Thailändisch lernen

Fantasie Die Läuterung des Jack Trash

        #201  

Member

Ich freu mich drauf. Danke für die Kreativität .
 
        #202  

Member

Sehr schön , das du weiterschreibst!
I like it
 
        #203  

Member

Klar, es geht weiter.

Aber bitte gönnt mir meinen Urlaub. Bin jetzt in Hua Hin und morgen für 2 Nächte in Bangkok, weil ich da ein Meeting habe, also etwas Business außerhalb des Urlaubs.
 
        #204  

Member

Gönnen wir dir, wird halt die Vorfreude intensiver :)
 
        #205  

Member

Was eine kurzweilige Freude mit diesem Text😊
Genieß deine Zeit in meiner zweiten Heimat.
Ich freu mich auf deine Fortsetzung
Herzliche Grüße
Lucky
 
        #206  

Member

„Was meinst du eigentlich genau mit diesen von dir erwähnten positiven Abschlüssen? Eigentlich und so wie ich das verstanden habe, bist du zu deinen Kunden ja nicht ehrlich.“

„In gewisser Weise hast du da Recht, allerdings verstehe ich es, die Ergebnisse meiner Arbeit so zu verpacken, dass ich meinen Kunden eher etwas verschweige anstatt sie anzulügen. Es ist zwar manchmal schwer, aber da ist mein Anliegen doch eher darauf ausgerichtet, zwei Menschen, die sich eigentlich verstehen, zu vereinen, anstatt dazu beizutragen, sie auseinanderzubringen. Ich gönne es sowohl den Mädchen als auch deren Zukünftigen. Und bis jetzt habe ich durchweg ein positives Feedback bekommen. Die meisten Beziehungen haben Bestand und überdauern. Also sehe ich es so, dass ich meine Arbeit erfolgreich führe.“

„Hast du viele Mitarbeiter und Angestellte?“

„Den zu beobachtenden Mädchen auf den Zahn zu fühlen, bedarf nur eines geringen Aufwandes. Da verlasse ich mich ganz auf meine Intuition und rekrutiere sozusagen jemanden ad hoc. Ich angle mir einen Farang von dem ich glaube, dass er der geeignete ist, ein Mädchen rumzukriegen. Etwas Charme und Sexappeal meinerseits, vielleicht auch ein kurzes Tête-à-Tête, Das und wenn er mir gefällt auch ein erotisches Intermezzo. Das kostet mich in der Regel keinen Baht und ich habe auch noch meinen Spaß dabei. Meine Klienten treffe ich zumeist privat in Bangkok oder Pattaya in einer neutralen Umgebung in einer Hotellobby. Liegen die Fälle etwas komplizierter, habe ich da ein paar Freunde aus Deutschland und der Schweiz, die hier leben und die mir gerne weiterhelfen. Ich habe auch ein paar gute Connections zur hiesigen Polizei, sowohl in Bangkok als auch in Pattaya. Die brauche ich zwar extrem selten, es ist aber nie verkehrt, genau solche Verbindungen zu haben. Ich habe es also geschafft, mein Geschäft so aufzubauen und zu führen, dass meine Kosten minimal sind und ich einen maximalem Gewinn erwirtschafte.“

„Das hört sich doch gut an. Mir stellt sich allerdings die Frage, wie du deine Kunden akquirierst? Wie kommen die dazu, sich an dich zu wenden?“

„Es gibt zahlreiche Foren, die sich das Thema Asien auf die Fahne geschrieben haben. Ich habe dort Banner geschaltet, über die ich meine Dienste anbiete. Von dort bekomme ich den größten Zulauf. Ich habe eine gute Reputation in den Foren, man schätzt meine Diskretion und es gibt eine Reihe Member, denen ich weitergeholfen habe, also schlichte Mundpropaganda. Zudem gibt es hier viele Zeitschriften, die von Farang gelesen werden, schlichte Boulevard-Blättchen, in denen ich Anzeigen schalte und die mir die Zusage gegeben haben, ab und an mal eine True Story zu veröffentlichen. Das alles ist die Basis meiner Akquise um neue Kunden zu gewinnen.“

„Ich muss anerkennen, dass du dein Geschäft verdammt gut organisiert hast, minimaler Aufwand bei maximalem Profit. Ich hätte es nicht besser machen können!“

„Kommt da jetzt etwa der hochnäsige Kotzbrocken bei dir durch?“

Jack hatte nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet, fühlte sich ertappt und konnte es nicht verhindern, dass sich auf seinen Wangen eine leichte Röte abzeichnete. Erst als Chalitah auflachte, realisierte, dass er ihr aufgesessen war.

„Nichts für ungut, Jack.“

Chalitah legte ihre Hand auf seinen Arm. Ein Kribbeln durchfuhr ihn und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es die erste vertrauliche Berührung zwischen ihnen war. Chalitah war seine Reaktion offensichtlich auch aufgefallen. Sofort zog sie ihre Hand zurück.

„Sorry Jack.“

Jack schaute sie im ersten Moment verdutzt an, zog aber dann den richtigen Schluss.

„Kein Problem, ich habe mich selbst über meine Reaktion gewundert. Alles in Ordnung.“

Chalitah quittierte Jacks Antwort mit einem Lächeln.

„Das Essen hier hat mir gut gemundet. Ich bin zwar eine bessere Qualität gewohnt, aber in Deutschland zahle ich dafür ein Vielfaches von dem, was hier wohl fällig wird. Ich habe mir allerdings noch nicht die Mühe gemacht, den Kurs umzurechnen.“

„Jack, ein kleiner Tipp aus berufenem Mund: Vergiss die Umrechnerei, ein jeglicher Versuch hiesige Preise mit denen in Deutschland vergleichen zu wollen, ist ohne Kenntnis der Relationen in Bezug auf Einkommen und Lebenshaltungskosten absolut sinnlos und führt letztendlich zu einer Fehleinschätzung. Das Ergebnis wird sein, dass der Ausspruch kommt: Boh, ist ja viel billiger als bei uns. Die Folge ist, dass das Gefühl und die Sensibilität für das hiesige Preisniveau verlorengeht und bezahlt wird, was verlangt wird, dies unbeachtet der Mentalität hier, dass eine Preisverhandlung mit zum Geschäft gehört. Das hat sich aber leider schon auf den Märkten etabliert und die Preise sind durch die Gesamtheit solcher Ereignisse stark angezogen und die Profitgier steht über allem. Es ist zwar nicht der Einzelne Schuld an dieser Entwicklung, aber über die Jahre ist es das Ergebnis einer solchen Denkweise. Vergleiche lohnen sich also entweder nur ortsbezogen, ob du das gleiche Produkt woanders eventuell wesentlich billiger bekommen könntest, oder aber dann, wenn du Waren mit nach Deutschland nehmen willst und eine Vergleichsbasis unter der Berücksichtigung der Rückerstattung der VAT hast.“

Jack hatte Chalitah genau zugehört. Er konnte in ihrer Argumentation keine Unlogik erkennen und musste sich eingestehen, genau diese Denkmuster übernommen zu haben.

„Was ist VAT? Den Begriff kenne ich nicht.“

„VAT bedeutet Value Added Tax, also das, was du in Deutschland unter Mehrwertsteuer kennst. Du hast die Möglichkeit, die VAT von Produkten die du mit nach Deutschland nehmen willst, bei der Ausreise erstattet zu bekommen. In Thailand liegt diese Mehrwertsteuer bei 7% für die meisten Waren.“

„Ich muss anerkennen, dass du dich in vielen Dingen scheinbar sehr gut auskennst!“

„Nicht nur scheinbar, Jack, nicht nur scheinbar. Ich denke, du wirst mich in den nächsten Tagen besser kennenlernen und mich dann ebenfalls besser einschätzen. Aber gut, lass uns den Abend in diesem Restaurant beenden und die Location wechseln. Ich will dir ein wenig von Bangkoks Nachtleben zeigen!“
 
        #207  

Member

Jack übernahm die Rechnung und zusammen verließen sie das kleine Steakhaus. Sie wechselten die Straßenseite und Chalitah stoppte mit einem Wink ein Taxi. Eine kurze Anweisung von ihr, ein zustimmendes Nicken des Fahrers und die Fahrt war perfekt. Jack hatte den subjektiven Eindruck, dass es in Bangkok mehr Taxen zu geben schien, als private Autos. Wie gewohnt wollte Jack vorne neben dem Fahrer Platz nehmen, aber Chalitah zog ihn sanft aber bestimmt in den Fond.

„Es ist zwar kein Problem, vorne zu sitzen, aber es ist eine Gewohnheit von mir, mich sowohl mit meinen Kunden als auch mit Bekannten hinten zu sitzen. Messe dem keine Bedeutung bei!“

„Gut, wohin fahren wir?“

„Wir machen einen kurzen Abstecher zur Patpong. Die ist nicht weit von hier. Es war wohl Bangkoks erste und wohl berühmteste Rote Meile. Sie ist nach dem Thai-Chinesen benannt, dem früher dieses Viertel gehörte. Hier gab es in der Anfangszeit lediglich Bars, heute ist die Patpong zu einer Touristenfalle verkommen, auf dem Nachtmarkt werden Kopien von Markenartikeln zu überteuerten Preisen verramscht, Schlepper versuchen unbedarfte und unvorsichtige Touristen in Abzock-Bars zu locken, wo schon der Wortwechsel mit der Kellnerin in Rechnung gestellt wird, zwar etwas überzogen dargestellt, aber letztendlich trifft es den Nagel auf den Kopf. Allerdings betreiben die meisten Inhaber ihre Bars recht ordentlich. Das führende Unternehmen dort ist die Kings Group mit zahlreichen normalen Agogos aber auch mit Show Bars. Ich werde dir später etwas mehr darüber erzählen!“

Die Fahrt mit dem Taxi hatte nicht lange gedauert. Jack hatte nicht darauf geachtet, welchen Weg sie gefahren sind und nur Chalitahs Ausführungen gelauscht. Chalitah drücke dem Fahrer 100 Baht in die Hand und verzichtete auf das Wechselgeld.

„So, Jack, eigentlich handelt es sich hier um 2 Straßen, die Patpong 1 mit dem Nachtmarkt und die Patpong 2, an der wir jetzt stehen. Beide Straßen laufen in etwa parallel und verbinden die Surawong und die Silom Road. Hier geht es etwas ruhiger zu, die Bars hier sind etwas anders als die Agogos in der Patpong 1. Hier verkehren viele Expats, die sich hier zum Dart oder zum Pool treffen. Es gibt hier regelmäßig Competitions und hier ein Mädchen kennenzulernen ist prinzipiell auch einfach, aber doch um einiges anspruchsvoller als in den Agogos.“

Chalitah deutet nach links und Jack folgte mit seinem Blick ihre ausgestreckten Arm. Er sah auf eine kleine und unscheinbare Fassade und einer ebenso unscheinbaren Tür, auf der ein ihm ebenso nichtssagender Schriftzug prangte: Star of Light. Er blickte Chalitah fragend an.

„Auf der Patpong dreht sich fast alles um Sex, einmal abgesehen vom Nachtmarkt. Diese kleine Bar dort gibt es schon ewig und 3 tage hier. Früher hieß sie Star of Love, wann und warum sie ihren Namen geändert haben oder ändern mussten, ist mir nicht bekannt. Es war einen der ersten Blowjob-Bars in Bangkok. Mann konnte sich an den Tresen setzen, der allerdings durch ein Glory Hole genug Platz für eine Auserwählte bot, die sich dann unten seines besten Stücks annahm, während er oben gemütlich sein Bier schlürfte und mit seinem Kumpel plauderte.“

Jack versuchte sich das Erzählte bildlich vorzustellen, aber die Situation kam ihm irgendwie unwirklich vor.

„Du willst mir einen Bären aufbinden? Woher weißt du das alles?“

„Ich gehe meinem Beruf gewissenhaft nach, es gehört ganz einfach dazu, dass ich mich in der Szene auskenne, aus der die Mädchen meiner Kunden größtenteils stammen. Und nein, ich binde dir keinen Bären auf. Lass uns weitergehen, ich zeige dir jetzt den Nachtmarkt.“

Chalitah wandte sich nach rechts und Jack folgte ihr.

„Das Restaurant zu deiner Rechten gehört ebenfalls zur Kings Group und die Bar auf der Ecke nennt sich passend Kings Corner. Wir werden hier gleich einen Drink zu uns nehmen. Aber erst kommt der Markt dran!“

Sie bogen nach links in die Patpong 1 ein und Jack sah sich auf einmal mitten im sprudelnden Leben eines Nachtbazars. Der Unterschied zur Patpong 2 war einfach krass. Händler reihte sich an Händler und es wurde schier alles angeboten, was im Bereich Luxusgütern Rang und Namen hatte, Dolce & Gabana, Hilfiger, Rolex, Tag Heuer, und, und, und. Jack benötigte einige Zeit, das alles zu verarbeiten. Er resümierte, dass da ja eine komplette Industrie hinterstecken musste, vermeinte aber sich zu erinnern, mal einen Artikel über das Vorgehen örtlicher Behörden gegen Produktpiraterie gelesen zu haben.

„Sag mal, das ist doch hier alles illegal, solche Kopien zu verkaufen. Machen die Behörden da nichts?“

Chalitah muss über diese Bemerkung laut lachen, was ihr einen verständnislosen Blick von Jack einbrachte.

„Natürlich machen die Behörden etwas gegen diese Produktpiraterie. Einmal im Jahr, vielleicht auch zweimal, gibt es eine groß angelegte Razzia und etliche Shops werden ausgenommen, die Artikel beschlagnahmt und dann öffentlich unter einem erheblichen Medienrummel mit einer Dampfwalze platt gemacht. Das ganze wird dann auch noch über Presse und Medien verbreitet und gegenüber dem Ausland werden dann Statements abgegeben, dass Thailand richtig aktiv etwas dagegen unternimmt. Ich persönlich habe den Eindruck, dass das alles unter Vorankündigung läuft und es sich bei den beschlagnahmten Produkten sowieso um Ausschuss handelt, der nicht mehr verkauft werden kann. Es ist nichts anderes als pure Augenwischerei zu dem Zweck, Thailand gut dastehen zu lassen.“

Jack blieb nichts anderes übrig, als anzunehmen, was Chalitah im erklärt hatte. Sie hatten mittlerweile die Silom erreicht und befanden sich schon auf dem entgegengesetzten Weg zurück zur Surawong, als Chalitah von einem Thai angesprochen wurde. Chalitahs Reaktion fiel unerwartet heftig und der Thai senkte beschämt den Kopf und schlich wie ein geprügelter Hund davon.

„Was ist passiert?“

Das war einer dieser Schlepper. Er hat gedacht, dass ich eine Prostituierte wäre und du mein Freier. Er wollte, dass ich dich mit in seine Bar schleppe und hat mir dafür 500 Baht geboten. Soviel zum Schleppertum hier. Ich habe ein paar geeignete Worte an Gewissen gerichtet, denen er sich nicht entziehen konnte.“

Jack verzichtete darauf, Chalitah nach dem genauen Wortlaut zu fragen, war aber in diesem Moment froh, jemanden wie sie an seiner Seite zu haben. Er konnte sich nicht ausmalen, was ihm alleine hier widerfahren würde.
 
        #208  

Member

@KingPing : súper geschrieben, man kann es sich bildlich vorstellen wie das so ablaufen könnte
 
        #210  

Member

@KingPing : freu mich jeden Tag auf die Fortsetzung.
Schönen Urlaub noch ,
 
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