Intro – 15.04.16 – Teil 1
Um 04:00 Uhr früh klingelte der Wecker mich gandenlos aus meinen Schlaf. Im Zimmer war es kalt, daher die Heizung um diese Uhrzeit noch nicht auf ihre höchste Leistung war und ich mich widerwillen aus dem Bett robbte, nachdem ich
@talueng (der heute ebenfalls fliegen würde) eine Sprachnachricht via LINE sendete, um anschliessend nochmal mein Gepäck zu checken.
Am Vortag überschlug ich, das es vollkommen ausreichen würde mit Handgepäck zu fliegen: ich sah mir die Voraussetzungen auf der Emirates Homepage an und mit bis zu 7 kg war man hier doch recht großzügig. Leider durfte ich auch nichts flüssiges mitnehmen bzw. wollte auch nicht riskieren, Zahnpasta, Rasierschaum oder eine Sonnencreme in das Handgepäck zu stecken. Mein restliches Kamagra Jelly vom August 2015 ließ ich auch lieber zuhause, parallel hatte ich Sildenafil Tabletten die man sich ganz legal in deutschen Apotheken verschreiben lassen kann, man aber pro Tabelette mit 3,50 € (Kamagra Jelly in Thailand um 2,00 € der Beutel) dabei ist.
Was die Klamotten anging stand ich in den Tagen in Kontakt mit
@Terry , der diese knielangen Badeshorts empfahl und gerade mal zwischen 100 – 200 Baht über ganz Pattaya an diesen zahlreichen Ständen zu erwerben waren. Zuvor präsentierte ich in der SHG Gruppe noch meine Sneakers welches man eher als Himmelfahrtskommando ansah, daher man sich mit diesen Teilen nicht nur die Haut aufscheuern würde, sondern sich auch einen Käsefuß „par excellence“ abholt. Auf meine Argumentation, das man die Schuhe doch über Nacht auf dem Balkon austrocknen lassen kann, wurde ich nur ausgelacht.
Weiteres Thema war der Sonnenschutz (weil viel Sonne und noch mehr Wasser) und
@Terry meinte das er bis dato keine Probleme hätte, er allerdings Hauttyp 3 wäre und ich mir nur dachte „was zum Teufel ist ein Hauttyp“. Hier konnte sich aber
@kelle mit einbinden, der über den SHG Ticker schrieb das es in Thailand einen wasserabweisenden Sonnenschutz gäben würde, der für 2000 Baht erhältlich wäre. In meinen Augen war das aber viel zu teuer und legte das Thema Sonnenschutz erstmal ins Archiv.
Mit einem Handgepäck von 5,7 kg ausgerüstet brachten mich dann die öffentlichen Verkehrsmittel via Bus und U-Bahn zum Nürnberger Hauptbahnhof, wo es dann mit dem ICE zum Münchner Flughafen ging. Im ICE selber genoß ich eine großzügige Beinfreiheit, dafür war der Internezugang um so langsamer und das einzigste Entertainment war eine Werbezeitung.
Angekommen am Münchner Hauptbahnhof musste ich nur noch in die S-Bahn Richtung Flughafen steigen. Auf der Rolltreppe wurde ich dann zur Seite geschoben und der Typ erwischte echt den Spot in der S-Bahn, der eigentlich mir gelten sollte: er ging rein und die Tür ging zu, welche auch gleich kontinuirlich weg fuhr. Ich wartete dann brav auf die nächste S-Bahn und stellte mich auf den gegenüberliegenden Gleis, nur um nach ganzen fünf Minuten zu merken das ich fast in die falsche Richtung gefahren wäre.
Zum Flughafen habe ich es aber dann dennoch geschafft und es waren keine 1,5 Stunden mehr zum Abflug: dementsprechend wegen diesem knappen Zeitrahmen war ich auch ganz froh war nur Handgepäck dabei zu haben, daher man ja direkt zum Security Check übergehen konnte.
Leider verwechselte ich Terminal eins mit Terminal zwei und nach einer kleinen Sprinteinlage über den Innenhof der die beiden Terminals trennt, schlug ich einen unerwarteten Hacken aus der Sichtweite zweier Bundespolizisten, die meine Aktion sicherlich wenig komisch finden würden, daher man in der heutigen Zeit einfach nicht mehr mit 5,7 kg schwarzen Sporttaschen in öffentlich stark-frequentierenten Umgebungen ohne ersichtlichen Grund, rennt.
An der Passport Kontrolle vorbei, wo man mich noch fragte wie lange mein Aufenthalt dauern würde, ging es zum Security Check: dort saß ein Polizist am Röntgengerät und eine Polizistin durchsuchte die durchleuchteten Taschen. Das war eigentlich meine größte Sorge: das irgend so eine körnerfressende Ökofotze meine Sachen durchwühlt und am Ende noch meine Sildenafil Tabletten beschlagnahmt: der Vorführeffekt wär für so einen Feminazi (einen Sex Touristen zu entlarven) natürlich immens, aber meine Sorge tendierte dann gegen null, daher schon alleine der Beamte am Röntgengerät nur halbherzig auf den Bildschirm glotzte.
Am Abfluggate selber wurde ich nochmals öffentlich aufgerufen: ich konnte mir das nur so vorstellen, das ich ja nicht offiziell bei der Gepäckabgabe eingecheckt hatte und genau so war es dann auch. Nachdem ich meine Online Tickets, die ich am heimischen PC gedruckt hatte dem Emirates Mitarbeiter vorlegte, war das Problem auch schon erledigt: man scannte meinen Reisepass und das Boarding begann pünktlich um 09:45 Uhr.
Ich ging dann in den hinteren Teil des Fliegers und als ich an meinem Sitzplatz angekommen war, kam erstmal ein Schock: da war eine eine Reihe mit drei Plätzen! Nur hatte ich auf so eine Reihe nicht eingecheckt, sondern wählte online am Vortag einen Platz mit zwei Sitzplätzen, wobei ich den äußersten wegen der Beinfreiheit vorzog. Jetzt eben dieser Supergau mit drei Plätzen und das schlimmste: ich saß in der Mitte.
Ich setzte mich also hin und malte mir ein Horroszenario aus: wer wird da wohl links und rechts neben mir sitzen? Leute die das Maul nicht halten können, Leute die stinken, Leute die alle fünf Minuten aufs Klo müssen, Leute die mich meiner Armlehne berauben werden, Leute die schnarchen, Leute die mir die nächsten sechs Stunden Flug das Leben zur Hölle machen werden. Diese Liste konnte beliebig erweitert werden.
Eine alte Frau tauchte neben mir auf und fragte, ob das die Reihe 24 wäre: ich bejahte das. Mein erster Sitznachbar war Omilein. Nur hatte Omilein keinen Bock am Fenster zu sitzen, weil Omilein hatte Krücke. Das ließ mich Omlilein auch wissen, das sie da nicht am Fenster sitzen will und ich sagte zu Omilein, das man immer noch das machen muss was auf dem Ticket steht: weil wenn man machen würde was man wollen würde, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen sondern vorne in der Business. Ich war nicht unfreundlich, aber bestimmend.
Ich meinte aber, das sie sich erstmal nach aussen setzen sollte und wir einfach schauen werden, wer zu uns in die Reihe stößt: wenn sie keine Lust hätte innen am Fenster zu sitzen, sollte sie das mit ihm eben ausmachen. Ich resignierte mit meinem Mittelplatz und wurde mal wieder bestätigt, das der Tod immer mit fliegt: diesmal saß er sogar links neben mir und laß mit einer Lupe aus dem Münchner Tagesblatt.
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15 Minuten vor Abflug gingen dann die Türen zu und der Platz rechts neben mir blieb frei: Omilein hatte mir Glück gebracht! Ich hatte jetzt eine erweiterte Sitzmöglichkeit, die ich als Schlafplatz nutzen konnte. Okay es war 10:35 Uhr in der früh, laut Kapitän waren es auch nur fünf Stunden Flugzeit, auf dem Mediasystem wollten sämtliche Blockbuster geschaut werden, aber ich hatte diesen freien Sitzplatz und diesen Erfolg laß ich mir in der Economy-Class auch nicht pampig reden.
Ich war wirklich happy und ließ das Omilein auch wissen, das sie mir Glück gebracht hat. Ab sofort war es mir ein Bedürfnis. Omilein zu helfen: ich stellte ihr das Licht ein, so das sie auch weiter in ihren Zeitschriften lesen konnte, erklärte ihr die Speisekarte mit den verschiedenen Gerichten und half ihr beim Mediasystem, den richtigen Musikkanal zu finden: halt voll „Take care“ und so.
Ansonsten pennte die Alte fast den kompletten Flug durch, was mir nur recht war: ich schaute „The Revenant“ mit Leonardo Di Caprio an und der Oscar war ja sowas von verdient. Sich von einem Bären zerfetzen lassen, nur um im Laufe des Films dann von den Toten aufzuerstehen. Mit dümmlichen Dialogen und CGI Bisons ging es mit einem kopfschüttelnten Franke vor dem Media System dann zum Landeanflug nach Dubai über.