bei allem was mit deren Geschäften zusammen hängt: demonstratives "Wegsehen" ist erforderlich.
So sagte zB ein lokaler Kleintransport-Unternehmer, der dort in allen Winkeln und Gassen unterwegs ist: "Ich halt mich da raus und die lassen mich in Ruhe."

Hat hier jemand konkrete Tipps, wie man so eine organisierte Tour sicher gestalten könnte?

Vielen Dank für den interessanten Einblick.

Wieso sollte man als Europäer in eine Favela ziehen wollen? Wer würde denn in Berlin Marzahn in ein Ghetto ziehen wollen? Rein aus Interesse. Stelle ich mir nervig vor, wenn man den Eiern der Mafia hängt. Wenn die mitbekommen, dass man Geld hat....
 
        #235  

Member

Member hat gesagt:
Vielen Dank für den interessanten Einblick.

Wieso sollte man als Europäer in eine Favela ziehen wollen? Wer würde denn in Berlin Marzahn in ein Ghetto ziehen wollen? Rein aus Interesse. Stelle ich mir nervig vor, wenn man den Eiern der Mafia hängt. Wenn die mitbekommen, dass man Geld hat....
R. Schill wohnt, nach eigenen Angaben, seit Jahren in einer Favela und fühlt sich wohl. Irgendwie scheint das zu funktionieren. Persönlich würde ich aber auch ein ungutes Gefühl haben.

In Rio liegen viele Favelas an einem Hang, in vielen anderen Städten wären das Gegenden mit teuren Wohnungen. Der Blick über die Stadt hat schon was.
 
        #236  

Member

Ist wahrscheinlich schwer zu verallgemeinern. Die Armen haben sich illegal an den Stadträndern angesiedelt, ohne Infrastruktur. Also kein Strom, Wasser, Müllabfuhr, richtige Straßen. Das wurde in vielen Städten nun nachgeholt. Und weil die Steigungen enorm sind hat man riesige Rolltreppen oder Seilbahnen gebaut. Damit wurden auch diese Gegenden attraktiver unt zum Teil auch sicher.
 
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        #238  

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Member hat gesagt:
Wieso sollte man als Europäer in eine Favela ziehen wollen?
Du musst dir eine Favela nicht unbedingt wie ein Ghetto vorstellen … zum Teil wohnt da auch der ganz normale „Mittelstand“ …

Anhang anzeigen IMG_4144.mov


Du kannst da ganz gut Wohnen wenn es für die „Besitzer“ des Barios okay ist, lebst du da sicherer als in den gesicherten Appartements ….
 
        #239  

Member

Die Doku kann man sich noch ansehen:

 
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        #240  

Member

Member hat gesagt:
Der scheint auch keine Kohle zu haben
Schill bekommt aber alleine dafür, dass er wenige Monate in Hamburg Innensenator war, ca. 2000 EUR monatlich als quasi Altersversorgung (wobei das Renteneintrittsalter für solche Jobs bei 55 Jahren bereits liegen dürfte). Zusätzlich dürfte er weitere Versorgungsansprüche aus seiner Tätigkeit als „Richter Gnadenlos“ in Hamburg haben. Damit liegt er in der Favela finanziell bestimmt weit vorne. Ole von Beust als Bürgermeister hätte ihm seinerzeit wegen der besonderen Umstände die im Handumdrehen erworbenen Ansprüche auf die Senatoren-Altersversorgung streichen können - hat er aber nicht, ist ja auch nicht sein Geld.
 
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