Boeing 737 Max 8 Probleme

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        #801  

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Som wie nicht anders zu erwarten war, hat Pascal von AeroNewGermany ein Video zu dem Thema veröffentlicht, wo er auf die Details eingeht, auch auf die Bolzen. :dog:

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        #803  

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@marco58 Warum nicht gleich den Beitrag verlinken? ;-)

Ich hole es einmal nach:


Member hat gesagt:
dieser Saustall muss wohl von Grund auf mal durchgemistet werden!

Sorry, damit bin ich nicht konform. Die Boeing 737 ist eine eigene Fertigungsstrecke inklusive des gesamten Engineerings drumherum. Boeing baut verdammt gute Flugzeuge auch auf dieser Fertigungslinie. Lediglich die Linie 737 MAX bereitet Probleme. Sie ist das faule Ei im gesamten Bereich von Boeing. Die Gründe für den Griff ins Klo liegen allerdings im Management und wenn ausgemistet werden muss, dann dort. Die Fehler im Engineering gehen zurück auf den enormen Druck, hier möglichst schnell ein konkurrenzfähiges Produkt zur Airbus A320 NEO-Familie auf den Markt zu bringen. Etwa zeitgleich haben die Russen ebenfalls eine gleichwertige Maschine entwickelt (MS-21/MC-21), die ebenfalls eine Konkurrenz dargestellt hätte, aber durch Putins Überfall auf die Ukraine ist die russische Luftfahrtindustrie Geschichte, zumindest im zivilen Bereich.

Links hierzu:

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Boeing hat sich auf den Lorbeeren eines ihrer erfolgreichsten Modelle (B737) ausgeruht und schlichtweg die Entwicklung verschlafen und unter Zeitdruck ein gutes Flugzeug zur Markreife zu bringen, ist gerade im sensiblen Bereich der Luftfahrt ein riskantes Unternehmen. Eine weitere Rolle liegt auch in der Verstrickung von Boeing mit den Zulassungsbehörden, der FAA.


Wie du siehst, ist die Thematik ziemlich komplex und hier mit einem Rundumschlag auf Boeing einzudreschen wohl eher fehl am Platz.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #804  

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Das Thema Managemententscheidungen gibt es auch bei Airbus. Es ist meiner Meinung ein großer Fehler, das Airbus für die A350 nur einen Triebwerkshersteller hat. Rouce&Rouce ist damit in einer Monopolstellung und kann die Bedingungen diktieren.

Ähnliches was Boing macht habe ich auch woanders bereits erlebt. Der Druck auf das Engineering wird immer höher, in allen Firmen. Es muss schneller und billiger gehen.
Aber gerade der Flugzeugbau ist sehr restriktiv, mit den vielen Auflagen und Kontrollen, da ist das Einsparpotential gering. Das Problem ist, das sowas im oberen und mittleren Management nicht verstanden wird, die schauen sich Excellisten und Powerpointfolien an. Alles andere verstehen "Die" nicht.
 
        #805  

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Ich bin kein mechanischer Ingenieur, aber wenn ich mir das Design des Tuerstopfens anschaue, dann empfinde ich das als zu riskant. Ich weiss, dass ich mich als Laie da sehr weit aus dem Fenster lehne, aber ich kann partout nicht verstehen, warum man keinen konischen Tuerstopfen verwendet hat, der durch den Unterschied von Aussen- und Innendruck in den Rumpf gedrueckt wird und nur nach aussen gepresst werden kann, wenn die gesamte Statik des Rumpfes versagt.. Das wird doch bei den anderen Tueren auch so gemacht. Statt dessen hat man sich fuer einen Tuerstopfen entschieden, der zwar von innen geloest werden muss, dann aber nach aussen oeffnet! Siehe hier:

https://www.aero.de/content/pics/p_14785.jpg

Da muessen dann 4 Bolzen und 12 "Verschraubungen" das Oeffnen des Tuerstopfens verhindern. Wie es aussieht, wirkt dabei die volle Kraft auf die Gewinde der Verschraubungen. Da scheint es so gut wie keine Scherwirkung zu geben, die das Oeffnen verhindert. Dass diese Verschraubungen alle ausgerissen sind, verwundert mich nicht. Damit liegt alles bei den 4 Bolzen, die beim Unglueckflieger nicht einmal gefunden wurden. Es ist also sogar moeglich, dass die bei der Montage komplett vergessen wurden. Das kann man aber nicht so einfach Boeing unterstellen, denn diese Tuerstopfen koennen auch von den Betreiberairlines entfernt und wieder eingesetzt werden, was auch regelmaessig passiert:
Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" baut Boeing den vorinstallierten Türstopfen im Werk zunächst wieder aus, um eine Ladeluke für Kabinenelemente zu schaffen.

Auch Airlines verwenden den Zugang bei Wartungsarbeiten regelmäßig - das NTSB untersucht deswegen auch die Wartungsprotokolle von Alaska Airlines. Die Gesellschaft hatte nach der Auslieferung des Flugzeugs noch eine Satellitenempfangsanlage nachgerüstet.
aus: Boeing baut 737-MAX-Paneele aus und wieder ein

Ehrlich gesagt moechte nie mit einem Flugzeug eines derartigen Designs fliegen, auch nicht nach Aenderungen in Produktion und Wartung. Nach meiner Meinung ist das Design nicht fail-safe. Damit sind wir aber beim naechsten Problem: Ich als Kunde kann keinen Flugzeugtyp boykottieren, denn es liegt nicht in meiner Macht einen Flug zu buchen, der nicht mit einem bestimmten Equipment ausgefuehrt wird. Die Airline, bei der ich buche, hat immer das Recht, einen Flug mit dem Equipment ihrer Wahl durchzufuehren. Selbst wenn ich bei der Buchung auf den angegebenen Flugzeugtyp achte, kann ich immer noch in so einem Flieger landen. Auch die Einschraenkung auf eine Airline, die solche Flugzeugtypen nicht in ihrer Flotte hat, minimiert nur das Risiko, schliesst es aber nicht aus.

Dazu sagt man wohl auf Tenglish "me not happy".
 
        #806  

Member

@dimbak

Hast Du Dir das von @KingPing in #801 verlinkte Video angesehen?

Und es geht weiter:

 
        #807  

Member

Member hat gesagt:
Sorry, damit bin ich nicht konform. Die Boeing 737 ist eine eigene Fertigungsstrecke inklusive des gesamten Engineerings drumherum. Boeing baut verdammt gute Flugzeuge auch auf dieser Fertigungslinie. Lediglich die Linie 737 MAX bereitet Probleme. Sie ist das faule Ei im gesamten Bereich von Boeing. Die Gründe für den Griff ins Klo liegen allerdings im Management und wenn ausgemistet werden muss, dann dort. Die Fehler im Engineering gehen zurück auf den enormen Druck, hier möglichst schnell ein konkurrenzfähiges Produkt zur Airbus A320 NEO-Familie auf den Markt zu bringen. Etwa zeitgleich haben die Russen ebenfalls eine gleichwertige Maschine entwickelt (MS-21/MC-21), die ebenfalls eine Konkurrenz dargestellt hätte, aber durch Putins Überfall auf die Ukraine ist die russische Luftfahrtindustrie Geschichte, zumindest im zivilen Bere
Das sehe ich ehrlich gesagt anders.
Boeing hat von vorne bis hinten nur noch Probleme!

Beispiele:
1. 737Max-> Spare mir aufgrund des Threads Tieferes eingehen. Ist auch mit abstand die Spitze des Eisbergs.
2. 787 -> Laufend Fertigungsunterbrechung aufgrund erheblicher Qualitätsmängel. Was ich so von LH MA in FRA höre, gehts da drunter und drüber.
3. 777-9 -> Erhebliche Verzögerung der Entwicklung. Strukturversagen a la DC-10 an der Frachttür... Gab es seit dem nicht mehr... Und wir reden hier nur über eine Überarbeitung des Fliegers ala 737Max. Derzeit 7 Jahre Zeitverzug!
4. 747 Air Force One -> Ich sag nur leere Tequila Flaschen... Aktuell schon weit über eine Mrd USD Verlust. Das für nur 2 (schon gebaute) Flieger...
5. 767 Tanker -> Erhebliche Verzögerung, Programm wird NIE gewinn abwerfen. Ebenso bei Abnahme durch die US Air Force erhebliche Qualitätsmängel aufgedeckt worden. -> Programm hat bis jetzt schon für 7mrd USD Verlust gesorgt.
6. T-7 Trainer -> Erheblich verzögert. Letztes Jahr milliarden Abgeschrieben
usw...


Das ist jetzt nur ein kleines kratzen an der Oberfläche...

Member hat gesagt:
@dimbak

Hast Du Dir das von @KingPing in #801 verlinkte Video angesehen?

Und es geht weiter:

Nichts besonderes. Eher schon fast als Clickbait anzusehen.

Sowas kommt relativ oft vor, dass die Scheiben reißen.


Lt. der (sehr guten) Webseite, führte das zu 31 Flugabbrüchen nur letztes Jahr.
Und das sind die Fälle, die bekannt wurden.
 
        #808  

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Member hat gesagt:
@dimbak

Hast Du Dir das von @KingPing in #801 verlinkte Video angesehen?
Als ich das geschrieben hatte, noch nicht, aber jetzt schon. Leider geht das Video nicht auf die 12 Verschraubungen ein, die hier erwaehnt werden:
Das Paneel wird von zwölf Verschraubungen gehalten und mit vier Bolzen fixiert. "Wir haben die vier Bolzen, die das Bauteil an seiner vertikalen Bewegung hindern, noch nicht geborgen", sagte NTSB-Ingenieur Clint Crookshanks. "Wir haben auch noch nicht festgestellt, ob sie dort vorhanden waren." Die zwölf Verschraubungen wurden bei dem Vorfall herausgerissen.
Gerade der letzte zitierte Satz suggeriert doch eher ein Versagen der Gewinde als ein Abbrechung durch Scherung. In jedem Fall bleibt das Grundproblem: Ein sich nach aussen oeffnender Tuerstopfen wird prinzipiell unsicherer sein als ein sich nur nach innen oeffnender konischer. Scheinbar ist man bisher davon ausgegangen, dass so ein Design dennoch sicher genug ist. Es ist ja bisher auch immer gut gegangen.

Wie ist denn das mit den Tuerstopfen bei Airbus? Da wurde im Video der A321 erwaehnt. Oeffnen die auch nach aussen?
 
        #810  

Member

Member hat gesagt:
@marco58 Warum nicht gleich den Beitrag verlinken? ;-)

Ich hole es einmal nach:




Sorry, damit bin ich nicht konform. Die Boeing 737 ist eine eigene Fertigungsstrecke inklusive des gesamten Engineerings drumherum. Boeing baut verdammt gute Flugzeuge auch auf dieser Fertigungslinie. Lediglich die Linie 737 MAX bereitet Probleme. Sie ist das faule Ei im gesamten Bereich von Boeing. Die Gründe für den Griff ins Klo liegen allerdings im Management und wenn ausgemistet werden muss, dann dort. Die Fehler im Engineering gehen zurück auf den enormen Druck, hier möglichst schnell ein konkurrenzfähiges Produkt zur Airbus A320 NEO-Familie auf den Markt zu bringen. Etwa zeitgleich haben die Russen ebenfalls eine gleichwertige Maschine entwickelt (MS-21/MC-21), die ebenfalls eine Konkurrenz dargestellt hätte, aber durch Putins Überfall auf die Ukraine ist die russische Luftfahrtindustrie Geschichte, zumindest im zivilen Bereich.

Links hierzu:

Bilder und Videos sind nur für registrierte oder eingeloggte Mitglieder sichtbar. 

Bilder und Videos sind nur für registrierte oder eingeloggte Mitglieder sichtbar. 

Boeing hat sich auf den Lorbeeren eines ihrer erfolgreichsten Modelle (B737) ausgeruht und schlichtweg die Entwicklung verschlafen und unter Zeitdruck ein gutes Flugzeug zur Markreife zu bringen, ist gerade im sensiblen Bereich der Luftfahrt ein riskantes Unternehmen. Eine weitere Rolle liegt auch in der Verstrickung von Boeing mit den Zulassungsbehörden, der FAA.


Wie du siehst, ist die Thematik ziemlich komplex und hier mit einem Rundumschlag auf Boeing einzudreschen wohl eher fehl am Platz.
Wie immer in solchen Fällen sollte die Treppe von oben gekehrt werden.

Ich zitiere mal aus einem aktuellen Handelsblatt-Artikel, den ich auch als Datei anhänge:

"An der Spitze steht seit 2020 David Calhoun, der keine technische, sondern vor allem Private-Equity-Expertise vorweisen kann. Als Aufsichtsratsmitglied hat er zudem die Entwicklung der abgestürzten Max-Modelle mit verantwortet."

"Boeing braucht eine neue Führung, und für die sollte gelten; nicht zwingend weniger Kenntnisse bei Private Equity, aber zwingend mehr beim Thema Ingenieurkunst."

"Viel zu lange hatte sich das frühere Management des US-Konzerns zu stark um das kurzfristige Aktionärsinteresse gekümmert. Aktienrückkäufe waren wichtiger als Investitionen in die Produktion und die Entwicklung. Zwischen 2013 und 2019 hat Boeing insgesamt eine Rekordsumme von 43 Milliarden Dollar dafür auszugeben, eigene Aktien zurückzukaufen und damit den Aktienkurs künstlich zu erhöhen. Geld, das nicht in Ingenieure, neue Modelle oder Sicherheit geflossen ist."
 

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  • Kommentar_ Es braucht einen harten Schnitt nach dem Boeing-Desaster.pdf
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