Uns war klar, dass schon etwas Glück dazu gehört hätte, sie so einfach zu finden. Mit den wenigen Informationen wäre es selbst in Deutschland nicht leicht gewesen sie zu finden. Etwas verzweifelt spazierten von dort rat- und planlos durch die Straßen und hielten unterwegs die Augen offen nach Friseursalons. In den beiden, an denen wir vorbeikamen, kannte Pong aber niemand.
Bei Tage, ohne die Lichter, die Mädchen und Sextouristen, wirkte Pattaya fast beschaulich. Kaum eine Spur des nächtlichen Treibens. Ohnehin gab es offenbar auch ganz normale Gegenden in Pattaya. Mit Wohnhäusern, Restaurants und Geschäften. Allerdings schien das Rotlicht-Millieu die Stadt mehr oder weniger komplett zu durchziehen. Wir sahen hier und da einzelne dieser Sexbars, teilweise auch mehrere auf einem Haufen. Die meisten Bars und Clubs waren zwar geschlossen, aber es gab diese Sex-Schuppen nicht nur bei unserem Hotel.
Als wir schließlich am Meer ankamen, schlenderten wir die Strandpromenade entlang, noch immer ratlos. Der Strand war sehr voll und auch hier sahen wir wieder viele dieser widerlichen Paare. Die gegenüber liegende Straßenseite war von unzähligen Geschäften und Lokalen gesäumt. Während unseres Spaziergangs hatten wir überlegt, von Friseursalon zu Friseursalon und von Hotel zu Hotel zu gehen, um nach Pong zu suchen. Das würde aber ein sehr langwieriges Unterfangen werden würde. Friseusalons und Barbiere hatten wir nur wenige gesehen, aber Hotels gab es viele.
Nach einer Weile kehrten wir in ein deutsches Restaurant ein. Bei Schnitzel und Gulasch studierten wir die Karte von Pattaya und beratschlagten, wie wir weiter vorgehen sollten, hatten aber nicht wirklich eine Erfolg versprechende Idee.
Zu zweit würde es Wochen dauern die ganze Stadt abzuklappern. Natürlich würden wir in der Fußgängerzone anfangen, denn das war der einzige Anhaltspunkt, den wir hatten. Ob Pong aber wirklich genau dort eine Anstellung gefunden hatte, wie sie es zuvor geplant hatte, konnten wir nicht wissen.
Anhand des Stadtplans sahen wir, dass Pattaya riesig war. Wir hatten uns das alles viel kleiner, überschaubarer und einfacher vorgestellt und mussten langsam einsehen, dass wir viel zu blauäugig an die Sache herangegangen waren.
Es schien so aussichtslos, dass Nele-Imke verzweifelt gegen die Tränen kämpfte, die ihre Augen schon befeuchteten.