Thailändisch lernen
        #41  

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Es ehrt dich, mit welcher Rücksicht du dich in diesem besonderen Dorf verhalten hast!
 
        #42  

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Member hat gesagt:
Es ehrt dich, mit welcher Rücksicht du dich in diesem besonderen Dorf verhalten hast!
Na ja, das hab ich ja nicht zwecks Selbstdarstellung geschrieben. Ich wollte nur vermeiden, dass der Eindruck entsteht Huay Pu Keng waere ein unproblematisches Ziel fuer einen unbeschwerten Ausflug.
Das ist aber meine Sicht der Dinge. Vielleicht kann man das auch anders sehen. Ich hatte schliesslich auch normale Begegnungen dort. Ein Bild von einer solchen Begegnung hatte ich vorher schon gepostet:

Member hat gesagt:

Da hatte ich erst den kleinen Jungen allein fotografiert, wie er beinahe vornueber faellt. Das Bild hatte ich der Mutter gezeigt, die sich dann vor Lachen kaum halten konnte. So ist dieses Bild entstanden. Die ganze Interaktion hatte nichts mit ihrem Longneck Schmuck sondern ausschliesslich mit Situationskomik zu tun.

Das Bild mit der Weberin ohne Longneck Schmuck in meinem letzten Beitrag ist aehnlich natuerlich, weil es ein schmollendes Maedchen zeigt mit ihrer Mutter, die auf ihr Schmollen reagiert. Ich musste, genau wie die Mutter, ueber die Bockigkeit des Maedels schmunzeln. Aber es ist schwierig, ungezwungene Aufnahmen zu machen. Im naechsten Bild war z.B. der Verkaufsstand verwaist und ich wollte ein Bild von den angebotenen Souveniers machen. Das klappte aber nicht, weil sofort eine Longneck Verkaeuferin in den Raum trat. Also machte ich das Foto mit ihr, ich konnte sie schliesslich nicht wegschicken. Es wurde also ein ziemlich typisches Touristenfoto aus einem Longneck Dorf:

Anhang anzeigen selling_1.jpg

Gluecklicherweise fing gerade ein Kleinkind im Hintergrund an zu plaerren. Meine Bemerkung "Oh, I guess somebody's not happy here" hatte dann die Situation aufgelockert:

Anhang anzeigen selling_2.jpg

Trotzdem blieb bei mir immer ein Zwiespalt der Gefuehle zurueck. Ich weiss, dass einige Besucher des Dorfs das Erlebnis verstoerend fanden. Wenn man sich mal ansieht, was da auf tripadivsor teilweise an Bildern gepostet wird, kann ich das nachvollziehen, obwohl ich das gluecklicherweise nicht selbst gesehen habe.

https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g297928-d2191569-Reviews-Huay_Pu_Keng_Karenni_Village-Mae_Hong_Son_Mae_Hong_Son_Province.html#/media-atf/2191569/?albumid=-160
 
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        #43  

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WOW! Toller Bericht, wunderschöne Bilder ... und vor allem: mir gefällt deine respektvolle Einstellung sehr!!! 👍
 
        #44  

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Member hat gesagt:
Aber schon der Eintrittspreis von 200 Baht, zusaetzlich zur 20 Baht Faehrgebuehr, hinterlaesst Fragen.

Aus Wikipedia:

Cash-Flow​

Der Verkauf von Eintrittskarten und Souvenirs ist ein einträgliches Geschäft, von dem die Padaung jedoch nur einen Bruchteil bekommen: Frauen mit Schmuck werden für das Betreiben der Souvenir-Läden mit rund 1500 Baht (ca. 30 Euro) im Monat bezahlt, während die in den Schaudörfern lebenden Männer eine sog. „rice allowance“ (Nahrungsmittelzuschuss) von 260 Baht (ca. 5 Euro) im Monat erhalten. Das reicht gerade zum Überleben. Wer den Löwenanteil der Einnahmen kassiert, wird wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Inoffizielle Quellen geben an, dass der Betrag aufgeteilt wird: Ein Drittel komme den Tourismusmanagern zugute, ein Drittel thailändischen Polit-Funktionären und diversen Behörden, das letzte Drittel fließe zur Beschaffung von Waffen und Munition in die Kriegskasse der Karenni-Rebellenarmee, die sich in Myanmar gegen das Regime zur Wehr setzt.

Quelle
 
        #45  

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Danke @AndreasDU !

Der von dir verlinkte Artikel geht aber nicht speziell auf Huay Pu Keng ein. Das ist schade, weil gerade dieses Dorf versucht, von dem Schaudorf-Konzept wegzukommen:

In 2008, this village was criticized by UNHCR as a “show village” where the local tribes performed a stereotypical role and where tourists only came to see Karenni people confined in a ”human zoo”.[6] As tourism is still one of the important economic sources for Karenni people in Huay Pu Keng. they are looking for a sustainable way to present their unique culture in the same way they always have while also fostering meaningful encounters with visitors, namely through community-based tourism (CBT).[7] Huay Pu Keng is the first and currently the only Karenni village in Thailand that made the transition towards community-based tourism.

aus dem englischsprachigen Wikipedia Artikel Huay Pu Keng - Wikipedia.

Nach meinen Erfahrungen dort haben sie diese Transformation noch nicht abgeschlossen, um es mal diplomatisch zu sagen.
 
        #46  

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Jepp, die Kritik des UNHCR findet sich auch im deutschen Wiki-Artikel ...
 
        #47  

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Tag 6: "Mae Sariang zum Fuss des Doi Inthanon

Nach der Regenfahrt am Vortag verhiess die Wettervorhersage fuer die Fahrt zum Doi Inthanon nichts gutes. Es sollte in Mae Sariang den ganzen Tag ohne Unterlass regnen. Nur zwischen 9 und 10 Uhr sollte es leicht regnen, ansonsten Starkregen. Damit war das Zeitfenster vorgegeben. Es war auch klar, dass ich in voller Regenmontur losfahren musste. Das war nicht gut, denn ich hatte Lederhandschuhe mit, die ich nur mit Muehe hatte trocknen koennen und fuer die ich dringend Gummihandschuhe zum Ueberziehen brauchte. Also vorher nochmal auf zum 7-11 und die groessten Latexhandschuhe gekauft, die verfuegbar waren: Groesse M, Mehrfachpackung. Gluecklicherweisse ist es mir gelungen, nach vielen Versuchen mit zerreisendem Latex fuer jeden Lederhandschuh einen funktionierenden Regenschutz aufzuziehen. Also konnte ich puenktlich von meinem Quartier "Above the Sea" starten.

Anhang anzeigen above_the_sea.jpg

Die Fahrt fuehrte zunaechst durch ein festlich (Lent) geschmuecktes, aber triefend nasses Mae Sariang auf die Ausfallstrasse zur 108, die mich zum Ziel fuehren sollte. Der Regen war wie vorhergesagt tatsaechlich leicht. Die Strassen waren zwar nass, aber grossteils sauber. Nur an Stellen, wo mal ein Fahrzeug von einem Feldweg auf die Strasse gefahren war, musste man aufpassen. Aber da das meist lokaler Verkehr ist, hielt die Verschmutzung nicht lange an. Die Fahrtbedingungen waren also besser als befuerchtet. Ausserdem wurde der Regen leichter und leichter und hoerte nach knapp einer Stunde ganz auf. Nicht einmal eine halbe Stunde spaeter wurde dann sogar der Fahrbahnbelag wieder trocken und Bo Kaeo Pine Garden war erreicht.

Anhang anzeigen bo_kaeo_pine_garden.jpg

Was fuer Bewohner der brandenburgischen Streusandbuechse ein alltaeglicher Anblick ist, scheint fuer Thais eine Attraktion zu sein: Ein Kiefernwaeldchen - Monokultur. Dort soll es ganz in der Naehe auch einen schoenen Nationalpark geben, aber in Regenkluft stand mir nicht der Sinn danach und es war auch unklar, wie lange das Wetter halten wuerde. Also bin ich sofort weitergefahren. Auch den Op Luang Nationalpark habe ich aus dem gleichen Grund ohne Stop durchfahren. Das war schade, denn dort wollte ich eigentlich einen kleinen Abstecher machen und ein wenig wandern. So kam ich dann endlich zu der Stelle, wo der Mae Chaem Fluss, vom Doi Inthanon kommend, auf die 108 stoesst.

Anhang anzeigen mae_chaem_river_1.jpgAnhang anzeigen mae_chaem_river_2.jpg

Kurze Zeit spaeter gab es eine Moeglichkeit von der Strasse auf einen Rastplatz ohne Bewirtschaft abzubiegen. Der wurde von Einheimischen auch als Picknickplatz und zum Angeln frequentiert. Da das Wetter zu halten schien, entledigte ich mich meines Regenschutzes. Das war eine gute Entscheidung, denn es wurde fortan waermer und waermer. Damit hatte ich die Regenepisode fuer die Rundreise hinter mir gelassen. Bald schwenkte die 108 auch von Sued- auf WNW-Richtung um. Ich hatte den suedlichsten Punkt der Mae Hong Son Schleife hinter mir gelassen. Nach einer kurzen Pause im naechsten Ort im Caffee Ons, wo es sehr guten Kaffee gab, ging es auf eher langweiliger Strecke die letzten 25 km auf der 108 bis zum Abzweig 1009 Richtung Doi Inthanon.

Anhang anzeigen coffee_stop.jpg

Das Ziel des heutigen Tages war ein Homestay am Fusse des Doi Inthanon. Den hatte ich gewaehlt, weil ich am naechsten Tag schon sehr zeitig aufbrechen wollte um zum Sonnenaufgang auf dem Doi Inthanon zu sein. Da braucht man wirkliche Nachtruhe, die ich dort auch fand. Leider hatte ich mir nach Ankunft dort noch einmal etwas Ruhe goennen wollen, was aber dazu fuehrte, dass ich den Grossteil des Nachmittags verschlafen habe. Als ich wieder aufwachte war es zu spaet noch gross etwas zu unternehmen. Ich blieb also auf der zum Homestay gehoerenden Farm und hielt meine Eindruecke mit der Kamera fest.

Anhang anzeigen farm_1.jpgAnhang anzeigen farm_2.jpg

Damit ging der vorletzte Tag meiner Rundreise etwas unspektakulaer zu Ende.
 
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        #48  

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Letzter Tag: Doi Inthanon und Rueckfahrt nach Chiang Mai

Die Nacht im Homestay war ruhig und kurz. Aufgewacht bin ich um 4 Uhr und so hatte ich Zeit, gemuetlich einen Kaffee zu trinken und alles zusammen zu packen. Der Plan war mein Gepaeck im Homestay zurueckzulassen und nach dem Besuch des Doi Inthanon auf dem Rueckweg nach Chiang Mai mitzunehmen. So habe ich mich dann zeitig auf den Weg gemacht. Die Fahrt zum 45 km entfernten Doi Inthanon auf der 1009 sollte in etwa eine Stunde dauern und ich wollte zum Sonnenaufgang oben sein. Das erste Eingangstor zum Doi Inthanon Nationalpark war noch nicht besetzt, so dass man ungehindert hindurch fahren konnte. Das zweite Eingangstor war dagegen bemannt und es hatte sich bereits eine lange Schlange an der Kasse gebildet. Es waren doch schon einige Motorradfahrer unterwegs, die alle das gleiche Ziel hatten und ausserdem war es Sonntag. Nach gut 10 Minuten Wartezeit durfte ich dann aber meinen Obolus entrichten. So kam ich noch rechtzeitig oben an.

Leider zogen jede Menge Wolken ueber und unter uns vorbei. Die Sonne bekamen wir nicht zu sehen, aber einige von der Sonne angestrahlte Wolken.

Anhang anzeigen sunrise_1.jpgAnhang anzeigen sunrise_2.jpg

Das waehrte aber nicht lange, denn es schob sich eine Wolke ueber den Hang direkt auf unsere Position zu.

Anhang anzeigen clouds_rolling_in.jpg

Es wurde Zeit, den Trail direkt am Gipfel anzusteuern. Da braucht es sowieso keine Fernsicht. Statt dessen taucht man ein in einen kalten Regenwald.

Anhang anzeigen cold_rainforest_1.jpgAnhang anzeigen cold_rainforest_2.jpg

Das war sehr eindrucksvoll. Die Temperatur stieg auch langsam von urspruenglich 7 Grad auf inzwischen 13 Grad. Jetzt wollte ich nochmal zurueck zu den Pagoden Nabhapolbhumi und Napamathanidol, die ich im Nebel zurueckgelassen hatte, aber leider hatte sich daran immer noch nichts geaendert. Also verzichetete ich auf den Besuch der Pagoden und der dazugehoerigen Parkanlage und fuhr weiter bergab zum groessten Wasserfall des Nationalparks, den Wachirathan Wasserfall:

Anhang anzeigen wachirathan_waterfall.jpg

Eingebettet in die Berglandschaft war das ein wirklich schoener Wasserfall. Der kurze Abstecher hatte sich gelohnt und das schreibt einer, der die Niagara Faelle schon hunderte Male besucht hat!

Das war auch schon mein letzter Stop im Nationalpark. Irgendwie hatte ich in der letzten Woche einfach zuviele Eindruecke gesammelt. Ich brauchte mal wieder ein wenig Ruhe ohne Sehenswuerdigkeiten. Also fuhr ich ueber einen kleinen Umweg zum Homestay nach Chiang Mai zurueck. Nachdem die 1009 wieder auf die 108 stiess, war die Fahrt recht langweilig. Die 108 ist dort zweispurig und gut ausgebaut. Der Verkehr war schon zu Anfang recht dicht und wurde dichter je mehr man sich Chiang Mai naeherte. Am Sonntagnachmittag ging dann meine Reise auf der Mae Hong Son Schleife, die am Montag Mittag begann, zu Ende.

Wenn ich Zeit habe, schreibe ich noch ein kleines Fazit. Fuer heute soll es das erst einmal gewesen sein.
 
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        #49  

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Ich bin auch Mopedfahrer und will das auch noch mal umsetzten.

Und jetzt noch nee typische Frage eines Qualitätstouristen. Gibt es unterwegs nee Massage+ oder so was?
 
        #50  

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Member hat gesagt:
Und jetzt noch nee typische Frage eines Qualitätstouristen. Gibt es unterwegs nee Massage+ oder so was?
Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich habe in Pai auf der westlichen Seite der Walking Street einen Massageladen gesehen. Da bin ich dreimal dran vorbeigekommen. Einmal war eine MILF dort, die anderen Male zwei aeltere Semester, die bei mir nicht in der "?ILF"-Kategorie landen wuerden. Ob da mehr geht als eine normale Thai Massage hat mich nicht interessiert.
Das war auch der einzige Massageladen, der mir auf der gesamten Reise aufgefallen ist, wobei ich in Mae Hong Son nur zum Festival bin und in Mae Sariang wetterbedingt gar nicht unterwegs war. Bei einer einwoechigen Reise mit Start- und Endpunkt in Chiang Mai, wo es Massagen jeder Art en masse gibt, ist das fuer mich auch kein Problem.
 
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