Das mit dem "Kapieren" ist ein Problem, aber eher ein beidseitiges.
Um dem abzuhelfen ein weiteres Beispiel aus anderen Sportarten: ich gehöre noch zu einer Generation, die die Karriere von Steffi Graf mitbekommen hat. Wie wohl keiner bestreiten wird, war das eine Athletin im wahrsten Sinne des Wortes - mit Power, Technik, Spielintelligenz und mentaler Stärke. Trotzdem würde sie wohl in einem Match gegen Bobele - oder auch ihren späteren Göttergatten André Agassi - keine Chance gehabt haben, solche Matches wären also eher uninteressant gewesen.
Aber waren deshalb ihre Matches gegen Navratilova, Sabatini oder Hingis ... uninteressant? Wie es sich hier anhört, wäre wohl der ein oder andere dabei, das zu bejahen. Man sollte sich das aber überlegen, denn Steffi wurde bereits 1989 nicht nur international zur "Sportlerin des Jahres", sondern von der Associated Press auch zum "Sportler des Jahres" gewählt (
Steffi Graf – Wikipedia ).
Und Steffi ist nicht die einzige, bei der man wohl kaum Kraft und Präzision vermissen wird. Wenn man die Williams-Schwestern noch hinzunimmt, dann wird klar, dass es zwischen männlichen und weiblichen Athleten allenfalls graduelle Unterschiede gibt.
Es gibt innerhalb einiger Sportarten nicht nur genderspezifische Unterscheidungen, sondern auch andere - insbesondere unterschiedliche Gewichtsklassen. Für die große Masse ist vielleicht nur der Boxkampf zwischen den Schwergewichten von Interesse, wer die Feinheiten des Sports liebt und kennt, wird auch Gefallen an den Wettkämpfen im Federgewicht finden.