Afrika Afrika-Laberthread

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        #571  

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Ich habe vor Kurzem mit einer Dame aus Nairobi gesprochen, die ausschließlich am WE als Waitress arbeitet. In einem gut gehenden Restaurant (vor Corona) in Westlands. Grundsätzlich sieht es da so aus, daß die fest angestellten Damen zwischen 20K und 23K im Monat erhalten. Mit einem day off pro Woche. Tip kommt in die Box und wird täglich geteilt und kommt dann dazu. Unter der Woche ist da wohl nicht so viel los. Aber von Freitag bis Sonntag geht regelmäßig die Post ab. Dann reicht auch das fest angestellte Personal nicht aus und es muss aufgestockt werden. Der Tageslohn beläuft sich dann incl. Tip auf 3000 - 5000 ksh pro Schicht, je nachdem wie der Laden so gelaufen ist.
Wenn man jetzt mal von 10 Schichten pro Monat ausgeht bei durchschnittlich 4000 KSH pro Schicht, dann ist das doch schon mal ordentliches Geld für jemanden, der nur "nebenbei" dort arbeitet.
 
        #573  

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Ein guter Freund hat mir aus dem Nachlass seiner Eltern ein Buch zukommen lassen. Die Seite drei find ich schon mal vielversprechend. :wink0:

PS: Buch ist von 1983. War sicherlich ne geile Zeit als es den Begriff "political correctness" noch nicht gab.
 
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        #574  

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Member hat gesagt:
Es ging mir hier nicht darum, eine Diskussion über die Preise der Dame anzuzetteln, sondern eine Richtgrösse aufzuzeigen, um auch den weniger Afrika-erfahrenen einen Anhaltspunkt zu geben, in welchen Dimensionen die locals leben.

Soll auch keine Kritik sein, denn die meisten sind ja im Urlaub und wollen den ohne Erbsenzählerei geniessen.

Dennoch relativiert dies Preise wie 1000 Kes für ein Kaffee, eine Flasche Wasser und ein paar Früchte.
Oder wenn die meisten in Restaurants a la Samaki Samaki speisen, denn man liest kaum Berichte, in denen sich jemand auf die lokale Küche einlässt.
Wenn ich hier ein Fräulein bei Käfer ausführe und ihr danach nahe lege, sich mal für 30 Euro nackig zu machen, werde ich auch auf Unverständnis treffen.

Und auch die von Dir kolportierten 190 k sind wohl eher Wunschvorstellungen als Durchschnitt...
@fundi wa kuma ,

bin etwas erstaunt über dein Statement vor dem Hintergrund, dass Du ja - nach deiner Vorstellung- 2 Jahre an der Küste gelebt hast.
Zu Vor- Corona Zeiten hat sich in den In-Location in Nairobi wie zum Beispiel im Jade Coffe House, Village Market oder Abends im Brew Bistro & Lounge oder B- Club bevorzugt die Kenianische Mittelschicht vergnügt und bei dieser Klientel sind die " typically earns around 190,000 KES per month " mehr als realistisch.

Letztendlich ist es eher die Frage in welchem Umfeld man sich in Kenia bewegt, wobei es in Deutschland genau so ist.
Es gibt in Kenia -wie überall auf der Welt auch- eine Unter- Mittel- Ober- Luxusklasse, mit entsprechendem Einkommen und Lebensstil.
 
        #575  

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So so ein Banker , ein Ambulanzfahrer, und eine Nobelwaitress in Nairobi :bang:

Eine Waitress/Verkäuferin/Haarknüpferin in Bamburi/Mtwapa verdient `~ 300-400 KES pro Tag, ihre "Wohnung" meistens x Km entfernt, wenn Krank kein Salär, meistens noch eine Single Mother, wohnen in Bruchbunden oder Wellblechhütten ...... mei denen geht es aber gut

PS dann noch die die keine Arbeit finden (xx%), klar die machen es auch für 1000 KES, muss ja was reinkommen. Mann muss man sich da gut fühlen als Freier :headbash:
 
Zuletzt bearbeitet:
        #576  

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@bruhot,

es geht um die Mittelschicht aus Nairobi und das ist eine andere Hausnummer.
Die ganzen BMW, Mercedes und SUV welche zu Ferienzeiten an der Küste auftauchen werden nicht von "einfachen Arbeitern" gefahren.
 
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        #577  

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Member hat gesagt:
@bruhot,

es geht um die Mittelschicht aus Nairobi und das ist eine andere Hausnummer.
Die ganzen BMW, Mercedes und SUV welche zu Ferienzeiten an der Küste auftauchen werden nicht von "einfachen Arbeitern" gefahren.

Die Frage ist doch, wie sieht die Realität der Mehrheit aus. Und da ist Bruhot wohl näher dran.

Ich kenn die Lohnstruktur der Banker in Nai auch nicht im EInzelnen, aber wenn ich mir die Webseite so ansehe, würde ich auch diese eher mit einer Prise Skepsis betrachten.
Woher die Daten kommen ist völlig unklar.
Und wenn ich dann sehe, dass die zB auch Daten für den Jemen anbieten oder behaupten, in Deutschland erhält ein Angestellter alle 16 Monate im Schnitt 8% mehr Lohn umso mehr.

Da ist die offizielle Ausschreibung eines Ambulanzfahrers oder auch die öffentlich einsehbaren Löhne für Lehrer, Polizisten etc, die ja wohl auch zum Mittelstand zu zählen sind, schon aussagekräftiger.


Und auch die Geschichte der Dame von BVB_Mikesch ist fast zu schön, um wahr zu sein.

Wenn es wirklich so einfach wäre, an solche Jobs zu kommen, wäre es für einen fettwanstigen Mzungu, der die besten Jahre schon hinter sich hat, wohl wesentlich schwieriger für 2k ne Ansehnliche über Nacht zu buchen.
Kenainer/innen sind Meister im Geschichten erzählen und lügen. Die bescheissen sich auch ohne zu zögern innerhalb der Familie.
Am Besten fährt man, wenn man gar nichts glaubt und dementsprechend handelt. Dann kann man nur positiv überrascht, aber nicht enttäuscht werden.

Auch und vor allem in Kenia ist sich jeder selbst der Nächste.
Wieso sollte der Restaurantbesitzer ne Teilzeitkraft mit 4000 KEs pro Abend nach Hause ziehen lassen, wenn er seiner houshelp pro Monat 5k bezahlt und hunderte andere ohne feste Arbeit vor der Tür stehen, die dasselbe noch so gerne für einen Bruchteil tun würden.
Oder wo ist die Motivation der Festangestellten, die pro Monat zu 20k Fixlohn arbeiten, unter der Wocher kaum Trinkgeld machen, die "fette" Beute des Wochenendes mit ner Teilzeitkraft zu teilen?

Meiner Erfahrung nach läuft es eher so ab, dass ohne Beziehungen und/oder Bezahlung man erst gar nicht an einen Job kommt.
Es gibt soviele auch gut ausgebildete Jugendliche auf Jobsuche, die um die tägliche Existenz kämpfen, dass das Machtgefälle und die Abhängigkeiten gross sind.
Als Frau kann man schon fast davon ausgehen, dass man auch zusätzlichen Gefälligkeiten nicht abgeneigt sein sollte, wenn man den Job längerfristig halten möchte.
Und wenn der Besitzer der Bar das Gefühl hat, dass man zuviel verdient, werden unter falschen Vorwänden der Lohn zurückbehalten oder irgendwelche fehlenden leeren Flaschen oder kaputte Gläser in Abzug gebracht.
Und keiner kann sich wehren, da er weder das Geld hat, sich einen Anwalt zu nehmen, noch die Kohle oder den Einfluss des Patrons, um die korrupten Richter zu bestechen oder ganz einfach, weil er es sich nicht erlauben kann, auch das letzte bisschen Einkommen zu verlieren. Harz4 ist hier nicht.

Wie in jeder korrupten Diktatur/Staat gibt es auch hier solche, die viel Kohle haben. Auch ich hab die Idioten gesehen, die denken, es hebt das Renommee, wenn man sich im B-CLub mit Schampus die Hände wäscht.
Das sind meist aber nicht die Banker, die vermeintlich 190k im Monat machen oder Unternehmer, die durch 12 Stunden Tage unter schwierigen Bedingungen etwas Nachhaltiges aufgebaut haben, sondern irgendwelche Bling Bling Typen, die durch irgendwelche luschen Ausschreibungen oder sonstige krumme Deals an einfach verdientes Geld kamen.

Ich kann ich noch gut an das boomende Bangkok der 90er erinnern. Auch damals gab es viele 20-jährige Thai-Chicks und boys, die aussahen wie 12, die im Lambo oder Ferrari vor dem Narcissus vorgefahren sind.
Trotzdem hatte das mit dem Leben des Durchschnitts-Mittelklasse-Thais wenig zu tun.

Für den Grossteil der Kenianer ist das tägliche Leben ein Überlebnskampf.
 
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        #580  

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Member hat gesagt:
Wenn es wirklich so einfach wäre, an solche Jobs zu kommen, wäre es für einen fettwanstigen Mzungu, der die besten Jahre schon hinter sich hat, wohl wesentlich schwieriger für 2k ne Ansehnliche über Nacht zu buchen.
Kenainer/innen sind Meister im Geschichten erzählen und lügen. Die bescheissen sich auch ohne zu zögern innerhalb der Familie.
Am Besten fährt man, wenn man gar nichts glaubt und dementsprechend handelt. Dann kann man nur positiv überrascht, aber nicht enttäuscht werden.

Wenn gewisse Fertigkeiten, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit angesagt sind, dann spielt Geld in der Regel ne untergeordnete Rolle. Und wenn ich der Chef von nem gutgehenden Restaurant wäre und regelmäßig Events von gut betuchten Kunden ausrichten müsste, dann brauche ich geeignetes Personal auf Abruf. Das ist in Africa nicht anders als in Europa. Und ob meine fest angestellte Bedienung das dann gut findet, dass die „Aushilfe“ an einem Wochenende die Hälfte ihres Monatslohns verdient, wäre mir auch Latte. Denn spätestens wenn angesagt ist ne Flasche zu sabrieren trennt sich die Spreu vom Weizen.
 
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