Und dann war alles anders ... (reloaded)

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        #141  

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saugeile story, ich lach mich tot! übertrieben aber aus dem leben gegriffen :bravo:
aber ich krieg den gedanken nicht los, wieviel menschen in meinem bekanntenkreis die story überhaupt nicht lustig finden sondern eher als tatsachenbericht? der domestizierte mann...
 
        #144  

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Ich ging mit Noi in ein kleines Restaurant an der Strandstraße. Es dauerte eine Weile, bis Noi ihr Zögern aufgab und mir erzählte, was am Vortag in sie gefahren war. Erst war sie sehr schüchtern und sprach nur zaghaft, aber nach und nach wurde sie freimütiger.
Offenbar hatte ich gleich am ersten Tag einen guten und bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen.

Noi erzählte mir, wie sehr sie die Sache mit Pong und mein Engagement beeindruckt hatten. So hilfsbereit konnten ihrer Meinung nach nur wirklich gute Menschen sein. Das fand sie auch darin bestätigt, dass ich ihr gegenüber stets freundlich, höflich und respektvoll war. Ich hätte ihr in die Augen geschaut, während ich mit ihr sprach, statt ihr auf die Brüste oder Po zu starren oder diese gar anzutatschen, wie es andere Männer taten. Egal ob Thai-Männer, oder Ausländer, sie waren letztlich alle gleich, wollten nur das eine von einer Frau und interessierten sich ansonsten rein gar nicht für sie. Bei mir hingegen hatte sie sofort gespürt, dass ich anders war.
Sie erzählte, dass sie immer von einem Mann geträumt hatte, der nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Charakter und Verstand begehrte. Einem Mann, der sie gut und respektvoll behandelte. Sie träumte von einem Mann, der sie um ihretwillen liebte, wie sie ihn lieben würde. Ihm wollte sie beste Freundin, Mutter, Ehefrau und Hure zugleich sein.

Ich hatte keinen Zweifel daran, dass sie jedes Wort genau so meinte und ertappte mich dabei darüber nachzudenken, wie es wohl wäre Noi‘s Traum mit ihr zu leben.


Sie fuhr damit fort, dass sie mit ihren 28 Jahren ja bereits alt war und die Hoffnung schon aufgegeben hatte, je einen solchen Mann zu finden. Und dann war ich plötzlich aufgetaucht. Sie konnte es kaum glauben, so unglaublich erschien ich ihr.
Sie vermutete, dass sie sich wohl auch deshalb aufgeführt hatte wie ein verliebter Teenager und versucht hatte, mich mit Sex für sich zu gewinnen. Sie hatte einfach nicht nachgedacht und wusste auch nicht, was sie da geritten hatte. Als ich dann weglief, war ihr sofort klar, wie dumm und albern sie sich verhalten hatte.

Im Nachhinein war ihr das natürlich peinlich und sie hoffte, dass ich nicht allzu schlecht von ihr dachte und sie wenigstens in guter Erinnerung behalten würde.

Sie schämte sich auch dafür, dass sie versucht hatte, in meine Beziehung zu Nele-Imke einzudringen.

Sie kannte sie zwar nicht, war sich aber ganz sicher, dass es sich bei Nele-Imke nur um eine wunderschöne, junge und großherzige Frau handeln konnte, mit der sie, Noi, sicherlich nicht mithalten konnte.
"Naja, ganz so würde ich Nele-Imke nicht beschreiben“ dachte ich bei mir, während Noi ihren Lobgesang fortsetzte.

Ein Mann wie ich könnte ja nur eine solche Frau haben, denn mit weniger würde er sich nicht zufrieden geben und Nele-Imke dankte Buddha bestimmt jeden Tag, dass sie so einen tollen Mann an ihrer Seite hatte.

„Naja, Buddha sowieso nicht, aber auch sonst würde ich eher bezweifeln, dass Nele-Imke so in den Tag startete.“ dachte ich, während Noi gerade mit Selbstvorwürfen beschäftigt war, wie dumm und eingebildet sie doch war, dass sie wirklich geglaubt hatte, ich würde mich mit einer einfachen Massage-Lady abgeben. Wer war sie denn schon?

Sie entschuldigte sich mehrfach und bedankte sich dafür, dass ich selbst jetzt noch so nett zu ihr war und sie nicht auslachte oder verspottete.


Ich lauschte Noi‘s Ausführungen staunend und peinlich berührt zugleich. Das ging zwar einerseits runter wie Öl, war aber doch so weit über dem, wie ich mich selbst sah, dass ich mich zwischendurch immer mal wieder daran erinnern musste, dass diese zauberhafte Schönheit tatsächlich über mich sprach. Nicht nur mit mir, was unter normalen Umständen schon ungewöhnlich gewesen wäre, sondern wirklich über mich.
Diese schöne, freundliche, herzliche, und was weiß ich noch alles Frau hatte sich in mich verknallt. In mich! In Malte!

Ich war derart verdutzt, dass ich kaum etwas sagte. Erst als Noi meinte, dass sie der Arbeit schon zu lange ferngeblieben war und nun zurück musste, kam ich etwas zu mir.

Zum Abschied bedankte sie sich nochmal für mein Verständnis und bat mich um einen Gefallen.

"Is it OK to kiss you one time? I want to keep your taste in my heart“ fragte sie. Ich nickte nur und sie drückte zärtlich ihre Lippen auf die meinen. Ich spürte, wie ihre Zungenspitze kurz über meine Lippen wanderte, wie ein sanftes Klopfen, dass um Einlass bat. Aber ich war darauf nicht vorbereitet und zu langsam. Als ich endlich verstand und meine Lippen öffnete, war der Moment vorbei und unsere Lippen hatten sich bereits wieder getrennt. In ihrem Blick flackerte für einen winzigen Moment Enttäuschung auf.

"I‘ll miss you. Good luck always“ hauchte sie und ging.

Ich blickte ihr traurig nach.
 
        #145  

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Member hat gesagt:
übertrieben aber aus dem leben gegriffen :bravo:
aber ich krieg den gedanken nicht los, wieviel menschen in meinem bekanntenkreis die story überhaupt nicht lustig finden sondern eher als tatsachenbericht?
... was glaubst du, woher ich die Ideen nehme? :lach:
 
        #146  

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Member hat gesagt:
Noi erzählte mir, wie sehr sie die Sache mit Pong und mein Engagement beeindruckt hatten.
Kann ja sein, dass Noi ganz plötzlich Pong findet, oder ist sie es gar selbst?
 
        #147  

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Mach schnell weiter,einfach herrlich zu lesen.
 
        #149  

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War das alles gerade wirklich passiert? Zweifelnd setzte ich mich, um über Noi und das Gesagte nachzudenken. „handsome“, „good-heart“, „take-care“, und so weiter. Die Worte schwebten wie Wolken in meinem Verstand und ich nahm mir eines nach dem anderen vor, übersetzte es und überlegte, ob ich das Wort selbst und den Kontext wirklich immer richtig verstanden und gedeutet hatte. Ich wollte ganz sicher sein, dass ich da auch wirklich nichts falsch verstanden hatte. Und ich wollte jedes einzelne Wort und jede Erinnerung ganz tief und sicher in meinem Gedächtnis abspeichern.

Was auch immer weiter geschehen würde, einen solchen Moment des Glücks und der Zufriedenheit würde ich niemals wieder erleben.


Als ich schließlich alles rekapituliert hatte und es hatte sacken lassen, lehnte ich mich im Stuhl zurück. "Was für eine Frau“ dachte ich nur und mein Blick wanderte zu den Stufen zur Straße, auf denen Noi aber natürlich schon längst nicht mehr war.

So erstaunlich das alles war, was Noi mir gerade gesagt hatte, am meisten hat mich beeindruckt, wie vernünftig und einsichtig Noi damit umgegangen war.

Wie gesagt, kannte ich viele Frauen – beruflich und privat – und mit den meisten war ich auch befreundet. Da gab es so ziemlich alles. Viele waren natürlich ganz normal verheiratet, viele lebten aus dem ein oder anderen Grund vom Vater des Kindes getrennt, andere hatten wechselnde Partner, wieder andere hatten für sich entschieden allein zu bleiben und wieder andere waren aus so offensichtlichen Gründen alleinerziehend, dass man sich wunderte, wie es dazu gekommen sein konnte, dass sie überhaupt erziehend sind.
Einige waren eher der gutmütige und naive Typ, andere mehr die abgeklärte Powerfrau.


Sie alle hatten mir ihre großen und kleinen Geschichten und Probleme anvertraut und wenn es etwas gab, dass sie alle gemeinsam hatten, dann war es, dass sie sich verwandelten, wenn ihre Liebe enttäuscht, betrogen oder auch nur nicht erwidert wurde.

Auch da gab es Unterschiede, aber das waren eher Nuancen. Die einen verwandeln sich eher in hungrige Raubkatzen, stetig lauernd auf eine Schwäche wartend, die es ihnen erlaubt ihrem Opfer Wunden zu schlagen.
Die anderen mutieren zu verwundeten Hyänen, die blind vor Wut und Hass wild um sich beißen, obwohl es längst keine Beute mehr zu machen gibt und dabei sogar in Kauf nehmen, selbst den eigenen Nachwuchs zu zerreißen.

Mit welcher Art man es auch immer zu tun hatte: Wer die Liebe einer Frau enttäuscht, betrügt oder nicht erwidert, sollte auf der Hut sein.


Nicht eine einzige der Frauen, die ich kenne, hat mir ein einziges Mal eine Geschichte über Trennung erzählt, die auch nur Spuren von dem enthielt, was Noi gerade gesagt hatte.
Eine Frau wie Noi war eine Seltenheit, war etwas Besonderes.

Ich versuchte mir vorzustellen, wie ein Leben mit Noi wohl aussehen könnte und begann zu träumen.
Noi hatte nichts von einer Raubkatze oder Hyäne an sich.
Mit Noi würde ich Teddys züchten und Regenbogen pflanzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #150  

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Aha, das Fieber steigt offensichtlich!

Mach bloß schnell weiter, bin gespannt wie wer weiß was.

Gruß

Mizuu
 
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