Der Stil des Doppelberichts gefällt mir richtig gut und ich finde es als Fremdsprachliebender auch gut zwischendurch die ein oder anderen Dialoge zweisprachig präsentiert zu bekommen. Wers kann, darf auch auf dicke Hose machen ;) *no offense*
Wollte den Bericht eigentlich nicht mit einer Drogendebatte stören, aber es sind einige schon eingestiegen und dann bringe ich es lieber doch hier an.
Klugscheiss:
Das Ya Ba, yaba oder Ya Bah ist ja letztlich, wenn in Reinform vorhanden, Methamphetamine (Heisenberg - I am the one who knocks) + Coffein in Pillenform. Billig herzustellen und effektiv in der aufputschenden Wirkung und des Suchtpotenzials wegen. Ice, also crystal meth ist in Reinform eben Methamphetaminehydrochlorid und war schon "unseren" durch Gauland wieder in Ehre gestellten Soldaten ("Panzerschokolade etc.) bekannt.
Will damit sagen: Es ist letztlich der gleiche Scheiss. Ob oral, nasal, inhaliert, injiziert oder rektal eingeführt. Der einzige Unterschied liegt dann neben Konzentration und Menge nur noch wie schnell es im Körper anflutet und wie schnell es wieder abfällt. Das bestimmt letztlich die Qualität des Kicks, Suchtpotenzial, den Preis und für den User die Dosierbarkeit.
Soweit ich weiss war Thailand vor knapp einem Jahr auf dem Weg die User zu entkriminalisieren, weil die Militär Junta es nicht in den Griff bekam (wie alle anderen repressiv arbeitenden Länder ehrlich gesagt auch nicht) und die Konsequenzen des War on Drugs für die Betroffenen viel zu drastisch werden würden im Vergleich zu dem Benefit für die Gesellschaft. Zudem vom Schädigungspotenzial (grob Volkswirtschaftlich vs. Gesundheit) Meth vor allem ein enormes, rasches Eigenschädigungspotenzial hat. Für die Farangs ist es sicherlich immer noch besser, ähnlich wie beim THC, sich komplett fernzuhalten von den Substanzen. Dies schließt Kontakt zu Konsumenten logischerweise ein.
Der Stoff ist weitverbreitet in der Prostitution weltweit. Warum sollten sich Thais und Khmer da anders verhalten? Mir ist das Verhalten und die Fürsorge der Mamasans und Hinterfrauen/-männer noch unklar. Tests sind schön und gut, aber wenn sie vorher angekündigt werden ist es witzlos. Desweiteren ist zumindest für den (ost-)europäischen Raum bekannt, dass die mehr oder weniger freiwillig arbeitenden SexarbeiterInnen mit dem Stoff gerade durch das Milieu und ihre Zuhälter/Mamasans angefixt/versorgt werden. Es schafft einen Anreiz um mehr Kohle zu scheffeln, man ist nicht mehr so wählerisch bei den Customer und die Performance/Show ("Die ging ja ab!") ist bis zu einem gewissen Grad ebenfalls gesteigert.
Die User beamen sich weg, spüren den unangenehmen Selbsthass, eigenen Ekel, Scham, Schuld, Minderwertigkeitsgefühle und Schmerz nur noch reduziert. Die sexuelle Erregung und Sensibilität wird erhöht. [Achtung! Bei Männern reduziert sich die Erektionsfähigkeit ("Coke-Dick") ] Sie fühlen sich gut. Haben Power.
Es lässt sich prima mit Alkohol kombinieren im Gegensatz zu Benzos (Diazepam, Tavor). Hat stellenweise den Effekt mehr saufen zu können bei einem gleichzeitig "klarem" Kopf, wobei dies noch sehr umstritten ist, aber es wird zumindest von Usern so berichtet.
Eine Win/Win-Situation. Klar. Bei mittelfristigem Gebrauch kommen die Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, beschleunigte Alterungsprozesse, Organschäden einem in die Quere, aber der Bus aus Isaan bringt doch "Frischmaterial". Die, die nicht wirklich damit umgehen können (was auch immer das heissen soll) fliegen schnell raus.
Die Mamasans und Hintermänner wären schön blöd, dass anders zu machen als ihre geschäftsführenden Kollegen aus (Ost-)Europa. Es würde mich sehr sehr wundern, wenn da alle so fürsorglich und liebevoll sind, wie sie sich vielleicht manchmal präsentieren.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Viele von euch haben weiß Gott wieviel mehr Erfahrung in dem Mileu vor Ort als ich habe und wahrscheinlich jemals haben werde. Ich kenne nur die Statistiken und Studien und die sind trotz immer besser werdender Methoden immer noch nicht in der Lage die "Dunkelziffern zu erfassen".
Ich kann die Null-Toleranz aus Eigenschutz-Mitglieder und auch die empathischen-Augenzudrück-Mitglieder verstehen. Wahrscheinlich wäre ich auch kurzzeitig so risikofreudig wie Borat gewesen der bescheuerten Neugier wegen.
Letztlich sehe ich es so:
Wer A will, wird auch mit B leben müssen. Das Risiko lässt sich minimieren, aber hundertprozentig sicher kann man sich nicht sein. Es gibt die, die können es gut verstecken und die, die sind einfach schon zu druff, als dass es sie interessiert ob der Customer es merkt oder nicht.
Wenn ich deine Beobachtungen richtig interpretiert habe, Borat, dann müssten die Mädels ja recht oft nachgelegt haben beim Ice inhalieren. Also entweder war das schlechtes Zeug oder die sind leider schon recht weit auf ihrer Reise....