Unser Heutiges Ziel war Muang La, etwa 60 km nach der Grenze.
Ich hatte schon vor unserer Reise so alles mögliche an Kartenmaterial studiert und wusste, dass nach etwa 30 km sich die Straße teilt. Wir alle hatten vor unserer Tour ausgemacht, wenn es einen Abzweig geben sollte, dass alle aufeinander warten und erst dann weiter gefahren wird.
Nun war es soweit, der Abzweig lag vor uns und ich stoppte hinter den anderen die auch warteten. Da lief ein Chinese, bekleidet mit schwarzer Hose und weißem Hemd über die Straße direkt auf uns zu mit einem Glas Tee in der Hand. Wenn wir diese Situation in Thailand gehabt hätten hatte ich geschworen, dass das Whiskey ist in dem Glas.. Na ja, wie auch immer, er kam direkt auf uns zu. Die Motoren unserer Maschinen liefen noch. Es stellte sich vor jeden einzelnen, schaute kurz und stellte dann einfach die Zündung von alle Motorrädern ab. Was soll das denn……..
In einem recht barschem Ton herrschte er uns an – auf Chinesisch natürlich, was von uns keiner verstand. Nach ewigen hin und her stellte sich heraus, das er auch etwas laotisch, bzw. Thai spricht und auch unser Mr. D. recht ordentlich Thai sprach. Seine Gesichtszüge erhellten sich und er bat uns zu seinem Office, was schräg gegenüber lag. Dort sah er sich unsere Führerscheine an, dann verlangte er eine Gebühr in Höhe von… hab das vergessen…war aber so in einem Euro Bereich, wenn überhaupt.
Mr. D. fragte höflich, wofür die Gebühr den sei – wir hätten ja schon einiges an der Grenze bezahlt. Seine Gesichtszüge entgleisten, er wendete sich von uns ab, ging zu unseren Motorrädern, zog die Zündschlüssel ab und verschwand..
Es war etwa 14:00 Uhr Nachmittags …und wir warteten und warteten. Dar Typ kam einfach nicht mehr. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit entschlossen wir uns unsere Reserve Schlüssel zu benutzen. Gingen also zu unseren Mopeds, starteten und fuhren weg.
Wir waren noch keine 5 km weit gekommen – es war mittlerweile schon dunkel sah ich im Rückspiegel nur noch Blaulichter blinken und hörte Sirenen heulen. Es waren mindestens 5 Jeeps mit bis an die Zähne bewaffnetem Militär (oder auch Polizei). Sie deuteten – wir sollen vor ihnen zurück fahren. Gesagt getan – zurück zum „Tatort“.
Dort wartete schon unser „Freund“ in schwarzer Hose und weißem Hemd. Als er mich sah, stürmte er auf mich zu uns wollte den Reserveschlüssel meines Motorrads. Zuerst habe ich ihn im Reflex hinter meinem Rücken gehalten. Als ich mich dann jedoch umsah und feststellte, dass wir vom Militär, also mindestens 10 bis 15 Typen mit Maschinen Pistolen im Anschlag im Halbkreis umstellt waren, gab ich ihm den Schlüssel und dachte nur …Shit… soll es das nun gewesen sein.
Wenn uns die nun abknallen interessiert sich dafür doch kein Schwein..Ich musste dabei an so Filme wie z.B. Midnightexpress denken… Die Sekunden wurden zur Ewigkeit. Der Typ schrie sehr lautstark und äußerst aggressiv in der Gegend rum und versuchte das Militär gegen uns zu bringen.
Als dann Mr. D. auf Thai dem Vorgesetzen des Militärs begreiflich machen konnte, dass wir selbstverständlich bezahlen wollten – halt nur gefragt haben wofür, senkten sich auf sein Kommando die Läufe der Waffen und alles löste sich in Wohlgefallen auf…..