Member hat gesagt:
Die Vorgeschichte ist das du vor einem Jahr schon der gleiche Ungustl warst wie jetzt.
Leider wusste ich das aber damals noch nicht und habe den Fehler gemacht dir Fragen über Optionen und die TWS zu stellen.
Da sind wir im selben Boot. Und ja die TWS kann einen mit ihren unzähligen Funktionen und Einstellungen erst einmal erschlagen. Auch ist die TWS alles andere als bedienungsfreundlich für Neueinsteiger. Ging mir nicht anders, und ich bin normalerweise ganz gut mit komplexer Software. Jahrelange SAP und andere Pakete implementiert.
Wo ich dir widerspreche ist, daß
@fax arrogant ist. Er antwortet immer auf Fragen und nimmt sich dabei viel Zeit. Vielleicht sind die Antworten manchmal etwas verwirrend für Anfänger, weil sie zu viele Fachbegriffe aus der Finanzwelt oder zu viel Wissen unsererseits voraussetzen, aber arrogant sind sie nie.
Member hat gesagt:
Die momentane Krise wurde ja mehr od. weniger durch Silvergate bzw. SVB ausgelöst,
SVB hatte einfach den Zeitpunkt schlecht gewählt bzgl. ihrer geplanten Kapitalerhöhung, und die Tatsache das ihre Verbindlichkeiten
zu 90% aus Kundeneinlagen bestehen und jeder der ein kl. wenig Ahnung von Banken hat weiß das so etwas sehr hoch ist.
Diese Pressemitteilung über Silvergate und SVB war dann Gift für die SVB denn das führte dazu dass Kunden ihre Gelder abgezogen haben.
Ich glaube die SVB hatte wenig Spielraum bei Wahl des Zeitpunkts für die Kapitalerhöhung.
Die SVB ist ein sehr spezieller Fall. Der überwiegende Teil ihrer Kundschaft sind Start-ups aus dem Silikon Valley. Diese leiden besonders unter den hohen Zinsen und haben deswegen vermehrt ihr Einlagen abgezogen. Auch waren über 90% der Einlagen nicht von der FDIC nicht versichert, da die Obergrenze bei 250k USD liegt und die Einlagen der Start-ups zumeist um ein Vielfaches hier waren.
Die SVB hat diese Einlagen allerdings reinvestiert, fast ausschließlich, in Staatsanleihen und Mortage backed Securities (Klumpenrisiko!). Diese normalerweise sehr sicheren Wertpapiere können Banken mit einer Bilanzsumme von unter 250 Milliarden USD zum Nominalwert in der Bilanz führen. (Warum? Keine Ahnung).
Aufgrund der aggressiven Zinserhöhungen der Fed sind diese Papiere jedoch im Moment stark im Wert gefallen. Alles kein Problem solange die Bank die Papiere bis zur Fälligkeit hält. Muß sie diese aber zuvor verkaufen, um sich Liquidität zu verschaffen, weil Kunden ungewöhnlich hohe Summen abziehen (weil auch die Startup Branche besonders unter den hohen Zinsen leidet), muss die Bank Buchverluste plötzlich realisieren.
So entstand eine Finanzierungslücke von 2 Milliarden USD, die die Bank über eine Kapitalerhöhung ausgleichen wollte.
Am Zeitpunkt konnten sie wenig drehen, denn sie brauchten das Cash ja dringend, die Kommunikation war allerdings unglücklich.
Dadurch entstand der Eindruck, die Bank sei in Schieflage, und der Bankrun fand statt. Einen Bankrun überlebt auch die gesündeste Bank nicht. Es war wohl der schnellste Bankrun in der Geschichte. Weniger als 48h!
Es gingen nicht Zentralbankgelder aus, sondern die Einlagegelder der Start-up Firmen bei der SVB. Zentralbankgelder gehen nie aus, da die Zentralbank beliebig viel Geld drucken kann.
Die Wertpapiere zum Nominalwert bei der Zentralbank zu hinterlegen, ist erst möglich nachdem die beiden Banken, SVB und Signature Bank (Silvergate ist ein ganz andere Fall und hat mit Kryptos zu tun), vom Regulator geschlossen wurden. Das hätte man, wenn den Banken schon gestattet ihre Anleihen zum Nominalwert in den Büchern zu führen, schon zuvor erlauben müssen und diese ganze "Bankenkrise" wäre nicht passiert.
Das Problem hat sich über das letzte Jahr entwickelt und die Bankenaufsicht hatte genug Zeit hier gegenzusteuern. Leider haben sie erst reagiert als 2 Banken pleite waren.
Inzwischen machen ja Verschwörungstheorien die Runde, daß diese Pleiten beabsichtigt waren, um die Fed von ihrem Zinserhöhungskurs abzubringen.