Und dann war alles anders ... (reloaded)

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        #181  

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Ah ok, danke für die Klarstellung, awita. Also noch nichts mit Pong... Da hat mich mein Gedächtnis wohl getäuscht, da ich annahm, Malte hätte sich in der Ur-Version schon in einer - naja - "delikaten" Lage mit Pong befunden.

Die Gedankengänge der Protagonisten sind der Hammer. Das bringt richtig "Tiefe" in die Story. Hut ab und mach bitte genau so weiter :)
 
        #182  

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Member hat gesagt:
da ich annahm, Malte hätte sich in der Ur-Version schon in einer - naja - "delikaten" Lage mit Pong befunden.
:jil::jil::jil:
Du Ferkel. Traust du Malte zu, dass er die Schwester von Nele-Imke anrührt? Ich bin schockiert.
 
        #183  

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Geweckt wurde ich durch dumpfe Schläge oder Tritte gegen die Zellentür, die in der kleinen Zelle ohrenbetäubend hallten, so dass ich die Schreie und Rufe erst einen Moment später realisierte. Ich verstand natürlich kein Wort, aber auf dem Gang schien ein heftiger Tumult zu toben. Instinktiv schob ich mich auf der Matratze von der Tür weg und kauerte mich in die gegenüberliegende Ecke. Als die Tür geöffnet wurde, machte ich mich noch kleiner.

Vier oder fünf Uniformierte hatten alle Hände voll zu tun ein keifendes, laut fluchendes und wild um sich schlagendes Thai-Mädchen in die Zelle zu drängen. Mit einem letzten Stoß schubsten sie das Mädchen schließlich einige Schrite hinein und schlossen hastig die Tür hinter ihr. Das Mädchen wirbelte herum und warf ihre Stöckelschuhe nach ihnen, die sie in der Hand gehalten und mit denen sie zuvor auf die Beamten eingeschlagen hatte. Die Schuhe prallten an der geschlossenen Tür ab und fielen zu Boden. Das Mädchen betrachtete noch einen Moment die Tür. Wutentbrannt und offenbar unschlüssig, was sie tun sollte oder konnte. Dann resignierte sie und begann ihre Schuhe aufzusammeln.

Sie war halbnackt und sah aus, als wäre sie gerade einem Thai-Porno entsprungen. Ihre prallen Brüste wurden nur spärlich von einem BH oder Bikini-Oberteil bedeckt, dass alle Mühe zu haben schien, die beiden zu bändigen. Ihr enger Minirock war so mini, dass er auch als breiter Gürtel durchgegangen wäre und bedeckte ihren straffen Po bestenfalls zur Hälfte.

Zu guter Letzt hatte sie noch ihre Schuhe dabei.
"Ein klassischer 3-Teiler“ schoß es mir kurz durch den Kopf.

Sie sah durch das Gerangel ziemlich mitgenommen aus. Ihre langen schwarzen Haare waren zerzaust und die viel zu auffällige Schminke war verlaufen und verschmiert. Dennoch war es nicht zu übersehen, dass es sich um eine echte Schönheit handelte. Nicht nur so allgemein schön, wie es viele der Thai-Mädchen wegen ihres zierlichen Körperbaus und der feinen Gesichtszüge ohnehin waren, sondern sie war auch für Thailand-Maßstäbe auffallend schön.


Sie bemerkte mich erst, nachdem sie ihre Schuhe aufgehoben hatte und sich der Matratze zuwandte, um sich auf ihr niederzulassen. Sie erschak, erstarrte und sah mich mit weit aufgerissenen Augen.

Erst da kam mir in den Sinn, dass sie fürchterliche Angst vor mir haben musste, was ja auch nur zu verständlich war. Sie war eingesperrt, halbnackt und allein mit einem fremden Mann. Ich konnte ja ein Mörder oder Vergewaltiger oder beides sein. Gerade hier in Pattaya war das mehr als nur eine theoretische Möglichkeit oder irrationale Angst. Bedachte man, dass ich auch noch im Gefängnis saß, war das sogar mehr als wahrscheinlich. Und sie wäre mir hilflos ausgeliefert.


Ich wollte ihr die Angst nehmen und sie beruhigen. Hastig, aber in so sanften Ton, wie es irgend möglich war, sagte ich ihr : "Please, don‘t worry. I am good guy. I won‘t touch you. I won‘t hurt you.“ Da ich nicht wusste, ob sie Englisch verstand, unterstütze ich das durch beruhigende und beschwichtigende Gesten.
Es dauerte einen Moment bis sie reagierte und ich wartete gespannt, ob sie mich verstanden hatte, mir glaubte und ich sie etwas beruhigen konnte.
"OK, and I won‘t hurt you, too. Deal?“ antwortete sie lächelnd und entspannte sich sichtlich.

Auf die Idee, dass sie eine Gefahr für mich hätte sein können, war ich gar nicht gekommen. Ich sah sie für einen Moment verdutzt an, dann musste ich unwillkürlich lachen.
Sie stimmte mit ein und deutete fragend auf die Matratze. Mit einer Handbewegung und einem Nicken teilte ich ihr mit, dass sie sich natürlich setzen durfte.

"Hi, I am Malte“ stellte ich mich vor. "My name is Sum“ antwortete sie. Wir saßen eine Weile schweigend da. Sum war damit beschäftigt ihre Haare so gut es ging zu richten und ich wusste nicht, ob oder was ich sagen sollte.

Ihr schien ein wenig zu frösteln. Ich empfand es eher zu warm als zu kalt in der kleinen Zelle, allerdings hatte sie aber auch praktisch nichts an. Vielleicht fühlte sie sich aber auch gerade deshalb unwohl. Ich bot ihr mein Hemd an, dass ich locker über dem T-Shirt getragen hatte. Sie nahm es dankend entgegen, zog es über und lächelte mich an:
"Thank you. You're a real gentleman.“
 
        #184  

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Besonderen Dank an @benzel, dessen Idee es ermöglichte, in die Geschichte eine völlig neue Figur einzuführen.
Sum geisterte als abstrakte Figur fast von Beginn an im Hinterkopf herum, aber ich hatte nie eine Idee, wie und wo sie logisch und sinnvoll eingeführt werden konnte.
Benzels Anregung und Unterstützung per PN habt ihr es nun zu verdanken, dass es Sum und mit ihr die ein oder andere neue Wendung gibt.
Ich hoffe, euch gefällt Sum so gut wie mir.
 
        #185  

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Mir gefällt es. Ich hatte die Geschichte ja schon unter ihrem ursprünglichen Titel gelesen. Da kommt sowas natürlich gerade recht.
 
        #186  

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Nach einer Weile fragte sie, was mit dem Essen auf dem Boden war und ob ich das nicht wollte. Ich dachte kurz daran ihr zu erklären, warum ich es nicht gegessen hatte, fand aber nicht die richtigen englischen Worte, um auszudrücken, dass es mir weniger vor dem Essen selbst, als vor dem Stuhlgang grauste, den dessen Verzehr unweigerlich nach sich ziehen würde.

Kurz überlegte ich noch, ob ich es ihr wirklich überlassen sollte. Auch bei ihr würde es ja den gleichen Effekt haben und es war wohl kaum weniger ekelhaft, in dieser kleinen Zelle jemand anderem beim Stuhlgang und der anschließenden, händischen Reinigung zusehen zu müssen. Aber auch dafür fand ich keine passenden Worte, so dass ich es ihr schließlich zuschob und darauf hoffte, dass sie eine langsame Verdauung haben würde.

Sie bedankte sich höflich und begann zu essen.

Offenbar war dadurch das Eis etwas gebrochen und sie begann zu fragen, woher ich denn kam und wie es mich in die Zelle verschlagen hatte.
Ich erzählte ihr, dass ich aus Deutschland kam, mit meiner Freundin hier in Thailand war und grob, warum wir hier waren und wie es zu dem Streit mit dem Gesocks gekommen war, der mich schließlich in dieses Loch verschlagen hatte.
Zunächst alles sehr verhalten und zögerlich, aber nach und nach entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch. Ihr Englisch war hervorragend, deutlich besser als meins und sie war eine sehr nette Gesprächspartnerin.


Außerdem: Was sonst hätten wir tun sollen? Ich hatte zwar längst kein Zeitgefühl mehr, aber die Zeit schien sich endlos zu dehnen. Daher war ich für die Gesellschaft sehr dankbar und ihr schien es sehr ähnlich zu gehen.


Sie war wegen eines Streits mit einem Kunden verhaftet worden. "Bad customer didn‘t want to pay. We had fight, customer call security, security call police, police bring me here.“ war die kurze und knappe Schilderung.

"Shit, I am really fucked up.“ ergänzte sie, während sie nachdenklich mit ihren Haaren spielte, diese ansah und eine Träne nicht unterdrücken konnte. "That bad? What do you expect? How long do you need to stay here?“ fragte ich nach.

"Not for to long. Fine is 5000 Baht. I don‘t have, but no problem. Need to please some officers and suck some cocks. Maybe 2 or 3 days.“ Ich sah sie entsetzt und ungläubig an: "Really?“

Sie hatte mein Entsetzen wohl herausgehört und belohnte es mit einem schwachen Lächeln:
"You're so sweet, Honey. But that‘s OK. I am used to it.“ Sie warf mir einen schelmischen, aber auch traurigen Blick zu. "Much bigger problem is: I‘am stupid. I was too angry and box police.“ fuhr sie fort. "They do not like that.“ ergänzte sie, als wäre sie nicht ganz sicher gewesen, ob mir das klar war. "Of course not“ bestätigte ich daher eilig, mich selbst fragend, ob ich überhaupt wissen wollte, was daraus für sie folgen würde.

"I am afraid they ...“ begann sie, dann konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und schluchzte. "… you know … sometimes they … often when lady box officer, they … they cut her hair.“ Sie konnte den Satz kaum aussprechen und fing hemmungslos an zu weinen wie ein kleines Kind, als sie es schließlich doch geschafft hatte.

Ich war völlig perplex und zunächst unsicher, was ich tun sollte. Schließlich nahm ich sie einfach in den Arm, um sie zu trösten und spürte, wie sie sich instinktiv und dankbar an mich drückte. Ich weiß nicht wie lange wir so dort saßen. Sie weinte und weinte und ich strich ihr beruhigend über das Haar. Ihre Haare schienen ihr sehr wichtig zu sein.

Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder, wischte sich die Tränen ab und gab mir ein Küsschen auf die Wange.
"Thank you, Honey. You are really nice.“ flüsterte sie und ich war froh, dass sie sich offenbar wieder gefangen hatte.
 
        #188  

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Nur wenig später setzten wir unser Gespräch fort und sie erzählte mir davon, dass sie studierte. Ich verstand nicht ganz was genau - irgendwas mit „Business“ und „Marketing“. Das Studium finanzierte sie dadurch, dass sie in den Semesterferien und auch mal zwischendurch am Wochenende, wenn ein Stammkunde da, oder das Geld knapp war, anschaffen ging. Sie erzählte das ganz freimütig, so als wäre das ein Job wie jeder andere.
Meine Nachfrage, ob ihr das wirklich gefiel und sie sich nicht lieber einen anderen Job konnte, beantwortete sie mit einem Lächeln: "What job for example?“
Ich dachte einen Moment nach. "McDonalds or gas station maybe? That‘s what students work in Germany.“

Sie lächelte wieder.
"This is not Germany. This is Thailand. Do you have any idea what the salary is at McDonald's?“ Hatte ich zwar nicht, dachte mir aber, dass es als Aufstockung für BaFög oder Hartz4 wohl reichen musste. Ich wusste natürlich nicht, ob es das in Thailand gab und natürlich würde es dort anders heißen, aber irgendein Pendant dazu würde es in Thailand wohl auch geben. Vielleicht nicht ganz so viel wie in Deutschland - wohl ganz sicher nicht ganz so viel, aber dafür waren natürlich auch die Lebenshaltungskosten geringer.

Aber Sum lachte nur: "We don‘t have something like that. If I‘d work at McDonald‘s, need to work 200 hours a month only for paying appartement. No time for studies left.“

Ich bezweifelte, dass das die ganze Wahrheit war, beließ es aber dabei und nahm es so hin. Vermutlich redete sie sich das Ganze nur schön und wollte bei mir keinen allzu schlechten Eindruck hinterlassen. Ich wollte mich auch nicht streiten. Alles in allem war sie mir trotz ihres liderlichen Lebenswandels irgendwie sympathisch und eine sehr nette und gute Gesprächspartnerin, mit der die Zeit schneller verging.
Und schließlich saß ich ja selbst im Knast, welche Ansprüche an die Gesellschaft konnte ich da schon stellen?

Irgendwann wurde die Luke in der Tür wieder geöffnet. Der alte Thai lugte hindurch und hatte offenbar wieder Wasser und Essen zu verteilen.
Ich bat Sum es entgegenzunehmen, denn ich wagte nicht aufzustehen. Schon seit Stunden versuchte ich so unauffällig wie krampfhaft den Drang nach Stuhlgang zu unterdrücken, der stetig größer und größer geworden war. Mittlerweile war er so stark, dass ich kaum noch eine Bewegung wagte und mein Po vom Zusammenkneifen taub war. Seit einer gefühlten Ewigkeit versuchte ich zu erspüren, ob das, was dort drückte gasförmig oder fest war, obwohl es darauf eigentlich nicht ankam. In der kleinen Zelle konnte ich weder das eine noch das andere herauslassen, ohne dass es auffallen und äußerst peinlich werden würde.


Ich bat Sum dem Thai-Opa zu sagen, dass ich den Oberpolizisten sprechen wollte, was sie auch weitergab. "Chief is not here yet“ übersetzte Sum dessen Antwort. Na super.

Sie reichte mir meine Portion, aber ich lehnte mit einem Kopfschütteln ab. Das Wasser nahm ich, denn ich hatte seit Stunden nichts getrunken und stechenden Durst. Dann fiel mir ein, dass es sicher keine gute Idee war oben Wasser nachzuschütten, wenn man unten kaum noch halten konnte und ich stellte es beiseite.

Sum sah mich fragend an.
"For later“ erklärte ich, was sie mit einem Achselzucken kommentierte und zu essen begann.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #189  

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Nur wenig später stahl sich etwas bei mir hinten raus. Natürlich versuchte ich krampfhaft das zu verhindern, war aber machtlos. Mit gemischten Gefühlen erkannte ich, dass es Gas war, dass mir nicht laut, sondern völlig geräuschlos entwich. Einmal angefangen, war es auch nicht zu stoppen und so spürte ich, wie es lautlos aber stetig über Sekunden hinweg aus mir herausströmte. Dabei beäugte ich ängstlich Sum, ob sie etwas davon mitbekam. Zunächst war es ein unbeschreibliches Wohlgefühl, dass sich der Druck etwas abbaute, dann bemerkte ich, dass es leider nicht so geruchlos wie lautlos war.

Verzweifelt spitzte ich die Lippen und versuchte den Gestank unauffällig wegzupusten, bevor die Wolke Sum erreichte, die in ihr Essen vertieft war und noch nichts mitbekommen hatte. Kurz überlegte ich, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Wolke mit der Luft einzusaugen, kam aber selbst schnell darauf, wie blöd die Idee war.


Einige Sekunden später blickte Sum irritiert auf, schaute sich kurz suchend im Raum um und sah dann fragend zu mir rüber. Mein Anblick, wie ich dort in der Ecke kauerte, verkrampft und mit gespitzten Lippen, als wollte ich gerade ansetzen ein Liedchen zu pfeifen, musste wohl so grotesk sein, dass sie das Kauen vergaß und mich nur erstaunt anglotzte.
"I am very sorry, but ...“ stammelte ich leise und beschämt "… I need to go … äehm … toilet for hours … but ...“.

Sum konnte sich nicht halten vor Lachen und prustete los, wobei sie gerade noch mit der Hand den Reis auffangen konnte, der ihr aus dem Mund schoss. "Go toilet“, rief sie laut lachend und auf die Keramik deutend, "I will not look. Don‘t be shy. You are crazy.“

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie peinlich das war, aber ich war auch erleichtert, dass meine Qual ein Ende hatte und bewegte mich vorsichtig in Richtung des Klolochs.

Dabei stammelte ich irgendwas wie: “Really sorry … so embarrasing … very sorry.“ und war vermutlich Puterrot angelaufen.

Sum rollte sich vor lachen auf der Matratze ab, hielt aber ihr Versprechen und sah nicht hin. Auch nicht, als einige laute Furze, die ich nicht verhindern konnte, das Geschehen musikalisch untermalten.
Es stank bestialisch und Sum feixte sich einen und erflehte lachend einen Ventilator von Buddha.

Gefühlt dauerte das Ganze Stunden, tatsächlich aber wohl etwa 30 Minuten, wovon mindestens 25 Minuten auf die Reinigung des Hinterns und der anschließenden, gründlichen Waschung der Hände entfiel. Während ich da hockte, hatte ich versucht einen Plan zu entwickeln, der zum Ziel hatte, das Geschäft und die Reinigung möglichst wenig eklig zu erledigen. Der Plan funktionierte nur bedingt, aber irgendwann hatte ich die Prozedur hinter mich gebracht, mit dem Wasser aus dem Eimer nachgespült und saß, vorsichtig an meinen Händen schnuppernd, auf der Matratze und wartete darauf, dass Sum sich wieder einkriegte. Dabei half es nicht wirklich, dass ich es nicht lassen konnte, immer wieder an meinen Händen zu riechen.

Trotzdem war ich so erleichtert und glücklich, dass ich nun sogar etwas mitlachen konnte.

Sum erklärte, noch immer zwischendurch lachend, dass sie schon gedacht hatte, ich würde gar nicht mehr fertig werden. Sie musste nämlich auch mal und hätte sich fast eingepinkelt.

Natürlich wollte auch ich die Privatsphäre wahren und wendete mich ab, als sie zum Kloloch ging. Doch die Zelle war sehr klein und so ließ es sich nicht vermeiden, dass ich im Augenwinkel wahrnahm, dass sie sich nicht etwa hinhockte, sondern im Stehen pinkelte.
 
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