Boeing 737 Max 8 Probleme

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        #421  

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Member hat gesagt:
Die Aktionäre folgen brav den Statements des CEO.
Das ist vielleicht von daher verständlich, das Boing rund 20% im militärischen Bereich mit recht guten Margen macht. Der militärische Komplex hat nun einmal in USA eine nicht zu vernachlässigende Macht und stellt eine gewisse Resilienz sicher.

Member hat gesagt:
Wir erleben gerade das Ende vom CEO Dennis Muilenburg.
Nicht unwahrscheinlich - EIN Opferlamm ist immer gut...
Das Problem ist nur, das Konzerne dieser Größenordnung sich eher wie ein Öltanker und nicht wie ein Schnellboot bewegen.
Will sagen: um eine Änderung der Firmenkultur derartig zum Schlechteren zu bewerkstelligen braucht es Zeit -viel Zeit-, da die bestehende Kultur so von oben bis unten verinnerlicht ist, dass sie den Schnellschiessern latenten Widerstand entgegensetzt.
Leider gilt dies dann aber auch, wenn man den Öltanker wieder auf einen guten Kurs bringen will.
 
        #422  

Member

Member hat gesagt:
Ja, wenn dann aber zu den technischen Problemen unverantwortliche Piloten (der das Fehlverhalten tags zuvor nicht gemeldet hat) oder gar flugunfähige Piloten (Co-Pilot der Unglücksmaschine) dazukommen, dann sind das Dinge, von denen ich mir nicht vorstellen konnte, dass es das gibt. Vielleicht bin ich zu naiv...
Ich habe das so gelesen, dass es 2 Gruppen von Piloten unter unterschiedlichen Managern gab, die an den Tests beteiligt war.
Und das die eine Gruppe ihre Erkenntnisse der anderen nicht bekannt gemacht hat.

Vielleicht sollte man besser sagen: der Manager der einen Gruppe nicht den (augenscheinlich völlig überlasteten, aber problembewussten) Manager der anderen Gruppe nicht informiert hat. (Ich kenne das von den USA zumindest so, dass die viel stärker hierarchisch ausgerichtet sind als wir... es läuft immer die "Befehlskette" hoch, von da quer zur gleichrangigen Ebene, und wieder die Befehlskette hinunter. Und wehe dem, der sich z.B. erdreistet, einfach von unten den dem eigenen Manager gleichrangigen "Gegenspieler" zu kontaktieren.)
 
        #423  

Member

Member hat gesagt:
von denen ich mir nicht vorstellen konnte
Genau solches meinte ich.
Piloten werden doch sowas von gut ausgebildet, regelmässig kontrolliert und vom "normalen" Passagier immer noch als Vertrauensperson angesehen.

Member hat gesagt:
erachte ich die Probleme eher als geringfügig
Mit deinen einschlägigen Kenntnissen kannst du dies einschätzen.

Die Passagiere eines Fluges, der nach zwei Stunden wegen "technischer Probleme" umkehrt, können dies nicht.

Solche Vorfälle (die im übrigen auch von den News genüsslich verbreitet werden) sind für die meisten auch viel "handfester" als das ominöse MCAS, unter dem sich viele kaum etwas vorstellen können.

Ganz allgemein nimmt das lange gepflegte Image vom "sicheren" Fliegen aktuell gerade ziemlich Schaden.
 
        #424  

Member

Member hat gesagt:
Mit deinen einschlägigen Kenntnissen kannst du dies einschätzen.

Ich kann das nachvollziehen. Für die meisten Menschen, die in einem Flugzeug sitzen, ist dies eine riesige Black Box, eine fliegende Alu-Dose.

So ein Triebwerk ist, auch wenn es nach einem simplen Prinzip funktioniert, technisch doch eine hoch komplexe Sache. Im Flammpunkt der Brennkammer herrschen Temperaturen von über 2.000°C und selbst an den Schaufeln der Turbinen liegt die heruntergekühlte Temperatur noch bei knapp 1.600°C. Da machen sich schon kleinste Materialfehler bemerkbar. Die Schaufeln einer Turbine werden ebenfalls gekühlt. In den Schaufeln aus hochwarmfesten Material werden mittels Funkenerosion (war zumindest bei der LHT in Hamburg in den 80gern ein Verfahren) Löcher eingebracht, durch die "kalte" Luft strömt. Eine weitere, mögliche Ursache wäre eine Verstopfung der Löcher und somit ein geändertes Temperaturverhalten, sprich Wärmeausdehung bei kleinen Spaltmaßen. Wie schon gesagt, die Ursachen können vielfältig sein, aber längst nicht so gravierend wie das Versagen des MCAS.

Wie du schon richtig festgestellt hast, werden selbst für den Flugbetrieb ungefährliche und harmlose Vorfälle von den Medien überzogen dargestellt. Kehrt ein Flugzeug wegen eines technischen Problems um, wird das dann gleich zu einem Zwischenfall mit einer Notlandung aufgebauscht. Mir kommt dabei regelmäßig das kalte :kotz:!

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        #426  

Member

Member hat gesagt:
Abschlussbericht des Lion Air Absturzes

Was mir absolut schleierhaft ist, dass beim MCAS nicht als redundantes System ausgeführt wurde. Gerade im Flugzeugbau ist Redundanz von Systemen das Non-plus-Ultra um Sicherheit zu gewährleisten, häufig sogar in dreifacher Form.

Einen grundlegenden Mängel in der Konstruktion sehe ich in dem viel zu niedrigen Fahrwerk der B737. Wer sich die Triebwerke bei 737-Modellen anschaut, der wird feststellen, dass die Einläufe ovalisiert sind, um die notwendige Bodenfreiheit zu garantieren. Das bedingt Sonderformen bei er Konstruktion der Treibwerke (Formgebung der Einläufe).

Das Konzept der MAX hat dies nicht berücksichtigt. Anstatt das Fahrwerkskonzept neu zu überdenken und dem Flieger etwas mehr Bodenfreiheit zu gönnen, hat man sich dazu entschieden, die Triebwerke a) weiter nach vorne zu setzen und b) höher anzubringen, was entsprechende Einflüsse auf die Aerodynamik und ein aufwändiges Regelsystem zur Folge hatte.

Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass die Spezialisten in der Strömungsmechanik davon abgeraten haben. Zwar lässt sich das Strömungsverhalten mittels CFD sehr gut simulieren, aber es ist immer noch eine Simulation und kann von realen Verhältnissen abweichen. Und ich bin überzeugt davon, dass die Entscheidung für die weniger aufwändige Lösung eines Regelungssystemes von Managern am grünen Tisch beschlossen wurde.

Member hat gesagt:
Piloten werden doch sowas von gut ausgebildet, regelmässig kontrolliert und vom "normalen" Passagier immer noch als Vertrauensperson angesehen.

Das ist auch so und korrekt. Aber wenn der Hersteller es versäumt oder einfach unterlässt, wichtige Informationen an die Operator weiterzugeben, dann fehlen den Piloten wesentliche Grundlagen, um richtig reagieren zu können. Andrerseits agieren Piloten auch auf Anweisungen ihrer Vorgesetzten, die bewusst oder unbewusst gegen Vorgaben des Herstellers verstoßen, siehe den Absturz von AA 587 über New York in 2001.
 
        #427  

Member

Ja Sully, gib's ihnen.. *)
http://www.sullysullenberger.com/my-letter-to-the-editor-of-new-york-times-magazine/Soviel zu dem Thema 'Mitschuld durch schlechte Piloten'. Die mag es ja geben. Aber es gibt auch Millionen schlechte Autofahrer, trotzdem kracht es nicht ständig bei denen. Wenn aber das Auto selbsttätig gegen den Baum lenkt, ist halt Feierabend.
Und wenn da jemand schreibt, dass es mit dem Boeing-Chef langsam zu Ende geht: Sorry, aber wenn einer, der jahrelang Millionengehälter kassiert hat, seinen Job verliert, ist das nicht genug. Der und seine mitverantwortlichen Schergen sind Verbrecher und gehören in den Knast. Und sämtlichen Besitz als Schadenersatz abgenommen. Und wenn die auf null sind, in jeder Hinsicht, ist immer noch nicht ausreichend Gerechtigkeit geschehen.

*) Falls ihn jemand nicht mehr kennt: Das ist der, der seinen Airbus nach doppeltem Triebwerksausfall wg. Vogelschlag sicher auf dem Hudson River notgewassert hat.
 
        #428  

Member

Nur gut, dass Sullenberger diesem Spinner widerspricht. Langewiesche ist bis 1990 geflogen und maßt es sich an über Piloten herzuziehen, die mit einem fehlerhaften System konfrontiert waren, dass erst knapp 30 Jahre nach seiner aktiven Zeit als Pilot eingeführt wurde. Seine Aussagen widersprechen nicht nur den mittlerweile öffentlichen Statements von Spezialisten, sondern sind zudem pietätlos gegenüber allen Opfern der beiden Abstürze.
 
        #429  

Member

Die EASA soll berichtet haben, das die 737 Max im ersten Drittel des nächsten Jahres wieder fliegen wird.
Es würde solange dauern, weil alle Piloten wieder angelernt werden müssten.
Allerdings habe ich den Link leider nicht, insofern gibt es für diese Nachricht keine Garantie von mir.
Es wird gemunkelt sag ich mal.
 
        #430  

Member

Member hat gesagt:
Die EASA soll berichtet haben, das die 737 Max im ersten Drittel des nächsten Jahres wieder fliegen wird.

Ich helfe einmal aus. Hoffe, es ist okay.


Infos jüngeren Datums habe ich allerdings nicht gefunden.
 
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