Nach einem letzten gute Nacht Schlummertrunk in Form von einer Flasche Sigha, mit meinem Kumpel, fiel ich irgendwann ins Bett.
Irgendwann in der Nacht überkam mich so ein komisches Gefühl. Irgendwie war mir schweine warm und ich überprüfte die Klimaanlage. Alles ok, sie arbeitete immer noch bei fleißigen humanen 24 Grad. Mir war schlagartig Hundeehlend und mein Magen Krampfte. Irgendwann mußte ich dann auf die Toilette und was da folgte möchte ich hier jetzt nicht genauer beschreiben. Auf jeden Fall wiederholte sich diese Prozedur einige Male in der Nacht. Mist dachte ich, nicht, dass ich jetzt krank werde oder war das nur die Rache des Körpers bedingt durch die Schandtaten, die ich die Nächte zuvor mit ihm getrieben habe? Jedenfalls schlief ich in der Nacht nur temporär und fühlte mich auch am nächsten Tag alles andere als in bester körperlicher Verfassung.
Ich beschloss nach dem Aufstehen etwas zu essen und mir ein paar Elektrolyte reinzupfeifen. Aber nichts wurde besser. Im Gegenteil, die eben aufgenommene Nahrung suchte sich promt ihren weg wieder raus aus meinen Körper in die Kanalisation von Koh Phi Phi. Oder sagen wir besser in den Ozean. Etwas stärkeres mußte her, denn ich wollte Abends wieder fit sein. Auch die Immodium Akut aus der Reiseapotheke half nicht wirklich. Es ist zum heulen. Ausgerechnet im Urlaub und vor allem jetzt. Als es gegen 18 Uhr immer noch nicht besser wurde musste ich jetzt einen Entschluss fassen. Immerhin habe ich mich den ganzen Tag kaum gewagt, mich mehr als 50 Meter von meiner Unterkunft auf Zeit fortzubewegen. Da ich ja noch verabredet war und es fr mich kaum denkbar war heute um die Häuser zu ziehen schrieb ich Eva und sagte ihr ab. Immerhin wußte ich ja nicht, ob diese Attacke des Körpers vom vielen feiern und vertilgen etlicher Kaltgetränke in Form von Gerstensaft kam, oder ob ich mir evtl so ein beschissenen und widerspenstigen Virus eingefangen habe.
Kurz gesagt der folgende Abend wurde mit zappen im TV verbracht und etwas im Internet surfen, sowie ein paar SMS mit Eva. Wir wünschten uns noch eine schöne Reise und sie mir natürlich baldige Genesung.
Was soll ich sagen Scheiße (im wahrste Sinne des Wortes) passiert nun mal im Leben. Am nächsten Tag ging es mir schon wesentlich besser und meine Toilettengänge reduzierten sich auf geschätzte 6 Mal im Verlauf des Tages. Ich versuchte viel zu schlafen und mich etwas zu erholen. Eine gute Nebenwirkung hatte das ja trotzdem alles. Ich versuche immer in allem etwas positives zu sehen. Durch die Diät der letzten beiden Tage kam wenigstens mein vorher antrainierter Sixpack wieder etwas zum vorschein, den ich ja die Tage zu vor mit aller Macht bekämpft hatte und zwar mit einem klaren Sieg.
Abends ließ ich mich darauf ein, mit meinem Kumpel etwas durch die Gegend zu ziehen und ein paar Bars abzuklappern. Mit einer weiteren Immodium im Blut wagte ich mich den Bungalow etwas zu verlassen. Jedoch immer mit dem Hotelschlüssel an meiner Seite im Falle eines Falles. Der Abend verlief eher ruhig. Wir klapperten die hiesigen Bars etwas ab und ich blieb an dem Abend komplett Alkoholfrei. Wir trafen viele Leute, die wir bereits kannten und es war auch zu meinem Erstaunen mal ganz witzig die ganzen Leute zu beobachten, ohne selber angetütert zu sein.
Es ist schon eine wirklich coole Insel. Man trift Abends fast immer die selben Leute, die alle sehr zugänglich und offen waren. Ich muss auch sagen, dass dort sehr wenig deutsche waren, was ich aber auch als sehr angenehm empfand. So wussten mein Kumpel und ich immer gleich das wir gemeint sind, wenn es von irgendwo her „Hey Berlin Guys“ schallte.
Was auch sofort auffiel, wenn neue Leute auf der Insel waren. Ziemlich interessant. Ich beschloss dann auch ein wenig früher ins Bett zu gehen (1 Uhr) während Sam noch mit den Aussis weiterzog.
Am nächsten Tag war ich recht früh wach, für unsere Verhältnisse und schwamm ein paar Runden durch den Pool. Da Sam noch im Land der träume war schnappte ich mir meine GoPro und bestieg den Aussichtpunkt von Koh Phi Phi. Bei der Hitze war das auch gar nicht so ein leichtes Unterfangen, aber der Weg nach oben hat sich mehr als gelohnt. Ein traumhafter Blick über die schöne kleine Insel, die von hier oben so friedlich und idyllisch aussah. Ich verweilte ein wenig, nahm ein Wasser mit Elektrolyten zu mir und genoss die Aussicht. Da es mir an dem Tag auch schon wieder viel besser ging überlegte ich, was man am Abend so machen kann.
Ich machte noch einig Aufnahmen mit der GoPro, die im nach der Ankunft in Deutschland zu nem Video zusammengeschnitten wurden.
Nach einer weile wagte ich dann den Abstieg und lief noch einmal um die kleine Insel herum. Ich sah überall die Hinweisschilder und Erinnerungen an den Tsunami, was mich schon sehr beeindruckte. Man konnte sich kaum noch vorstellen, dass dieses kleine Paradies mal so verwüstet wurde und tausende von Menschen ihr Leben lassen mussten.
Der folgende Abend wurde mit einem leckeren Essen eingläutet und anschließend und dem gefolgten Vorglühen auf unserer Veranda mit Blick auf dem Pool. Die Israelis waren auch wieder versammelt, welche auch zum Leid der anderen Bewohner die Anlage mit Musik beschallten. Ich für mein Teil fand das jedoch keineswegs störend, denn die Mädels tantzen hier und da mal wieder ein wenig. Is ja auch kein schlechter Anblick. Hätte ich zu Hause auf meiner Terrasse doch auch gern hin und wieder mal. In der Zwischenzeit hatten wir auch neue Nachbarn bekommen. 2 Franzosen. Die beiden waren aber sehr unangenehme Zeitgenossen, die immer proletenhaft durch die Gegend zogen ganz in manier der „Grand Nation“. Naja es gibt immer solche und solche. Freunde wurden wir jedenfalls in den folgenden Tagen nicht. Wir wurden auch keine Feinde, aber ich ließ es mir auch am nächsten Tag nicht nehmen mit meiner Deutschland Trikot Hose mal am Pool vorstellig zu werden, um dem geografischen Nachbar mal zu zeigen, dass neben ihnen im Bungalow der Weltmeister wohnt.
Der Abend war wieder durchaus lustig und von viel Party geprägt. Wir klapperten die Bars und Stadnpartys ab und hatten unseren Spaß. Allerdings kommt bei zu vielen Tagen Phi Phi auch schnell mal der Insekoller durch. Es gab irgendwie nichts mehr zu entdecken und man kannte alles. Außerdem hat die Insel nicht viel mit Thailand zu tun, sondern eher mit Malle für Australier.
Es folgte noch ein Ausflug nach Maya Bay, der Insel wo „The Beach“ gedreht wurde. Wirklich eine schöne Tour und eine wunderschöne kleine Insel. Jedoch war die Insel so mit Touris und anliegenden Schnellbooten überschwemmt, dass es nicht mal möglich war ein Bild zu machen, auf dem man alleine drauf ist, um so etwas Inselidylle durchkommen zu lassen.
So gut es mir dort auf Phi Phi auch gefallen hat, wir beschlossen die Tage bis zu unserm Abflug nicht voll auszureizen und wollten noch 2 Nächte in Phuket verbringen, bevor es wieder nach BKK mit dem Flieger geht.
Am nächsten Tag stand also eine Überfahrt nach Phuket an und wir packten unserer Sieben Sachen. Wir wollten früh mit der ersten Fähre aufbrechen, um evtl. auch Phuket noch etwas zu erkunden und uns dann wieder ins Nachtleben zu stürzen.
Morgens dann Sachen gepackt und noch schnell etwas Reiseproviant besorgt. Wir entschlossen uns auch das erste Mal das Frühstück unserer Hotelanlage in Anspruch zu nehmen, was wir in den Tagen zuvor nie geschafft hatten. Naja bei Frühstückszeiten bis max. 10 Uhr auch kein Wunder. Früh Morgens saßen wir also beim Frühstück und staunten wie schön ruhig es auf der Insel am Morgen sein kann. Hier und da stolperte mal eine Alkoholleiche noch durch die Gegend, aber ansonsten war noch alles sehr verschlafen. Die kleinen Geschäfte hatten alle noch zu und nur hier und da zogen die ersten Lieferanten mit kleinen Wägen durch die engen Gassen.
Irgendwann begaben wir uns zum Pier und suchten nach unserem Wasserfahrzeug. Im Pier war schon ne Menge los. Es kamen neune Scharen von frischen Partytouris an und genau so viele wollten die Insel verlassen. Man gab sich praktisch die klinke oder den Staffelstab wie beim 400m Staffellauf.
Unser Boot war schnell gefunden und unsere Rucksäcke wurden liebevoll von einem Thai Mitarbeiter ca. 5 m im hohen Bogen auf das Boot befördert. Naja ein Glück hab ich alle wichtigen Dinge am Mann. Ich warf ihm trotzdem einen zornigen Blick zu und hatte kurz den Gedanken ihn einfach mal hinterher zu werfen. Einige Touris hätten sicher Beifall geklatscht.
Mit ein wenig Verspätung nahmen wir dann Platz auf dem Deck um etwas Morgensonne zu Tanken. Die Überfahrt verlief easy und war echt schön. Mit ein paar Leuten tauschte man sich aus und genoss die Überfahrt im Paradies.
Nach ca. 2 Stunden konnte man dann Phuket bereits erkennen. Wir steuerten direkt auf das Irrenhaus wieder zu. Sam und ich grinsten etwas und erinnerten uns an die Nächte dort.
Wir waren wieder zurück im Sündenphul.