Die Fahrt nach Bangkok verlief unspektakulär. Off starrte die erste halbe Stunde fasziniert aus dem Fenster und löcherte Pong mit Fragen zu allem was sie im Vorbeifahren entdeckte. Scheinbar war sie noch nie aus Pattaya rausgekommen, oder noch nicht Auto gefahren, oder vielleicht auch beides.
Als es ihr dann langweilig wurde, schlief sie schließlich ein und ich ging mit Pong nochmal die Geschichte für Nele-Imke durch, damit wir uns da nicht verplapperten. Schließlich war Nele-Imke nicht dumm und würde bei allzu häufigen oder groben Ungereimtheiten stutzig werden.
Aber zunächst würde sie eh andere Sorgen haben. Sie hatte mir am Telefon mitgeteilt, dass sie mit dem Visum für Pong noch nicht wirklich weitergekommen war. Ich hatte die Details nicht ganz verstanden, aber sie schien Probleme zu haben, den zuständigen Botschaftsmitarbeiter für Sonderfälle zu erreichen. Jedenfalls war sie am Vortag in ein Hotel namens Sofitel umgezogen, das nach ihrer Aussage zwar ein "Schicki-Micki-Protzbunker" ist, den sie unter normalen Umständen nie gebucht hätte, der aber praktisch direkt bei der Botschaft liegt. Und das sei ausschlaggebend gewesen, wie sie mir erklärt hatte, denn der Verkehr im Bangkok wäre mörderisch und sie war davon überzeugt, dass bereits mehrere TukTuk-Fahrer erweiterten Suizid mit ihr als Fahrgast versucht hatten.
Nele-Imke begrüßte uns stürmisch und war von der süßen Off, welche sie wiederum eher skeptisch beäugte, hin und weg.
Da es bereits spät war und Off ins Bett musste, verzichteten wir auf einen Restaurantbesuch. Ich hätte für Pong und Off ein eigenes Zimmer gebucht. Aus diversen Gründen und nicht zuletzt, weil ich darauf spekulierte, es könnte sich eventuell die ein oder andere Möglichkeit ergeben, dass ich Pong mal eine halbe Stunde unter einem Vorwand allein auf ihrem Zimmer besuchen konnte. Aber Nele-Imke hatte bereits in ein Familienzimmer mit Platz für uns alle eingecheckt. Das wäre sehr viel günstiger und dann wären wir alle zusammen, was ja ohnehin viel schöner sei. Über die Preise wusste ich nichts, aber Letzteres konnte man offenbar sehr unterschiedlich sehen.
Mir fielen zig Gründe ein, warum das eine doofe Idee war, aber nicht ein einziger, den ich Nele-Imke hätte sagen können. Pongs Blick verriet, dass es ihr ähnlich ging und so fügten wir uns in unser Schicksal.