Die Preisdiskussionen sind wie immer hochemotional und führen zwangsläufig zu Vorwürfern wie "Ausbeuter" bzw. "Cheap Charlie" auf der einen Seite und "Preisekaputtmacher" bzw. "Zweiwochenmillionär" auf der anderen Seite. Für einen Kenia Newbie wie dem Threadersteller ist es daher vermutlich schwierig, das Thema für sich richtig einzuordnen. Zur Orientierung daher einmal zwei Richtgrößen:
"Übliches" Preisniveau:
Wenn ich in ein bestimmtes Land bzw eine bestimmte Region reise, orientiere ich mich weitestgehend daran, was auch andere bezahlen, die ich vor Ort treffe und wie "wohlwollend" die Girls bei Preisverhandlungen auf meine Preisvorstellung reagieren bzw. auf die von mir überreichte Entlohnung, wenn ich - wie so häufig - vorab nichts ausgemacht habe.
Bei meinen beiden letzten Aufenthalten 2023 und 2024 an der Mombasa Nordküste habe ich von anderen Reisenden vor Ort ausschließlich Preise in der Spanne zwischen 2000 und 3000 KES für Longtime ("Overnight") gehört, die sie bezahlt haben. Die Tendenz geht dabei aber deutlich in Richtung 2500 bzw. 3000 KES.
Hier im Forum hört man gelegentlich auch deutlich höhere Summen, habe aber selbst bislang vor Ort tatsächlich noch niemanden getroffen, der mehr als 3000 KES für LT bezahlt hat. Ich denke daher, dass die von den betreffenden Member genannten Preise eher nicht so repräsentativ sind, ohne das jetzt irgendwie werten zu wollen. Jeder soll das bezahlen, was er für richtig hält.
Was die Reaktion der Girls auf die Höhe der Entlohnung anbelangt, ist deren Gefühlslage natürlich nur schwer zu interpretieren, da man denen nicht wirklich in den Kopf schauen kann. Ich halte es auch für wenig sinnvoll, die Girls einfach zu fragen, was sie als Entlohnung haben wollen und deren Antwort als Maßstab anzusetzen. In der Regel werden die verständlicherweise versuchen, zunächst einmal so viel wie möglich rauszuholen und "Mondpreise" aufrufen.
Bezüglich der Preisspannen einmal meine "persönliche" Wahrnehmung: 2000 KES LT scheinen weiterhin durchaus "machbar" zu sein, wenn auch nicht immer oder nur mit Murren. 2000 KES ist vermutlich eine Summe, die eher nur bei einer Vereinbarung über einen längeren Zeitraum ("Super Longtime") wohlwollend akzeptiert wird.
Bei 2500 KES sieht das schon etwas besser aus und bei 3000 KES würde ich es nahezu ausschließen, dass es nur wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zu einer Übereinkunft kommen könnte. Bei all meinen Urlauben ist es mir persönlich zumindest an der Mombasa Nordküste noch nicht ein einziges mal passiert, dass es aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zu einer Übereinkunft gekommen ist. Zur Einordnung: Bis ca 2018 habe ich nie mehr als 2500 und bis jetzt nie mehr als 3000 KES für LT angeboten bzw. bezahlt.
In Nairobi, wo ich bislang immer nur vergleichsweise kurz und auch noch nicht so häufig vor Ort war, ist es mir hingegen schon mehr als nur einmal passiert, dass es aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zu einer Übereinkunft gekommen ist. Dies auch, obwohl ich dort mein eigenes Limit erheblich höher angesetzt habe, da das Preisniveau in Nairobi in bestimmten Gegegenden bzw. Locations auch bedeutend höher liegt. So ist beispielsweis das Preisniveau in den Clubs in Westlands oder Kilimani mindestens doppelt so hoch wie das an der Mombasa North Coast.
Einkommensniveau:
Ich finde es eigentlich müßig, sich Gedanken darüber zu machen, wie hoch die Preise für unsere Urlaubsabschnittsgefährtinnen im Vergleich zum allgemeinen Lohnniveau vor Ort sein sollten oder ob die Preise mehr oder weniger als die Inflation angestiegen sind usw. Die Preise sind wie sie sind und wenn ich mich für die Reise in ein bestimmtes Land entscheide, muss ich auch das Preiseniveau vor Ort akzeptieren oder aber zu Hause bleiben.
Eine Ausnahme spielen für mich Fälle wie Kenia, bei denen das "ortsübliche" Preisniveau für die Entlohnung der Girls
möglicherweise so niedrig ist, dass es den Mädels keinen "vernünftigen" Lebensstandard ermöglicht (Stichwort "Armutsprostitution"). Und an dem Punkt wird es nun äußerst schwierig. Welche Entlohnung ist nun ausreichend hoch, so dass die Girls damit gut über die Runden kommen. Bei dieser Einschätzung scheiden sich deutlich die Geister, wie man der vorangegangenen Diskussion entnehmen kann.
Ich selbst habe darauf auch nicht wirklich eine Antwort und möchte daher auch keine konkrete Empfehlung abgeben. Zur Orientierung aber: Laut einer Studie lag das durchschnittliche Monatseinkommen in Kenia im letzten Jahr in etwa bei 20000 KES ( Quelle:
Durchschnittseinkommen - Businessdailyafrica ). Das scheint auch meinem Empfinden nach den realen Verhältnissen zu entsprechen. Ab und zu hört man ja auch mal, was die einheimischen Bekanntschaften in ihren Jobs so verdienen.
Um das auch einmal deutlich zu sagen: Armut ist in Kenia allgegenwärtig, auch bei vielen, die einen regulären Job haben. Gefühlt hat das noch einmal durch die Corona Pandemie und der derzeit hohen Inflation merklich zugenommen. Ich habe daher zuletzt den Girls auch grundsätzlich 3000 KES (alles inklusive, also kein Taxigeld o.ä. extra) für LT gezahlt, auch wenn ich sicherlich in den meisten Fällen auch etwas weniger Geld hätte bezahlen können. Das ist meine persönliche "Bauch"-Entscheidung. Dem einen wird das zu viel, dem anderen zu wenig erscheinen. Bei den Girls hatte ich zumindest den Eindruck, dass sie damit durchaus zufrieden waren.
Was deren Lebensstandard im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung anbelangt, habe ich übrigens den Eindruck, dass es den meisten doch etwas besser als der restlichen Bevölkerung geht, aber auch nicht extrem viel besser. So ist zumindest meine Wahrnehmung. Damit mag ich aber auch falsch liegen.