Member hat gesagt:
Die Frage geht nicht nur an dich sondern alle von der ^operativen Heeresführung^ weil die es sicher am besten abschätzen können oder sich bereits einen Zeitpunkt gesetzt haben bei dem sogar ein ^harter Ausstieg^ keine Option sondern Notwendigkeit darstellt.
Wie lange könnt ihr das durchhalten? Wie lange schätzt ihr, kann das durch Privatinvestoren gestemmt werden wenn keine staatliche Hilfe dazukommt oder übernimmt? Stell ich mir schwierig vor in Ländern wie Thailand, Philippinen oder Afrika da allzu viel von diesen Stellen zu erwarten ist. Es gab hier mal eine private Spendenaktion für die Opfer von dem Supertyphoon der Tacloban kalt erwischt hat. Das war aber ein 1 malig auftretendes Ereignis örtlich begrenzt wohin wir es jetzt mit einem kontinental übergreifenden Flächenbrand mit open end zu tun haben.
Gute Frage!
Member hat gesagt:
Diese Frage kann man nicht beantworten.
Zumindest nicht seriös.
Erstens fehlen Erfahrungswerte. So eine Situation kennt wohl keiner aus der Vergangenheit.
Einen Ausstieg wird es geben wenn kein Geld mehr vorhanden ist. Das ist einfach Fakt.
Wir können uns auch nur auf bestimmte Aktionen beschränken und versuchen diese möglichst lange am Leben zu erhalten.
Es bringt überhaupt nichts das Geld wie mit einer Gießkanne zu verteilen. Damit ist keinem auf längere Sicht geholfen. Der einzige Effekt der damit erreicht würde wäre das das Geld in Null komma nichts aufgebraucht wäre.
Wir sind uns auch mit denen einig, die wir unterstützen, das es in der Zukunft noch um einiges schlimmer werden wird. Und genau dann werden die meisten privaten Initiativen bereits ihre Aktionen eingestellt haben.
Es ist ja schon im Moment so das zum Beispiel die Suizid Rate unter Thais nach oben schnellt. Das ist aber kein Thema was medial groß Beachtung findet.
Corona ist ja ein weltweiter Präzedenzfall. Ich glaube mehr wie eine temporäre Notfallhilfe kann so eine Essensausgabe nicht sein. Es gibt weltweit Krisen in sehr armen Länder die sich zumindest damit vergleichen lassen, weil da auch ein Ende der Krise nicht absehbar ist. Die Heuschreckenplage in Ostafrika (ohne Corona) ist schon in Vergessenheit geraten. Dort kann man zum Beispiel auch mit einfacher Soforthilfe die Menschen über Wasser halten, wenn dann aber absehbar ist, dass eine Region landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar ist, dann muss man versuchen an der Struktur etwas zu ändern. Menschen benötigen andere Jobs in vielleicht anderen Regionen des Landes. Dafür braucht man dann aber Profis. Große NGOs mit KnowHow wenn die Regierung selbst nicht helfen kann oder will.
So ähnlich ist es auch beim Beispiel Pattaya. Wenn absehbar ist, dass so schnell keine Touristen in ausreichender Zahl zurückkommen, dann wäre es ein falsches Zeichen, die Menschen dort mit Tagesmahlzeiten in den Tag hineinleben zu lassen um sie dort zu halten wo ihre Job-Grundlage weggebrochen ist. Ich kenne ein paar Mädels die haben sich bewusst entschieden in FC zu bleiben weil sie dachten es kommt alles nicht so schlimm und ein paar Sponsoren sorgen sich für ihre tägliche Bedürfnisse. Irgendwann stellen aber auch die ersten Sponsoren ihre Zahlungen ein, dann geht es zur Essensausgabe usw. Zuhause könnten sie stattdessen die brachliegenden Felder bewirtschaften und preiswert leben. Und wenn sie diese Möglichkeit nicht haben, dann müssen andere Möglichkeiten geschaffen werden. Das kann eigentlich nur der Staat.
Es fällt einem glaube ich sehr viel einfacher Geld zu spenden wenn man sieht, dass man unmittelbar einen Mensch glücklich machen kann in dem ein dringendes Bedürfnis, z.B. Hunger, befriedigt wird. Bei strukturellen und/oder langfristigen Problemen ist es dann sinnvoller Strukturen aufzubauen welche eine solche Not erst gar nicht entstehen lassen. Für Spender ist das oft weniger attraktiv und es wird argumentiert, dass zu viele Gelder für die Verwaltung versickert. Trotzdem ist das meist die sinnvollere Spende, so meine Erfahrung.
Ich habe früher viel mit Hilfskationen in Entwicklungsländern oder nach dem Tsunami auch in SOA zu tun gehabt. Ich habe dort große NGOs, GOs (z.B. GIZ) und private spontane Hilfsaktionen gesehen. Gutgemeinte, spontane Hilfe kann eigentlich nur temporär helfen, auch um z.B. die Spender für größere Projekte zu überzeugen. Langfristig zerstören unkoordinierte private Hilfsaktionen fast immer mehr als sie helfen.
In Pattaya ist vielen ausländischen Barbetreibern auch sicherlich sehr daran gelegen die touristische Infrastruktur so weit es geht aufrecht zu halten. Und Vielen von uns wahrscheinlich auch....