Eigene, unversorgte Kinder sind nach wie vor ein Hauptgrund, neben dem Abarbeiten von geliehenem Geld (Schulden) der Eltern bei Geldverleihern sowie dem Abbezahlen von Konsumanschaffungen der "Familie", warum Thaigirls im Pay6 zu arbeiten beginnen.
Ich habe von mehr als einem Thaigirl gehört, dass ihr ungeborenes Kind abtreiben lassen wollte, dass ihre Familie nicht in der Lage war, 10.000 BT für den Eingriff aufzubringen und dass sie deshalb ihr Kind ausgetragen musste. Eine Reihe von Farangs machen sich falsche Vorstellungen darüber, wie viele Familienmitglieder von einem Working Girls unterstützt werden. Ob arbeitslose Familienmitglieder als Schmarotzer zu beurteilen sind, maße ich mir nicht an abzuurteilen. Familienbeziehungen haben in Thailand und anderen Ländern häufig eine andere Intensivität und Bedeutung als in Deutschland.
Es ist in Thailand nicht anders als in D.A.CH., dass Konsum auf Kredit läuft und dass das zur Verfügung stehende Einkommen der Folgemonate dadurch einschränkt wird. Ein wesentlicher Unterschied ist das wesentlich höhere Zinsniveau, dass von privaten Geldverleihern in Thailand erhoben wird und in Deutschland als Wucher bezeichnet würde. Ein Thaigirl von mir hatte wöchentlich Zinszahlungen von 100 BT aufzubringen für einen Betrag von gerade mal 5.000 BT. Das sind 112 Prozent Zinsen pro Jahr. Wird das Geld nicht zurück gezahlt, gibt es in Thailand keinen privaten Schuldnerkonkurs, nachdem die Gläubiger weitgehend in die Röhre gucken. Die Thais haben ihre speziellen Inkasso-Maßnahmen. Für die Rückzahlung von Krediten der Familie arbeiten auch heute noch die schönen Töchter in Pattaya.
Naneben machen sich einige Member ein ungenaues Bild, was angemessene Kinderernährung, Kleidung, Schulkleidung und Bildung sowie Gesundheitsversorgung in Thailand kostet.
Ich hatte Thaigirls zu Besuch, die vorher in einer Fabrik 10 bis 12 Stunden gearbeitet haben. Sie hatten den Job hingeschmissen, weil das Geld trotz Überstunden vorne und hinten nicht gereicht hat. Sie sahen ihre Kinder nicht mehr und waren nach der Arbeit körperlich erschöpft. Wer so schlaue Ratschläge mit Überstunden zur Aufbringung des Lebensunterhaltes ins Feld führt, sollte selber mal kontinuierlich eine 60 Stunden-Woche arbeiten über einen längeren Zeitraum als nur eine Woche, damit er weiß, wovon er redet.
Aus meinen Erfahrungen der letzten 2 Jahre mit Face.book kann ich nicht bestätigen, dass Working Girls im Pay6 weniger eigene Kinder zu versorgen haben. Eine Reihe von Thaigirls bekommen ihre Kinder sehr jung mit 16 Jahren. Einige Thaigirls haben keinerlei Schwangerschaftsstreifen und sonstige Zeichen einer Schwangerschaft, haben verneint eigene Kinder zu haben und ich hab nur durch Zufall ihr privates Face.book-Account gefunden, dass sie neben ihren Kundendienst-Accounts hatten und auf dem sie mit Fotos und Clips ihrer Kinder versorgt wurden. Da Thaigirls die Datenschutzmöglichkeiten durch Abschirmen ihrer Freundesliste selten wahrnehmen, habe ich als FB-Freund die FB-Kennungen meistens aller ihrer Freundinnen und Einblick auf deren Kinder. Mehr als 70 Prozent der Thaigirls, die mir davon als Working Girls in Erinnerung waren, hatten eigene Kinder zu versorgen.