Ihr bringt hier einiges durcheinander. Puts sind ja immer "naked" und das Verlustrisiko ist auf den Basispreis x angediente Stücke begrenzt. Aber das ist, wenn du die Aktien hältst, auch nicht anders. Im Falle Wirecard war es praktisch egal, ob du Put-Stillhalter oder Aktionär gewesen bist. In beiden Fällen quasi der gleiche Verlust. Insofern hat das Argument "Schwarzer Schwan" in dieser Diskussion nichts verloren, ...
... weil von naked calls die Rede war. Die tun dann weh, wenn so Sachen wie der Short Squeeze bei VW oder Übernahmen passieren. Und hier ist das Verlustrisiko theoretisch unendlich (während bei einem Put ja immer bei 0 Schluss ist; negative Kurse gibt es nicht). Aber auch hier sollte man "die Kirche im Dorf" lassen. Bei den großen Standardwerten, wie z.B. ne Coca Cola, ist es nahezu ausgeschlossen, dass sich der Kurs von einem Tag auf den anderen verdreifacht. Wie soll das passieren? Das bei VW war wirklich eine einmalige Sondersituation. Okay, kann auch wieder irgendwo auf der Welt passieren, aber die Chance, dass es genau deinen Wert trifft, ist sehr gering und auch dort gab es einen Höchstkurs und somit einen endlichen Verlust. Aber klar, der tut dann schon weh.
Ich bin auch der Meinung, dass man keine naked Calls schreiben sollte, aber ganz so dramatisch wie dargestellt sind die Auswirkungen nicht.
