Thailändisch lernen

Pattaya Skinnylover, die SLT und Achterbahn - ein bunter Bericht von März 2018 bis heute

        #71  

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Die PTT-Raffinerie war gigantisch groß, eigentlich eine komplette Stadt! Überall haushohe Tanks, ein Gewirr von Röhren, Unmengen chemischer Großanlagen, viele LKWs und dazwischen das eine oder andere Verwaltungsgebäude.

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Der ganze Komplex lag direkt am Meer und es dauerte trotz Google maps eine ganze Weile, bis wir Pims Mutter gefunden hatten. Komplett eingehüllt in Arbeiterklamotten und kaum zu erkennen. Nach einer herzlichen Begrüßung empfahl sie uns, erstmal zu dem Haus zu fahren, das die Familie im Rahmen dieses Langzeitprojekts unweit von PTT angemietet hatte. Da sie für PTT eine LPG-Abfüllanlage in den nächsten 2 Jahren auf der grünen Wiese zu bauen hatten und das Ganze extrem gut gezahlt war, hatten sie sich dieses Häuschen gegönnt. Wir sind dann also, gelotst durch ihre Schwägerin – die ganze Family arbeitet immer irgendwie zusammen – zu diesem hellblauen, schnuckeligen Häuschen gefahren was mit den früheren Labour-Camps nicht zu vergleichen war. Nicht luxuriös, aber sehr nett mit viel Grün drum rum, Klimaanlage und mehreren separaten Zimmern. Zugegeben wenig Möbel, aber allzu lange waren sie auch noch nicht dort und mit normalen Möbeln haben es ja die meisten einfachen Thais eh nicht so.

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Pim freute sich, ihre Hündin namens „Chanel“ wiederzusehen und dies beruhte ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit. Die beiden tobten rum und ich genoss die Ruhe und Harmonie.


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Später relaxten wir beide ein wenig im Schlafzimmer der Eltern mit funktionierender Klimaanlage - leider ohne kleidungsfreie Zweisamkeit - und irgendwann am Nachmittag kamen dann alle Familienmitglieder nach und nach von der Baustelle. Man freute sich sehr über das Wiedersehen und es wurde ein bunter, höchst geschwätziger Spätnachmittag. Mit der Dämmerung ging es dann zusammen mit ihren Eltern und der Schwägerin nach Rayong ans Meer, wo erstmal für ein zünftiges Barbecue bei diversen Straßenhändlern ordentlich eingekauft wurde.

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In der Zwischenzeit wurde auf der Terrasse des Hauses der Holzkohlegrill angeworfen. Bepackt mit zig Tüten und einigen 1l-Flaschen Chang gab es dann ein langes, nettes und kurzweiliges Familienbarbecue bis in den späten Abend.

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Es wurde über Pims und meine Zukunft in Deutschland schwadroniert, die Eltern gaben mir offiziell ihren Segen und auch der Rest der Großfamilie war zu meiner Überraschung höchst zufrieden mit Pims Wahl. Seltsam alles! Wieso stört es keinen, dass ich das dreifache wiege und mehr als doppelt so alt bin wie sie? Manchmal denke ich, ich werde Thailand wohl nie verstehen bzw. ich denke immer noch zu deutsch.

Wir sind dann gegen 23:00 Uhr, als die letzte Kippe geraucht und die letzte Flasche geleert war, dank Google maps in ein nettes, modernes Stadthotel gefahren und waren dann dort nicht mehr sehr lange wach. Wir waren an dem Abend beide zu kaputt, um uns unseren bzw. meinen durchaus vorhandenen Trieben hinzugeben. Es wurde aber eine schöne Kuschelnacht in einem mördergeilen Boxspringbett.

Am nächsten Tag war Valentinstag! Zuerst ging es zum blauen Haus, um nach einigen Schmuseeinheiten mit Chanel die moppelige Schwägerin samt kleiner Tochter abzuholen.


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Dann in den Ort, Pim wollte einige Dinge zugunsten ihrer Eltern besorgen. Ich habe dann auch an einem der vielen Kitschstände ein rotrosiges Plastikgesteck mit Love, Herzchen und viel Lametta besorgt, worüber sie sich echt freute. Im Ort dann lecker gefuttert und die Kleine (ca. 3 Jahre) mit Kinderschokolade aus dem nahen 7/11 beglückt. Dann hat Pim für ihren Vater an einem offenen Handyshop eine chinesische Billigkopie eines iPads gekauft; ich habe trotz größter Bemühungen den tieferen Sinn dieses Kaufs nicht herausgefunden. Naja, ich muss ja auch nicht alles verstehen. Fakt war, dass es Schrott war und mangels WLAN im blauen Haus ohne Sim-Karte auch nicht wirklich nützlich. Aber egal, es war ihr Geld, zumindest zum größten Teil.

Ich habe mich lieber um wirklich nützliche Dinge gekümmert und einen riesigen 50kg-Sack mit gutem Reis nebenan gekauft und in den Kofferraum gewuchtet. Bei der großen Familie machte der Einkauf von Naturalien in meinen Augen mehr Sinn. Als Pim, Schwägerin und Kind vom Handyshop zum Auto zurückkamen und den Reissack im Kofferraum sahen, wurde das Lächeln von Julia Roberts mal kurz in den Schatten gestellt: Djai dii maak – jaja, ich hab halt schon auch manchmal ein gutes Herz. Dann noch einige Gemüse- und Obststände mit Bargeld versorgt und die Klimaanlage im Auto auf die höchste Stufe gedreht.

Bei gefühlten 50 Grad Außentemperatur sind wir dann zur Baustelle, wo es dann in einem blau überdachten Wellblechverhau das übliche „Schwätzchen“ gab.


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Ich hatte in der Zeit zusammen mit anderen Bauarbeitern zum Gaudium der Truppe als einziger Farang weit und breit in einer genau definierten Smoking-Area die Luft verpestet. Der Reis wurde umgeladen, Gemüse & Obst, Schrott-Tablet wurden übergeben und dann sind Pim und ich eine Stunde später nach einer sehr herzlichen Verabschiedung zurück nach Bangkok, wo wir spät am Abend geschafft, aber happy wieder in unserem Condo ankamen.

Mein Freund erzählte dann von seinen sehr bescheidenen Erlebnissen bei der vergeblichen Suche nach einer passenden Begleitung für Samui und es wurde noch ein langer Abend. Superschade, dass er sich aufgrund zu hoher Ansprüche, Zweifel und Unentschiedenheit ständig selbst im Weg stand und trotz mehrerer Angebote in der Hoffnung, immer noch eine Bessere zu finden, am Ende der Bangkokzeit nun doch allein dastand. Das zweite Schlafwagenticket hatte er somit umsonst gekauft und anstatt zu viert sollte es am nächsten Tag nur zu Dritt in Richtung Samui losgehen. Was war ich froh, Pim zu haben und nicht mehr suchen zu müssen! :wgeil:
 
        #72  

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Lieber Tom, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es ein Happy-End gibt, aber irgendwie hängt natürlich diese ganze Corona-Scheiße wie eine düstere Wolke über eurer Zukunft...
Vielen Dank, dass du uns an deiner Geschichte teilhaben lässt!
 
        #73  

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Member hat gesagt:
Zweifel und Unentschiedenheit ständig selbst im Weg stand
Das ging mir in BKK aber auch so. Immer habe ich gedacht, wenn Du die jetzt nimmst und an der nächsten Ecke steht eine noch bessere.........

Macht immer noch Spaß mit zulesen.
 
        #74  

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Member hat gesagt:
Das ging mir in BKK aber auch so. Immer habe ich gedacht, wenn Du die jetzt nimmst und an der nächsten Ecke steht eine noch bessere.........

Macht immer noch Spaß mit zulesen.
A so ein Schmarren. Wenn ich mich für ein Girl entschieden habe, dann ist die Entscheidung gefallen. Fertig. Da kann hundert mal eine noch hübschere auftauchen. Und Noch hübscher ist nicht gleich noch besser im Bett.

Also sowas kann ich beim Besten Willen nicht verstehen. Und dann steht man ganz ohne da.
 
        #75  

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Sehr schöner Bericht. Ich lese hier gerne immer noch weitrr mit. Bin gespannt. :borat2:
 
Zuletzt bearbeitet:
        #76  

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Member hat gesagt:
Also sowas kann ich beim Besten Willen nicht verstehen. Und dann steht man ganz ohne da.
So ist halt jeder anders und da bin ich auch echt froh drüber!
 
        #77  

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Super geschrieben, unterhaltsame Story, bitte weiter so! :bravo:
 
        #78  

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Eine wahre Geschichte wie aus dem Märchenbuch oder Album Photoromanze. Happy End wäre der alternde Prinz heiratet seine junge Prinzessin und sie leben glücklich und zufrieden in ihrem Königreich (Thailand). Man muss ja nicht das Ganze Königreich besitzen: liebe Frau, liebe Familie, schönes Leben und genügend Geld langt ja auch.
 
        #79  

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Nun, ich kenne den Bub Tom schon eine Weile. So ohne Grund schreibt er das alles sicherlich nicht auf.
Denke auch dass da für dieses Jahr einiges geplant war wo dann diese doofe Pandemie einen Strich durch viele Rechnungen gemacht hat.
Aber warten wir ab wie es weiter geht......
 
        #80  

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In dieser letzten Nacht in unserem Condo in Bangkok ließen wir es nochmal richtig krachen, probierten verschiedene Stellungen aus und hatten es auch beim wachwerden am Mittag in keinster Weise eilig. Wir genossen einfach die zügellose und vertraute Zweisamkeit und hatten echt keinen Bock aufzustehen. Es ist doch traumhaft mit einem tollen Mädel im Bett rumzutoben und sich unheimlich liebzuhaben. Der Zug ging erst um 17:30 Uhr und wir hatten einen Late Checkout für 16:00 Uhr ausgehandelt – natürlich nicht umsonst aber immerhin. Erst am frühen Nachmittag quälten wir uns aus dem zerfledderten Lotterbett und packten den ganzen Kram, der sich im Laufe der Zeit komplett im Zimmer verteilt hatte.

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Noch Wäsche abholen, ein Süppchen und um 15:45 Uhr standen wir zu Dritt unten auf der Soi 4. Die Fahrt mit zwei Taxen aufgrund des vielen Gepäcks verlief zügig und wir hatten dann in Hua Lamphong noch jede Menge Zeit für Besorgungen wie Getränke, Snacks, Spießchen und Zigaretten. Der Zug stand schon bereit, als wir zum Gleis kamen und unsere Plätze hatten wir dank freundlicher Schaffner auch schnell gefunden.


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Es waren für den ersten Teil der Strecke jeweils zwei gegenüberliegende breite Sitze, die dann später zu zwei komfortable Betten inkl. Bettzeug umgebaut wurden.

Das Rauchen verhielt sich total entspannt, da die Türen zwischen den Waggons die meiste Zeit offen standen und man dort problemlos und freundlich geduldet soviel rauchen durfte wie man wollte. Die Fahrt war echt schön bis zur Dunkelheit. Viel Grün, eine sehr entspannte Atmosphäre im Zug und immer mal wieder leckere Snacks zu geringeren Preisen. Pim saß mir strahlend wie immer im Schneidersitz gegenüber, die Klimaanlage tat ihren Dienst und es kehrte nach einer Weile eine wunderbare Mischung aus Ruhe, Zufriedenheit und Entspanntheit ein. Ich hätte ewig so weiterfahren können.

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Gegen 20:00 Uhr wurde von freundlichen und bienenfließigen Zuggeistern in Windeseile umgebaut; Pim lag oben und ich auch genau gegenüber. Es gab Vorhänge, Leselämpchen und am Ende des Waggons ein Art von Badezimmer, wo man sich zumindest grob waschen und die Zähne putzen konnte. Bereits gegen 21:30 Uhr wurde es ruhig im Zug und Madame war schon um 22:00 Uhr ins Land der Träume entschwunden.


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Ich hab noch mit meinem Freund gequatscht, war noch lange zwischen den Waggons beim Rauchen, genoss den warmen Fahrtwind, der durch die Tür hereinströmte und relaxte einfach nur. Gegen 23:30 Uhr bin ich dann auch schlafen gegangen. Kurz vor 6 Uhr morgens kamen wir dann in Surat Thani an, wo es erstmal in einem Bahnhofscafé ein thailändisches Frühstück gab. Fried rice, Reissuppe, Kaffee, Tee und Toast. Sogar um die Uhrzeit war Pim bester Laune – sie ist dahingehend echt ein Phänomen!

Nebenan in einem Ticketbüro gab es dann verschiedenfarbige Armbändchen, je nachdem auf welche Insel man wollte und gegen 8 Uhr fuhr der Bus die eine Stunde nach Don Sak, von wo aus die Fähren losgingen. Viel hatte sich seit 1995 nicht verändert. Wir warteten auf einem überdachten Fussgängerweg, zwischendurch gestärkt durch Mango, Wassermelone und eiskalte Cola Light. Diverse Farang-Traveller-Pärchen fragten sich offensichtlich wie ich an Pim gekommen bin, warum sie bei mir war und was sie von dieser schrägen Kombi halten sollen, aber außer bösen Blicken à la böser Sextourist kam wenig. Da steh ich sowas von drüber - sollen die doch glotzen und lästern. Mitleid kriegt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen.

Die Schiffsfahrt ging dann bei bestem Wetter nur knapp 2h und trotz der Müdigkeit war die Stimmung bestens.


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Am Pier wurden wir von unserem Vermieter bzw. dessen Fahrer abgeholt und direkt in die Villa gefahren. Zwar ziemlich weit oben am Hang, aber ein echtes Schmuckstück. Pim und ich nahmen das separate Nebenhaus, mein Freund blieb im Haupthaus, wo sich auch Küche und Wohnzimmer befanden. Alles sehr geschmackvoll und inseltypisch eingerichtet und Platz ohne Ende.

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Vor der Terrasse ein netter Pool, den Pim sogleich unaufgefordert mit einem verlängerten Kescher von heruntergefallenen Blättern befreite.

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Wir haben dann erstmal relaxt, haben geplanscht und waren bester Dinge auf alles was da noch kommen sollte.
 
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