Motorrad Tour Thailand - Laos - China 1995
Erleichtert machten wir uns auf den Weg. Es war dunkel und wir hatten Gott sei Dank nur etwa 30 km bis zu unserem Tagesziel. Ich weiß nicht mehr wer von uns, aber irgend jemand hatte ein paar Yuan, gerade so viel dass es für eine Nudelsuppe reichte.
Wir saßen auf einer Brücke über einen kleinen Kanal. In alten 200 l Ölfässern, welche als Öfen umgebaut waren wurde Suppe gekocht. Mr. D. bestellte eine Suppe für jeden. Ich blickte in den Kanal – voller Abfall dachte ich mir – normalerweise müsste es dort vor Ratten nur so wimmeln.
Ich sah aber keine..dann sah ich meine Suppe an in der ein paar Brocken undefinierbares Fleisch herumschwammen. Mir verging der Appetit und ich entschloss mich spontan für ein Bier.
Es wurde mir verschlossen und lauwarm serviert. Zuerst versuchte der Chinese die Flasche mit einer kleinen Nagelschere zu öffnen, was ihm nicht gelang. Bevor er sich verletzt hab ich das dann selbst übernommen.
Nun mussten wir erst mal an einheimische Währung kommen. Es war etwa 21:00 Uhr - wo also nun Geld wechseln? Irgend ein Chinese hatte dann schließlich eine Idee und führte uns durch dunkle Gassen. Wieder einmal kamen seltsame Gedanken in mir hoch. Mit etlichen hundert US$ in cash liefen wir mit einem Chinesen am Arsch der Welt Nachts durch dunkle Gassen über Hinterhöfe zu einem mehrstöckigen Haus dessen Eingang spärlich beleuchtet war. Mehrere Gestalten lungerten davor herum. Uns allen ging der Arsch auf Grundeis.
Nach kurzem Verhandeln mit einem Typen an der Tür durften wir dann ins Haus. Wir wurden in den zweiten oder auch dritten Stock geführt. Vor einer Tür standen auch wieder 2 dunkle Gestalten. Dann wurde die Tür geöffnet und…es wäre die perfekte Szenerie für einen „Indiana Jones Film gewesen“…
Die Ventilatoren an der Decke arbeiteten auf Hochtouren und verquirlten den Rauch. An mehreren Tischen wurde lautstark gezockt. Gleich links vom Eingang saß ein fetter Chinese oben ohne hinter einem Schreibtisch. Sein Oberkörper glänzte als wenn er mit einer Speckschwarte eingerieben wurde.
Vor ihm lag eine Großkalibrige Pistole auf dem Tisch. Wir gaben ihm dann etwa 400 US$, er öffnete einen Schubladen und gab uns den Gegenwert in Yuan. Wir zählten nicht nach…beschwert hätten wir uns bei dem netten Herren sowieso nicht……sahen zu dass wir hier wieder wegkamen und suchten uns ein Hotel.
Nach dem check in in einem zweitklassigem Hotel saß ich erst mal auf einer Toilette. An der verkleideten Badewanne direkt neben mir klaffte ein schwarzes Loch. Wenn mich da heraus ewas anspringen würde, wundern tät mich heute nichts mehr..ein Schauder lief mir über den Rücken.
Welcome to China dachte ich.