Tja... leider erwartete mich hier in Phnom Penh nichts Gutes.
Ich bin am Abend an dem Mekong entlang geschlendert und mit einer Kambodschanerin ins Gespräch gekommen. Wir sind etwas spazieren gegangen und ich wollte dann mit einem Tuk-Tuk in mein Hotel fahren. Sie hat mich gefragt, ob sie mit mir mit dem Tuk-Tuk mitfahren kann, sie steigt bei ihrem Hotel aus ... das ist nicht weit von hier. Ich sagte natürlich zu. Wir fuhren die Straße entlang, sie sagte Stop, das Tuk-Tuk blieb stehen, sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange, stieg aus und das Tuk-Tuk fuhr weiter.
Es dauerte nur ein paar Sekunden bis ich bemerkte, dass mein Handy, ein iPhone X weg war. Aber da war es schon zu spät.
Ich habe für solche Fälle vorgesorgt und die Funktion "suche mein iPhone" ist eingeschaltet. Ich hatte auch mein iPad mit und so konnte ich den Weg des iPhones am Bildschirm verfolgen. Leider konnte aber der Tuk-Tuk Fahrer nicht englisch und so konnte ich ihm nicht begreiflich machen, dass er diesem Weg, der am Bildschirm angezeigt wurde, einfach folgen soll. Ich stieg aus und suche mir einen anderen Tuk-Tuk Fahrer, der etwas Englisch konnte. Dieser verstand nach kurzer Zeit um was es ging.
Leider hat die Diebin in der Zwischenzeit das iPhone abgeschaltet. Es wurde nur noch der letzte Aufenthaltsort angezeigt. Der Tuk-Tuk Fahrer brachte mich dorthin ... an der Stelle waren einige Hotels und die Ortungsfunktion zeigt die Stelle des iPhone nur ungefähr an. Irgendwo in 3 Hotels, die dort nebeneinander standen, in irgendeinem Stockwerk hat sich das iPhone zuletzt befunden. Gleich daneben stand eine Polizeistation. Die Polizisten verstanden nach einiger Zeit worum es ging, aber sie konnten mir auch nicht helfen. Man kann nicht auf Verdacht in 10 Stockwerken eines Hotels eine Razzia in allen Zimmern durchführen.
Das war's dann wohl mit dem Gerät. Ich werde das wohl kaum wieder zurückbekommen. Morgen werde ich bei der Polizei eine Diebstahlanzeige machen. Heute ging das nicht, da deren Englischkenntnisse ziemlich gering ist und sie einen Übersetzer brauchen. Die Leute an meiner Hotelrezeption haben sich bereit erklärt, dass sie morgen diesen Übersetzer machen. Sehr freundlich.
Die Diebin wird zwar nicht viel damit anfangen können, da sie den Pin-Code nicht kennt und ich per iCloud den Status auf "Verloren" geändert habe. Damit kann sie das iPhone nicht mehr bedienen und es meines Wissens auch nicht zurücksetzen. Aber das nutzt mir nicht viel. Weg ist weg. Ich habe aber immer noch mein iPad und mein MacBook.
Aber dann hat sich mein Problem vergrößert. Ich habe auf der Apple-Seite gelesen, dass im Falle eines Diebstahles empfohlen wird, dass man das Passwort der iCloud ändern soll. Ich habe mich hinter mein MacBook geklemmt und das Passwort geändert. Damit habe ich mir aber ein weiteres Problem eingehandelt, mit dem ich nicht gerechnet habe.
Durch die Passwortänderung muss ich mich bei der iCloud neu anmelden. Ich habe die 2-Faktoren-Authentifiziertung eingeschaltet. Damit sendet die iCloud an ein anderes Gerät einen 6-stelligen Code, den ich eingeben muss. Ja und an welches Gerät sendet die iCloud diesen Code? Richtig, an das gestohlene Handy. Den kann ich naturgemäß nicht eingeben und somit bin ich nun auch von meiner iCloud ausgesperrt. Auf der Apple-Supportseite kann man Unterstützung erhalten, indem man sich anrufen lässt. Haha ... sehr witzig, wenn einem das Handy gestohlen wurde.
Ich habe für solche Fälle Gott sei Dank ein zweites Handy mitgenommen, ein altes iPhone 5C von meiner Mutter. Morgen werde ich hier zu einem Apple-Händler gehen und dann werden wir sehen, was sich da machen lässt.
Bisher ist mir auf meinen Reisen noch nie etwas passiert. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich ein Problem habe.