Die leiden des jungen S.

  • Ersteller
        #31  

Member

:D sausa

klasse schreibe, da kann ich mich nur anschliessen ... :super:
 
        #32  

Member

Gefällt mir auch sehr gut.Es muss ja nicht immer nur ums Poppen gehn.
Dafür bräuchte ich wohl 2 tage.

:respekt:
 
        #33  

Member





Manchmal meint es das Schicksal gut mit einem, so wie mit unserem toten "Helden"
auf der Viererreihe dieser kleinen Geschichte.
Sausa war für Stunden nicht mehr existent, genauso wie einige Zeit vorher im Hotel,
lag er vollkommen abgeschaltet einer leeren Hülle gleich in einem
traumlosen schwarzen Loch gefangen.
Nur sein Unterbewusstsein regulierte noch die Schnarchgeräusche, den Herzschlag und
hoffte das Herrchen sich in der kurzen Zeit soweit erholt, das beide zusammen
den nächsten Teilabschnitt der Reise schadlos überstehen würden.
Das Herrchen hatte es in diesem Urlaub wahrlich Stiefmütterlich behandelt
und das macht man einen guten Freund nicht, es sei denn in Zeiten größter Not.
Der Sausa war aber nur drei Wochen im Urlaub und nicht auf einen
Abenteuertrip oder auf der Suche nach dem heiligen Gral.
Viel später sollte der Sausa es zu spüren bekommen, was passiert,
wenn man einige Komponenten wie, einfach mal relaxen,
in der wichtigsten Zeit des Jahres einfach verdrängt
aber das sollte nicht Gegenstand dieser Geschichte sein.




Ein stechender Schmerz in meiner Schulter ließ mich langsam wach werden
und während ich meine Hände schützend über meine Augen legte nahm ich mehr und mehr
ein unbekanntes Rauschen wahr.
"Scheiße, in was für ein Dreckshotel haben die Säcke dich wieder verfrachtet?"
waren fluchend meine ersten Gedanken.

Nach und nach begriff ich, dass ich nicht von Arbeit aus in ein drittclass Hotel eingebucht wurde,
um gleich frisch und ausgeruht auf Arbeit zu erscheinen, sondern mich im Flieger
über dem kaspischen Meer befand und mir fast selbst den Arm ausgekugelt hatte.
Herrjeh was hatte ich mich verlegen und zur Krönung hatte ich in meinem Mund den Geschmack
von gammeligen Pinkelbeckensteinen.
Ich schnappte mir mein Zahnputzzeug und wankte auf die Toilette, nachdem ich mir
den penetranten Geschmack weggebürstet hatte und mir einen Liter Wasser hinter die Kiemen geschüttet hatte,
haute ich mich wieder hin und wurde erst von den Saftschupsen bei der Essensvergabe geweckt.

Lustlos würgte ich mir den Fraß runter und testete den roten Südhang der Airline.
"Nicht schlecht der Tropfen aber nur nicht zu viel sonst checke ich den Rest des Tages nicht mehr"
mahnte ich mich selbst.
Der Kapitän informierte uns das er gleich den Sinkflug einleiten würde aber eine Info
konnte er sich wirklich klemmen, das es in Kiew -8 Grad sind wollte ich nicht wissen.
Ein Schauer lief mir über den Rücken aber es war nicht mehr zu ändern jeder verlorene Höhenmeter
brachte mich unweigerlich dichter an das "Pattaya des Ostens" wie ich es mal irgendwo gelesen hatte.
Ein kurzer Stoß und der Flieger rumpelte über die brüchige Betonrollbahn in Richtung Abfertigungshalle.
Nur schade das er nicht an einem der beiden vorsintflutlichen Gangways hielt sondern
ein gutes Stück weiter, so kam ich aber in den Genuss die eisig schneidende Luft einzuatmen.
Zwei weitere Langstreckenbomber waren kurz vorher aufgeschlagen und so herrschte
ein irrsinniges Gedrängel an der Immigration.
Ich zog mich erst mal in die Raucherecke zurück und brachte meinen Nikotinpegel wieder auf Level.
Als sich die Menschenmassen etwas lichteten stellte ich mich auch an aber natürlich,
wie kann es auch anders sein, landete ich in der Schlange mit den Problemfällen
und so wurde ich als letzter von Kollja abgefertigt.

Es was alles soweit in Ordnung mit meinen Papieren aber mein Kumpel Kollja von der Immigration
hatte nur ein Problem mit meinem Reisegrund. Ich hatte Transit eingetragen
und er war der festen Meinung das da Holiday stehen müsste.
So ging es hin und her auch mein Einwand das ich nichts dafür könne das die Airlines
so einen beschissenen Flugplan hat, lies er nicht gelten.

Ich wehrte mich einfach innerlich dagegen in diesem Land als Touri zu gelten,
ich hätte lieber "Opfer" dort eingetragen.

Dann reichte es mir, ich kramte meine kleine Nikon raus und zeigte ihm ein paar Bilder
von den Kambodschanischen Schönheiten und sagte zu ihm, das ich nur in solchen Länder Urlaub mache
wo es warm ist und es solche Mädels gibt aber hier ganz bestimmt nicht.

Damit hatte er nicht gerechnet und winkte mich entnervt durch. Schade mein kleiner Plan,
diese Stadt nicht betreten zu müssen, hat nicht gefunzt, was soll es also, nachdem ich mir
meinen Koffer schnappte der einsam seine Runden zog,
durfte ich Bekanntschaft mit der hiesigen Taximafia machen und diese Mafiosi sind knallhart.



cu Sausa

 
        #34  

Member



Da standen sie schon und lauerten auf ihre Beute, die Hyänen des Airports.
In deiner Herde Opfertiere konnte ich mich nicht verstecken da ich alleine war,
also jeglichen Blickkontakt vermeiden und zügig da durch, es wird schon schief gehen.

Mir fiel noch der Psalm ein
"... und wenn ich auch wandele im finsteren Tal..... agrrrr" den ich aber nicht zu Ende denken konnte
weil mich in diesem Moment eine Hyäne anfiel und sie ihre stinkenden Hauer tief in mein Fleisch schlug.

Weit war ich nicht gekommen, gerade mal 2 Meter, und schon hatte ich so eine Bestie
am Hals aber halt "war das nicht Kumpel Kollja von der Immigration eben?"
Dachte ich während die Hyäne versuchte rauszufinden, welcher Sprache ich mächtig war.
Das konnte nicht sein und ich sah mich um. Sowas hatte ich noch nie gesehen,
alle Kerle sahen gleich aus, unglaublich.
Bis zu dem Punkt hatte ich noch in keinster Weise auf den Typen reagiert. Ich stellte meine Augen
auf endlos und blickte durch die Hyäne quasi durch während der mich
zu texte.

Ahh eine Wechselstube, ich schlenderte dort hin und versuchte etwas Geld zu tauschen,
den ersten Versuch brach ich ab weil ich den stinkenden Atem der Hyäne im Nacken spürte
während er versuchte in mein Portemonnaie zu schielen. Da platzte mir augenblicklich der Arsch,
drehte mich schlagartig um, hielt ihm mein Portemonnaie unter die Nase und fauchte ihn an was er von mir wolle.
"Willst du mich berauben oder warum rückst du mir auf den Pelz?" Die verdutzte Hyäne
sprang gleich ein paar Schritte zurück und lauerte in Warteposition weil ich ihn plötzlich laut zur Rede stellte.
Ich war auf 180, versuchte aber wieder runterzukommen weil ich den Typen,
als letzte Möglichkeit zwar, eventuell noch brauchen würde.
Erst mal hatte ich aber etwas Raum um Geld zu tauschen, 200 Euronen tauschte ich in Gyrblabla
(sorry ich kann das Wort leider nicht aussprechen) um, exakt die Differenz
zu einem normalen Flugticket und war gespannt wie weit ich damit komme wenn ich
je diesen Airport verlassen würde.

Ich setzte mich wieder in Bewegung, natürlich begleitet von meinem stinkenden Schatten
der nicht locker ließ. Ich suchte einen offiziellen Infostand den ich schließlich auch fand,
die Tante wollte oder konnte mir keine Info geben über Hotels und öffentliche Verkehrsmittel.
Ich ahnte schon warum, natürlich hatte die Mafia hier auch die Finger im Spiel also
biss ich in den sauren Apfel und fragte die Hyäne wie teuer eine Fahrt in die Innenstadt währe.
300 Gyrblabla für 50 km und eine Stunde fahrt platzte es aus ihm heraus.
"Willst du mich verarschen? Das sind nur maximal 35 km, du bekommst nicht mehr als 150 von mir."
Er stimmte Hyänentypische Geheule an "Diese Ratten sind doch überall gleich auf der Welt,
sogar die Argumente sind die die Gleichen" dachte ich abfällig. Das er sich "ein bisschen"
in den km geirrt hatte übersah die Hyäne großzügig und der nervende Verhandlungsmarathon ging weiter.
Ich war neu in diesem Land also muss ich Lehrgeld bezahlen damit hab ich kein Problem,
schließlich einigten wir uns bei 200 Gyrblabla sonst würde ich diesen Flugplatz nie verlassen.
Ich hatte aber bis dato noch kein Hotel worauf die kleine Ratte natürlich auch eine Antwort hatte,
er führte mich zu dem Mafiaeigenen Infostand wo mir das Hotel Ukraine für 85 Dollar angeboten wurde.
Der Preis deckte ich in etwa mit meinen Infos und so sagte ich zu. Als ich aber das Geld
für die Fahrt gleich bei der Mafiainfo abzudrücken hatte bereitete mir Bauchschmerzen
aber es führte kein Weg zu meinem angestrebten Ziel 50% des Betrages erst bei Ankunft abzudrücken
und so fügte ich mich in mein Schicksal und löhnte die umgerechnet ca. 30 Euronen ab,
bekam aber sowas wie eine Quittung. Die Hyäne führte mich zu einem Opel und als ich die Tür schloss
zeigte er mir noch einen Stinkefinger den ich nur mit einem müden Lächeln erwiderte.




Reisewarnung

Die Stiftung Sausatest warnt ausdrücklich vor selbstorganisierten Reisen in das oben genannte Land. Das Örtliche "Taxiunternehmen" hält alle Fäden in der Hand und lässt es nicht zu das man, wie überall in der Welt, die Wahl über die Fortbewegungsmittel selbst hat.
Der erste Eindruck über die Ukraine:

Man kann gar nicht so viel Essen so wie man kotzen möchte.




Ich saß im Taxi, mir war etwas mulmig zumute und ich ließ die Geschehnisse
der letzten Stunde Revuepassieren, unglaublich so einen penetranten Arsch hatte ich noch nie erlebt.
Wenn die alle hier so drauf sind, na dann gute Nacht.

Wiedererwarten erreichte ich das Hotel problemlos und auch Kollja der Fahrer verlangte keinen Preisaufschlag.
Problemlos bezog ich auch mein Zimmer im 12. Stock dieses russischen Prachtbaus.

Anhang anzeigen 573.jpg

und schaute mich erst mal im Zimmer um, dank Bauschaum war es sogar warm im Zimmer.


Anhang anzeigen 574.jpg


Selbst die Hoteleigene Surroundanlage funzte sogar


Anhang anzeigen 575.jpg



Da soll noch einer sagen das der Fortschritt einen großen Bogen um Kiew gemacht hat, dieser formschöne Handtuchtrockner hatte es mir besonders angetan.


Anhang anzeigen 576.jpg


Das wichtigste war aber das sämtliche Armaturen funktionstüchtig waren und ich erst mal eine heiße Dusche nahm.


Anhang anzeigen 577.jpg


Anhang anzeigen 578.jpg


Irgendwie öde das Zimmer aber ich hatte einen genialen Ausblick


Anhang anzeigen 579.jpg


cu Sausa

 
        #35  

Member

Ich glaub der gute Ausblick auf kiev war das einzig positive an der ganzen geschichte!!!
Beim nächstenmal gibst du von hamburg lieber 100 Euro mehr aus,dann ersparst du dir soeinen mist :hehe:
 
        #36  

Member

@hh
nu lass ihn doch erst mal erzählen......

@sausa

geiler bericht! suuuper geschrieben!!!!

hoffe wir bekommen noch mal die gelegenheit zusammen einen oder zwei zu trinken....

mickey
 
        #38  

Member

Member hat gesagt:
@hh
nu lass ihn doch erst mal erzählen......

@sausa

geiler bericht! suuuper geschrieben!!!!

hoffe wir bekommen noch mal die gelegenheit zusammen einen oder zwei zu trinken....

mickey

Ich sag doch garnichts gegn den bericht,nur das kapitel Klitchkostadt fängt genauso an wie ichs vermutet hab :hehe:
Bin mal gespannt was die Weiber aufgerufen haben :mrgreen:
 
        #39  

Member

@ sausa

absolut klasse, pictures, schreibstil, reiseroute....alles unnachahmlich fuer die herren soischleicher!
jeden abend besoffen ueber den gleichen zaeunen haengen hat auch fuer mich keinen reiz :D
behalte bloss den stil bei, der ist der hammer! sollte deinen boss irgendwie erpressen, dass er dir mehr urlaub verpasst. der chinesische wurzelzwerg (fabrikbesitzer in klang) fragte schon nach dir, der braucht 'nen troubleshoote nachdem ein paar jungs seine fabrikation lahmgelegt haben :D

@ hamburgerklau

mit verlaub, du schreibst da...dass ein postkartenausblick aus einem subklassig eingerichteten hotelzimmer in einem scheissekalten land mit wenig spassfaktor der einzige positive aspekt an der GANZEN geschichte war.

Ich glaub der gute Ausblick auf kiev war das einzig positive an der ganzen geschichte!!!

die aussage halte ich sogar fuer dreist, weil der sausa auf seiner tour durch mehrere laender mit sicherheit ein mehrfaches an erlebnissen jeglicher art verbuchen konnte - als das einem ordinaeren schwuttaya-soischleicher je zuteil sein wird!
ist irgendwie ein schlag in die fresse fuer den verfasser, oder aber du hast die ganzen anfangsstrophen nicht mitbekommen

ciao

abstinent
 
        #40  

Member

@Absti

der nächste Aufschlagtermin wird wohl erst März sein wenn du an die Karten rankommst ::
solange wird sich der Wurzelzwerg noch gedulden müssen aber ich guck mir mal gerne die Problematik an wenn ich vor Ort bin.
Netten Menschen helf ich doch gerne, grüß ihn von mir.

Ich hab HH`s Post nur auf den Teilabschnitt Kiew bezogen gesehen.
HH und ich hatten uns schon mal in einem anderen Fred über Kiew unterhalten.


@mickey

danke, wir laufen uns bestimmt nochmal über den Weg ich hoffe das ich denn in besserer Sauflaune bin


@HH

ich hab mir das angetan weil ich neugierig auf die Weiber in Kiew war, nur eins vorweg
nachdem ich nun Kiew mit Riga vergleichen kann bekommen mich keine 10 Dreilochstuten mehr in die Ukraine.
Es geht halt nur um Länderpunkte.


cu Sausa
 
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