GELDPOLITIK ⋅ Der Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken ist Geschichte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die im September 2011 eingeführte Untergrenze am Donnerstag per sofort aufgehoben.
Damit dies nicht zu einer unangemessenen Straffung der monetären Rahmenbedingungen führt, senkt die SNB die Zinsen deutlich. Der Zins der Bankguthaben auf den Girokonten wird um weitere 0,5 Prozentpunkte auf -0,75 Prozent reduziert, wie die SNB am Donnerstag mitteilte.
Das Zielband für den Leitzins, den Dreimonats-Libor, verschiebt sie damit weiter in den negativen Bereich auf -1,25 bis -0,25 Prozent. Die SNB hatte im Dezember angekündigt, Negativzinsen einzuführen.
Die SNB will «bei Bedarf» am Devisenmarkt aktiv bleiben, um die monetären Rahmenbedingungen zu beeinflussen. Der Euro fiel unmittelbar nach der Ankündigung unter die Marke von 1,20 Fr. und notierte bei 1,16 Franken.