Dann will ich mal eine Geschichte von mir beitragen:
Das Hauptgeschehen ist schon ne Weile her. Ich war Anfang 20 und hatte die Schulzeit ohne feste Freundin überstanden und auch zu der Zeit keine Aussicht auf eine glückliche Beziehung. Da ich beruflich schon nach Asien gekommen war, hatte ich das Fernreisen für mich entdeckt und auch schon rausgefunden, dass meine Chancen bei den Frauen in einigen Ländern deutlich höher war als in DACH. Allerdings hatte ich in den meisten Ländern nur wenig Zeit, sodass ich hauptsächlich die Frauen kennen lernte, die man an einem Abend in einer Bar halt kennen lernt. Wirklich umschauen konnte ich mich nie. Mit der Pay6 Szene war ich zwar schon in Berührung gekommen, aber ich war definitiv nicht bereit dazu, mein Sexleben auf diese auszurichten, sondern wollte eine Beziehung ohne jegliche finanzielle Abhängigkeit. Hatte von einem älteren Arbeitskollegen kurz vor der Rente erfahren, dass er philippinischen Suggarbabes das College finanziert, für gelegentliche Besuche. Sowas unmoralisches! Sowas wollte ich nie machen...
Also traf ich irgendwann in einer Bar in Singapur die Filipina, nennen wir sie Krista, die mir genau das erzählte, was ich hören wollte: Sie muss in der Bar arbeiten, weil ihr Vater zu alt ist, um für die Familie zu sorgen. Die Mutter hat die Familie verlassen. Sie will unbedingt Geld verdienen, damit Sie mit einem eigenen Business sich und ihre Familie versorgen kann. Aber da sie nur auf Laydydrinks geht und mit niemandem mit geht (auch nicht mit mir), reichen ihre Verdienste nicht aus. Ich hatte also die große Gelegenheit, mit etwas Geld ein unschuldiges Mädchen davor zu bewahren, in die Prostitution zu geraten und ihr zu ermöglichen, ihre Familie zu ernähren.
Ideen dazu hatte sie reichlich: Einen kleinen Kiosk in ihrer Straße aufmachen, ein Trike kaufen und an einen Fahrer vermieten, anderen Leuten zu einen profitablen Zins Geld leihen...
Als ich sie dann in meinem nächsten Urlaub in Manila besuchte, war aber alles nicht so rosig, wie ich mir das vorgestellt hatte. Auf Unternehmungen hatte sie wenig Lust, es hat geregnet, war zu heiß, sie wollte nicht braun werden usw. Wenn ich mit ihr essen gehen wollte, hat sie schnell die ganze Familie angerufen. Die sollten ja auch was davon haben. Und in einem Raum übernachten konnten wir auf keinen Fall, wir sind ja nicht verheiratet und ihr Vater (der sich inzwischen eine neue Frau gesucht und geschwängert hatte, jünger als seine Tochter, während die Tochter, angeblich um ihn zu versorgen, in Singapur Laydydrinks erbettelt) ist ja so streng und konservativ.
Ist mir alles ziemlich aufgestoßen, aber ich wollte ja nicht so sein wie mein unmoralischer Arbeitskollege, und für meine Unterstützung was zurückfordern. Und die Umstände, unter denen ihre Familie da in einem Slum in Manila wohnte und die eindeutigen finanziellen Probleme hatten mich dazu veranlasst, einiges zu entschuldigen.
Die ganzen von mir finanzierten Projekte reichten natürlich nicht aus, um die Familie ausreichend zu versorgen, und so musste ich weiter regelmäßig zu Western Union laufen. Jetzt wollte sie ihr irgendwann einmal abgebrochenes Studium abschließen, um als Lehrerin arbeiten zu können und enggültig unabhängig zu werden. Nebenbei hat Sie angeblich in einem Callcenter gearbeitet.
Ich hatte keinen Vertrauten in ihrem Umfeld konnte die Geschichten, was sie macht und warum sie wieder Geld braucht, also glauben oder nicht. Wenn ich mal nach einem Nachweis gefragt habe, hatte Sie jederzeit eine Ausrede parat und war danach sauer, weil ich ihr immer noch nicht vertraue.
Das Ganze wäre wohl noch eine Weile so weiter gegangen, wenn mich nicht eine Freundin von mir, die Krista bei Facebook gestalkt hatte, darauf aufmerksam gemacht hätte, dass sie ständig Fotos aus Macau postet. Ich hab noch nie etwas von sozialen Medien gehalten und bin bis heute nicht bei FB oder ähnlichem.
Sie hat die Macau-Reise bei einem gewinnspiel in ihrem Callcenter gewonnen, und vergessen, mit davon zu erzählen...
Danach war das mit der Unterstützung von mir vorbei, das Projekt Geschickte.
Sie hat sich zich male bei mir Entschuldigt, mir Fotos geschickt, letztendlich gestanden, dass sie weiter in Bars gearbeitet hat. Mir immer wieder geschrieben, wie doll sie mich vermisst. Ich wollte wissen, wie es mit ihr weiter geht, hab den Kontakt nicht abgebrochen aber für Sie getan habe ich nichts mehr. Nicht als ihr erwachsener Bruder krank wurde, nicht als ihr Vater krank wurde. Beide, die ich persönlich kennen gelernt hatte und die immer nett zu mir waren, auch wenn sie natürlich von den Machenschaften von Krista wussten, sind frühzeitig verstorben.
Krista lebt mit ihrer kleinen Halbschwester alleine in der Wohnung und schickt mir Fotos vom leeren Kühlschrank und vom Schreiben des Stromversorgers, der ihr den Saft abdrehen will. Seit Corona konnte Sie nicht mehr ins Ausland reisen und da ihrer Tätigkeit nachgehen. Kann nicht sagen, dass mich das kalt lässt, aber ihr Privileg, einen Ausländer zu kennen, der ihre Probleme weg kauft, hat sie verspielt.
Und mein Wunsch, für irgendjemand selbstlos den weißen Ritter zu spielen, ist Geschichte
Die Gründe, warum so etwas meiner Meinung nach nur in seltenen Fällen klappt, wurden hier größtenteils schon genannt:
- Die Frauen arbeiten im P6, weil die deutlich mehr Geld brauchen oder wollen (die Wahrheit liegt meistens irgendwo dazwischen) als mit einem durchschnittlichen Job im jeweiligen Land zu machen wäre. Wer meint es reicht, der Dame monatlich einen Betrag zu überweisen, mit dem man in ihrem Land auskömmlich leben kann, wird sie nicht zufrieden stellen. Und nur die wenigsten von uns können oder wollen eine Frau für alle ihre "Verdienstausfälle" kompensieren.
- Es lohnt sich einfach nicht für die zu Rettende, ihrem Sponsor mitzuteilen, dass sie durch seine Bemühungen sich jetzt ohne weitere Zuwendungen versorgen kann. Dann schickt der ja irgendwann kein Geld mehr. Ihm muss viel mehr klar sein, dass sie bei ausbleibender Zuwendung leider Gottes wieder anschaffen muss...
- Sie hat meistens keine Ausbildung, die es ihr ermöglichen könnte, was anderes zu machen.
- Sie hat sich daran gewöhnt, Männer als Geldquelle zu betrachten. Wer erwartet, mit einer ehemaligen Dienstleisterin nach deren abgeschlossen und von ihm finanzierten Ausbildung finanziell unabhängig zusammenleben zu können, wie er es mit einer Frau aus DACH tun würde, wird sich in den meisten Fällen wundern.