Member hat gesagt:
Abschlussbericht des Lion Air Absturzes
Was mir absolut schleierhaft ist, dass beim MCAS nicht als redundantes System ausgeführt wurde. Gerade im Flugzeugbau ist Redundanz von Systemen das Non-plus-Ultra um Sicherheit zu gewährleisten, häufig sogar in dreifacher Form.
Einen grundlegenden Mängel in der Konstruktion sehe ich in dem viel zu niedrigen Fahrwerk der B737. Wer sich die Triebwerke bei 737-Modellen anschaut, der wird feststellen, dass die Einläufe ovalisiert sind, um die notwendige Bodenfreiheit zu garantieren. Das bedingt Sonderformen bei er Konstruktion der Treibwerke (Formgebung der Einläufe).
Das Konzept der MAX hat dies nicht berücksichtigt. Anstatt das Fahrwerkskonzept neu zu überdenken und dem Flieger etwas mehr Bodenfreiheit zu gönnen, hat man sich dazu entschieden, die Triebwerke a) weiter nach vorne zu setzen und b) höher anzubringen, was entsprechende Einflüsse auf die Aerodynamik und ein aufwändiges Regelsystem zur Folge hatte.
Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass die Spezialisten in der Strömungsmechanik davon abgeraten haben. Zwar lässt sich das Strömungsverhalten mittels
CFD sehr gut simulieren, aber es ist immer noch eine Simulation und kann von realen Verhältnissen abweichen. Und ich bin überzeugt davon, dass die Entscheidung für die weniger aufwändige Lösung eines Regelungssystemes von Managern am grünen Tisch beschlossen wurde.
Member hat gesagt:
Piloten werden doch sowas von gut ausgebildet, regelmässig kontrolliert und vom "normalen" Passagier immer noch als Vertrauensperson angesehen.
Das ist auch so und korrekt. Aber wenn der Hersteller es versäumt oder einfach unterlässt, wichtige Informationen an die Operator weiterzugeben, dann fehlen den Piloten wesentliche Grundlagen, um richtig reagieren zu können. Andrerseits agieren Piloten auch auf Anweisungen ihrer Vorgesetzten, die bewusst oder unbewusst gegen Vorgaben des Herstellers verstoßen, siehe den
Absturz von AA 587 über New York in 2001.