Thailändisch lernen

Thailand Trotzdem ist das Leben schön!

        #691  

Member

Das erträgt nur ein harter Schwabe.
😁😁😁
Alles gute.
Schade das wir uns am Stuttgart Stammtisch verpasst haben.
 
        #693  

Member

Der gestrige Tag 2 wäre eigentlich noch mehr oder weniger geruhsam verlaufen wenn .....
ja wenn man nicht irgendwann einmal scheißen müsste.
Ich hätte das gerne zuhause erledigt, aber wann bin ich da wieder?

Der Verband ist nicht anders zu befestigen, als dass er fast an die "kritische Zone" reicht, die man auch Arschloch nennt. Der nächste Verbandswechsel wird also eine unappetitliche Angelegenheit werden, was sie dann auch war.

Derartige Gemeinschafts-Toiletten, wie man sie in der "Holzklasse' von KHs hier vorfindet, sind eben für Farangs sehr mühsam. Ich meine jetzt nicht einmal von der Hygiene, sondern einfach von der Größe.

Ein Farang ohne Begleitung, der auf seine Kh-Tracht achten muss, einen Verband am Unterschenkel und am Arschbacken trägt, eine 3 Tage alte, beinharte, viel zu dicke Wurst ausklinkt und dann die noch hängen gebliebene Hälfte abkärchert, wird die Toilette nicht ohne durchgeweichten Verband oder irgendwelche Kackereste verlassen. Bei meinem Versuch war sogar mein helfendes Fraule betroffen.

Abends wurde ich dann noch in ein 8-Bett-Zimmer verlegt, weil das 4-Bett-Zimmer für 3 Seuchen-Sepps gebraucht wurde.

Heisa - das war eine Nacht!
Bis 23 Uhr grelles Neonlicht, Gepiepse von zig Überwachungsgeräten, Stöhnen der Kranken, Unterhaltungen der Gesunden und immer wieder eine neue Flasche an meinen Tropf. Aber auch die ging vorbei.
 
        #694  

Member

Ich weiss nicht, wie genau der Verband aussieht - und will es auch nicht. Aber vllt kann man darüber noch ein Pflaster oder eine Kompresse befestigen, die man nach dem Scheißen wegwirft - so als Lätzchen für hinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #695  

Member

Oh Schreck :eek:...

Erhole dich gut und richtig, bevor du dich wieder in Abenteuer stürzen wirst...

:coool:
 
        #696  

Member

Nach dieser 2. Nacht habe ich sehnsüchtig auf die Visite und den Doc mit dem Entlassungs-Bericht gewartet. Nach Besichtigung der Wunde wurde er aber sehr ernst. Wenn das morgen nicht besser aussieht, muss nachoperiert werden. Also nix mit heute entlassen werden.
Na gut - ich werde mich darauf einstellen. Das steck' ich auch noch weg und langsam fāngt es an, mir richtig Spaß zu machen - rede ich mir jedenfalls ein.
 
        #697  

Member

Der 3. Tag verlief dann durchaus unterhaltsam.
Es gibt ja noch viel schlimmere Fälle, als es meiner ist.

Mehrere Patienten litten an schwerer Diabetes und wurden für die entsprechenden OPs fit gemacht.
Bei einer dicken Frau war es schon die vierte. Immer wenn etwas schwarz wird und es abzufaulen beginnt, muss es amputiert werden. Das ist ja absolut schrecklich !!!

Großen Appetit hatte ich keinen. Gut - man kann essen, was einem vorgesetzt wird. Morgens eine "Khao Tom Muu" (Reissuppe mit Schweinefleisch), mittags Reis mit Gemüse + Fisch oder Fleisch, abends Fisch oder Fleisch mit Gemüse + Reis, alles ein bissle zerkocht und nur sehr schwach gewürzt. Also Wochen wollte ich das nicht vorgesetzt kriegen.


Das Essen wird dann in einem Wagen angerollt und von den pflegenden Family-Angehörigen den Patienten serviert. Die Nurses haben damit überhaupt nix zu tun.
Mein Fraule oder meine Schwiegertochter haben mir dann immer vom nahen 7/11 Croissants, Ananas-Pies + Nescafé gebracht.

In der letzten Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Als Farang ist man ja so etwas einfach nicht gewöhnt:

Da unterhalten sich Leute in normaler Lautstärke. Nicht die Patienten - nein, es sind deren pflegenden Angehörigen.

Dann war bis nach Mitternacht die volle Neonbeleuchtung angeschaltet. Laufend rennen Nurses herum und wechseln die Infusions-Flaschen aus. Bei mir 3 mal, was mit lästigen Toilettengängen verbunden ist.

Um 2 Uhr wurde ein Opa mit 3 pflegenden Familienangehörigen eingeliefert, der einfach keine Ruhe geben wollte. Bis die dann alle neben, hinter und vor dem Bett ein Plätzchen gefunden hatten, war an Weiterschlafen nicht zu denken.

Alles ist mit Kameras perfekt überwacht, kritische Patienten an Überwachungsgeräten angeschlossen, nur - wenn man sich in der Toilette einschließt und auf der Schüssel einen Schwächeanfall kriegt, gibt es hier keine Kamera und es ist in allen 3 Toiletten der Klingelknopf abmontiert. 555

Die ganze Nacht fiedeln und piepsen irgendwelche Geräte, die Nurses rufen oft Verstärkung herbei und als ich endlich eingeschlafen war, wurde ich um 5 Uhr zum Verbandswechsel geweckt.

Sicher ist jedem klar, wie sich das anfühlt, wenn mit der Pinzette Hautfetzen und Abgestorbenes aus der Wunde gezupft wird. Dies nun schon seit Tagen und vermutlich auch weiterhin. Dann wird alles fotografiert und wieder frisch verbunden.

Die nächste gute Fee misst dann Fieber, O2 und BD. Warum dieser nach so einer Tortur als oberen Wert 168 angezeigt hat, war mir klar. Wurde aber dann sofort der Ober-Nurse gemeldet, die sich nach meinem Befinden erkundigte und veranlasste, dass noch gut 5x immer wieder gemessen wurde, bis er wieder auf 128 gesunken war, was hier als normal scheint.

Die Ober-Nurse schrieb dann zusammen mit den anderen die Berichte für die Visite mit dem Doc. Bereitete mein Fraule darauf vor, dass eine Entlassung möglich wäre.

Frau Doc kam gegen 9 Uhr. Ihr wurden dann nacheinander sämtliche Erkenntnisse in fast militärischem Ton vorgetragen. Öfters griff sie selbst einmal zu. Ansonsten schrieb und schrieb sie.

Mit mir war sie zufrieden, schaute sich die Fotos an, drückte gegen die Wunden - keine Schmerzen. Verblieb dann mit meinem Fraule, dass ich jeden Tag zum Verbandswechsel kommen muss. Dies in unserer kleinen Buschklinik im Dorf.

Ich erhielt dann mehrere Papiere u.a. auch die Rechnung. Na ob damit die Beamten-Beihilfe klar kommt?
Berechnet wurden 4 Tage incl. der OP und den Medis. Alles zusammen 5417Baht. Wenn ich davon 70% wiederkriege, bezahle ich das aus der Portokasse. Muss ich mir nicht unbedingt noch einmal antun, aber ich hab's ausprobiert.

Ich meine halt, wenn ein Expat mit 1400 € Monatsrente ins KH muss, kann er durchaus überleben - vielleicht nicht so komfortabel wie im BKK-Hospital, aber wenigstens muss er nicht sterben und er bleibt seinem Gastland nix schuldig.
 
        #698  

Member

Das sind eben dort normale Zustände. Kennt irgendwie jeder, der dort ein KH besucht.
In Phuket im KH gewesen. Schleimbeutelentzündung. Wollte mit dem Artzt sprechen.
Großer Saal, mehrere Tische für Behandlung, und Konsultationen. Dort Platz genommen. 2 Meter neben mir wurde gerade bei einem Patienten eine Fleischwunde am Bein genäht. Er schrie fürchterlich.
Mit oder ohne örtliche Narkose,kann ich nicht sagen. Das sind eben die normalen Bedingungen dort.
Aber alle Patienten und Personal,haben bei Eintritt in der Saal die Schuhe ausgezogen, und dort vor der Tür stehen lassen. Wie in Thailand üblich.
Als ich eintrat und die Tür öffnete, rannte dort eine Katze raus. Auch Typisch.:)
Oder in der Nähe Udon. Dort haben viele ältere Probleme mit Diabetis, und Augenprobleme.
Ein Ärzte Team kommt 1 mal im Jahr vorbei, und macht die Augenoperationen am Fließband.
Dann kommen alle operierten Patienten in eine Art Qurantäne in eine Turnhalle für 3-4Tage.
Alle 20-30 Patienten liegen auf dem Boden. Man darf oder muß Essen bringe, darf aber nicht den Raum betreten. Wenn man dort reinsieht ist der Anblick auch sehr gewöhnungsbedürftig für unsere Augen. Aber auch normal dort.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
        #699  

Member

Gegen den "Lärm": Ich nehme seit Jahren Ohropax Classic - ich kann gar nicht mehr ohne schlafen. Bei den Temperaturen in Thailand ist das Wachs immer geschmeidig. Rein ins Ohr, fertig. Wenn jemand was von dir will, muss er dich halt wachrütteln.
 
        #700  

Member

Hallo liebe Freunde im TAF,

zuerst einmal wieder ein Dankeschön für Euer Interesse und Eure Likes.
Es ist ja eigentlich nicht unbedingt der Bericht für einen gesunden jungen Mann, der seinen Urlaub im "Seebad" verbringen will, eine Urlaubs-KV abgeschlossen hat und das Leben hier ein paar Wochen in Saus und Braus genießen kann.

Auch will ich mir nicht anmaßen, für das TAF als "Clinic- Tester" oder " Cheap Charly für günstige medizinische Hilfe" zu fungieren.

Es soll nur ein Bericht sein, wie ich (!!!) das alles hier im Alter erlebe. Dabei habe ich den Entschluss noch nie bereut, meinen Lebensabend hier zu verbringen.

Nur: Meine persönliche Erfahrung ist halt auch, dass ich dies, ohne ausreichende Altersversorgung, ohne eine absolut zuverlässigen Partnerin und ohne eine halbwegs kostendeckende KV, oder wie in meinem Fall die Beamten-Beihilfe mit 70%, nicht schaffen würde.

Hilfreich sind dabei noch geparkte 800000 Baht für die jährliche Erneuerung der Aufenthaltsgenehmigung und ein gut gefülltes Sparbuch, wobei ich die 2 Letzteren gar nicht selber erwirtschaftet, sondern geerbt habe.

Auch versuche ich stets die "Spielregeln" einzuhalten, die es hier eben gibt und die halt auch Geld kosten. Dafür habe ich dann aber auch eine Family, die sich bedingungslos für mich einsetzt.

Als meine Frau unserer Schwiegertochter mitgeteilt hat, dass Papá im KH liegt, ist diese sofort mit dem Bus nach BKK gefahren und mit dem Nachtzug in 8 Stunden zu uns. Gut - das Fahrgeld und den Verdienstausfall für eine Woche habe ich ihr natürlich zugesteckt.

Die alles könnte ich mit einer Rente von 1400€ eben nicht stemmen!

Aktuell: Gerade komme ich von unserer "Busch-Clinic".
Das Reinigen der Wunden tut immer noch scheußlich weh. BD 133/77, Gewicht <86 kg bei 186 cm.
Fitness keine - eher schlapp und müde.
Keine Schmerzen, so auch keine Schmerzmittel eingeworfen.
Nicht außendienstfähig!

Gruß G.
 
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten