Zuerst einmal wurde unser garten nach schönen blumen durchforstet welches aber keine all zu schwietige aufgabe ist, denn es grünt und blüt an allen ecken und enden. Leider kenne ich nicht all die blumenarten, jedoch die bekanntesten stelle ich mal vor,
roter hibiskus
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gefüllter gelber hibiskus
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eine von vielen orchideen
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und andere blattpflanzen die wir in europa als zimmerpflanzen hegen und pflegen.
Dann wurden die gestecke mit viel liebe zusammen gestellt. Meine frau nahm dazu vasen aus bambusrohr jedoch die nachbarin hatte eine andere technik. Sie nahm ein stück vom stamm einer bananenstaude, halbierte diese und hatte so einen grundstock für ihr blumenaragement. In deutschland kauft man dafür schwämme im fachgeschäft, hier hat man es kostenlos.
Meine frau arangierte dann die vasen im wohnzimmer auf einem tisch. Das ganze wurde dann noch mit dekogegenständen ausgeschmückt. Eine grosse koralle und eine mördermuschel boten sich als kerzenständer an.
Dann kam jedoch eine überraschung für mich. Es wurden noch „opfergaben“ wie z. b. eine schale mit essen oder ein glas von meinem bier und auch zigaretten mit auf den „altar“ gelegt. Ich war wirklich sehr erstaunt, kannte ich diese art von opfern nur z. b. aus thailand, wo das gang und gäbe ist. Aber hier auf den phils sind doch alle streng katholisch, oder?
Hier nun bilder der fertigen dekoration.
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ich habe dann meine frau gefragt, was die opfergaben sollen und sie hielt mir dann einen vortrag über den glauben an gott und das verhältnis zu den toten angehörigen gehalten. Es stellte sich heraus, dass sich hier die einzelnen glaubensrichtungen im laufe der zeit miteinander vermischt haben. Buddhismus, hinduismus und katholizismus und ihr überlieferter naturglaube. Aber sie wollte auf keinen fall dass ich meinen buddha mit auf den gabentisch stellen würde.
Sie erzählte mir von erlebnissen mit geistern toter angehöriger als sie noch in den bergen von sibuyan lebte. Dort wurden sie regelmässig des nachts aus dem schlaf gerissen. Sie haben eben ein anderes verhältnis zu ihren „toten“ und gehen mit dem tod, ähnlich wie ich es auf bali erlebt habe, ganz anders um. Man sagt sich auch, das tote als tier wiedergeboren werden und je schöner das tier, um so besser war das ansehen des toten als er noch auf dieser welt weilte.
Dann dieses ereignis. Meine frau war kurz raus in den garten gegangen und kam ganz aufgeregt wieder zurück. „Mein vater, mein vater ist zu besuch hier, komm schau bitte selbst nach, er ist wirklich hier und will den tag mit uns erleben.“ Ich dachte, jetzt ist sie ganz durchgedreht, ist doch ihr vater schon als sie erst 11 jahre alt war auf masbate ermordet worden. Er war eine grosse persöhnlichkeit zu seiner zeit und war als bandleader hier auf den philippinen ein bekannter mann. Ich musste mir aber unbedingt „ihren vater“ ansehen.
Und was sie mir da zeigte verschlug mir den atem. So etwas habe ich in all den jahren die ich in asien gewesen bin noch nie gesehen. Stolz zeigte sie mir einen schmetterling von unvorstellbarer grösse und schönheit : schau hier, er ist wirklich gekommen und weiss dass wir glücklich sind.
Er war auf dem ersten blick zwischen den blättern schwer auszumachen
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aber bei näherem hinsehen muste ich feststellen, dass es wirklich ein sehr schönes tier war.
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seine spannweite war über 30 cm, unvorstellbar. Leider gibt eine kamera die intensiven silberfarben nicht wieder.
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er blieb den ganzen tag und meine frau hat ihn sogar gestreichelt und mit ihm gesprochen. Auch als der abend dämmerte sass er noch immer an der selben stelle.
So ist totensonntag kein tag der trauer, nein man gedenkt zwar der toten, aber man läd sie ein, diesen gedenktag mit sich zu erleben. Dementsprechend kommt keine trauer auf. Im gegenteil, es ist ein feiertag und dementsprechend wird auch gefeiert.
Die story geht weiter
Bis denne