X, 24 J. hat an der Uni einen Lehrer aus Norwegen kennengelernt und später geheiratet. Es kam ein Sohn. Geplant war ein Leben in Thailand. Da weiteres passives Einkommen des Europäers wohl doch nicht so floss wie erwartet, sind sie dann nach Norwegen in den Heimatort des Lehrers. Da lässt sich einfach besser Geld verdienen.
Also Sprache lernen, Job bekommen, Kind erziehen. Da läuft die Tretmühle jetzt, die viele hier kennen. Früh aufstehen, Kind wegbringen, selbst arbeiten gehen, Kind wieder abholen, Kochen, Essen, und abends erschöpft ins Bett fallen. Keine größere Stadt in der Nähe. Die junge Frau fügt sich ihrem Schicksal und sie schafft das auch. Sprache gelernt und Arbeit gefunden. In solchen Fällen ist es Kunst, glücklich mit dem zu sein, was man gerade hat und macht.
X ist die "Schwester" (real eigentlich Cousine) meiner gegenwärtigen "Freundin". Nachdem die Schwester Thailand verließ, wollte sie auch und hatte sich an die einschlägigen Portale gewandt, um ebenfalls einen Farang kennenzulernen. Sechs Tage Office-Job in BKK, kaum Urlaub und nicht viel Geld übrig am Ende des Monats - das sollte es nicht gewesen sein und war die Motivation! Einen dummen Farang hatte sie offenbar schnell gefunden
Auf den Office-Job in BKK folge Hotel-Rezeption auf Phuket. Hauptgewinn - ein seriöser Job mitten im "Geschehen", das gefiel ihr natürlich sehr! Ich war weniger begeistert, musste aber einsehen, dass der alte Job dagegen nicht im Entferntesten ankam. Es war mir allerdings auch nicht unrecht, mehrmals im Jahr freitags nach der Arbeit die S-Bahn nach FRA zu nehmen und direkt Samstagmittag in HKT zu landen.
Mit ihrem Wissen von heute, dem Blick zu ihrer Schwester nach Norwegen und drei eigenen längeren Besuchen hier in Deutschland, ist der Wunsch, Vollzeit nach Europa zu kommen allerdings etwas verblasst. Sie weiß jetzt vorher, worauf sie sich einließe. Auch Covid hat ihr noch Zeit gegeben, konkrete Maßnahmen zunächst "hinauszuschieben", im Nachhinein eine gute Testzeit auf Beständigkeit. Auch ich überlege mir inzwischen, ob es wirklich eine so gute Idee wäre, die junge Nervensäge dauerhaft hier bei mir zu haben, um dann vielleicht ab und zu hören zu müssen, wie schön es jetzt auf Phuket wäre
Es bleibt also spannend und die Entscheidungen, die anstehen, werden nicht einfach! Ende noch offen