Bin im November 2019 in Ghana gewesen, der Plan war einmal quer durch Ghana, die interessanten Stellen besuchen und sich die Abenden mit netter Gesellschaft zu versüßen. Da ich
Vorweg, es ist ein bürokratischer und teurer Akt dieses verdammte Visum zu bekommen. Man könnte meinen der Prozess sei von einem 90 Jährigen deutschen Beamten erdacht worden. Falls ihr das machen wollt, kann ich neben Google auch eine Ghana-Facebook-Gruppe empfehlen, dort wird das immer mal wieder durchgekaut.
Allgemein: Man merkt sofort, dass Ghana nicht sonderlich touristisch ist. Das hat aber zum Teil auch den Vorteil dass man außerhalb der Hotspot gleichgültig aber fair behandelt wird, war ziemlich ungewohnt wenn man Ostafrika gewöhnt ist. An den Hotspots insbesondere Cape Coast ist es dagegen wie gewohnt. Gefühlt spricht jeder gute Englisch, von der Kommunikation null Probleme. Einer der krassesten Unterschiede zu Ostafrika war aber, dass die Leute hier "keinen Bock" haben zu verhandeln. Wenn du denen ein Gegenangebot machst, dann werden einige (besonders Taxis) richtig bockig anstatt die verzichten lieber auf das Geschäft als über ihren Stolz zu springen und einen angemesseneren Preis zu akzeptieren. Da ist irgendwie ein Unterschied in der Mentalität.
Transport: Taxi ist sehr teuer, rate ich dringen von ab, auch weil das Verhandeln kaum möglich ist. In Accra und Kumasi einfach Uber nutzen - die Autos waren alle extrem sauber, verkehrstauglich und die Fahrer sind ziemlich vorsichtig gefahren (lol). Zwischen den großen Sädten gibt es für kleines Geld klimatisierte Reisebusse (z.B. VIP). In Tamale kann ich die "Sammel-Tuktuks" empfehlen. Da gibt es ein Farbsystem, welches Tuktuk wohin fährt und eine Preisliste.
Essen: Am besten die kleinen Chop-Bars besuchen (natürlich nur die vollen) und sich durch die lokale Küche schlemmen. Preiswert und gut. Die normalen Restaurants sind ziemlich überteuert und haben mir oft Magenprobleme bescherrt.
Qualitätsvergnügen: Man kann hier definitiv seinen Spaß haben - scheinbar sind Girlfriendly Hotels hier auch der Standard. Hatte in keinem Hotel irgendwelche Probleme. Es gibt in jeder großen Stadt einen Strich und in Bars wie Vienna City wird man schnell fündig. Preislich war irgendwo zwischen 150 und 350 Cedi für die Nacht. In Accra war ich nicht aber ISG kann euch da weiter helfen.
Andere Städte:
Kumasi: Vienna City und der Strich ist gleich davor die ganze Straße hoch und runter. Dann mit Uber zum Hotel.
Tamale: Ich weiß nicht mehr wie es hieß, aber das gesuchte Gebiet war direkt hinter einem Restaurant/Club. Einfach den Tuktuk/Taxi-Fahrer fragen. Übrigens absolute Top-Unterkunft ist die Jeyads Lodge, relativ neuwertig und super Betten.
Cape Coast: Hier ist es tricky, da war offenbar einige Zeit bevor ich kam eine Polizeiaktion, deshalb sind die DLs nicht mehr offen zu finden. Habe mich von einem Taxifahrer "beraten" lassen, der ist dann irgendwie in die Stadt gefahren, hat dort jemanden angesprochen, der dann jemanden angerufen hat. Und dann sind wir etwas weiter gefahren, wo dann die Frauen vorgestellt wurden.
Fazit: Touristisch hat Ghana nicht viel zu bieten, außer das lokale Essen. Reisen zum Qualitätsvergnügen rate ich dringenst ab. Nicht weil es nicht geht, sondern weil der Markt in der Hand von nigerianischen "Madams" ist. Wenn du nicht mit Lokals anbandelst oder penetrant darauf bestehst, wirst du in der Regel immer an nigerianische Frauen geraten, die unter falschen Vorgaben nach Ghana gelockt werden, den Pass abgenommen kriegen und sich dann über Prostitution freikaufen müssen. Und die Polizei bedient sich fleißig mit. Es gibt soviele afrikanische Länder, wo die Frauen auf eigene Tasche arbeiten, macht einfach ein Bogen um Ghana.