Boeing 737 Max 8 Probleme

  • Ersteller
        #501  

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Boeing wird in Schwierigkeiten kommen, keine Frage. Aber sie werden nie in ihrer Existenz bedroht. Das sollten wir nie vergessen. Weil Boeing das Parade-Unternehmen der USA ist. Weder Trump noch seine Nachfolger werden zulassen dass Boeing pleite geht. Das ist eine Tatsache.
 
        #502  

Member

Member hat gesagt:
Boeing wird in Schwierigkeiten kommen, keine Frage. Aber sie werden nie in ihrer Existenz bedroht. Das sollten wir nie vergessen. Weil Boeing das Parade-Unternehmen der USA ist. Weder Trump noch seine Nachfolger werden zulassen dass Boeing pleite geht. Das ist eine Tatsache.
Mit "existentiellen Problemen" bezog ich mich auf die EK Geber. Sehe hier natürlich auch die politisch /militärische Komponente. Das heisst aber nicht unbedingt, dass es für die Aktionäre gut laufen muss. Bei GM wurden die Altaktionäre damals enteignet. Dass Boeing weiter existieren wird ist schon klar, dazu ist das Unternehmen zu wichtig.
 
        #503  

Member

Member hat gesagt:
Ein Flugzeug zu entwerfen, das nur beherrschbar ist unter Zuhilfenahme von zweifelhaften Hilfselementen, die ultimativ in die Steuerung eingreifen, darf niemals eine Zulassung erhalten.
So ungewöhnlich ist das gar nicht in der Luftfahrt.
Ich bin kein Experte. Aber ich denke das wenn es wirklich so wäre andere offizielle Stellen auf der Welt eingeschritten wären.
Vielleicht kann @KingPing was dazu sagen.
Ich weiß das wirklich nicht.
Member hat gesagt:
Boeing hat nach meinen Informationen jetzt insgesamt rund 800 Stück dieser Krücke produziert (davon gut die Hälfte auf Halde).
Sie haben ja auch noch viele Bestellungen von vor der ganzen Geschichte offen. Die müssen sie natürlich nach der Wiederzulassung auch liefern.

Wie viele Fluggesellschaften sind bis jetzt zurückgetreten, zwei?

Und es liegen auch neue Bestellungen vor, ok nicht viele.

Ja das wird teuer. Aber verschrotten werden die gar nichts. Das glaube ich zumindest immer noch.
Wir werden es 2020 sehen.
 
        #504  

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Boeing am Boden

Während die Produktion Monat für Monat Geld verschlingt, bleiben die Einnahmen aus. Flugzeuge im Verkaufswert von fast 50 Milliarden Dollar Listenpreis stehen inzwischen ungenutzt auf den improvisierten Parkplätzen herum. "Selbst Boeing mit all seinen finanziellen Ressourcen musste die Blutung irgendwann stoppen", sagt Scott Hamilton von der Luftverkehr-Beratungsgesellschaft Leeham.

 
        #505  

Member

Hier noch ein Artikel von der Süddeutschen mit ein paar neuen Fakten:


"Zudem muss die neue Version der Software Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) aufgespielt werden. Diese Software war der Hauptgrund für die Abstürze und musste daher stark verändert werden."

Was mich immer wieder verwundert ist, dass das MCAS als der Hauptgrund der Problematik angeführt wird. Das Hauptproblem ist für mich die fragwürdige Konstruktion mit den zu weit vorn angebrachten Triebwerken, die die ganzen Flugeigenschaften der Max derart negativ beeinflussen, dass ohne entsprechende Softwaresteuerung das Fluggerät nur schwer beherrschbar ist.

Interessant finde ich auch:

"Eine zentrale Rolle bei den aktuellen Entwicklungen spielt der neue Chef der US-Luftfahrtbehörde, Steve Dickson. Der ehemalige Flugbetriebsleiter von Delta Air Lines hat sich innerhalb von Monaten den Ruf erarbeitet, sehr auf die Unabhängigkeit seiner Behörde zu achten und sich von Boeing auf keinen Fall unter Druck setzen zu lassen. Das Verhältnis zwischen ihm und Boeing-Chef Dennis Muilenburg ist sehr angespannt - und das ist noch freundlich umschrieben."

Scheinbar nimmt Mr. Dickson seinen Job ernster, was der Sache wohl nur gut tun kann!

Ist natürlich Schade, wenn nun mit Recaro auch ein deutscher Zulieferer mitbüßen muss. Aber so wie es bisher mit Boeing lief, konnte es nicht mehr weiter gehen. Bin früher öfters mit B747 und noch mehr den alten Modellen der 737 unterwegs gewesen. Ich hatte dabei immer ein gutes Gefühl. Mein Vertrauen in die Seriosität vom Management ist momentan aber kaum noch vorhanden und ohne gründliches Umdenken bei der Konzernpolitik, sowie realistischen Führungskräften, wird es so schnell kaum wiederkommen.
 
        #506  

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Member hat gesagt:
Was mich immer wieder verwundert ist, dass das MCAS als der Hauptgrund der Problematik angeführt wird. Das Hauptproblem ist für mich die fragwürdige Konstruktion mit den zu weit vorn angebrachten Triebwerken, die die ganzen Flugeigenschaften der Max derart negativ beeinflussen, dass ohne entsprechende Softwaresteuerung das Fluggerät nur schwer beherrschbar ist.
Wenn dich Software verwundert, die beim Fliegen eingreift, solltest du keinen Airbus nutzen.
software, diesen Piloten unterstützt, ist in modernen Flugzeugen normal. Undals Steigerung, ein Kampfjet wäre für den Piloten ohne Software gar nicht zu fliegen.

für Boeing ist MCAS das Problem, da sie es einerseits brauchen, ein vorheriger Versuch der Zulassung wurde von der FAA abgelehnt, aber es in den Flieger nicht integriert bekommen.

MCAS wird schon in anderen Modellen verbaut. Das sind moderne Maschinen mit genügend Rechnerleistung und entsprechender Redundanz, wie sie für Flieger mit fly by wire Standard sind.

Fly by wire in der Max einbauen geht nicht, da es dann eine Neuentwicklung wäre. Diese genehmigt zu bekommen, würde länger dauern, mehr kosten.

tja, mehr kosten, das kann man nun infrage stellen.

Grundsätzlich begünstigen die vorgelagerten Triebwerke nicht die Flugeigenschaften, machen das Flugzeug aber auch nicht unfliegbar. Die Position begünstigt einen Stall, der aber nicht automatisch bei jedem Steigflug eintritt. Das mit Software abzusichern, grundsätzlich ok. ESP im Auto nimmt auch jeder hin.
Einzig scheint die Umsetzung des MCAS in der Max, vorsichtig formuliert, schwierig.

dann gibt es noch weitere Probleme, über die wird aber weniger berichtet. Sollte MCAS aktiv werden, und es ist eine Fehlfunktion, möchte man dieses über die Trimmung korrigieren. Dieses schafft man aber nicht, da man nicht genügend Kraft aufbringen kann. Das kann @KingPing vielleicht genauer erklären. Die Lösung dieses Problems dürfte wesentlich komplizierter werden.
 
        #507  

Member

@Jörg
Ich habe nichts gegen fehlerlose Software, nütze diverse Software jeden Tag und ärgere mich fast jeden Tag über Bugs bei mancher Software ;-). Das Problem der "MCAS-Software" bei MAX ist ja gerade, dass sie dermaßen "mächtig" in die Flugzeugsteuerung eingreifen kann. Gestützt auf die Daten eines einzigen Sensor, der auch noch von einem (billigen?) Zulieferer stammte.

Member hat gesagt:
Grundsätzlich begünstigen die vorgelagerten Triebwerke nicht die Flugeigenschaften

Das bleibt leider die Kernursache, ansonsten würde das MCAS die Piloten vielleicht im Falle von zu steilem Winkel "sanft" unterstützen, aber nicht so brachial eingreifen können. Dazu kommt noch, dass diese "Macht" den meisten Piloten scheinbar verschwiegen wurde und wie sie damit umgehen müssen. Meiner Meinung nach sind komplette Konstruktionen von Rumpf und Triebwerken sicherlich sehr viel gutmütiger zu Fliegen als der Kompromiss zwischen altem Rumpf der 737 und modernen Triebwerken wie bei der "MAX". Somit entstehen kaum derartige kritische Situationen, wo dann der Pilot faktisch durch eine nicht durchdachte Software "entmündigt" wird.
 
        #508  

Member

Member hat gesagt:
Ein Flugzeug zu entwerfen, das nur beherrschbar ist unter Zuhilfenahme von zweifelhaften Hilfselementen, die ultimativ in die Steuerung eingreifen, darf niemals eine Zulassung erhalten.

Dass Boeing und auch die FAA Fehler gemacht haben, dürfte wohl außer Frage stehen. Ich gehe auch mal davon aus, dass unter Wahrung der Unabhängigkeit dieses Flugzeug keine Zulassung erhalten hätte.

Bei Boeing war man einem erheblichen Konkurrenzdruck durch Airbus ausgesetzt. Hier haben ganz klar wirtschaftliche Überlegungen Zulassungsprozesse beeinflusst. Zumindest ist das meine bescheidene Meinung.

Es gäbe eine konstruktive Lösung, die diese Steuerung unnötig gemacht hätte. Man hätte der 737 ein höheres Fahrwerk spendieren müssen. Aber das hätte sowohl von der Konstruktion als auch von der Berechnung einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und Kosten beansprucht.

Es gibt sowohl im Flugzeug als auch in den Triebwerken zahlreiche Elemente, die Einfluss auf die Betriebsabläufe nehmen und in früheren Zeiten hat man da sogar recht simple Elemente verbaut. Die Boeing 707 hatte beispielsweise Probleme mit einer zu großen Grenzschicht auf den Tragflächen, was den Widerstand erhöht hat und im Grenzfall soweit führen konnte dass die Strömung abriss und der Auftrieb zusammenbrach. Grenzschichten bauen sich kontinuierlich auf, sobald eine Strömung über eine Fläche gleitet und abgebremst wird. Es gibt einen laminaren und einen turbulenten Teil. Je dicker die Grenzschicht, desto höher der Luftwiderstand bis zum Strömungsabriss. Auf den Tragflächen hat man kleine Winkel aufgesetzt, Stolperfallen für die laminare Grenzschicht um sie in turbulente Grenzschicht umschlagen zu lassen, optisch nicht gerader schön, aber wirksam.

Jede Gasturbine am Flugzeug steckt voll von Regelmechanismen, die automatisch greifen um die Funktion eines Triebwerks zu gewährleisten, wenn es außerhalb der Auslegungszustands läuft, als bei den Starts und dem Steigflug.
 
        #509  

Member

Member hat gesagt:
Es gäbe eine konstruktive Lösung, die diese Steuerung unnötig gemacht hätte. Man hätte der 737 ein höheres Fahrwerk spendieren müssen. Aber das hätte sowohl von der Konstruktion als auch von der Berechnung einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und Kosten beansprucht.

Wenn man sich nur diese einfache Lösung mit wahrscheinlich überschaubaren Kosten gegenüber den Kosten einer kompletten Neukonstruktion vor Augen hält. Diese den bisherigen Kosten der beiden Abstürze mit Schadensersatz, Schmerzensgeld, dem Imageverlust, Groundingkosten und was sonst noch alles auf Boeing zukommt, ins Verhältnis setzt, dann muss ich mich fragen, was in den Köpfen der verantwortlichen Manager vorgegangen sein muss. Diese würden jetzt mit Sicherheit gerne das Geld für ein entsprechendes Fahrwerk investieren. Aber hinterher ist man immer schlauer, was leider menschlich ist, aber auch nicht alles entschuldigen kann.
 
        #510  

Member

Bin ja kein Aerodynamiker. Aber was hat das dann eingezogene Fahrwerk mit den Flugeigenschaften zu tun?
 
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