Yogyakarta - Show me your temple
Am nächsten Tag geht es weiter nach Yogyakarta. Mein Zug geht erst um 12 Uhr Mittag, so dass ich noch ausreichend ausschlafen kann. Das Ticket hat mir ein Tinder-Mädl aus Yogya gebucht. Ich habe zuerst vergeblich versucht es mir selbst online zu buchen, ist aber gar nicht so einfach. Und die im Reisebüro schlagen nochmal locker 50% oben drauf. Auf jeden Fall muss man sich im Vorfeld ein Ticket buchen, da man das am Bahnhof selbst gar nicht machen kann (soweit ich weiß). Auch sollte man sich rechtzeitig um ein Ticket bemühen, da die Sitzplätze recht schnell ausverkauft sein können, wenn man Pech hat. Später habe ich erfahren, dass man sich auch ganz einfach ein Zugticket im Alfamart oder Indomaret kaufen kann. Ich bin überpünktlich am Bahnhof. Das Yogya-Mädl hat mir erzählt, dass ich erst noch das elektronische Ticket gegen ein echtes Ticket am Bahnhof tauschen muss. Hier wimmelt es jedoch nur so vor Menschen und ich hab keine Ahnung wo ich mein Ticket herkriegen soll. An den Informationsschaltern warten ewig viele Menschen. Hier kann ich nicht fragen, sonst verpass ich meinen Zug. Ich frage einen Polizisten, wo ich mein Ticket ausdrucken lassen kann. Dieser ist total nett und versteht sofort mein Problem ^^ er zeigt mir den Ticketautomaten, gibt alles wichtige für mich ein und voila, ich habe meine Mitfahrerlaubnis. Thx Mr. Policeman. Ich will mich zu den Bahngleisen begeben, aber werde von einem Polizisten gestoppt. Ohne Ticket darf man nicht in diesem Bahnbereich und mit Ticket nur ab einer Stunde vor Abfahrt des Zuges. Also muss ich mich noch ein paar Minuten gedulden.
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Mittlerweile finde ich dieses System besser als bei uns, wo sich jeder Idiot, ob mit oder ohne Fahrschein, einfach überall aufhalten darf.
Ansonsten gibt es von diesem Tag eigentlich nicht viel zu erzählen, außer dass ich den Rest des Tages im Zug in der Economic Class verbringe. Der Sitzcomfort ist bequemer als ich zuerst dachte und die Landschaft gefällt mir auch sehr gut. Ich habe zum Glück zeitweise eine Sitzplatzreihe für mich allein, so dass ich mich ein wenig hinlegen kann.
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Abends gegen 22 Uhr komme ich am Bahnhof von Yogyakarta an, von wo ich mir ein Motorbike Taxi zu meinem Hostel nehme. Die folgende Nacht ist schlaftechnisch gesehen der Horror. Nicht nur dass mich eine völlig überlaute Islam-Predigt mitten in der Nacht um halb 4 aufweckt *rage*, nein, zu meinem Glück ist auch gerade ein indonesischer Feiertag, und das ganze Zimmer ist voll von einer indonesischen Urlaubsgruppe aus Jakarta, die von 6 bis 8 Uhr im Remmidemmi Mode sind. Eine erholsame Nacht sieht anders aus. Nachdem sie endlich verschwunden sind habe ich noch eine hammergeile erholsame Stunde nur für mich allein oO um 9 muss ich aber schon wieder aufstehen, denn um 10 holt hat mich das Mädl aus Tinder (die für mich das Zugticket gebucht hat) mit ihrem Motorbike ab. Unser Ziel ist der Prambanan Tempel. Die Touristen dürfen natürlich wieder den 10-fachen Preis der Einheimischen zahlen (so um die 20€), aber man ist ja auch nur einmal da und so ein Tempel muss ja natürlich auch erhalten werden *logo* Der Tempel an sich ist aber sehr cool.
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Abends wollen wir was essen gehen. Ich sage ihr, dass ich es gern scharf mag und wir gehen zu einem Streetfood Stand ihrer Wahl. Hier gibt es keine Stühle und Tische sondern Matten, auf denen man sich es im Sitzen gemütlich macht. Sie bestellt für mich und ich bin gespannt, ob es wirklich so scharf wird. Ich werde nicht enttäuscht, das Essen hat es wirklich in sich, geschmacklich sehr gut und von der Schärfe her locker ausreichend ;)
Das Mädl ist aber eher nicht so mein Geschmack. Wie immer sehen sie auf den Fotos besser aus als in echt ^^ morgen müsse sie in die Uni, aber übermorgen hätte sie wieder Zeit. Für mich ist aber klar, dass ich sie nicht unbedingt wieder sehen muss.
Am nächsten Tag steht die Sunrise Tour zum Borobodur Tempel an. Ich stell mir den Wecker auf 3:30 Uhr… aber dieser weckt mich nicht, sondern der Typ vom Hostel. Fck… hab verpennt, zum Glück wartet mein Minivan Fahrer 20 Minuten auf mich bis ich fertig bin ;) immer wieder stelle ich mir die Frage wieso ich mir das frühe Aufstehen im Urlaub antue, ich weiß doch schließlich wie Sonnenaufgänge aussehen, aber sei’s drum.. bin ja auch nicht zum Spaß hier. Der Ausflug zum Borobodur lohnt sich auf jeden Fall. Dieser Tempel gefällt mir persönlich noch besser als der Prambanan Tempel.
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Nach der Besichtigung des Tempels lasse ich mich nähe der Jalan Malioboro (angeblich die berühmteste Straße in Yogya) absetzen. Ich finde sie eigentlich nicht so spannend wie ich zuerst im Internet gelesen habe, aber man kann ja mal durchschlendern. Anschließend besichtige ich einen Palast. Hier treffe ich auf eine Reisegruppe aus Jakarta. Eine von ihnen ist Englisch Lehrerin, mit der ich mich ganz gut unterhalte. So ziehen wir noch ein bisschen durch die Straßen Yogyas, bevor ich wieder zu meinem Hostel zurückkehre. Da ich noch ziemlich platt vom frühen Aufstehen bin, freue ich mich schon auf mein Bett.